Es gibt ein paar sehr spezifische Disziplinen/-stile, die allein für sich nicht für waffenlosen Nahkampf geeignet sind. Aber eigentlich lernt man in jedem die selben Grundlagen, die man zumindest für Selbstverteidigung gebrauchen kann. Ein Judoka wird im Ernstfall nicht darauf verzichten, Schläge zu blocken oder auszuteilen; ebenso wenig wie ein Boxer den Ringregeln folgen und auf Tritte und Grappling verzichte würde...
... Im konkreten Beispiel ist die Chance auf eine harte Kombo des Boxers genau so hoch oder so niedrig, wie die Chance des Judoka, den Boxer in die Griffe zu bekommen. Schlag- und Greifentfernung sind exakt identisch, wenn man als Boxer den Gegner nicht nur streicheln will. Und selbst ein Kickboxer, der auch treten darf, muss damit rechnen, dass der Judoka seinen antrainierten Reflexen folgt und ausgerechnet das tretende Bein als Hebel für etwas verwendet, was der Kickboxer tendenziell nicht so gut fände.
Nur beim sportlichen Turnier hört ein Ringer auf, wenn der Gegner abklopft oder der Ringrichter ruft - in einem echten Kampf hört er auf, wenn's gut vernehmlich geknackt hat.
Kurz, der Ausgang lässt sich nicht sicher vorhersagen, aber wenn man das versucht, sind Physis und Mentalität der Opponenten viel entscheidender als die jeweils (hauptsächlich) geübten Disziplinen. Mehr Kraft und Agilität, höhere Reichweite, bessere Reflexe, stabilerer Knochenbau sowie niedrigere Schmerz- und Hemmschwelle geben den Ausschlag.