Du hast es nicht verstanden [...]
Neue Boards werden nicht unbedingt benötigt. Man kann auch zwei Speichercontroller einbauen [...]
Wenn ich das richtig Lese, ist das hier ein DDR5-Thread. Neue Boards werden für DDR5 zweifelsfrei benötigt, denn wie ich bereits schrieb, sind die DIMMs nicht kompatibel (bzw. gar Slot-technisch explizit inkompatibel entwickelt worden), entsprechend ändert sich bzgl. dieser Aussage auch nichts.
Btw.: Zwei separate Speichercontroller zu implementieren wäre der worst case, denn die nehmen eine signifikante Fläche auf dem Silizium ein. (Beispielsweise im cIOD machen das DDR4-I/O und der -Speichercontroller bereits über 18 % der cIOD-Fläche aus.)
Beispielsweise Skylake verwendet nur einen IMC, der, da die beiden DDR-Standards sich nur mäßig unterscheiden, beide handhaben kann. (Bei Coffee Lake nicht anders, da der weiterhin das größtenteils gleiche Design zu verwenden scheint, siehe Die-Shots.)
Dennoch gibt es hier explizite Beschränkungen, denn bspw. Intel definiert zu Skylake nur eine offizielle Unterstützung von DDR3L mit 1,35 V und erklärte später gar noch, dass zu hohe Spannungen den IMC auf Dauer beschrädigen können. (
Dennoch brachten MB-Hersteller auch Boards mit einer Unterstützung bis zu gar 1,65 V heraus und entsprechend fraglich sind auch reguläre DDR3-DIMMs in Verbindung mit Coffee Lake, denn es erscheint wenig wahrscheinlich, dass Intel diese Legacy-Unterstützung nachträglich noch im Vergleich zu Skylake verbessert haben wird, bzw. es ist mittlerweile nicht einmal eine Legacy-Unterstützung, da Coffee Lake DDR3 offiziell gar nicht mehr unterstützt, d. h. das geht alles auf die Kappe der Board-Hersteller.)
Auch beim Phenom II (2008/09) sieht es nach einem einzigen Speichercontroller aus, der sowohl mit DDR2 als auch mit DDR3 umgehen kann.
Hinzu kommt, dass AMD nicht wirklich einen Grund hat, die AM4-Plattform noch weiter am Leben zu halten, denn die ist dann immerhin 4 Jahre alt und aus vertriebstechnischer Sicht spricht gar alles dagegen. Und zumal, wenn sie ihren Zyklus beibehalten, werden auch in 2021 noch AM4-kompatible Zen3-CPUs erscheinen in Form von Mobile-Chips und Desktop-APUs und darüber hinaus wird auch bereits Zen3 im Consumer-Mainstream mehr Leistung bieten, als man gemeinhin überhaupt brauchen kann (wenn man etwas wie einen möglichen 4950X überhaupt noch als Mainstream bezeichnen darf), sodass hier zusätzlicher Druck entfällt.
Und darüber hinaus steht noch die Untersütrzung von PCIe5 zur Diskussion. Zen4/Genoa wird PCIe5 gesichert unterstützen. Ein frühzeitiges In-den-Markt-bringen für Consumer würde ich nicht als übermäßig wahrscheinlich ansehen, jedoch könnte der Wettbewerbsdruck AMD ggf. doch durchaus zu dieser Maßnahme drängen. Hier wird man abwarten müssen.
@WhoRainZone: Naja, um meine Auffassungsgabe scheint es zumindest besser bestellt zu sein, als um deine Lesefähigkeiten.
In meinem Zitat steht explizit drin, dass AMD beide Möglichkeiten hätte. Ich habe lediglich erklärt, dass ich das für unwahrscheinlich halte und hier eher, nach dieser langen Periode, einen harten Schnitt kommen sehe (siehe z. T. oben).
Zudem ist die Frage, ob man ein kombiniertes DDR4/5-Design technisch sinnvoll auf die Beine stellen kann, denn die beiden Standards unterscheiden sich deutlich umfangreicher als DDR3/4. (Und zwei komplett unabhängige Speichersubsysteme kann man wohl höchstwahrscheinlich ausschließen.) Auch hier wird man abwarten müssen.
Zudem erklärte AMD in 2017, dass man plane AM4 bis 2020 zu unterstützen, was bedeuten würde, wenn sie sich daran halten, dass Zen3 den Abschluss von AM4 bedeutet.
Abseits dessen ändert das aber auch nichts mit Blick auf DDR5, denn dafür werden grundlegend neue Boards nötig, völlig unabhängig davon, ob sich der darauf verwendete Sockel AM4, AM4+ oder AM5 nennen wird.