Egal welcher Kühler zum Einsatz kommt, man sollte in den meisten Fällen zusätzlich einen leisen Gehäuselüfter im Heck verwenden um für Frischluft im Case zu sorgen. Das drückt die Temperaturen und sämtliche Komponenten leben länger. Wer einen der folgenden Kühler gebraucht kauft und dementsprechend die meistens nur einmal verwendbaren, weil geklebten VRAM Kühler nicht hat, muss sich keine Sorgen machen. Bei vielen Karten sind diese nicht nötig, schaden tun sie aber auch nicht. Für wenige Euro sind die kleinen Kühler bei vielen
Händlern lieferbar.
Zalman VF-900Cu und VF-700Cu
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Die Legende unter den Luftkühlern ist zwar in Sachen Leistung nicht mehr State of the Art, kühlt aber problemlos die meisten aktuellen GPUs. Leider ist die
Zalman'scheKompatibilitätsliste nicht wirklich aktuell. Neben den HD38x0, den HD2600 und den G92 Karten erfreuen sich auch die 8600er an leisen 5 Volt bis lauteren, aber kühleren 12 Volt. Diese erreicht man mithilfe der beigelegten analogen Steuerung, der
Fan-Mate2. Neben dem geringen Gewicht erfreut man sich an VRAM Kühlern, einer blau beleuchteteten
LED-Version, dem lauteren, rotbeleuchteten
Fatal1ty Modell und allgemeiner CF/SLI Unterstützung.
Der leichtere VF-700Cu ist für weniger hitzige Karten eine günstigere Alternative. Prinzipiell gleicht die
Kompatibilität dem VF-900 - sämtliche nVidia Geforce (die G80 Modelle bleiben wieder außen vor) lassen sich kühlen, bei den ATI GPUs fallen nur die X19x0XTX und die HD2900 (beide Serien sind zu hitzig) aus dem Reihe. Weiterhin gibt es noch eine
VF-700AlCu Variante, diese ist dezent schlechter, aber auch etwas billiger. Für Modder interessant ist auch hier das rotbeleuchtete
Fatal1ty Modell, welches allerdings wie beim großen Bruder mit höheren Drehzahlen läuft und somit nicht mehr als silent gilt sowie die Versionen mit blauen LEDs (
VF-700Cu,
VF-700AlCu). Beide Modelle lassen sich per mitgeliefertem Adapter, namentlich dem
Zalman Multiconnector auf 5 oder 12 Volt regeln. Für nVidia Karten mit HSI Brückenchip (zB 6600) sollte noch ein
Zalman ZM-VHS 1 hinzugekauft werden.
Arctic Cooling Silencer Serie und Accelero X1 sowie X2
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Die Silencer Serie verfügt über das beste Kühlprinzip am Markt: sie befördert die warme Luft direkt aus dem Gehäuse. Leider passt das jeweilige Silencer Modell fast immer nur auf eine bestimmte Karte, und kühlt diese sehr leise. Schön ist auch, dass man den Lüfter auf der Karte anschließen und so zB per ATI Tool regeln kann. Weniger schön ist dagegen, das einige Silencer auf X8x0 Karten zum klackern neigen und die Leistung aufgrund fehlender Heatpipes durch ein hohes Gewicht erreicht werden muss. Unverständlicherweise hat Arctic Cooling dieses nahzu perfekte Prinzip bei den Acceleros aufgegeben:
Der Accelero X1 und X2 passen nur auf die nVidia 6800/7800er Reihe bzw. die ATI x1800er und X19x0er Reihe. Auch hier lässt sich der Lüfter per Tool regeln. Sehr ärgerlich und fast schon gefährlich ist die Fehlkonstruktion des Luftauslasses: die heiße Abluft wird auf das Mainboard geblasen! Dagegegen sind die mangelnde Kompatibilität, die quasi VRAM-Isolierung sowie das doch recht hohe Gewicht eher zweitrangig. Dafür entschädigen der geringe Preis und die Laustärke. Wem es auf 10 nicht ankommt, sollte dennoch lieber zu einem anderen Kühler greifen.
Vorsicht ist bei dem X2 und einer X1950Pro angesagt: die Spannungswandler werden hier nicht gekühlt, was zu Abstürzen führen kann. Daher gibt es von AC einen
Kühler zu kaufen. Die neueren X2 verfügen aber über einen kleinen Flügel, der die SpaWas einigermaßen mitkühlt. Ähnliche Probleme gibt es aber auch bei Verwendung auf einer XT oder XTX, näheres bei
4).
Revoltec Graphic Freezer Pro (
Kompatibilitätsliste)
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Dieser Kühler passt auf die gleichen Karten wie ein Zalman VF-900, ist recht leise und kühlt gut. Die mitgelieferten RAM Kühler erfreuen, nicht jedoch die teils ungenaue Montage. So muss man sagen, dass der Zalman VF-900Cu vorzuziehen ist, es sei denn, man demontiert den mitgelieferten 80mm Lüfter und ersetzt ihn durch einen (leisen) 120er. Dann geht der Freezer nämlich richtig ab! Modder greifen zu.
Thermalright HR-03 A, HR-03 Plus, HR-03/R600 und HR-03GT
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Satte 350 Gramm und 4 Heatpipes machen Thermalrights Kühler zum zweitbesten aktiven Produkt auf dem Markt.
Obwohl die
Kompatibilität nicht ganz so groß ausfällt, muss man sagen, dass der HR-03 eine klare Empfehlung ist, denn was zählt, ist die Leistung und auch hier wiegt der Brocken schwer.Bei einigen Karten (u.a. X1650 Serie) ist das
HR-03 Six-Hole Adapter Kit notwendig (bei der aktuell im Handel erhältlichen Revision A liegt dieses mit in der Packung), bei allen X1950 für AGP sowie der X1950Pro gibt es Probleme mit
kleinen Bauteilen auf der Rückseite. Abhilfe schaffen kleine, nicht elektrisch leitende Unterlegscheiben aus dem Bauhaus. Bei der 6600/7600 Serie für AGP wird der HSI-Chip nicht gekühlt. Auch hier empfiehlt sich der
Zalman ZM-VHS 1. Manko Nr. 1 des HR-03 ist der immense Platzverbrauch von 4 PCI Slots sowie mögliche Inkompatibilitäten zu einigen Mainboards - trotz zweier unterschiedlicher Montagemöglichkeiten. Manko Nr. 2 ist die nahezu nicht vorhande Kühlung der Spannungswandler, in einem Ultra-Silent Rechner kann es hier zu Problemen kommen. Im übrigen passt der HR-03 auch auf eine 8800GT/GTS (G92) - das
PWN-Heat sink Kit ist optional erhältlich, aber nicht notwendig.
Mittlerweile gibt es den Nachfolger, den HR-03 Plus, dieser verfügt wie gehabt über sechs Heatpipes und passt auf die 8800GTX sowie die 8800GTS. Die Leistung liegt dank zwei Heatpipes mehr etwas über der des normalen HR-03, wobei man die beiden aufgrund der Kompatibilität nicht direkt vergleichen kann. Eine 8800GTX wird je nach verwendetem Lüfter deutlich unter 60° gehalten, d.h. selbst mit einem sehr langsam drehenden Lüfter bleibt die Karte mehr als kühl. Im Lieferumpfang befinden sich nicht nur Kühlkörper für den Speicher, sondern löblicher Weise auch welche für die Spannungswandler und den NVIO Chip.
Wenig Verbreitung findet der HR-03/R600, dieser eignet sich wie der Name bereits andeutet nämlich für die HD2900 Serie. Der Kühlkörper weißt eine dem R600 Chip entsprechende Erhöhung auf, einem normalen HR-03 ist es "dank" eines Metallrahmens rund um die GPU nicht möglich Anpressdruck aufzubauen. Wie bisher kann man auch den HR-03/R600 auf zwei Arten am PCB verschrauben und muss einen leisen Lüfter einzeln erwerben. Die Performance ist auch im ultra-silent Betrieb der sehr lauten Referenzlösung klar überlegen, passiv ist aber nichts zu holen.
Neuester Sproß der Reihe ist der nach nVidias 8800GT benannnte HR-03GT, eine Mischung aus der Standard- und der Plus-Version. Von ersterem übernimmt er teils die
Kompatibilität - jedoch wird hier der Kunde etwas über den Tisch gezogen: Der normale HR-03 kühlt eine 8800GT fast ebenso gut (die
PWN-Heat sink Kit sind einzeln erhältlich), ist dank dem Six-Hole Adapter Kit variabler einsetzbar und zudem billiger. Nur wer es (dank sechs Heatpipes) noch mal rund 5° kühler haben will, greift zu, alle anderen nicht.
Apack Zerotherm GX810 und GX815
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Der GX810 aus dem Hause Apack hält Grafikkarten zwar nicht bei "Zero" Grad, dafür gibt es kaum Probleme bei der
Kompatibilität. Zwar ähnelt der Apack stark der Zalman Konkurrenz VF-900Cu, aber man hat dieser etwas voraus: Den rot beleuchteten Schaufel-Rad Lüfter und dessen Leistung. Hierdurch erreicht er bei gleicher Drehzahl bessere Werte als der VF-900Cu und ist noch dazu leiser. Der Nachfolger GX815 wiegt zwar 10g weniger, leuchtet blau und dreht etwas flotter. Die mitgelieferten VRAM-Kühler werden wie bei allen Mitbewerbern aufgeklebt, sind aber nicht unbedingt notwendig. Desweiteren sind auch die GX81x SLI und CF tauglich. Beiden Kühler gemein ist das Manko der Regelung des Lüfters durch einen Thermo-Sensor im Boden des Kühlers. Das bedeutet, man kann selbst keinen Einfluss auf die Drehzahl nehmen. Zwar drehen beide GX selbst bei Karten wie einer X1950XTX selten schneller als ~1500prm, eine manuelle Steuerung wäre jedoch definitiv besser gewesen. Laut Zerotherm ist die einzige Möglichkeit dies zu ändern, das Kabel des Sensors zu durchtrennen - schade.
Apack Zerotherm GX710 und GX700
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Der GX710 und GX700 werden gegen den VF-700Cu und VF-700AlCu positioniert. Die
Kompatibilität fällt zwar etwas dürftiger aus, dafür ist die Kühleistung aufgrund einer integrierten Heatpipe (im Gegensatz zu den Zalmans) sowie den (hochkant gestellten) Rotorblättern des Lüfters besser und trotz etwas höheren Drehzahlen (1600rpm @ 12Volt statt 1400rpm @ 5Volt) sind die GX7x0 nicht lauter, zudem erreichen sie die 1600rpm bei 12 Volt, d.h. es ist noch Potential nach unten. Neben der SLI/CF Tauglichkeit erfreut die beiden Zerotherms mit leichter Montage und VRAM-Kühlern, leider fehlt aber eine Lüftersteuerung bzw. Volt-Adapter wie bei den Zalman Kühlern. Ob man nun den GX oder einen VF nimmt, muss jeder für sich selbst entscheiden, die Vor- und Nachteile gleichen sich aus.
Thermalright V2
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Der V2 ist der kleine, kupferne Bruder des HR-03. Er ist flacher und kompakter und kann mit einem (zusätzlich zu erwerbenden) 80*25mm oder 80*15mm Lüfter kombiniert werden - somit ist er auf vielen Mainboards für SLI und CF geeignet. Die Verarbeitung ist Thermalright typisch absolut ohne Fehl und Tadel. Die vier Heatpipes leiten die Wärme schnell an die 51 Lamellen ab, genauso schnell erfolgt die simple Montage - erfreulich ist die hohe
Kompatibilität. Zudem verbraucht der V2 "nur" zwei PCI Steckplätze und bringt neben VRAM Kühlern auch ein eher leichtes Gewicht von 286 Gramm mit sich. Bei der 6600 Serie für AGP und X1650 Serie für AGP wird der Brücken-Chip nicht gekühlt -
Zalman lässt grüßen. Der V2 tilgt somit eigentlich alle Mankos des HR-03, die Kühlleistung liegt allerdings auf einem niedrigeren Level.
Artic Cooling Accelero S2 und Accelero S1 Rev.2
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Der S2 ist der erste passive der Accelero-Serie. Er ist für Low-End und Mid-Range Karten wie die nVdia 6600 oder ATIs X8x0er konzipiert (
Kompatibilität), kühlt aber auch eine HD2600 und hält diese problemlos bei Temperatur. Zwei Heatpipes und 31 Aluminium-Lamellen resultieren in 210g und einer Höhe, die in schmalen Gehäusen mit unter 20cm Breite für Probleme sorgen kann. Die obligatorischen VRAM-Kühler sind aus Aluminium gefertigt.
Der S1 ist das größere, längere Modell mit vier Heatpipes und mehr Lamellen. In Sachen
Kompatibilität ist der S1 gut aufgestellt - auch die HD38x0 und die G92 GPUs werden gekühlt. Selbst passiv meistert der S1 praktisch alle kompatiblen Karten, ein zusätzliches Highlight sind die mitgelieferten Kühler für die Spannungswandler der X19x0XT/XTX und X1950Pro. Diese senken die Temperatur der PWMs um fast 10°C. Wer nicht basteln möchte, dem sei das hauseigene
Turbo Modul empfohlen. Dieses besteht aus zwei rahmenlosen 80mm Lüftern mit 1500rpm, welche selbst bei 12v leise agieren. Wenn man den Accelero aber mit einem 120mm oder gar mit zwei 100mm Propellern kombiniert, erhält man die bestmögliche Kühlung zum unschlagbaren Preis.
Zalman VF-1000 LED
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Zalman legt nach - müssen sie auch, denn der VF-900Cu mag zwar legendär sein, seine Kühlleistung ist es aber schon lange nicht mehr. Die auffälligeste Neuerung ist der wuchtige Kühlkörper, der mit vier Heatpipes und gewichtigen 380g den Thermalrights Konkurrenz macht. Ebenfalls neu ist die
Kompatibilität mit nVidias G80 GPUs - neben Zerotherms Hurricane HC92CU8800 der einzig kompatible Nachrüstkühler. Allerdings sollte man sich das gut überlegen, denn für den VRAM und die PWMs benötigt noch das
ZM-RHS88 Kit. Leider nutzt Zalman weiterhin nur einen kleinen 80mm Lüfter, dieser wird dem 160mm langen Kühlkörper nicht gerecht und schmälert die mögliche Leistung. Zwar agiert der Propeller ruhig, aber auch im 5v Betrieb ist er nur leise, an ultra-silent ist nicht zu denken. Die Leistung liegt je nach GPU und Lüfterspannung 15-20° vor einem VF-900, der Accelero S1 bleibt aber unangefochten. Modder sollten den Lüfter gegen ein 140mm Modell tauschen, der Zalman toppt dann sogar den genannten Arctic Cooling Kühler.