Im Prinzip ist es eigentlich nichts neues. wenn irgend ein Bauteil knapp ist, dann schaut man sich an, wer es sonst noch so bezieht und ob die Firma beliefert wird. Ist dies der Fall, dann bieten man Geld an, damit die entsprechenden Bauteile in die eigene Fertigung wandern. Wenn die eigene firma dann auch noch Produkte herstellt, die zwei Zehnerpotenzen teurer sind, dann funktioniert das auch meist sehr gut.
Neu ist hier nur, dass man die Bauteile aus den fertiggestellten Produkten des anderen Unternehmens gewinnt. Entweder sind die Chips schon verbaut oder das Unternehmen ist einfach nicht bereit, sie zu verkaufen. Letzteres hat den Grund, dass man weg vom Markt ist, wenn man längere Zeit nicht liefern kann, da können die anderen noch soviel bieten.
Wenn man daran gehindert wird, ein Produkt auszuliefern, dass mehrere Zehntausend€ kosten und die Lösung schlummert in einem Gerät für unter 1000€, dann ist klar, was gemacht wird.
Ist vielleicht gar nicht verkehrt, wenn man den Verschrottungswahn beendet.
Und nun rechnen wir die ganzen ausgeschlachteten, fabrikneuen, Waschmaschinen gegen, die danach keiner mehr haben möchte.
Aus der Not könnte endlich die Recycling-Industrie entstehen, die bisher keiner ins Leben rufen wollte, weil alles so schön billig war.
Das Problem ist der Kunde. Die Leute sind ja häufig nicht bereit irgendetwas als neu anzunehmen, das ein anderer schonmal in seinen Pfoten hatte und das nach ein paar Tagen zurückgeschickt wurde.
Eine Firma kann damit werbewirksam ein Ökoprodukt fertigen. Wenn aber große Firmen das nutzen, dann wird es zum Bumerang. Wer möchte schon viel Geld für ein "neues" Netzteil hinlegen, in dem Kondensatoren aus dem letzten Jahrtausend verbaut sein können? Bei Mainboards wäre es das genaue Gegenteil von "japanische Qualitätskondensatoren".
Eine Firma, die das macht, kann einpacken.
Im Prinzip sieht man sowas auch bei Lebensmitteln. Die meisten sind empört, wenn die bösen Supermärkte essen wegwerfen. Gleichzeitig nehmen sich sehr oft die selben Leute auch das Zeug von hinten raus, weil die Haltbarkeit nicht 6 Wochen sondern 6 Wochen und 3 Tage ist, selbst wenn sie wissen, dass es sofort verbraucht wird. In Japan treibt es besonders seltsame Blüten, da wird die Abfüllung sekundengenau draufgedruckt. Ergebnis, die Leute nehmen extra den Joghurt, der 5 Sekunden später abgefüllt wurde. Von dellen in der Verpackung wollen wir garnicht reden. Jeder, der in einem deutschen Supermarkt mal etwas genauer hinsieht, der wird bemerken, dass die Leute Kartons, mit leichten Dellen liegen lassen und sich möglichst eine makellose Verpackung holen, obwohl man die Pizza ist und nicht die Schachtel isst.
Das hört sich nicht so schlimm an, hat jedoch in der Summe gigantische Auswirkungen.
Na wenn es denn genügend alte Waschmaschinen gibt, um mit deren Chips genug Autos zu bauen, warum nicht.
Es sind wohl neue Maschinen.
In dem Artikel wird auch geäußert, dass auch 25 Jahre alte Technologie gefragt ist und er sich gut vorstellen kann, dass die irgendwann recycelt wird. Das ist eben kein "es ist so", sondern "es könnte mal werden".
Bisher war sowas nicht gefragt, siehe das Argument im vorigen Absatz und wird es wohl auch nicht werden.
Welche Chips sollen denn in Waschmaschinen verbaut sein, die die Automobilindustrie so sehr begehrt?
Irgendwelche Detaillierten Infos dazu?
Wenn man sich nicht nur die verstümmelte PCGH Version durchliest, dann weiß man, dass er es nicht sagen wollte, es sich aber um mehrere Firmen handeln soll, die das machen.
Logisch, die meisten Firmen würden es ihm wohl sehr übel nehmen, wenn man öffentlich macht, auf welch unkonventionelle Weise sie sich bedienen.
Der Artikel suggeriert, das die Automobilhersteller heiß auf jede 0815 Waschmaschine sind, die am Wertstoffhof landet. Ist dem So? Dann mal paar Infos zu Hersteller, Baujahr (ab), Modell, Chips und sonstigen Halbleitern.
Wie gesagt: er wollte die Namen nicht nennen, darum kann man nur drüber Spekulieren.
Vermutlich ist es Neuware.
Wenn es sich wirklich um Industriewaschmaschinen handeln sollte, kann ich die News evtl. noch ein wenig nachvollziehen.
Es sind normale Waschmaschinen, Industriewaschmaschinen kosten eine Zehnerpotenz mehr.
Ich erinner mich noch an Waschmaschinen die keine Chips benötigt haben und die Wäsche wurde da auch sauber.
Will halt eben kaum einer mehr. Man muß natürlich sagen, dass besonders die Mengenautomatik bei neuen Maschinen einiges spart und man auch als Single guten Gewissens eine 8-9kg Maschine kaufen kann. Auch ja, die Anzeige für die Restzeit ist auch eine tolle Sache.
Kundenwünsche zu ignorieren gleicht dem Selbstmord eines Unternehmens. Ich erinnere mich daran, dass Siemens seinen Kunden, bei Mobiltelephonen, das SW Display aufzwingen wollte, obwohl Farbe gefragt war. Technisch hat damals alles für das SW Display gesprochen, nur die Kunden sahen das anders und liefen zur Konkurrenz.