Breitbandausbau: Viele Haushalte haben weniger als 50 Mbit/s

Japan und Korea haben meines Wissens nach auch flächendeckend das Internet über Oberleitungen ausgebaut.
Funktionel und kostengünstig... aber ihr glaubt doch wohl selbst nicht das es hier bei uns nicht eine riesige Protestwelle geben wird, falls man anfängt einen oberirdischen Kabelsalat zu verlegen. :-D

"Es gibt Leute, die nur mal einen Videostream schauen, und deshalb nicht mehr zahlen wollen."

Die Leute brauchen aber auch keinen Gbit Anschluss. Selbst wenn man IP-TV nutzt ist ein 100Mbit Anschluss vollkommen ausreichend mit genug reserve.
Erst wenn es an Arbeiten und auch Downloaden / Uploaden (Spiele, Programme, Live Videostreaming, Videouploads usw..) geht, ist man über jedes Mbit froh.
Allein bei Aktuellen Spielen bekommt man selbst mit 150-200Mbit noch Schnappatmung, wenn man 60-80GB "mal ebend" installieren will.
Und das wird sicherlich nicht weniger mit den nächsten Jahren.

Was viele auch nicht wissen, das zb von der Regierung Millionen / Milliarden für den Internet Ausbau als Subventionen bereit gestellt wurden, aber davon nur ein Bruchteil bisher überhaupt in
Anspruch genommen wurden. Als ich mich mit unserer Stadt in Verbindung gesetzt hab, kam noch ein weiteres Problem an Licht. Da ist auch geplant den Glasfaser Ausbau anzukurbeln, aber das geht
bei uns auch nicht mal ebend so.. Denn alles muss ausgeschrieben werden, dann gibt es ein Bewerber Verfahren usw usw.. Zudem gibt es aktuell massive Probleme überhaupt Firmen zu finden die
zeitnaht noch plätze haben um den Tiefbau inc. Kabelverlegung durchzuführen.

Alles in allem einfach traurig, das ein Land wie unserer solche selbstgemachten Probleme hat... weil das Problem schlicht und einfach verschlafen wurde, da an den wichtigen Stellen Personen saßen und sitzen,
die mit der ganzen Materie mMn zuwenig zutun haben und es nie richtig einschätzen konnten.
 
Dann mal Herzlichen Dank an der Herrn Kohl , Kabelfernsehen ist natürlich wichtiger als Glasfaser Ausbau... Wenn ich überlege wieviel Zeit ich in den letzten Jahren vor dem TV verbracht hab und wieviel Zeit beim Surfen etc . Da hat sich das auf jeden fall rentiert das wir jetzt alle Kabel TV haben …. Mal von dem Sendeprogramm abgesehen

Naja, aus dem Kabel kommen bei mir 400MBit/s. Und zu Kohls Zeiten war das vermutlich auch noch richtig. Ist ja schon ein Momentchen her.

Bevor man 16mbit Satellit bucht, ist man mit 1mbit DSL WESENTLICH besser dran.

Ich kenne jemanden, der recht erfolgreich Hybrid nutzt. Aber trotzdem alles andere als optimal.

Das hätte von vornherein nicht passieren dürfen. Aber nun in das Kind in den Brunnen gefallen und der Staat kann hier eigentlich nur regulierend eingreifen. Aber auch der hat scheinbar kein Interesse daran.

Es wird aber auch nicht draus gelernt. Mal gucken welches Kind als nächstes in den Brunnen gefallen wird. Autobahnen waren ja schon im Gespräch.

"Solange die Leitungen noch irgendwie funktionieren, solange wird nichts ausgetauscht/modernisiert"

Fairerweise muss man sagen, dass es auch noch genug an den Stellen zu tun gibt, wo halt gar nichts mehr geht oder wo noch erschlossen wird. Ich finde die 5,4%, die nicht mal 16MBit/s haben auch deutlich kritischer als die 9,8%, die keine 50 haben.

Funktionel und kostengünstig... aber ihr glaubt doch wohl selbst nicht das es hier bei uns nicht eine riesige Protestwelle geben wird, falls man anfängt einen oberirdischen Kabelsalat zu verlegen. :-D

Naja, funktional. Ich glaube einmal ordentlich verlegt ist auf Dauer schon sinnvoller als andauernd in so einem Wirrwarr rumzufriemeln. Und wenn dann mal die Leitungen durch sind, weil es mal Wetter gab, ist das Geschrei auch wieder groß. Von der Ästhetik mal ganz abgesehen.
 
Zudem ist die Politik in Deutschland komplett untätig geworden, wie man erkennen muss. Es wäre vor Jahren jeder Partei klar gewesen, dass man die Industrie per Gesetz zur Einhaltung von Standards, wie der flächendeckenden Grundversorgung mit lebenswichtigen Gütern, zwingen muss.
Dass nicht die gesamten Politik unfähig ist, ziegen genügend per FTTH oder Breitband erschlossene Städte/Gemeinden.

Ansonsten müsste man erst einmal die "lebenswichtigen Güter" definierern. Für mich zählen da z.B. Arzt, Lebensmittel, Bildung und ÖPNV eher zu wie ein schneller Internetanschluss. Die angeblich nur 5,4% mit <16 MBit mal außen vor, dies können man u.U. als "Grundversorgung " definieren. Das gälte dann aber auhc nur für die Gebäude, die derzeit per Grundversorgung erschlossen werden müssen.

Alles in allem einfach traurig, das ein Land wie unserer solche selbstgemachten Probleme hat... weil das Problem schlicht und einfach verschlafen wurde, da an den wichtigen Stellen Personen saßen und sitzen,
die mit der ganzen Materie mMn zuwenig zutun haben und es nie richtig einschätzen konnten.
Das sieht man an Deinem Beispiel ja schön. Dort hat die Stadt offensichtich mit der Planung erst angefangen, als es entweder massive Förderung gab oder nachdem irgend etwas anderes "passiert" ist. Die Planungen (nein, sogar die Realisierung) hätten auch locker schon vor 5 Jahren stattfinden können, wenn die Lokalpolitik nur gewollt hätte.

Dann mal Herzlichen Dank an der Herrn Kohl , Kabelfernsehen ist natürlich wichtiger als Glasfaser Ausbau...
Was ist eigentlich aus den OPAL-Gebieten geworden, die zu diesen Zeiten mit Glasfaser erschlossen wurden?
 
Japan und Korea haben meines Wissens nach auch flächendeckend das Internet über Oberleitungen ausgebaut.
Funktionel und kostengünstig... aber ihr glaubt doch wohl selbst nicht das es hier bei uns nicht eine riesige Protestwelle geben wird, falls man anfängt einen oberirdischen Kabelsalat zu verlegen. :-D

In Erdbebengebieten wird zum Teil absichtlich die anfällige Freiluftverlegung bevorzugt, weil regelmäßige Ausfälle sowieso unvermeidlich, die Reparaturen so aber einfacher möglich sind. Wer schon einmal eine Störung in einer deutschen Leitung beheben lassen wollte, der weiß, dass dieses "schnell kaputt, aber auch schnell wieder heil"-Konzept für uns keine Lösung ist. :-)


Was ist eigentlich aus den OPAL-Gebieten geworden, die zu diesen Zeiten mit Glasfaser erschlossen wurden?

Die haben gejubelt, in den 0er Jahren endlich die Fasern rausgerissen und durch DSL-Kupfer ersetzt wurden. Die in den 80er geplanten und in den 90er gebauten Multi-Mode-Fasern erlauben die heute nötigen Geschwindigkeiten überhaupt nicht und da OPAL auch noch ein deutscher Alleingang war, wurden nicht einmal die noch machbaren Techniken im niedrigen MBit/s-Bereich entwickelt, sondern es blieb bei maximal Dual-ISDN. Die gleichalten Koaxialleitungen für Kabel-TV sind wesentlich leistungsfähiger.

Solche Unterschiede zwischen "Fiber" und "Fiber" sollte man übrigens auch bei der aktuellen FTTH-Begeisterung nicht vergessen. Während FTTC normalerweise vollwertige Punkt-zu-Punkt-Verbindungen einsetzt, wird FTTH meinem Wissen nach ausschließlich mit GPON in Segmenten mit bestenfalls 32, eher 64-128 Teilnehmern ausgebaut, wobei 256er Technik sogar verfügbar ist. Bei der WAN-Faser aus der Wand handelt es sich also nicht um die gleiche Technik, die in Rechenzentren bis zu 400 GBit/s ermöglicht. Sondern um shared Medium, dessen aufzuteilende Gesamtdatenrate zusätzlich durch diverse zwischengeschaltete, optische Elemente und multiple Endpunkte nach unten gezogen wird.

Die Theorie mit "einmal legen und dann muss man die nächsten Jahrzehnte nur noch die Endgeräte austauschen" könnte in der Praxis also auch nach hinten losgehen und dann gucken die FTTHler genauso neidisch auf die G.Fast-FTTBler, die einen exklusiven Monomode-Link im Keller liegen haben und verspätet ihre In-House-Verkabelung umstellen, wie die OPAL-Nutzer auf einmal von den altmodischen Kupfer-Telefonierern überholt wurden.
 
Während FTTC normalerweise vollwertige Punkt-zu-Punkt-Verbindungen einsetzt, wird FTTH meinem Wissen nach ausschließlich mit GPON in Segmenten mit bestenfalls 32, eher 64-128 Teilnehmern ausgebaut, wobei 256er Technik sogar verfügbar ist. Bei der WAN-Faser aus der Wand handelt es sich also nicht um die gleiche Technik, die in Rechenzentren bis zu 400 GBit/s ermöglicht. Sondern um shared Medium, dessen aufzuteilende Gesamtdatenrate zusätzlich durch diverse zwischengeschaltete, optische Elemente und multiple Endpunkte nach unten gezogen wird.
Wenn ich das mal rein mathematisch rechne, dann ergibt das bei 128 (aktiven) Teilnehmern immer noch 1 GBit Up und Down plus 30% Verlustrate und 30% für echte Shared-Daten (bei uns "Kabel-TV").

Wäre mal interessant, was die Provider konkret nutzen. GEPON (max 2.5 Down und 1,25 Up) wird es bei 128 Teilnehmern mit vielen 1000/500 Anschlüsse in einem Segment wohl kaum sein, mit NG-PON2 wären es wenigstens 40 GBit für das Segment. Immerhin wird damit klar, warum kein Provider einen symetrischen GBit-Anschluss anbietet.

Wenn mein FTTH-Anbieter sowas mal zu vertretbaren Preisen anbeiten würde (mir wäre das derzeit keine >1000€ im Jahr wert), wäre ich wirklich an dem Punkt wo ich sage: mehr werde ich in meinem Leben (also die nächsten 30-40 Jahre) zu Hause nicht sinnvoll nutzen können/wollen. Und ja, ich habe hier zu Hause 10 GBase-T, an der Wohungsverkabelung liegt es also nicht.

Falls die Provider beim aktuellen Ausbau nicht völlig falsch geplant haben (da dürften sowohl Kabelkanäle genutzt worden sein wie auch jetzt schon mehr Fasern bis zum Splitter liegen), können sie später noch nachlegen. Dann gehen halt in 10-20 Jahren zu den jetzigen Splittern nicht mehr eine sondern zwei Leitungen und die Segmente werden geteilt.
 
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Falls die Provider beim aktuellen Ausbau nicht völlig falsch geplant haben (da dürften sowohl Kabelkanäle genutzt worden sein wie auch jetzt schon mehr Fasern bis zum Splitter liegen), können sie später noch nachlegen. Dann gehen halt in 10-20 Jahren zu den jetzigen Splittern nicht mehr eine sondern zwei Leitungen und die Segmente werden geteilt.

Der Vorteil von GPON gegenüber FTTC + G.Fast besteht darin, dass die passiven Verteiler von ersterem einfach mit in den Kabelschächten verbuddelt werden, während letzteres für die aktiven Umsetzer kurz vor der letzten Meile beziehungsweise mittlerweile den letzten 100 m viele Verteilerkästen braucht. Das bedeutet aber umgekehrt auch: An die optischen Splitter von GPON kommst du nach dem Ausbau nicht so einfach ran, die Segmente sind mittels Tiefbau festbetoniert (in manchen Fällen wortwörtlich).
 
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