AW: Asus VS248H oder ML248H fürs Gaming?
Zum ML248H kann ich zwar nichts sagen, den VS248H habe ich jedoch seit einigen Tagen im Betrieb und bin damit sehr zufrieden. Eine ausführlichere Rezension habe ich für Amazon geschrieben:
"Kauft man sich einen Monitor, so hat auf das Urteil darüber wesentlich Einfluss, welche Ansprüche und Erwartungen man an das Gerät heranträgt. In meinem Fall war es so, dass ich lange Jahre einen CRT (Röhrenmonitor) zum Arbeiten und Spielen eingesetzt habe, der naturgemäß eine hohe Farbttreue und Bildschärfe bei Bewegungen vereinigt. Dementsprechend schlecht gefielen mir die LCD-Monitore, die ich bislang versucht hatte (u.a. ein Eizo FS2333-BK): Unausgewogene Farben, verschwommene Bewegungen und unregelmäßige Beleuchtung ließen mich jedes Mal reumütig zu meiner ächzenden Röhre zurückkehren. Der Asus VS248H ist nun das Modell, bei dem ich gerne geblieben bin.
Schon der Ersteindruck überzeugte: Wurde ich bei den anderen Monitoren von buchstäblich entstellten Einstellungen begrüßt, so wusste hier die Bildabstimmung schon beim ersten Start zu überzeugen. Lediglich mit reduzierter Helligkeit habe ich also einige Spiele (UT 2004, Level "Curse"; Diablo 3) gestartet, um die Farbdarstellung in Augenschein zu nehmen. Sowohl sehr gute Farbtreue als auch Farbverläufe ließen sich attestieren; auch anspruchsvolle Szenen wurden originaltreu (immer in Beziehung zum vorgängigen CRT) wiedergegeben. Der Eizo Monitortest und einige Testbilder für Schwarzwerte bestätigten den positiven subjektiven Eindruck: Farbübergänge sind fein, der Schwarzwert und Kontrast gut, ein Blackcrush nicht zu erkennen. Für einen Monitor mit TN-Panel typisch, aber zu verschmerzen ist auch die sowohl vertikale als auch horizontale Blickwinkelabhängigkeit, die erträglich ausfällt.
In Bezug auf die Reaktionsgeschwindigkeit muss ich allerdings anderweitiges zugeben: Weder mit aggressiver (Wert 100) noch sanfter (Wert 0) Overdrive-Steuerung (hier Tracefree genannt) verschwinden die allseits störenden Schlieren völlig; zudem gesellt sich bei hoher Ansteuerung ein unschöner Ghosting-Effekt hinzu. Beiderlei hält sich für mich jedoch in einem Rahmen, der völlig akzeptabel ist; in den meisten Situationen ist das Verwischen eher subtil, nach dem Versinken ins Spiel gar unauffällig zu nennen. Zu erwähnen ist allerdings, dass der Monitor die Bildausgabe lediglich mit 60 Hz beherrscht, während ambitionierte Spieler mittlerweile auf 120 Hz und mehr schwören. Hierzu ist zu sagen, dass sich durch Vsync und Triple Buffering im Bereich bis 60 FPS dieselbe Bildflüssigkeit erreichen lässt wie bei einem Modell mit 120 Hz; die letzteren haben somit nur dann Vorteile, wenn man dauerhaft mit mehr als 60 FPS spielen möchte.
Dass man von Einstellungsorgien verschont bleibt, hat weiterhin etwas Gutes: Obwohl aufgeräumt und intuitiv zu bedienen, gestaltet sich die Bedienung des OSD (Bildschirmmenüs) als recht beschwerlich; der nicht eben gusseisern anmutende Standfuß und die störrischen Tasten lassen den Monitor bei Konfigurationseinlagen bedenklich wackeln. Zudem verleitet die klavierlackierte Front dazu, dessen makellose Oberfläche von rüden Berührungen gänzlich frei zu halten.
Besonders lobend möchte ich noch hervorheben, dass mein Gerät vollkommen ohne Pixelfehler und Lichthöfe auskam. Vor allem Letzteres ist keine Selbstverständlichkeit und vergrätzte mir beispielsweise bei dem oben erwähnten Eizo jeden Anblick. Selbst in völlig verdunkelter Umgebung schieben sich keine strahlenden Wolken vom Monitorrand hervor. Besonders hässlich jedoch sind die Streifen, die sich mitunter in dunklen Szenen über das Bild legen; der Effekt ist unauffällig, aber vorhanden.
Wieso vergebe ich also fünf Sterne an einen Monitor, der keine völlig tadellose Leistung erbringt? Ich glaube, dass man bis zu einem gewissen Preisniveau von Monitoren bei gewissen Parametern immer Abstriche in Kauf zu nehmen hat. Einen optimalen oder perfekten Monitor gibt es in dem Sinn nicht, sondern nur einen, der für die eigenen Bedürfnisse optimal geeignet ist. Im vorliegenden Fall ist dies gegeben, weswegen ich die Höchstwertung besten Gewissens vertreten kann."