Das Problem sind nicht die Cracker, die eh einfach jedes Spiel cracken, weil das deren Spaß ist. Sondern wenn dann die Leute, die die Spiele ziehen und bei Gefallen nicht kaufen, aber auch die Publisher selbst sind teilweise schuld.
Wie viele Leute ziehen sich ein Spiel einfach nur, um mal reinzuschnuppern? Eine Demo hätte diesen Leuten auch gereicht. Leider gibt es zu viele Spielen schon gar keine Demo mehr (bspw. Assassin's Creed).
Aber auch eine Demo kann nicht immer widerspiegeln, wie gut das ganze Spiel wird. Ich hab mir letzte Woche z.B. Mafia II gekauft (Steam-Deal^^), nach dem ich den ersten Teil schon kannte und die Demo gezockt habe. Das Spiel ist ja wirklich nicht schlecht, es macht Spaß, die Story zu spielen und das ganze ist wirklich filmreif, aber 50€ wären mir dafür zu schade gewesen. Denn mehr als ein interaktiver Film ist es in meinen Augen nicht: zu wenig Freiheiten, keine Nebenmissionen, interessante und bekannte Spielmodi wurden gestrichen (Freeride, Multiplayer). Alles, was dem Spiel eigentlich fehlt, wird wahrscheinlich per DLC nachgereicht, natürlich wieder gegen Bares...
Bei so einem Vorgehen wundert es mich nicht, dass das zu viel Unmut bei denjenigen führt, die wirklich 50€ dafür bezahlt haben und einige, die es sonst vllt gekauft hätten, dazu anregt, es sich illegal zu beschaffen.
Der letzte Vollpreis-Titel, den ich mir geholt habe war Assassin's Creed 1. Story toll, Grafik auch super, aber eintönig ohne Ende, selbst die Kämpfe (blocken, kontern, blocken, kontern...). In jeder Stadt das gleiche. Super. Nachdem ich mich an der Grafik und den Klettereinlagen satt gesehen habe, war es einfach nur langweilig und man spielt nur noch, um die Story, die ja nicht schlecht ist, zu beenden.
Der Wiederspielwert solcher Spiele ist quasi Null. Daher kaufe ich mir die Spiele nun nur noch, wenn es sie als Low-Budget-Versionen gibt. Ein paar Abende Spielspaß sind mir die 10€ schon wert, vor allem wenn ich bei Erscheinen neugierig auf den Titel war. Aber für 50€ hätte ich gern länger was von, vor allem sollte es mich auch nach ein paar Monaten noch reizen, das Spiel wieder zu starten, weil ich vllt noch nicht alles gesehen habe.
Leute, die das ähnlich sehen, greifen sicher auch öfter zu illegalen Methoden, sich solche "Eintagsfliegen-Spiele" zu beschaffen, weil sie vorher vllt schon gelesen haben, dass es im Prinzip langweilig ist. Das ist natürlich keine Rechtfertigung, aber ich kann es schon ein stückweit nachvollziehen.
Die Frage ist, wie viele von den Downloadern wären bereit, das Spiel noch zu kaufen, wenn's dann doch gefällt? Und da sind eben wir Konsumenten und unser Gewissen gefragt und nicht die Cracker. Niemand wird gezwungen ein Spiel runterzuladen!
Wer sagt, dass ein Spiel ihm gefällt, es dann aber nicht kauft (nicht mal die Budget-Version), ist nichts anderes als ein Dieb. Leute, denen es nicht gefällt, hätten auf legalem Wege umsonst Geld raus geschmissen, ist zwar illegal, aber imho "fair", ein Auto fährt man ja auch erst Probe, bevor man's kauft.