Im Vergleich der Mainboard-Chipsätze zwischen Intels Kaby Lake und AMDs Ryzen kommt es öfters einmal zur Fehleinschätzung, Intel wäre hierbei überlegen – primär wegen der viel höheren Anzahl der von Intel gebotenen PCI Express Lanes seitens des Chipsatzes selber (bis zu 24). Hierbei wird allerdings vergessen, das jene sicherlich vielen PCI Express Lanes allesamt nur durch ein DMI 3.0 Interface in Richtung CPU angebunden sind, sich um die (begrenzte) Bandbreite dieses Interfaces also streiten müssen. Jene ist mit 7,9 GB/sec (Hin- und Rückrichtung zusammengezählt) gar nicht einmal so großartig, dies ist vergleichsweise ein PCI Express 3.0 Interface mit nur 4 Lanes. AMDs Mainboard-Chipsätze sind zwar auch nicht anders angebunden, aber da AMD schon einen Mini-Chipsatz in der Sockel-AM4-CPU selber hat, geht man in dieser Frage klar in Führung: Neben der Grafikkarte stehen bei Ryzen noch 8 weitere PCI Express 3.0 Lanes für die CPU-eigene Anbindung von SATA, NVMe und USB 3.0 zur Verfügung – während sich bei Intels Consumer-CPUs wirklich alles durch deren DMI-Interface drängeln muß.
Gut läßt sich dies anhand einiger Schaubilder zu den einzelnen Mainboard-Chipsätzen von AMD und Intel nachvollziehen, welche (u.a.) in unserem Forum bereitstehen. Die Peripherie-Anbindung bei AMD ist somit im eigentlichen sogar breitvolumiger gelöst, die direkte Anbindung einiger Komponenten direkt an die CPU sollte zudem auch noch für etwas bessere Latenzen sorgen. Im normalen Consumer-PCs macht dies sicherlich keinerlei Unterschied, aber bei mit Peripherie vollgepackten Rechnern echter Power-User könnte AMDs Anbindungs-Konzept sogar für regelrechte Performance-Vorteile sorgen (hat zumindest in jedem Fall deutlich höhere Limits). Daß Intel hier und da vielleicht einen NVMe- oder SATA-Port mehr als AMD in den Mainboard-Chipsätzen bietet, können die Mainboard-Hersteller sowieso durch Zugabe von extra Kontroller-Chips bei ihren HighEnd-Boards ausgleichen – während an der grundsätzlichen Anbindung an die CPU selber natürlich nichts mehr zu drehen ist, hierbei liegt AMDs Ryzen glasklar vorn.