Ambitionierte Pläne: Mehr als 100MBit/s für ganz Österreich bis 2020

Superwip

Lötkolbengott/-göttin
Ambitionierte Pläne: Mehr als 100MBit/s für ganz Österreich bis 2020

Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (aka Infrastrukturministerium, kurz BMVIT) hat angekündigt bis 2020 jedem Österreichischen Haushalt eine Internetverbindung mit wenigstens 100MBit/s zur Verfügung stellen zu wollen. Beim Ausbau soll primär auf FTTH/FTTB gesetzt werden, die Kosten werden von der Europäischen Investitionsbank auf (mindestens) 5 Milliarden Euro geschätzt. 70-80% dieser Kosten entfallen auf Grabungskosten für die Verlegung von Lichtwellenleiterkabeln im Tiefbau. Effiziente Zusammenarbeit der beteiligten Akteure und langfristige Planung soll (so die Idee) diese Kosten um bis zu 50% verringern indem etwa Glasfaserkabel gemeisam mit neuen Gasleitungen oder Stromkabeln verlegt werden. Die Koordination übernimmt das eigens eingerichtete "Breitbandbüro" des BMVIT. Weiters wird der Ausbau durch direkte Subvention von Ausbauprojekten (insbesondere auch durch kleine, lokale Anbieter) gefördert, finanziert werden sollen diese auch aus einem Teil der Erlöse der Versteigerung der LTE-Frequenzen (über 2 Milliarden Euro). Gefördert werden soll auch die Entwicklung neuer Technologien mit etwa 80 Millionen Euro pro Jahr.

Das Breitbandbüro stellt auch einen "Breitbandatlas" zu Verfügung welcher den Status des Ausbaus zeigen soll. Er basiert auf freiwillig zur Verfügung gestellten Daten der Netzbetreiber und ist leider zur Zeit (noch) nicht sehr zuverlässig, so ist etwa in ganz Wien laut Atlas "mehr als 100MBit/s" verfügbar, in Wahrheit muss ich dennoch mit nur 3MBit/s im Download und 0,5 im Upload (...) auskommen. Hoffentlich werden nicht nur Gebiete ausgebaut die auch laut Atlas ausbauwürdig sind.


Breitbandbüro: bmvit - Breitbandbüro
Breitbandatlas: Breitbandatalas Österreich
Technischer Planungsleitfaden: http://www.bmvit.gv.at/bbb/ressourcen/downloads/planungsleitfaden_breitband.pdf
Breitbandstrategie: bmvit - Breitbandstrategie 2020
 
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Ich wäre schon mit 10 Mbit/s mehr als zufrieden. Bei unserer Leitung kann man ja ein Datenpacket abschicken, zum anderen Ende laufen und dort drauf warten :daumen2:
 
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Grandiose Sache, ich hoffe auf das beste, aber erwarte leider das schlimmste.
Soll heißen, ich glaube schon das weite teile davon profitieren, wohl primär Ballungsgebiete, aber die Ländlichen Gebiete (wo ich auch wohne) sieht davon wohl nur wenig, und wenn doch Verbesserungen spürbar sind, werden sie wohl frühestens ende dieser Planungsphase in kraft treten, die sich ja immer noch verlängern kann, ist ja nichts neues.
PS:
@Superwip; die News hast du gut verfasst :daumen:
 
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Ballungsgebiete oder Agglomeration werden da am meisten profitieren. Ländliche Gebiete oder weit abgelegene Gebiete werden da vermutlich nicht angeschlossen oder zu weit weniger hohen Übertragungsraten kommen, da es sich dort schlichtweg nicht lohnt.
Gute News.
 
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Für alle die sich für das Thema interessieren empfehle ich den Technischen Planungsleitfaden.

Im Bezug auf ländliche Gebiete:
Breitbandbüro BMVIT schrieb:
In peripheren und verstreuten Siedlungsgebieten wird man deshalb (...) für eine längere Übergangszeit die Kupfertechnologie weiter verwenden und mit verbesserter Zuleitung zu den Ortszentralen ergänzen müssen, um eine wirtschaftliche Lösung für schnelles Breitband anbieten zu können (FTTC).

Am Land wird es also kurzfristig keinen großangelegten FTTH Ausbau geben, vorerst ist das Ziel eher ein per LWL angebundener moderner DSLAM pro Dorf und dann VDSL2.

Interessant ist auch:
Breitbandbüro BMVIT schrieb:
In der Praxis
sind üblicherweise 4 Fasern pro Kundenanschluss vorgesehen:

Das ist ordentlich. 4 Fasern ermöglichen bereits mit heute verfügbarer Technik prinzipiell 100GBit/s...
 
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Gerade Ländliche Gebiete sollten endlich bevorzugt ausgebaut werden, da ja die Ländlichen Gebiete in der Vergangenheit sowieso vernachlässigt wurden und Ballungsgebiete relativ gesehen sowieso schon eine gute Anbindung haben, aber leider wird dies aus Wirtschaftlichen Gründen nicht gemacht, Sozial gerechtere Vorgaben von ganz oben würde ich gut finden.
 
ΔΣΛ;6211300 schrieb:
Gerade Ländliche Gebiete sollten endlich bevorzugt ausgebaut werden, da ja die Ländlichen Gebiete in der Vergangenheit sowieso vernachlässigt wurden und Ballungsgebiete relativ gesehen sowieso schon eine gute Anbindung haben, aber leider wird dies aus Wirtschaftlichen Gründen nicht gemacht, Sozial gerechtere Vorgaben von ganz oben würde ich gut finden.

Sehe ich ähnlich. Kommt immer darauf an, wie die "ländliche Gegend" definieren, aber sagen wir mal so: Mit meinen 16k die ich momentan habe, bin ich in meinem Dorf mit schon die Spitze :heul:
 
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da kann man den Österreichern nur gratulieren ^^ ein wenig neid gibts da schon :daumen:
 
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Die Ausbaustrategie auf dem Land laut Planungsleitfaden ist meiner Meinung nach durchaus durchdacht. Erst mal das Dorf als ganzes per LWL anbinden und VDSL, wenn irgendeine andere Infrastruktur erneuert werden muss (Wasser, Abwasser, Strom, Gas) wird dann in einem Aufwasch gleich als 2. Schritt FTTH ausgebaut um Tiefbaukosten zu sparen. In Einzelfällen kann natürlich auch gleich, in einem Schritt FTTH ausgebaut werden, etwa wenn die Lokalpolitik und/oder lokale Stadtwerke hier sehr ambitioniert ist, wenn im Hochbau günstiger ausgebaut werden kann o.Ä..

Bereits die erste Ausbaustufe könnte für viele aber eine erhebliche Verbesserung bedeuten. Ob >100MBit/s für jeden der das gerne hätte bis 2020 mit dieser Strategie realistisch sind? Ich fürchte nicht. Aber eine deutliche Verbesserung für viele könnte/sollte drinnen sein.
 
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Na da wird man schon neidisch als Deutscher mit 2GB-Leitung. Die Ziele sind ganz schön hoch gesetzt.

Am Land wird es also kurzfristig keinen großangelegten FTTH Ausbau geben, vorerst ist das Ziel eher ein per LWL angebundener moderner DSLAM pro Dorf und dann VDSL2.
Was sind LWL und DSLAM?
 
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Was sind LWL und DSLAM?

LWL: Lichtwellenleiter (gemeint ist hier in der Praxis ein Kabel mit einem Bündel aus wenigstens 4 Monomoden Glasfaseradern)
DSLAM: DSL (Digital Subscriber Line) Access Multiplexer: Schnittstelle zwischen den Teilnehmeranschlussleitungen per Kupferdoppelader (über die die Datenkommunikation per DSL und gegebenenfalls analoges oder ISDN Telefon läuft) und einer Hochgeschwindigkeitsverbindung (meist auf LWL Basis) zu einem Internetzugangsserver.
 
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Mit UPC: gerne, mit A1: eher (lange) nicht.

Und wenn der Slim dort endgültig das Ruder übernimmt,
wirds (zu seinen Lebzeiten) auch nix damit werden.
 
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Ich bin mir nicht 100% sicher aber ich glaube es gibt in ganz Österreich keinen einzigen Privathaushalt mit FTTH von UPC...

UPCs "Fiberpower" ist genau so eine Mogelpackung wie "Glasfaser Power" von A1 und eben nur klassisches DOCCIS bzw. ADSL.


Ich setzte keine großen Hoffnungen, in keinen dieser Anbieter. Viel eher hoffe ich das immer mehr Lokale Anbieter eine eigene FTTH Infrastruktur aufbauen wie etwa Teletronic in Wien.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Dabei bin ich erst seit Dezember von UPC (20Mbit Kabel) auf Drei (35Mbit Funk) umgestiegen :D

In 2-3 Jahren wirds dann wieder Zeit mit passenden neuen Kabeln xD
(die 120Mbit Leitungen kosten bei uns noch ein Vermögen momentan)
 
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Der Ping müsste mit dem Kabel aber deutlich besser ausfallen.
 
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Da es sich nicht um Deutschland handelt, kann es ja nur klappen!! :daumen::daumen::daumen:

Ich wünsche euch dann ab 2020 viel Spaß mit der Power, während hier noch viele mit DSL(light) rumkrepeln. :daumen2:
 
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Schöne News!

Also ich bin zum Glück mit meinem Breitbandanschluss nicht bei der Telekom.
UPC (Unitymedia) liefert mir 50 Mbit/s zu einem guten Preis, hier am Stadtrand wären mit der Telekom maximal 8 Mbit/s möglich xD

EDIT: Immer effektive 50 Mbit/s, nicht nur auf dem Papier ;)
 
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1 Gb/s für jeden Haushalt wäre ambitioniert, 100 Mb/s ist letztes Jahrhundert. btw. bit schreibt man immer klein, Byte groß.
 
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1 Gb/s für jeden Haushalt wäre ambitioniert, 100 Mb/s ist letztes Jahrhundert.
Wusste gar nicht das schon alle anderen Nationen mindestens 100Mb/s flächendeckend haben :schief: Außerdem bist du scheinbar nicht gut informiert welche Geschwindigkeiten in den Neunziger Jahren üblich waren.
Mal im ernst, wenn man es rational sieht, ist es ein gutes Projekt und keines was man künstlich schlecht reden muss, die Realität beweist ja das die Mehrheit (vor allem am Land) noch mit deutlich niedrigeren Geschwindigkeiten zurecht kommen muss.
Wenn man nicht gerade ein Geldscheißer oder ein Stadtmonster ist, begrüßt man diese Initiative.
 
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