[26/11/2021] 5 Jahre Ryzen: Ich will die erste Ryzen-Generation gar nicht schlechtreden, aber für PC-Spieler war sie nur mäßig interessant. Ein 1800X sortierte sich in Benchmarks regelmäßig hinter einem i7-5820K ein, auch ein i7-4790K bot je nach Spiel spürbar mehr Fps - und beides sind CPU-Modelle aus dem Jahr 2014. Sehr stark war natürlich die Leistung in Anwendungen gegenüber wesentlich teureren Intel-Modellen. Richtig interessant ist Ryzen meiner Meinung nach erst ab der 3000er-Generation 2019 geworden: Offensichtliche Kinderkrankheiten (Stichwort: RAM) waren überstanden, zahlreiche Architekturverbesserungen trugen Früchte und ab sofort gab es auch für den Mainstream-Sockel bis zu 16 Kerne. Am Ende des Tages ist es eigentlich auch egal, ob AMD oder Intel hier mal 5 Fps mehr bietet oder 10 Prozent hinterherhinkt. Wichtig ist, dass es stets eine ernst zu nehmende Alternative gibt. Das war bei Bulldozer im Laufe der Zeit immer weniger gegeben, weshalb der März 2017 eine wichtigen Wendepunkt in der x86-Geschiche markiert. (Stephan Wilke)
Passt auch in meinem Fall wie die Faust auf's Auge. Ich hatte bisher noch keine Ryzen CPU, was nichts mit der Abneigung gegen die CPU Reihe oder AMD zu tun hat, sondern auf das Jahr 2017 zurückgeht und bis heute seine Auswirkungen hat.
Von 2012 bis 2017 hatte ich den 4C/8T Ivy Bride Xeon1230V2 (ein 3770K ohne OC und weniger Takt) und nach 5 Jahren müsste einfach eine neue Plattform her. Aus den Gründen, die Stephan oben genannt hat (+ keinen OC Spielraum), habe ich mich gegen einen 1700/1700X und X350/X370 und stattdessen für 550€ für einen 7820X und 190€ MSI X299 Raider entschieden. Aus der "Not" heraus meine erste HEDT-Plattform. Die CPU macht entpannt Allcore 4,7GHz mit, mit der Brechstange 4,9GHz. TPM 2.0 für Windows 11 ist bei der CPU und dem Board in Hardware gegossen, auch wenn ich mich Windows 11 noch verweigere. Im Sommer 2021 habe ich mir bei Aliexpress für summasumarum 350€ noch einen i9-7960X 16C/32T gegönnt, der entspannt mit 4,5GHz und mit der Brechstange mit 4,7GHz läuft. Als "60FPS im GPU-Limit Spieler" sieht es damit gar nicht mal so schlecht aus, bei den übrigen Anwendungen abseits von Spielen gilt das genauso. Ein Plattformwechsel ist 2022 also auch noch nicht in Sicht und es wird bei mir wohl mit diesem Unterbau in's 6. Jahr gehen. Länger, als ich es mit dem Xeon 1230V2 ausgehalten habe. Geld floß zwischenzeitlich trotzdem u.a. in die Wakü und den Pixelbeschleiniger (670-->1080Ti-->6800XT).
Müsste ich im März/April auf Teufel komm raus einen Ersatz beschaffen, würde es vermutlich ein 5700X werden:
AMD Ryzen 7 5700X | Vermeer | 8/16 | 3,4 GHz | 4,6 GHz | 36 MiB | 65W | 299 USD |
AMD hat sich mit dieser CPU im Gegensatz zum 1700X, 2700X und 3700X verdammt fiel Zeit gelassen, aber sie wird aus P/L mit einem 120-150€ B550 Board voraussichtlich einfach knorke ausfallen.
Einen AMD Ryzen 7 5800X3D finde ich da weniger spannend:
AMD Ryzen 7 5800X3D | Warhol | 8/16 | 3,4 GHz | 4,5 GHz | 64 + 32 MiB | 105W | 449 USD |
Die Verbesserung wird wie beim Broadwell Core i7-5775C mit 128 MByte eDRAM L4-Cache vermutlich teilweise beachtlich sein. Ich glaube nur nicht, dass mich dieses "teilweise" überzeugen würde, den Aufpreis von 150$ zu zahlen.