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Workstation für Bild- und Videobearbeitung

DerArno

Schraubenverwechsler(in)
Hallo zusammen,

meine Frau ist es leid, ihre Bilder auf dem Tablet per Lightroom zu bearbeiten. Da sie sich in Zukunft professioneller mit Fotografie, Bildbearbeitung, etc. beschäftigen will, wollte sie sich eine Workstation zulegen.
Nach etwas Recherche kam sie mit folgendem Vorschlag an, den sie auf einer Website eines prof. Fotografen gefunden hatte:

Das war dann der Moment, wo ich einschreiten musste, denn so ein Bling-Bling-Fertig-PC kommt mir nicht ins Haus. :)
Also habe ich mal für das gleiche Budget einen (aus meiner Sicht) vernünftigen Rechner zusammengestellt.

1.) Wo hakt es
- Bild- und Videobearbeitung ist auf dem Tablet zu langsam und per Touch-Bedienung auch nicht wirklich praktikabel.

2.) PC-Hardware
- Garnichts vorhanden.

3.) Monitor
- Erst einmal nicht so wichtig. Für den Anfang werden Altgeräte verwendet.

4.) Anwendungszweck
- Semiprofessionelle Bildbearbeitung mit Lightroom. Bilder sind recht groß, weil sie mit DSLR geschossen und im RAW-Format abgelegt werden.
- Hobbymäßige Videobearbeitung und -schnitt
- Office-Programme
- Kein Gaming (also wirklich überhaupt nicht)

5.) Budget
- 1000€ - 1200€

6.) Kaufzeitpunkt
- August 2022

7.) sonstige benötigte Komponenten und Wünsche
- Keine.

8.) Zusammenbau
- selbst

9.) Speicherplatz
- 2TB SSD

Ich habe mal einen ersten Wurf gemacht:

Dabei habe ich mich vom Budget her am Amazon-Link von oben orientiert und bin nach etwas Recherche zu dem Schluss gekommen, dass der Fokus auf CPU-Leistung liegen sollte und Intel-CPUs sich bei den Adobe-Produkten im Allgemeinen besser schlagen.
GPU wird bei Lightrooms und Photoshop zwar auch benötigt, aber laut Adobe reicht eine Mittelklasse-Karte mit 4GB VRAM für die zu erwartenden Anwendungsfälle locker aus.

Außerdem habe ich den SSD-Speicher höher angesetzt, weil das bei den zu erwartenden Datenmengen sicherlich auch einen großen Performance-Unterschied im Vergleich zu HDDs ausmachen wird.

Was meint ihr? Passt das so oder gibt es da noch viel Potenzial für Optimierungen?

Vielen Dank schonmal für euren Input!
 
Also meiner Info nach lohnen sich Workstations nur für Firmen, da an einer Workstation merehre Personen arbeiten können. Das ist der einzige Vorteil gegenüber Handelüblichen Grafikarten.

Oder ist mit Workstation der komplette Pc gemeint ?
 
Es geht um einen "stinknormalen" PC. :) Vielleicht ist der Begriff hier auch etwas unglücklich gewählt.

Ich verstehe unter einer Workstation ein auf einen professionellen Zweck (hier Bild- und Videobearbeitung) ausgerichtetes Einzelbenutzersystem. Wenn man sowas bei den großen Herstellern kauft, dann sind die Systeme häufig auch noch etwas ausfallsicherer und auf dauerhaften stabilen Betrieb ausgelegt, was auch getestet wird.

Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Workstation.
 
Also, bei einem Workflow mit großen Bilddateien eine der billigsten und langsamsten SSDs auszuwählen, ist eher unglücklich.
Gerade hier würde ich auf eine wirklich schnelle SSD setzen:
Mit ca. 3500 lesen/schreiben kommen die Standardempfehlungen:
oder die

Um die 7000 wären auch nicht schlecht:
Die P5 Plus ist aktuell bei NBB günstig:
Ansonsten eben die 980pro:
die aber mit 239 e derzeit recht teuer ist.


Die Wahl eines Intel bei Lightroom & Co. = gut.
Warum einen 12600 mit "k" und dann "nur" ein B660 Brett?
Wegen dem höheren Basistakt?
 
Vielen Dank für dein Feedback!

Bzgl. der SSD-Performance habe ich mich mit den Leistungsdaten nicht wirklich auseinander gesetzt und mir war nicht bewusst, dass es da tatsächlich so große Unterschiede gibt. Ich dachte mir, dass M.2 eh schon rasend schnell ist, also passt das schon. :)
Danke für den Hinweis. Die Crucial P5 Plus sieht für den Preis echt richtig gut aus und wird es dann wohl auch werden.

Den 12600K hatte ich in der Tat nur aus dem Grund ausgewählt, weil er den schnellsten Takt hat. Ich kenne mich mit Intel-Prozessoren so gut wie gar nicht aus und wusste nicht einmal, dass das K auch bedeutet, dass es keinen festen Multiplikator gibt. Da ich eh grundsätzlich nicht übertakte, wäre mir das auch egal gewesen.
Ich habe bei dem Budget halt viel Fokus auf CPU-Leistung gesetzt. Wenn ein 12600K völliger Overkill ist und es im Prinzip auch ein 12400F tut, würde ich den wohl bevorzugen. Das Gesamtsystem soll halt einigermaßen stimmig für den Anwendungszweck sein und insgesamt ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis haben.
Meine Frau wird da keine Benchmarks laufen lassen und sich ärgern, dass die Score im CPU-Z oder Cinebench nicht in oberen 10% liegt. :D

P.S.: Ich habe die Geizhals-Liste entsprechend angepasst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, bei einem Workflow mit großen Bilddateien eine der billigsten und langsamsten SSDs auszuwählen, ist eher unglücklich.
Gerade hier würde ich auf eine wirklich schnelle SSD setzen:
Nö. Es gibt ja nicht mal einen wirklichen Unterschied zwischen einer SATA und einer M2 SSD in Lightroom/Photoshop. Dafür braucht man definitiv KEINE schnelle M2 SSD. Ratsam ist es aber auf jeden Fall 2 Laufwerke zu nutzen. Eines für das OS/Programme und ein zweites als Projektlaufwerk.
Ich habe bei dem Budget halt viel Fokus auf CPU-Leistung gesetzt. Wenn ein 12600K völliger Overkill ist und es im Prinzip auch ein 12400F tut, würde ich den wohl bevorzugen.
Ein 12600k dürfte um die 20% mehr Performance in Lightroom/Photoshop liefern als ein 12400. Ob es den Aufpreis wert ist? Bei Semi-Professioneller Nutzung würde ich sagen: Ja

Unter dem Gesichtspunkt das Video-Editing ein Thema ist. Auch wenn das "nur" Hobby mässig gemacht wird, würde ich eine andere GPU nehmen. Je nach Material sollte es eine Karte mit 8gb VRAMM sein.. Mehr ist gut aber nicht zwingend notwendig. NVidia Karten performen da, je nach Software, deutlich stärker als AMD Karten. In Premiere liegt da selbst eine normale 3060 +20% vor einer RX6900XT.

Sollte hier 4k Videomaterial bearbeitet werden, würde ich direkt zu 64gb RAM raten. 32gb laufen da ggf. schon recht zügig voll.

Das wäre ein Vorschlag wie man den PC bauen könnte. Das liegt aber bei knapp 1300€ alles in allem.
Dafür gibt es einen 12600k mit 64gb RAM. Dazu eine 500gb SSD für Windows/Programme und eine 1tb als Projektlaufwerk. Als GPU würde eine 2060 mit 12gb VRAM zum Einsatz kommen. Als Gehäuse das Phanteks P300A Air mit einer Mesh Front. Das Netzteil von Fractal steht dem BQ PurePower11 in nichts nach. Ist aber etwas günstiger.

Man könnte, wenn deine Frau wirklich nur selten mal Videos bearbeitet, auch sonst 32gb RAM nehmen und so an das Budget von 1200€ kommen.

Recommanded Link zu Lightsroom/Photoshop Hardware
Recommanded Link zu Premiere Hardware
 
Nö. Es gibt ja nicht mal einen wirklichen Unterschied zwischen einer SATA und einer M2 SSD in Lightroom/Photoshop. Dafür braucht man definitiv KEINE schnelle M2 SSD. Ratsam ist es aber auf jeden Fall 2 Laufwerke zu nutzen. Eines für das OS/Programme und ein zweites als Projektlaufwerk.
Aha, dann sind diese Empfehlungen von Lightroom Profis auch nur deswegen geschrieben worden, damit die Homepage voll wird?
 
Aha, dann sind diese Empfehlungen von Lightroom Profis auch nur deswegen geschrieben worden, damit die Homepage voll wird?
Keine Ahnung. Ich kenne weder die Seite noch den Verfasser. Aber im Text verlinkt er eine SATA Samsung 850 Evo als Referenz für eine schnelle SSD. :daumen:

Ich zitiere mal von Pudget Systems - ich denke als Ersteller der meist genutzten Adobe Benchmarks wissen die wohl auch etwas darüber
, you will not see much of a performance increase with an NVMe drive since a modern standard SSD is already fast enough that it is rarely a performance bottleneck, but as the cost of these drives continue to fall, they can be used as an OS and application drive to make your system boot and launch programs a bit faster.


€dit: Man darf Lightroom/Photoshop nicht mit Premiere verwechseln. Beim Video-Editing schaut das halt ganz anders aus. Da machen schnelle NVME durchaus Sinn. Nicht umsonst stecken in Highend Workstations dann entsprechende PCIe Gen4 NVMEs. Das ist aber eben eine andere Baustelle.
 
Danke für euer Feedback.

@Shinna:
Ich glaube 2 getrennte SSDs sind bei meiner Frau kontraproduktiv. Da sie eh zum Zumüllen neigt, sollte der gesamte Speicher "am Stück" verfügbar sein, d.h. da wird nicht einmal partitioniert.
Außerdem ist die 2TB Crucial P5 Plus zu dem aktuellen Preis sowohl günstiger pro MB als auch über den gesamten Speicherbereich extrem schnell. Bei den Anwendungsfällen gibt es aus meiner Sicht auch wenige Prozesse, die sich um die IOS oder Bandbreite "streiten" werden, sodass aus meiner Sicht zwei SSDs keinen großen Mehrwert bringen.

Die Videobearbeitung ist so selten, dass sich 64GB RAM und eine dickere Grafikkarte nicht allzu sehr lohnen. Sie macht pro Jahr vielleicht 4-5 größere Videos mit Schnitten und Bearbeitung für die Familienhomepage und ansonsten eher nur kleinere Zusammenschnitte.

Aber das Argument für den 12600K hat mich überzeugt. Auch das Netzteil sieht wirklich interessant aus, wobei das BQ PurePower11 FM tatsächlich einen wesentlich besseren Wirkungsgrad hat. Ich bin zugegebenermaßen aber auch generell ein BQ-Fanboy, weil ich deren Produkte schon lange verwende und bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht habe. :)

Ich habe nun zwei Varianten erstellt:
- Budget-Variante (12400F, B660): https://geizhals.de/?cat=WL-2634895
- Luxus-Variante (12600K, Z690): https://geizhals.de/?cat=WL-2638003

Persönlich tendiere ich zum 12600K, aber letztendlich soll das dann meine Frau entscheiden.

Nochmal vielen Dank an euch beide. Ihr habt wirklich wertvollen Input gegeben, der mir bei meiner Entscheidungsfindung sehr geholfen hat. :daumen:
 
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Das Z690 MB in der Luxus-Variante macht aber auch nur dann Sinn, wenn ihr mal ans Übertakten vom 12600kf denkt.
Vom aktualisierten Anwendungsprofil im letzten Post her kommen beide CPUs kaum an irgendwelche Belastungsgrenzen heran.
Das Iongold NT bei der Budget Variante würde ich nicht nehmen wollen.
Die jeweilige F Variante verstehe ich bei beiden configs immer noch nicht.
Wenn mal die GPU hopps geht, kann der PC mit der IGPU quasi ohne Einschränkungen weiter genutzt werden.
Das sind beim 12400 gerade mal 14 € Mehrpreis und beim 12600 13 €.
 
Die Z690-Entscheidung war eher dem 3600Mhz-RAM und insbesondere den besseren Anschlussmöglichkeiten und der Ausbaufähigkeit geschuldet.

Und ich habe jetzt am Ende tatsächlich auch den 12600K (ohne F) bestellt. Mir ist zwar in den letzten 25 Jahren keine einzige Grafikkarte abgeraucht, aber wenn es dann doch mal passiert, könnte ich die Grafikkarte dieses Rechners behelfsweise auch in meinen eigenen stecken. In Punkto Ausfallsicherheit werden daher zwei Rechner bedient, was mir dann die 20 Euro oder so am Ende wieder Wert sind.

Da das Angebot der 2TB Crucial P5 Plus für 190 Euro leider heute auslief, wurde es letztendlich die WD_BLACK SN850, die Alternate glücklicherweise gerade heute für 200 Euro angeboten hat, was ich im Nachhinein sogar noch cooler finde.

Danke nochmal für die wertvollen Ratschläge!
 
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