Anstelle darüber zu diskutieren wieso Leute pendeln müssen, sollten wir zusammen Lösungen finden wie wir davon wegkommen.
Ein guter Ansatz.
Aber:
Die manuell Werktätigen werden weiterhin zur Arbeitsbank oder Baustelle oder Fabrik fahren müssen, ob sie wollen oder nicht.
Auch jene im Dienstleistungssektor, die in der Gastronomie. Lieferservice oder allg. im Transportwesen tätig sind.
Gefühlt, ohne Datenlage, dürfte das wohl gut die Hälfte aller Arbeitnehmer in D. sein.
Für viele Im Dienstleistungssektor, Büro whatever, wäre Homeoffice eine interessante Alternative.
Bei uns im Betrieb hatten wir sogar die Beobachtung, dass über alles mehr Produktivität dabei herauskommt.
Dagegen spricht primär der derzeitige Ausbau der Netzinfrastruktur, selbst hier am Rande der Region München ist angepriesenes schnelles Internet nicht wirklich schnell und vor allem Firmentauglich.
Homeoffice bedarf dann aber wieder die Möglichkeit für den wahrnehmenden Arbeitnehmer, sich adäquat zu Hause einzurichten.
Eine alleinerziehende Mami mit zwei Kinder wie bei uns als Teamassistentin hat einfach Konzentrationsprobleme,
weil der Küchentisch kein Büro ersetzen kann.
Also hast die Themen, ausreichend große und vor allem bezahlbare Wohnungen und antiquierte steeurliche Regelungen bzgl. z. b. Absetzbarkeit.
Ein drittes Moment ist die sehr konservative Denke sowohl bei vielen Arbeitgebern, wie auch Gewerkschaftler.
Live aus dem Leben:
Bevor die staatliche Regelung eintrat, hatte ich mit der Gewerkschaft Diskussionen darüber, wie ich garantieren könnte, dass meine Leute im Homeoffice eine separate Toilette haben.
Ich so: Separate Toilette in einer 2 Zi-Wohnung mit zwei Kindern?
Die dann: Ja, muss sein, weil sonst geben wir kein OK fürs Homeoffice...
Da fällt dir dann nix mehr ein...
Anscheinend will dass ja gar niemand.
Doch sehr gerne, aber es ist leider komplex.
Und nicht komplexe Lösungen werden schnell diktatorisch und schießen am Ziel vorbei
Miete müssen gedeckelt werden. Dann sind sie auch bezahlbar übrigens.
Nun, die Frage ist halt:
Wer baut dann all die benötigten Wohnungen?
Egal ob privater oder kommunaler Investor:
Irgendwer nimmt Geld in die Hand, und zwar richtig viel Geld, und baut Wohnungen.
Am Ende will der Investor natürlich Geld verdienen.
Liegt der Verdienst unterhalb dem Mittelwert, den er an der Börse verdienen kann, wird eben nix gebaut, so einfach ist das.
Da ich im Baugewerbe tätig bin:
Der relative Preis (bereinigt um Materialpreiserhöhungen und Löhne) für den Bau ist in den letzten 20 Jahren recht konstant geblieben. Sprich, die Marge des Bauunternehmers hat sich kaum verändert (4-6%).
Massiv verändert hat sich aber die Gewinnspanne jener, die Baugrund kaufen und verkaufen.
Sprich, DER massive Preistreiber ist die Bodenspekulation.
2002 kostete gute Lage in München 2.500 €/m², jetzt im Mittel 11.000 €/m², bis hoch auf schon beobachtete 24.000 €/m².
Das blöde ist: Alle machen mit, inkl. die Gemeinden, die für unvorstellbar viel Asche Grund an "Projektentwickler" verkaufen, Die halten es, bis es unerträglich wird und dann wird verkauft und statt Sozial- werden Luxuswohnungen gebaut. Mit der Folge von ganzen Quartiersumschichtungen.
Jene, die es sich leisten können oder meinen können zu müssen (sozialer Status) ziehen in die Luxusbunker und übrig bleiben abgewohnte Quartiere, die mit viel Geld saniert werden und auch keine günstigen Mieten für sozial Schwache abwerfen. die kommen ganz am Schluss: Mit marktschreierischen "Leuchtturmprojekte, wie gut Stadt A oder B sozialen Wohnraum schafft.
Genau mit diesem Mechanismus kommt bestenfalls 50% der Gelder im eigentlichen sozialen Wohnbau an und jeder fragt sich, hä, wie kann das sein, wenn da so viel von Seiten des Staates reingebuttert wird.
Komplex...
Frag doch mal bei nächster Gelegenheit nach, wie viel Eigentum seit der Wahl eine Gewisse Frau G. aus B. zusätzlich besitzt...
Lösung?
Ja habe ich. Zumindest eine.
Massive + sehr schnelle Änderung der Bebauungsrechte (höhere Dichte/höhere Aufstockungszahl), so dass alle Spekulanten mit großem Verlust auf ihren dreckigen Äckern sitzen bleiben und kleinere Inverstoren reelle Projektumsetzungsmöglichkeiten bekommen.
Die Theorie dass die armen Pendler sich keine Wohnung in der Stadt leisten können und auch deshalb für hunderte Tausend bis Millionen Euro ein Haus kaufen, welches sie unterhalten müssen , halte ich für Unfug. Wenn ein Getränkelieferant mehrere Haushalte beliefert dann ist das natürlich ökonomischer.
75% de Pendler nach München sind im produzierenden oder Dienstleistenden Gewerbe tätig und haben lediglich eine Mietwohnung und kein Eigentum. Gehe davon aus, dass ein ähnliches Bild um jede Großstadt vorhanden ist.
Details hier: