Senir mal ruhig weiter, aber ich kann dir schon jetzt sagen du hast es nicht verstanden und nein, beim Kongo geht es nicht um entgangenes Bevölkerungswachstum, sondern um unter belgischer Kolonialherrschaft real umgekommenen 10 Millionen Einwohnern des Kongo.
Was habe ich nicht verstanden? Du zitierst einen Wikiartikel in dem steht, die Todesbilanz wäre noch höher einzuschätzen. Dann zitier sowas nicht, wenn du dann jemanden, der darauf eingeht, so hinstellst, als ob er es nicht verstanden hat.
Doch, in deinem Zitat geht es sehr wohl auch darum, stell mich bitte nicht als dämlich hin.
Es hat auch keiner behauptet die Art in der man diese Tötung durch die Nationalsozialisten aufgezogen hat wäre nicht einzigartig gewesen, es ging mir nur darum anzumerken das Seefes Annahme das 6.000.000 Tote eine historisch nie dagewesene Anzahl an Opfern dieser Vernichtungspolitik gewesen wären. Historisch gibt es schlicht genug Beispiele dafür das die Zahl der Opfer, oder deren prozentualer Anteil im Verhältnis zur Gesamtzahl der Personengruppe schon öfter locker erreicht wurde.
Trotz dieser Tatsache wird aber immer wieder gerne die Zahl der Opfer als nie dagewesen hingestellt, was halt schlicht falsch ist, einzigartig war, wie angemerkt, lediglich die Effizienz mit der man diese Vernichtung betrieben hat, aber eben nicht die Zahl der Opfer.
Wo genau steht diese Annahme?
Da steht ganz genau "
Beim Punkt 'Dimension' geht es mehr um die Maschinerie hinter den am Ende ca. 6.000.000 Toten. Das ist eben unvergleichbar bis heute."
Es wirkt irgendwie dümmlich wenn man im Absatz davor jemandem Unverständnis vorwirft, und am Ende selbst irgendwas reindichtet. Er hat nie geschrieben, dass die Zahl historisch nie dagewesen ist. Diese gezielte Tötungsmaschinerie war historisch nicht dagewesen, sonst nichts.
Du "senirst" (sic!) über etwas, das so nicht im Post steht. Wirf mir bitte nicht Unverständnis vor, wenn du selbst irgendwas nicht verstehst, das ist peinlich.
Und welche ganzen anderen Todesopfer meinst du? Die Kriegstoten? Da kannst du dann auch gleich mal anfangen aufzurechnen wieviele Tote den wer im ersten Weltkrieg zu verantworten hat, oder die USA und Nordkorea im Koreakrieg, oder die USA in Vietnam, oder, oder, oder.
Das du die jetzt alle in einen Topf mit den Opfern der Säuberungen kippen willst, nur weil im Fall des zweiten Weltkriegs der Agressor Adolf Hitler hieß macht absolut keinen Sinn. Da die Kriegstoten ersteinmal nur indirekt etwas mit den Toten der geplanten und durchgeführten Säuberungen zu tun haben.
Nochmal: Deine super Wikipedia-Quelle sagt lediglich, dass die Todesbilanz anhand des entgangenen Bevölkerungswachstums noch höher ausfällt. Demnach sind alle Kriegsopfer weitaus höher, da auch diese eine Auswirkung auf das Bevölkerungswachstum haben. Ich habe lediglich die Logik deiner Quelle weitergeführt. Wenn du das nicht willst, dann zitier sowas nicht.
Ähm nein, die Kriegstoten haben sehr wohl auch etwas mit den Säuberungen und dem Überlegenheitsgedanken der "arischen Rasse" zu tun, denn da sah man "Lebensraum im Osten" als legitim und notwendig an, und deswegen sind Kriegstote dort nicht nur indirekt mit Säuberungen verknüpft. Der Feldzug ostwärts war sehr wohl auch ein Produkt der kruden Rassentheorie der Nazis, somit auch die Kriegstoten, die eine direkte Folge davon waren.
*edit* Und nein der zweite Weltkrieg ist nur präsenter weil Hitler den Afront begangen hat das Deutsche Volk als genetisch überlegen hinzustellen und ihm daher ein Recht auf Herrschaft abgeleitet hat, wärend andere europäische Länder und deren Bevölkerung als minderwertig hingestellt wurden. Kein Hahn hätte nach einem Hitler gekräht wen er einfach nur einen Weltkrieg angefangen hätte, ohne Vernichtungspolitik, dann hätte man die deutschen maximal als Kriegstreiber angesehen, ehnlich dem ersten Weltkrieg und es hätte wohl dazu heute im Fernsehn kaum mehr zu sehn gegeben als zum ersten Weltkrieg.
Erst die Rassenpolitik hat den deutschen zum omnipräsenten Monster werden lassen.
Nein, der Zweite Weltkrieg ist präsenter weil er zeitlich näher und damit weitaus greifbarer ist. In den USA ist der Vietnamkrieg auch greifbarer als der Erste Weltkrieg.
Und ja, auch diese Vernichtungsmaschinerie ist ein Grund dafür, denn sowas war bisher einzigartig. Aber selbst ohne sowas wäre der Zweite Weltkrieg heute ein bestimmendes Thema.
Die Herero und andere afrikanische Stämme, welche unter Säuberungen und dem Joch ihrer europäischen Kolonialherren leiden mussten sind nicht präsent weil sich schlicht über Jahrzehnte kein Schwein für ein paar "schwarze Buschmenschen" interessiert hat und etwas davon wissen will, schlicht zu unbedeutend und uninteressant sich mit ein paar "zurückgeblieben Wilden" zu beschäftigen, um das mal mit dem gängigen Weltbild europäischer Kolonialpolitik auszudrücken.
Blödsinn. Es gibt so viele Ereignisse oder Prozesse die bisher kaum erschlossen ist, und je weiter diese zurückliegen, desto schlechter sind diese erschlossen. Das hat schlicht und ergreifend mit der Quellenlage zu tun. Willst du das abstreiten?
Soll ich dir aufzählen welche Probleme es bei den Quellen geben kann und sie bei älteren Quellen (vor 20. Jh) meist gibt?
Zeitzeugen gab es dafür lange genug, immerhin ist 1904 auch keine 75 Jahre vor 1933 bzw. 1939 gewesen.
Aber wen es schlicht niemanden interessiert...
Du erwartest also ernsthaft, dass man 29 Jahre danach die Geschichte aufarbeitet? Vor allem wenn dazwischen noch ein nicht unbedeutendes Ereignis wie der Erste Weltkrieg Europa verwüstet hat?
Die Leute hatten damals schlicht andere Probleme, nämlich Krieg, Wirtschaftskrise und dann befinden wir uns schon beim Aufstieg Hitlers. Dass Hitler nicht viel an der Aufarbeitung der Geschichte (oder Wissenschaften generell) gelegen ist, muss ich dir wohl nicht erzählen oder?
Damit man die Vergangenheit aufarbeiten kann, braucht man Zeit sowie eine gewisse zeitliche Distanz (Stichwort 70 Jahre Archivsperre). Dann geht es noch um die Quellenlage generell, wie gut sich ein Thema überhaupt erschließen lässt.
Und ja, der Schwerpunkt der deutschen Geschichtswissenschaft liegt nunmal auf den beiden Weltkriegen, und hier fokussiert man sich auf Europa. Das ist leider so, aber eine solche Ungleichgewichtung gibt es bei allen Themen durch die gesamte Geschichte.