Unwörter, Eindeutschungen und andere fragwürdige Phänomene

Mit dem Begriff Toxisch tue ich mich auch schwer, beschreibt er doch extrem unkonkret eine irgendwie böse, aggressive Ausdrucksweise/Verhalten/Einstellung ohne eben näher darauf einzugehen was genau jetzt das Problem ist.
Die Abkürzungen afaik, imo/imho etc. benutze ich durchaus gerne. Aber auch nur als genau das, Abkürzungen um schneller zu tippen, nicht als Selbstzweck mit einer auf Deutsch nicht darstellbare Bedeutung.
An manch andere Stelle wundere ich mich aber auch, wenn Anglizismen welche wörtlich übersetzt auf Deutsch genau das selbe bedeuten von Redakteuren in Texte eingebaut werden.
 
Die Sprache verändert sich immer und gibt nicht für jedes Wort das Äquivalent in einer anderen Sprache.
Nobrainer ist sowas oder im deutschen das doch.
Auch kommen neue Wörter hinzu, wie safe oder Mashallah, die von der Jugend ganz normal verwendet wird.
Und das ist genau der Punkt.
In meiner Jugend waren cool oder geil normale Wörter, benutzt heute fast niemand mehr.
Heute siehst du nicht mehr cool aus, drip ist das neue Zauberwort.
 
Die Sprache verändert sich immer und gibt nicht für jedes Wort das Äquivalent in einer anderen Sprache.
Nobrainer ist sowas oder im deutschen das doch.
Auch kommen neue Wörter hinzu, wie safe oder Mashallah, die von der Jugend ganz normal verwendet wird.
Und das ist genau der Punkt.
In meiner Jugend waren cool oder geil normale Wörter, benutzt heute fast niemand mehr.
Heute siehst du nicht mehr cool aus, drip ist das neue Zauberwort.
Da dropped der einfach auf lock Wörter der Jugend.
 
Wäre das nicht droppt und luck?
Wenn du öfter mal junge Leute um dich hast, guckst du schon manchmal blöd, was für Wörter mittlerweile in sind.
 
In meiner Jugend waren cool oder geil normale Wörter, benutzt heute fast niemand mehr.
Heute siehst du nicht mehr cool aus, drip ist das neue Zauberwort.
Wenn mein kleiner Bruder (14 Jahre) mit "drip" und co. anfängt, fange ich einfach an, genau so zu reden, bis bei ihm der Cringe kickt.

Ist aber seitens beider Beteiligten immer mit einem Schmunzeln verbunden :)
 
Mit dem Begriff Toxisch tue ich mich auch schwer, beschreibt er doch extrem unkonkret eine irgendwie böse, aggressive Ausdrucksweise/Verhalten/Einstellung ohne eben näher darauf einzugehen was genau jetzt das Problem ist.

Wenn man toxisch deutsch-deutsch übersetzt zu „giftig/vergiftet“, wird es meinem Empfinden nach schon etwas deutlicher. Es ist zugegebenermaßen immer noch schwammig, aber gerade im Kontext aktueller Debatten kann man sich unter „giftiger Männlichkeit“ oder einer „vergifteten Diskussionskultur“ schon etwas mehr vorstellen. Jedenfalls mir geht es so.
 
Wenn man toxisch deutsch-deutsch übersetzt zu „giftig/vergiftet“, wird es meinem Empfinden nach schon etwas deutlicher. Es ist zugegebenermaßen immer noch schwammig, aber gerade im Kontext aktueller Debatten kann man sich unter „giftiger Männlichkeit“ oder einer „vergifteten Diskussionskultur“ schon etwas mehr vorstellen. Jedenfalls mir geht es so.
Eingesetzt erlebe ich es vor allem als Totschlagargument. Man kann sexistisch, rassistisch, homophob, etc.pp. argumentieren, aber toxisch ist oft eher ein "das gefällt mir halt einfach nicht".
 
Würdest du sagen die beiden Sätze sagen dasselbe aus:
In dieses Unternehmen zu investieren war ein Nobrainer.
In dieses Unternehmen zu investieren war ein Kinderspiel.
Der erste Satz sagt gar nichts aus, da es für mit "dumm" bedeutet, bzw. das Gehirn nicht benutzt wird, eben blöd.
Der zweite Satz sagt für mich aus, dass es einfach war.
 
Eingesetzt erlebe ich es vor allem als Totschlagargument. Man kann sexistisch, rassistisch, homophob, etc.pp. argumentieren, aber toxisch ist oft eher ein "das gefällt mir halt einfach nicht".
Ich lese "toxisch" immer so, dass daraus nichts positives Hervorgehen kann. Z.B. war die Stimmung in der Community des MOBA "HoN" als extrem toxisch bekannt. Damit war eine permanent negativ Grundeinstellung gemeint, Neulinge wurden wie Dreck behandelt, weil man gar keine Lust hatte, dass jene besser werden und sich am Spiel sinnvoll beteiligen. Die Community war sozusagen vergiftet und wenn man in den giftigen Topf fiel, wurde man genau so. Auch war dort auffällig, dass viel Augenmerk auf Fehler gelegt wurde, aber es wenig Lob für Erfolge gab.

Ich setze toxisch daher irgendwie mit "unkonstruktiv/destruktiv" auf eine Ebene.

Der erste Satz sagt gar nichts aus, da es für mit "dumm" bedeutet, bzw. das Gehirn nicht benutzt wird, eben blöd.
Der erste Satz bedeutet aber "es wäre töricht gewesen, nicht in dieses Unternehmen zu investieren".

Es geht hier nicht darum, das Gehirn nicht zu benutzen, weil man irgendwie dumm ist. Es geht darum, das Gehirn nicht benutzen zu müssen, da die Entscheidung alternativlos ist/auf der Hand liegt/einen förmlich anschreit (um mal andere Analoga zu verwenden ;))
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, ich muss auch sagen, dass mir das auch oft ziemlich auf die Nerven geht. Ich nehme mich zwar auch nicht hundertprozentig raus, da mir auch ab und zu mal ein Unwort "rausrutscht". Ich versuche aber darauf zu achten es zu unterlassen. Manche nutzen es aber im laufenden Band und schämen sich nicht einmal dafür. Das ist eher zum Fremdschämen (Jugend würde "cringe" sagen).

Das Ding ist bei mir eher, dass ich Sprachvermischung nicht so gerne mag. Ich konsumiere die meisten Medien sogar auf Englisch, sowohl Bücher als auch Spiele und Filme. Da möchte ich auch keine Wörter aus anderen Sprachen drin haben. Klar, Einflüsse hat man immer, schlicht und ergreifend deshalb, weil sich Sprache über Jahrhunderte und Jahrtausende entwickelt hat. Logischerweise ist Sprache damit auch im Wandel.

Ich denke aber eher, das @RyzA auf die Umgangssprache abzielt und nicht auf Sprachveränderung per se. Letztere ist unvermeidbar und auch natürlich.
 
Da kann ich als Mensch, der "demnächst" 40 wird und seine Jugend vornehmlich mit dem Zocken von Counter Strike (Ja, das Original!) verbracht hat, nur eines sagen:

ROFLMAO!
:ugly:

Sprache wandelt sich, permanent.
Und natürlich sind grad junge Menschen da besonders kreativ und aufnahmebereit.

Was ist denn aber bspw. mit unserer (oder noch älteren) Generation und so Wörtern/Begriffen, wie:
- T-Shirt
- Pullover
- Jeans
- Portemonnaie
- Energy-Drink
- Abonnement
- a la Carte
- Accessoire

Wie man sieht, sind es auch nicht nur die bösen Anglizismen, die unsere Sprache unterwandern, sondern seit Ewigkeiten auch die "Gallizismen" ;)

Aus vielen anderen Sprachen unserer Nachbarländer haben wir eben so Wörter übernommen.
Ich kenn da Jemanden, der gern und regelmäßig "geröstete Brotscheiben" verzehrt, nicht wahr @RyzA?

Sogar Franzosen und Engländer tauschen untereinander die Wörter aus:

Jeder von uns hat doch sicherlich einen "Cousin" da draußen :D
Okay, die Engländer haben da natürlich ihre eigene Aussprache ^^
 
Ich beobachte schon länger den allgemeinen Sprachgebrauch und bei manchen Begriffen und Formulierungen frage ich mich ob die sinnvoll sind oder nicht?
Ich versuche immer schon, alle Dinge möglichst mit Worten der Muttersprache auszudrücken. Warum? Weil es so viel präziser ist. Es gibt für jeden neuen englischen Begriff in der Regel eine Schar deutscher Wörter, die es erheblich besser beschreiben.

„No Brainer“ kann man vielfältig ausdrücken:
- Das Bedarf keiner Überlegung
- Das versteht sich von selbst
- Ein Kinderspiel
- Das löst man mit Leichtigkeit!
- Das ist eine einfache Sache
- Das ist Selbstverständlich
- Das ist selbererklärend
...

Sobald man aber "No Brainer" nutzt, ist die Verwechselungsgefahr riesig. Ich dachte früher immer, es ist der Dummkopf, der Hirnlose. Es ist aber passiv gemeint.
 
Zuletzt bearbeitet:
An manch andere Stelle wundere ich mich aber auch, wenn Anglizismen welche wörtlich übersetzt auf Deutsch genau das selbe bedeuten von Redakteuren in Texte eingebaut werden.
Noch schlimmer finde ich, wenn englische Sprichworte oder Redewendungen 1:1 ins deutsche übersetzt werden, wie z.B. "Der Elefant im Raum" oder "Fein mit etwas sein". Da bekomme ich innerlich einen Anfall.
 
No brainer z.B. ist ein Dummkopf. Aber Dummkopf klingt so massiv hart und beleidigend. Man kann ein Verhalten entsprechen unintelligent nennen, hirnlos, schusselig, fehlerhaft, unpassend, dämlich, unangepasst, an der Sache vorbei, idiotisch, strunzen doof, total bescheuert, usw.
Nein, du übersetzt den Ausdruck vollkommen falsch.
Wie weiter vorne schon beschrieben ist eine "no-brainer" Entscheidung eine Entscheidung die so eindeutig ist dass man dort nicht lange drüber nachdenken braucht, quasi "ohne das Gehirn einschalten zu müssen". Also kein bisschen negativ.
Wenn dir z.B. jemand zum selben Preis eine RTX3080 und eine RTX4090 anbietet, wäre Letztere zu nehmen ein "no-brainer".
 
Fragwürdige Phänomene, so etwas wie tatsächlich?
"Wo wohnst du?
-Ich wohne tatsächlich in Köln."
W T F? :ugly:

Oder das in Foren immer häufiger zu findende "jemand eine Idee"?
"ein Ticken"?

Solcher Schwachsinn fällt mir deutlich häufiger negativ auf als aus Abkürzungs- und nicht Coolnessgründen eingestreute Anglizismen (hoffentlich echte).
Da gab es aufeinmal Begriffe oder Abkürzungen wie "Afaik" (...) Ich habe sie bis heute nicht verwendet.
Ausgeschrieben tippt man sich dabei oder auch bei wenn ich mich recht erinnere halt die Finger wund also kürzt man das mal ab.

Auch kommen neue Wörter hinzu, wie safe oder Mashallah, die von der Jugend ganz normal verwendet wird.
Und das ist genau der Punkt.
Total nervtötend, dieser bescheuerte safe am Ende jedes Satzes. :stupid:
So etwas verbreitet sich dann auch noch wie die Pest. Warum nur, warum?

No brainer z.B. ist ein Dummkopf
Zum Glück gibt es Wörterbücher.
 
„No Brainer“ kann man vielfältig ausdrücken:
- Das Bedarf keiner Überlegung
- Das versteht sich von selbst
- Ein Kinderspiel
- Das löst man mit Leichtigkeit!
- Das ist eine einfache Sache
- Das ist Selbstverständlich
- Das ist selbererklärend
Auch hier ist trotz so vieler Antworten wieder kein Substantiv dabei (ausser der falschen Übersetzung "Kinderspiel").

Ich dachte früher immer, es ist der Dummkopf, der hirnlose. Es ist aber anders gemeint.
Es kann aber niemand etwas dafür, dass du das einfach falsch übersetzt :)

"Wo wohnst du?
-Ich wohne tatsächlich in Köln."
:lol::lol::lol:

Im Sinne von "ein bisschen"? Ist doch völlig legitim?
 
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