MEINUNG/Diskussion: Gaming früher und heute - was hat sich geändert?

Drayygo

BIOS-Overclocker(in)
Hallo zusammen,

Den Thread habe ich erstellt, weil mir aufgefallen ist (bzw. ich das Gefühl bekommen habe), dass ich scheinbar "zu alt für diesen Scheiß" werde - oder vielleicht auch schon immer war. Im Großen und Ganzen geht es mir um Games - welche einen sehr großen Teil meiner Freizeit und meiner Hobbies ausmachen.

In den letzten Wochen, Monaten und teilweise Jahren habe ich vermehrt gelesen und gehört, wie wiederholt von "der guten alten Zeit" gesprochen wurde - und das damals alle Games noch mit Liebe und Herzblut entwickelt wurden - sowie kamen früher grundsätzlich alle (außer Gothic 3) Games immer fertig und bugfrei auf den Markt, wen man den allgemeinen Stimmen Gehör schenken mag.. Auch ist es Mode, Kapitalismus in der Gaming-Industrie scheiße zu finden und grundsätzlich alle Studios, hinter denen Publisher stecken sind sowieso nur Cash-Grabber (dies ist beabsichtigte Übertreibung zur besseren Veranschaulichung).

So wie ich das sehe, oder wie es zumindest für mich war und ist - und weswegen ich auch heute noch an Spielen wie AC Valhalla Spaß habe ist folgendes:
Ich erwarte kein perfekt auf mich abgestimmtes Spiel. Das gab es nie, wird es nie geben (eventuell Baldurs Gate 3, aber das wäre dann das erste Spiel seit meiner Zeit als Gamer, und das ist seit "The Dig" aus 1995) und daher habe ich auch nicht die Erwartung.
Mir ist daher klar, dass es Punkte in Games geben wird, die ich weniger gut finde oder sogar nervig. Doch das macht ein Spiel dadurch nicht weniger lohnenswert. Häufig gehe ich bei mir unbekannten Spielen auf jeweilige Testseiten (früher gerne 4players) und scrolle einfach zu den Pro/Contra Listen - die Wertung ist mir egal, da ich eine andere Gewichtung habe. Und wenn die Contra-Punkte für mich irrelevant sind - dann kann ich mir auch ein SPiel mit einer 40/50er Wertung holen und mir damit die Zeit lohnenswert vertreiben.

Ich nehme mal ein paar Beispiele aus meiner ewigen Bestenliste an Games, die ich je gespielt habe:

Baldurs Gate I und II - ein fantastisches Spiel, geniale Gefährten, super Story, grundsätzlich gutes Gameplay - welches auf dem mit Abstand schlechtesten Fundament basiert, welches je als PC-Spiel oder TTRPG benutzt wurde. AD&D ist, rein objektiv betrachtet unbalanced, unintuitiv, clunky, einschränkend und einfach ein schlechtes Regelwerk. Ich habe jahrelang Tabletop DnD gespielt, war bei den Living Greyhawk und Living Forgotten Realms Kampagne eingetragener Gamemaster und habe somit in vielen Städten in vielen Hobby-Läden Kampagnen geleitet - wodurch ich mit vielen Menschen in Kontakt kam, die auch DnD-affin waren. Mir ist bis heute *KEIN EINZIGER* DnDler bekannt, der positive Gedanken an AD&D hat. Und dennoch ist Baldurs Gate I und II eines der besten Spiele seines Genres eigentlich auch überhaupt (imho!)

Mass Effect 1-3 - Teil 1 hat wahrscheinlich das schlechteste Inventarsystem, die Steuerung ist schei*e und die Planeten, die man betreten kann sind an Überflüssigkeit nicht zu überbieten. Die Nebenquests haben das Niveau von schlechten Mobile Games - und dennoch ist es der (geniale!) Auftakt einer extrem guten Reihe mit den (für mich) emotionalsten Momenten (Citadel DLC anyone?) und Crewmitglierdern in einem PC - Game ever.

Gothic I-II DNDR - Muss ich zu Gothic eigentlich noch was sagen? Kultspiele, Vorreiter und was nicht noch alles. Wenn heutzutage ein Game wie Gothic I oder II released werden würde, mit moderner Grafik - ich tippe darauf, dass es maximal 50-60% erreichen würde (nach der 4players - Richtlinie, nicht die wohlwollenden Review-Seiten). Warum? Die Steuerung, die Bugs, die Fähigkeit, auf zig verschiedene Arten dein Game so zu bricken, dass du es nicht mehr durchspielen kannst. Alleine der letzte Punkt würde heutzutage für einen Aufschrei sorgen.
Oder das "Die Nacht des RAben" - AddOn, dass den Schwierigkeitsgrad so angehoben hat, dass viele Spieler am ersten Gegner (der Wolf, direkt 20 Meter aus Xardas Turm raus) nicht leben vorbeigekommen sind, wenn sie nicht schreiend davongerannt sind.

Neverwinter Nights 1-2: Quasi Baldurs Gate mit besserem Grundgerüst - dafür etwas schlechterem Writing (meiner Meinung nach, ich fand es als Gesamtpaket allerdings dennoch besser!). Ebenfalls unbalanced, buggy.


Worauf will ich hinaus mit diesen Beispielen (die ich noch ewig weiterführen könnte!)?

All diese Spiele hatten zu Release teilweise gravierende Flaws - und dennoch sind es allesamt Meilensteine. Und wenn wir heutzutage ein Spiel haben, welches mit angeschaltetem Raytracing stuttert aber ohne diese Option größtenteils flüssig läuft wird von "unspielbar" gesprochen (Jedi Survivor). Ja klar ist das unschön. Aber es hat mich nicht davon abgehalten, ~40 Stunden Spaß mit dem Game zu haben. Ich habe das Gefühl, dass viele Leute mittlerweile sich so gerne aufregen, dass sie daraufhin vergessen, einfach mal mit einem Spiel spaßzuhaben. Es werden teilweise Maßstäbe angesetzt, die ein Spiel nie erreichen wird. Oder es werden Kleinigkeiten so arg aufgebauscht (heutiges Beispiel, da hat sich jemand beschwert, dass in Jagged Alliance 3 die Munition bei einigen Waffen falsch ist - und zwar nicht markant sondern 7,62x51 statt 7,62x57mm), dass es völlig aus dem Verhältnis wirkt. Und im gleichen Atemzug wird dann sowas geschrieben wie: Studio XYZ ist seit Spiel ABC eh nur noch schlecht, oder "die alte Garde gibts nicht mehr" - Leute, die Spiele waren früher stellenweise genau so fehlerbehaftet (oder schlimmer, hallo Gothic III) - und uns hat es nichts oder nicht so viel ausgemacht, dass wir darüber vergessen haben, das Spiel auch tatsächlich zu spielen. Es ist ja eine Sache nicht vorzubestellen oder skeptisch zu sein aufgrund von negativen Erfahrungen. Aber es macht auf mich den Eindruck als nimmt das alles ein bisschen überhand.

Direkt in den ersten Zeilen habe ich AC Valhalla erwähnt. Ein (für mich!) gutes Spiel. Sehr gut? Nein. Unterhaltsam? Allemal. Und ich bin keiner der alle ? abrennt. Hab ich in The Witcher 3 nicht gemacht, hab ich in keinem Ubisoft - Spiel gemacht - also auch nicht in AC Valhalla. Warum sollte ich mich also darüber beschweren, dass die ? alle eventuell langweilig sind? Wenn mir das auffallen würde, mach ich es eben nicht, das ist für mich kein essentieller Bestandteil. Für mich ist bei diesem Game wichtig: Interessante Charaktere (ist gegeben), fluffiges Kampfsystem (ist gegeben) und ordentliche Optik sowie unterstützende Story (ebenfalls ein Daumen hoch). Und irgendwie wird dennoch AC Valhalla oft als "gefailtes" Game bezeichnet, welches aufgrund der "Ubisoft Formel" schlecht ist. Oder der Shop. Scheinbar ist schon das Vorhandensein eines Shops ein No-Go für viele. Warum? Ich verstehe es, kein P2W zu unterstützen. Aber wenn mir ein Hersteller die Möglichkeit gibt, OPTIONAL irgendwelche optischen Goodies zu erwerben - warum nicht? Finde ich völlig legitim - macht weder das Spiel schlechter noch mindert es meinen Spaß.

Und jetzt der Kern dieses Posts: Bin ich damit alleine? Bin ich zu sehr "Boomer"? Bin ich tatsächlich ein "Blizzard/Ubisoft/EA/Wasauchimmer-Shill", wie ich auf Reddit häufig bezeichnet werde, wenn ich es wage, etwas positives zu einem der Spiele zu schreiben, welche von den jeweiligen Entwicklern/Publishern veröffentlicht werden?

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P.S.: Wenn der Post zu unstrukturiert erscheint, liegt es daran, dass er es ist - ich habe mir quasi einfach nur meine Gedanken ungeordnet runtergeschrieben - mit dem Ziel eventuell einen Diskurs zu eröffnen, da ich mich gerne über das Thema austausche.
 
Neverwinter Nights 1-2: Quasi Baldurs Gate mit besserem Grundgerüst - dafür etwas schlechterem Writing (meiner Meinung nach, ich fand es als Gesamtpaket allerdings dennoch besser!). Ebenfalls unbalanced, buggy.
Naja, im Vergleich zu Baldurs Gate 2 war das Storywriting und das Gameplay der Kampagne in NWN1 schon richtig richtig schwach. Aber das Gerüst war zweifelsohne sehr gut (hab es einige Jahre online auf einem RP-Server gespielt), nur hat Bioware aus diesem Gerüst in NWN1, inhaltlich, leider wirklich ehr sehr wenig gemacht. Ich würde aber auch gerade wegen seiner inhaltlichen Schwäche NWN1 auch nicht mit BG2 gleichsetzen wollen, weil in BG2 war gerade das eine Stärke, ungeachtet der AD&D Eigenheiten.

Worauf will ich hinaus mit diesen Beispielen (die ich noch ewig weiterführen könnte!)?


All diese Spiele hatten zu Release teilweise gravierende Flaws - und dennoch sind es allesamt Meilensteine. Und wenn wir heutzutage ein Spiel haben, welches mit angeschaltetem Raytracing stuttert aber ohne diese Option größtenteils flüssig läuft wird von "unspielbar" gesprochen (Jedi Survivor). Ja klar ist das unschön. Aber es hat mich nicht davon abgehalten, ~40 Stunden Spaß mit dem Game zu haben. Ich habe das Gefühl, dass viele Leute mittlerweile sich so gerne aufregen, dass sie daraufhin vergessen, einfach mal mit einem Spiel spaßzuhaben. Es werden teilweise Maßstäbe angesetzt, die ein Spiel nie erreichen wird.
Ich stimme dir zu das es Spieler gibt die es mit ihrem "monieren und kritisieren" völlig übertreiben, gefühlt auch mehr als früher, aber das würde ich auch einfach der heutigen Zugänglichkeit von Internet und dem Umstand zuschreiben das gerade Computerspiele heute weit mehr im casual verbreitet sind als noch 2001 und daher weit mehr Hinz und Kunz heute im Internet ihre Einzeiler und nach nur 20min Spielzeit "Kritikeinzeiler" einer breiten Masse zugänglich machen können.

Aber, persönlich finde ich durchaus auch das Spiele heute nicht mehr so mitreißend sind, wie früher, die Begrifflichkeit "gut" finde ich in dem Kontext ehr unpassend gewählt. Das nicht weil sie nicht oft toll aussehen würden, nicht weil sie nicht teilweise tolle Geschichten erzählen können, nicht weil man mit ihnen nicht die Zeit vertreiben und dabei unterhalten werden kann.

Was Spiele heute in meinen Augen (zu oft) einfach von Spielen früher unterscheidet, besonders im AA- und AAA-Bereich, ist ehr die verordnete Ideenlosigkeit, bzw. das man teils durch die Bank der Spiele gehen kann und die selben Spielkonzepte, wieder und wieder und wieder recycelt siehst. Stichwort sei dabei zum Beispiel das berühmte Assassins Creed Konzept, mit seinen Aussichtstürmen und fliegender Tierdrohne, oder das man durch die Bank mehr Immersion (gute Wegbeschreibungen zum Ziel) zu Gunsten von guided Gameplay opfert (Stichwort Questmarker auf der Minimap, Pfeile über NPCs, etc). Ja bei letzteren gibt es wieder einen gewissen Trend dazu sowas im Spiel auch in den Optionen ausschalten zu können, aber oft nützt das auch wenig, weil man dann oft blinde Kuh spielen darf, da es abseits der Questmarker keine anständigen Wegbeschreibungen gibt (das erfordert halt auch einiges an Aufwand in der Erstellung, welcher weggespart wird).

Trotzdem, es gibt auch heute unfassbar gute Spiele, die ich (persönlich) auf dem Niveau von Spielen der "guten alten Zeit" verorten würde, nur schaut man nach diesen eben primär nicht mehr im AAA- und AA-Bereich, sondern ehr im independence-Bereich (unabhängige Studios), indie-Bereich und zumindest in Teilen auch noch, aber abnehmend, im AA-Bereich und nur noch mit äußerster Ausnahme mal alle Jubeljahre in den AAA-Bereich.

Mir persönlich würden bei Titeln, die ich die letzten Jahre als großartig emfpunden habe folgende einfallen (ohne sie jetzt im Detail auszuführen zu wollen):

Kingdom come Deliverance
The Witcher 3
Divnity: Original Sin 1+2
Pathfinder: Kingmaker
Stellaris
Crusader Kings 3
Cities: Skylines 1
Grim Dawn
Warhammer: Vermintide 2
Hitman (3): World of Assassination
Deus Ex: Human Revolution
Mount & Blade: Bannerlord
The Forgotten City
Mad Max
Disco Elysium
Expeditions: Rome
Wasteland 3
Homeworld: Deserts of Kharak
Spellforce 3
Frostpunk
Metro 2033, Last Light & Exodus
Hell Let Loose

Nur um mal 25 Titel der letzten grob 12 Jahre, quer durch diverse Genre, aufzuzählen und es gäbe da sicherlich noch mehr, die benennbar wären.

Sicher, keinen dieser Titel würde ich als 100% perfekt bezeichnen, viele nicht mal zu 90%, hier und da auch mal 80% perfekt bezeichnen. Sie haben alle ihre Schwachstellen, die aus verschiedenen Gründen existieren (Zeitdruck, Budget, ect. pp), aber wie du schon richtig schreibst, auch ein Fallout 2, ein Baldurs Gate 2, oder ein Sim City 4 und Unreal Tournament 1 war das so.

Was aber diese genannten Titel alle auszeichnet ist da sie kaum bis keine xfach ausgetretenen Gameplaypfade, in ihrem Genre, beschreiten. Das heißt nicht das sie deshalb das Rad der inhaltlichen Ideen jedesmal komplett neuerfinden (nach über 30 Jahren Videospiele gab es vieles halt irgendwann schon einmal), aber eben das sie neben doch interessanten eigenen Ansätzen bestehende Konzepte neu arangieren / anordnen und kombinieren und somit wirklich ein neues Spielgefühl erzeugen und nicht den Eindruck von maximal glattpolierters Massenware, die wirklich jeden abholen können muss.

Und genau da sehe ich persönlich auch den Knackpunkt, warum Spiele früher besser waren.
Alte Titel mussten nicht jeden abholen, alte Spiele durften komplexe Mechaniken haben, die nicht nicht immer für jeden sofort verständlich waren (siehe dein Beispiel von BG1+2 und AD&D), man musste in alten Titeln nicht permanent an die Hand genommen werden müssen, nur damit auch wirklich jeder der mal 5sek nicht das Ziel seiner Quest findet nicht direkt gefrustet das Spiel ausmacht und das nächste Forum / Reviewsystem vollweint.
Alte Spiele haben sich noch getraut ihre Mechaniken auch mal innerhalb einer Reihe spürbar zu ändern und zu erweitern und bei neuen IPs auch mal komplett neue Konzepte zu wagen. Da musste nicht, nur weil in Assassins Creed 1 bis 12 erklimbare Kirchtürme die Karte aufdecken auch in Far Cry X bis X erklimbare Funktürme die Karte aufdecken.

ect. pp. usw. usf.

Alte Titel hatten eine klare Zielgruppe, für die sie inhaltlich gemacht wurden, was automatisch zu Ecken und Kanten geführt hat, mit denen man eben bestimmte Käufer nicht abholen konnte.
Heutige Titel versuchen viel zu oft jede nur mögliche Kante zu umschiffen und jedem Zeitgeist gerecht zu werden, was dazu führt das die Titel regelrecht inhaltlich abgeschliffen / glattgeschliffen wirken und dabei alles mitzunehmen was auch nur entfernt irgend jemanden ansprechen / zum Kauf bewegen könnte.

Da muss dann in jedes Singleplayerspiel unbedingt noch einen bewerbbaren schwachen Multiplayer haben (Mass Effect 3, Dragon Age: Inquisiton), ein Cyberpunk 2077 unbedingt ein noch so rudimentäres und unsinniges Craftingsystem besitzen, oder ein Stealth-System im Spiel vorhanden sein, wo es eigentlich völlig künstlich an das Gameplay angeheftet wirkt (Conan Exiles).

Das führt dann zu besagten Problemen, Spiele fühlen irgendwie gleich an, weil sie gefühlt alle die selben Mechaniken enthalten, weil jeder irgendwie mitgenommen werden muss, das Mechaniken nur nicht mehr zu komplex sein dürfen, um nicht zu überfordern, weil man sich in sie "reinarbeiten" muss, das alles wirklich 110%ig zugänglich sein muss und der Spieler wie ein Zombie dem Pfeil auf der Karte nachrennen kann, ohne sich auch mal inhaltlich mit seiner aktuellen Aufgabe / Quest beschäftigen zu müssen, oder auf der Suche nach seinem Ziel rechts und links die Gegend zu erkunden, die entsprechend auch oft monoton ist, weil wozu da auch noch interessantes Zeug verstecken, welches sich lohnt entdeckt zu werden, wenn 85% der Spieler sowieso nur noch dem Questpfeil nachrennen.

Kurz um abschließend.
Persönlich denke ich schon kann man sagen das Spiele früher wirklich besser waren, nicht weil sie "perfekter" waren, wie oben ausgeführt, sondern weil sie auf eine gewisser Art "kreativer" gewesen sind, allerdings mit dem Preis das diese Titel eben auch nicht so gut geeignet waren als casualfähige Massenware vermarktet / verkauft zu werden, was heute halt in breiten Teilen der Branche an Platz 1 steht.

Ich sehe das aber auch nicht so sehr als Problem, wie evt. manch anderer, weil es die guten Spiele immer noch gibt (siehe Auflistung weiter oben). Man muss seinen Blick halt einmal schaffen nur vom AAA-Bereich und AA-Bereich zu lösen und abseits zu schauen und auch damit leben das die kreativieren Spiele halt nicht immer auch gleichzeitig hochkarätige Grafikblockbuster sind (für Fokus auf Inhalte dann Abstriche bei der Grafik existieren können).

Dann bekommt man durchaus auch 2023 noch wirklich gute Titel und für mich persönlich auch solche die mit 20 Jahre plus alten Klassikern mithalten können. ;)

Und jetzt der Kern dieses Posts: Bin ich damit alleine? Bin ich zu sehr "Boomer"? Bin ich tatsächlich ein "Blizzard/Ubisoft/EA/Wasauchimmer-Shill", wie ich auf Reddit häufig bezeichnet werde, wenn ich es wage, etwas positives zu einem der Spiele zu schreiben, welche von den jeweiligen Entwicklern/Publishern veröffentlicht werden?
Nein alleine bist du damit grundsätzlich sicherlich nicht. :)
Ob das jetzt aber ein Meinung ist, die eine "breite Basis" findet sei mal dahingestellt und wird sich hier, in so einer kleinen bubble, wohl auch nicht klären lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, im Vergleich zu Baldurs Gate 2 war das Storywriting und das Gameplay der Kampagne in NWN1 schon richtig richtig schwach. Aber das Gerüst war zweifelsohne sehr gut (hab es einige Jahre online auf einem RP-Server gespielt), nur hat Bioware aus diesem Gerüst in NWN1, inhaltlich, leider wirklich ehr sehr wenig gemacht. Ich würde aber auch gerade wegen seiner inhaltlichen Schwäche NWN1 auch nicht mit BG2 gleichsetzen wollen, weil in BG2 war gerade das eine Stärke, ungeachtet der AD&D Eigenheiten.


Ich stimme dir zu das es Spieler gibt die es mit ihrem "monieren und kritisieren" völlig übertreiben, gefühlt auch mehr als früher, aber das würde ich auch einfach der heutigen Zugänglichkeit von Internet und dem Umstand zuschreiben das gerade Computerspiele heute weit mehr im casual verbreitet sind als noch 2001 und daher weit mehr Hinz und Kunz heute im Internet ihre Einzeiler und nach nur 20min Spielzeit "Kritikeinzeiler" einer breiten Masse zugänglich machen können.

Aber, persönlich finde ich durchaus auch das Spiele heute nicht mehr so mitreißend sind, wie früher, die Begrifflichkeit "gut" finde ich in dem Kontext ehr unpassend gewählt. Das nicht weil sie nicht oft toll aussehen würden, nicht weil sie nicht teilweise tolle Geschichten erzählen können, nicht weil man mit ihnen nicht die Zeit vertreiben und dabei unterhalten werden kann.

Was Spiele heute in meinen Augen (zu oft) einfach von Spielen früher unterscheidet, besonders im AA- und AAA-Bereich, ist ehr die verordnete Ideenlosigkeit, bzw. das man teils durch die Bank der Spiele gehen kann und die selben Spielkonzepte, wieder und wieder und wieder recycelt siehst. Stichwort sei dabei zum Beispiel das berühmte Assassins Creed Konzept, mit seinen Aussichtstürmen und fliegender Tierdrohne, oder das man durch die Bank mehr Immersion (gute Wegbeschreibungen zum Ziel) zu Gunsten von guided Gameplay opfert (Stichwort Questmarker auf der Minimap, Pfeile über NPCs, etc). Ja bei letzteren gibt es wieder einen gewissen Trend dazu sowas im Spiel auch in den Optionen ausschalten zu können, aber oft nützt das auch wenig, weil man dann oft blinde Kuh spielen darf, da es abseits der Questmarker keine anständigen Wegbeschreibungen gibt (das erfordert halt auch einiges an Aufwand in der Erstellung, welcher weggespart wird).

Trotzdem, es gibt auch heute unfassbar gute Spiele, die ich (persönlich) auf dem Niveau von Spielen der "guten alten Zeit" verorten würde, nur schaut man nach diesen eben primär nicht mehr im AAA- und AA-Bereich, sondern ehr im independence-Bereich (unabhängige Studios), indie-Bereich und zumindest in Teilen auch noch, aber abnehmend, im AA-Bereich und nur noch mit äußerster Ausnahme mal alle Jubeljahre in den AAA-Bereich.

Mir persönlich würden bei Titeln, die ich die letzten Jahre als großartig emfpunden habe folgende einfallen (ohne sie jetzt im Detail auszuführen zu wollen):

Kingdom come Deliverance
The Witcher 3
Divnity: Original Sin 1+2
Pathfinder: Kingmaker
Stellaris
Crusader Kings 3
Cities: Skylines 1
Grim Dawn
Warhammer: Vermintide 2
Hitman (3): World of Assassination
Deus Ex: Human Revolution
Mount & Blade: Bannerlord
The Forgotten City
Mad Max
Disco Elysium
Expeditions: Rome
Wasteland 3
Homeworld: Deserts of Kharak
Spellforce 3
Frostpunk
Metro 2033, Last Light & Exodus
Hell Let Loose

Nur um mal 25 Titel der letzten grob 12 Jahre, quer durch diverse Genre, aufzuzählen und es gäbe da sicherlich noch mehr, die benennbar wären.

Sicher, keinen dieser Titel würde ich als 100% perfekt bezeichnen, viele nicht mal zu 90%, hier und da auch mal 80% perfekt bezeichnen. Sie haben alle ihre Schwachstellen, die aus verschiedenen Gründen existieren (Zeitdruck, Budget, ect. pp), aber wie du schon richtig schreibst, auch ein Fallout 2, ein Baldurs Gate 2, oder ein Sim City 4 und Unreal Tournament 1 war das so.

Was aber diese genannten Titel alle auszeichnet ist da sie kaum bis keine xfach ausgetretenen Gameplaypfade, in ihrem Genre, beschreiten. Das heißt nicht das sie deshalb das Rad der inhaltlichen Ideen jedesmal komplett neuerfinden (nach über 30 Jahren Videospiele gab es vieles halt irgendwann schon einmal), aber eben das sie neben doch interessanten eigenen Ansätzen bestehende Konzepte neu arangieren / anordnen und kombinieren und somit wirklich ein neues Spielgefühl erzeugen und nicht den Eindruck von maximal glattpolierters Massenware, die wirklich jeden abholen können muss.

Und genau da sehe ich persönlich auch den Knackpunkt, warum Spiele früher besser waren.
Alte Titel mussten nicht jeden abholen, alte Spiele durften komplexe Mechaniken haben, die nicht nicht immer für jeden sofort verständlich waren (siehe dein Beispiel von BG1+2 und AD&D), man musste in alten Titeln nicht permanent an die Hand genommen werden müssen, nur damit auch wirklich jeder der mal 5sek nicht das Ziel seiner Quest findet nicht direkt gefrustet das Spiel ausmacht und das nächste Forum / Reviewsystem vollweint.
Alte Spiele haben sich noch getraut ihre Mechaniken auch mal innerhalb einer Reihe spürbar zu ändern und zu erweitern und bei neuen IPs auch mal komplett neue Konzepte zu wagen. Da musste nicht, nur weil in Assassins Creed 1 bis 12 erklimbare Kirchtürme die Karte aufdecken auch in Far Cry X bis X erklimbare Funktürme die Karte aufdecken.

ect. pp. usw. usf.

Alte Titel hatten eine klare Zielgruppe, für die sie inhaltlich gemacht wurden, was automatisch zu Ecken und Kanten geführt hat, mit denen man eben bestimmte Käufer nicht abholen konnte.
Heutige Titel versuchen viel zu oft jede nur mögliche Kante zu umschiffen und jedem Zeitgeist gerecht zu werden, was dazu führt das die Titel regelrecht inhaltlich abgeschliffen / glattgeschliffen wirken und dabei alles mitzunehmen was auch nur entfernt irgend jemanden ansprechen / zum Kauf bewegen könnte.

Da muss dann in jedes Singleplayerspiel unbedingt noch einen bewerbbaren schwachen Multiplayer haben (Mass Effect 3, Dragon Age: Inquisiton), ein Cyberpunk 2077 unbedingt ein noch so rudimentäres und unsinniges Craftingsystem besitzen, oder ein Stealth-System im Spiel vorhanden sein, wo es eigentlich völlig künstlich an das Gameplay angeheftet wirkt (Conan Exiles).

Das führt dann zu besagten Problemen, Spiele fühlen irgendwie gleich an, weil sie gefühlt alle die selben Mechaniken enthalten, weil jeder irgendwie mitgenommen werden muss, das Mechaniken nur nicht mehr zu komplex sein dürfen, um nicht zu überfordern, weil man sich in sie "reinarbeiten" muss, das alles wirklich 110%ig zugänglich sein muss und der Spieler wie ein Zombie dem Pfeil auf der Karte nachrennen kann, ohne sich auch mal inhaltlich mit seiner aktuellen Aufgabe / Quest beschäftigen zu müssen, oder auf der Suche nach seinem Ziel rechts und links die Gegend zu erkunden, die entsprechend auch oft monoton ist, weil wozu da auch noch interessantes Zeug verstecken, welches sich lohnt entdeckt zu werden, wenn 85% der Spieler sowieso nur noch dem Questpfeil nachrennen.

Kurz um abschließend.
Persönlich denke ich schon kann man sagen das Spiele früher wirklich besser waren, nicht weil sie "perfekter" waren, wie oben ausgeführt, sondern weil sie auf eine gewisser Art "kreativer" gewesen sind, allerdings mit dem Preis das diese Titel eben auch nicht so gut geeignet waren als casualfähige Massenware vermarktet / verkauft zu werden, was heute halt in breiten Teilen der Branche an Platz 1 steht.

Ich sehe das aber auch nicht so sehr als Problem, wie evt. manch anderer, weil es die guten Spiele immer noch gibt (siehe Auflistung weiter oben). Man muss seinen Blick halt nur einmal schaffen nur vom AAA-Bereich und AA-Bereich zu lösen und abseits zu schauen und auch damit leben das die kreativieren Spiele halt nicht immer auch gleichzeitig hochkarätige Grafikblockbuster sind (für Fokus auf Inhalte dann Abstriche bei der Grafik existieren können).

Dann bekommt man durchaus auch 2023 noch wirklich gute Titel und für mich persönlich auch solche die mit 20 Jahre plus alten Klassikern mithalten können. ;)


Nein alleine bist du damit grundsätzlich sicherlich nicht. :)
Ob das jetzt aber ein Meinung ist, die eine "breite Basis" findet sei mal dahingestellt und wird sich hier, in so einer kleinen bubble, wohl auch nicht klären lassen.
Ich stimme dir bei vielen Punkten vollkommen zu.

Aber ein paar der Punkte sind - in meinen Augen zumindest - auch ein bisschen der Tatsache geschuldet, dass die "frühen Games" - nun ja.. früher waren. Damit meine ich, wenn es erst 5 Games (Übertreibung zur besseren Veranschaulichung) gibt, dann ist es einfacher ein vollkommen neues Konzept zu erarbeiten, welches dann aufgrund des Konzeptes fesselt (und nicht zwingend über Gameplay) - als wenn es 3 Millionen Games gibt. Manche Gameplay-Schemata haben sich einfach bewährt, manchmal braucht es nichts aufregend Neues - ich klettere schon lange nicht mehr auf Türme weil es ein Gameplay-Loop ist, sondern weil ich die Aussicht in AC - Games mag beispielsweise.

Und ja, ein Großteil der Kritik wird durch das "streamlinen" von Games verursacht, welches meist ausgelöst wird, da Spiele finanziell erfolgreich sein müssen. Aber manche Kritik - und das war der Hauptpunkt dieses Postes - ist so unfassbar trivial, wenn wir da die gleichen Maßstäbe ansetzen wie "damals". Und solche Kritik wird ja meist von Leuten geschrieben, die diese alten Spiele kennen oder, noch schlimmer, dann sogar eines der "Alten" zum Vergleich ranziehen. Das beste Beispiel ist dafür D4 und D2. D4 hat eine Menge Schwächen, ja. Und man kann auch legitim das Endgame kritisieren. Aber wenn dann im gleichen Atemzug geschrieben wird: "Ich geh wieder zurück zu D2, in D4 gibt es kein Endgame" - dann rollen sich bei mir die sprichwörtlichen Fußnägel hoch. Ich mag D2 auch sehr, habe etliche 100 Stunden in das Game gesteckt - aber gerade "Endgame" gibt es in diesem Spiel nicht. Man macht Baalruns und hofft das man ne Ber - Rune kriegt.

Es geht mir hier weniger darum, dass ich eine wissenschaftlich vertretbare Aussage erarbeiten möchte sondern primär, wie Leute in dieser "Bubble" dazu stehen.

Der Punkt mit dem "Vereinfachen" ist auch ein zweischneidiges Schwert finde ich. Ich bin da ganz bei dir - Questmarker weg etc. fände ich als Default auch besser. Aber es gibt ja schon Beschwerden, wenn ein Schwierigkeitsgrad namens (WORTWÖRTLICH) UNFAIR dann tatsächlich UNFAIR ist. Oder das Jeremy-Pascal ein absolut triviales Rätsel auf Grundschulniveau nicht automatisch vom Spiel gelöst bekommt, wenn er es 3-Mal gefailed hat.


Zum Abschluss: Gameplay fand ich bei NWN um Welten besser - primär wegen der besseren Grundregeln. Writing, wie schon im OP geschrieben war natürlich bei Baldurs Gate besser, keine Frage.
 
Ich stimme dir bei vielen Punkten vollkommen zu.

Aber ein paar der Punkte sind - in meinen Augen zumindest - auch ein bisschen der Tatsache geschuldet, dass die "frühen Games" - nun ja.. früher waren. Damit meine ich, wenn es erst 5 Games (Übertreibung zur besseren Veranschaulichung) gibt, dann ist es einfacher ein vollkommen neues Konzept zu erarbeiten, welches dann aufgrund des Konzeptes fesselt (und nicht zwingend über Gameplay) - als wenn es 3 Millionen Games gibt. Manche Gameplay-Schemata haben sich einfach bewährt, manchmal braucht es nichts aufregend Neues - ich klettere schon lange nicht mehr auf Türme weil es ein Gameplay-Loop ist, sondern weil ich die Aussicht in AC - Games mag beispielsweise.
Geanau darum schrieb ich doch im vorrangegangen Post das folgende. ;)

Was aber diese genannten Titel alle auszeichnet ist da sie kaum bis keine xfach ausgetretenen Gameplaypfade, in ihrem Genre, beschreiten. Das heißt nicht das sie deshalb das Rad der inhaltlichen Ideen jedesmal komplett neuerfinden (nach über 30 Jahren Videospiele gab es vieles halt irgendwann schon einmal), aber eben das sie neben doch interessanten eigenen Ansätzen bestehende Konzepte neu arangieren / anordnen und kombinieren und somit wirklich ein neues Spielgefühl erzeugen und nicht den Eindruck von maximal glattpolierters Massenware, die wirklich jeden abholen können muss.
Natürlich kann man nach über 30 Jahren Videospiel nur noch selten(er) wirklich etwas völlig neues präsentieren, was so noch nicht da war, aber genau dadrum besteht die Kunst heute ja auch daraus bestehendes, wie geschrieben, neu zu arangieren und kombinieren, gepart damit bekanntes halt im Zeitgeist inhaltlich etwas aufzufrischen.
Und es gibt immer noch genug, wo man ansätzen könnte, was trotzdem zumindest etwas frischen Wind in ein Genre bringen kann, auch wenn es nich der "Stein des Pythagoras" sein mag.

Schau dir "Kingdom come Deliverance" als Beispiel an.
Inhaltlich kombiniert es auch viele seit langen bestehende Konzepte und erfindet keineswegs seine Mechaniken komplett neu, aber, mit seinen Setting (Mittealter, ohne Fantasy Monster) bringt es trotzdem ausreichend frischen Wind in Spiel um sich abszusetzen und eigene Pfade zu beschreiten.

Oder nimm Frostpunk, was Survival und Städtebau miteinander kombiniert, zusammen mit einem Steampunk Setting. Alles für sich genommen im Grunde nicht groß neu, aber in der Kombination zum Zeitpunkt des erscheinen ein frisches Konzept.

Oder auch ein "Hitman 3: World of Assassination", welches als sehr klassisches Stealth Game ein Genre bedient das es zwar auch gab, was aber seit Jahren nicht nennenswert mit neuen Titeln bedacht wird.

Wie geschrieben, "Kreativität" ist nicht nur etwas zu erdenken was es noch nie gab, Kreativität ist auch bestehendes so zu kombinieren und zu verbessern das ein neues rundes Produkt entsteht, welches bestehende Konzepte aufgreift und sich zeitgemäß / besser anfühlt. Dass das durchaus möglich ist haben hunderte Spiele, gerade abseits von besonders großen teuren Produktionen, die letzten 13 Jahre gezeigt, anders als desöfteren die ersteren.

Aber natürlich ist bei letzteren irgendwo auch mehr Risiko enthalten, weil natürlich immer die Gefahr ist das es nicht angenommen wird, anders als wenn ich in Ghost Recon: Wildlands zu 80% einfach nur die Konzepte aus Far Cry 5 und Assassins Creed 8 nehme und mit einem etwas anderen Setting kombiniere.
Das soll ja auch nicht heißen das man sowas grundsätzlich nicht kann und machen soll, aber es nutzt sich halt mit der Zeit spürbar ab, wenn wirklich jeder Titel die immer selben Mechaniken nur untereinander, in der exakt selben Art, durchtauscht, nur um auch möglichst minimalst minimales Risiko zu haben, ein neues Konzept könnte irgendwo anstoßen, oder nicht angenommen werden.

Aber manche Kritik - und das war der Hauptpunkt dieses Postes - ist so unfassbar trivial, wenn wir da die gleichen Maßstäbe ansetzen wie "damals". Und solche Kritik wird ja meist von Leuten geschrieben, die diese alten Spiele kennen oder, noch schlimmer, dann sogar eines der "Alten" zum Vergleich ranziehen. Das beste Beispiel ist dafür D4 und D2. D4 hat eine Menge Schwächen, ja. Und man kann auch legitim das Endgame kritisieren. Aber wenn dann im gleichen Atemzug geschrieben wird: "Ich geh wieder zurück zu D2, in D4 gibt es kein Endgame" - dann rollen sich bei mir die sprichwörtlichen Fußnägel hoch. Ich mag D2 auch sehr, habe etliche 100 Stunden in das Game gesteckt - aber gerade "Endgame" gibt es in diesem Spiel nicht. Man macht Baalruns und hofft das man ne Ber - Rune kriegt.
(Selbst)reflektion war noch nie eine Eigenschaft die unter der Mehrheit der Menschen in einem öffentlichkeitsfähig bestehbaren Maßstab ausgeprägt / entwickelt war.

Statistiken sagen nicht umsonst das der durchschnittliche Videospieler sich maximal 20h bis 24h mit einem Videospiel beschäftigt, bevor er ein neues Spiel anfängt und gerade einmal 15% bis 20% der Spieler ein Spiel auch zumindest einmal komplett durchspielen, bevor sie es zur Seite legen und nur 5% bis 10% von diesen 15% bis 20% sich mehr als 70h mit einem Titel beschäftigen und ihn komplimentieren, also wirklich intensiv mit einem Spiel auseinandersetzen.

Was erwartest du da, wo 80% bis 85% der Spieler ein Videospiel nicht mal einmal durchspielen und sich gerade einmal im Schnitt 20h mit dem Spiel beschäftigen diese Leute Spielinhalte reflektieren können sollen?

Es liegt einfach in der Natur der Sache das sowas üblicherweise nur äußerst schwerlich geht.
Man kann üblicherweise in 20h nur schwer erschließen wie Spielmechaniken aufgebaut und miteinander verknüpft sind. Entsprechend flach und undifferenziert fallen dann, bei einer Mehrheit an "Kritiken", auch die aufgezählten Punke aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mass Effect 1-3 - Teil 1 hat wahrscheinlich das schlechteste Inventarsystem, die Steuerung ist schei*e und die Planeten, die man betreten kann sind an Überflüssigkeit nicht zu überbieten. Die Nebenquests haben das Niveau von schlechten Mobile Games - und dennoch ist es der (geniale!) Auftakt einer extrem guten Reihe mit den (für mich) emotionalsten Momenten (Citadel DLC anyone?) und Crewmitglierdern in einem PC - Game ever.
Mir hat die Trilogie sehr viel Spaß gemacht. Ich war richtig in die Mass Effect Welt hineingezogen worden.
Und hätte am liebsten immer weiter gespielt.:daumen:
"Mass Effect: Andromeda" kenne ich allerdings noch nicht.

Und insgesamt zu Games: Irgendwie fühle ich mich immer öfter, wenn ich neue Spiele anfange und dann mit anderen vergleiche, zu alt oder zu dämlich. Oder beides! :fresse:
 
Mir hat die Trilogie sehr viel Spaß gemacht. Ich war richtig in die Mass Effect Welt hineingezogen worden.
Und hätte am liebsten immer weiter gespielt.:daumen:
"Mass Effect: Andromeda" kenne ich allerdings noch nicht.

Und ingesamt zu Games: Irgendwie fühle ich mich immer öfter, wenn ich neue Spiele anfange und dann mit anderen vergleiche, zu alt oder zu dämlich. Oder beides! :fresse:
Hey, da bin ich 100% bei dir. Mass Effect Trilogie hab ich alleine letztes Jahr 2x gespielt :ugly: Trotz seiner Macken das wahrscheinlich beste PC-Gaming-Epos jemals (meiner Meinung nach, die Charactere, das Worldbuilding alles passt).

Andromeda kann ich auch empfehlen. Hat ein paar Schwächen aber das Gameplay ist super flüssig, die Charactere sind zwar nicht auf ME 1-2 Niveau - aber das sind quasi keine - sondern eher gehobenes Mittelmaß bis sehr gut. Also hols dir, du wirst es nicht bereuen :)

Außer du wirst BG3 am Donnerstag spielen - dann hol es dir nicht :ugly:
 
Andromeda kann ich auch empfehlen. Hat ein paar Schwächen aber das Gameplay ist super flüssig, die Charactere sind zwar nicht auf ME 1-2 Niveau - aber das sind quasi keine - sondern eher gehobenes Mittelmaß bis sehr gut. Also hols dir, du wirst es nicht bereuen :)
Jau mache ich irgendwann bestimmt noch. Bin im Moment stark mit einen anderen Game beschäftigt.
Du weißt ja welches. ;)
Außer du wirst BG3 am Donnerstag spielen - dann hol es dir nicht :ugly:
Das ist bisher nicht in Planung und wahrscheinlich noch deutlich komplexer.

Und mit zu komplexen Sachen habe ich mitlerweile Probleme.:fresse:
 
Jau mache ich irgendwann bestimmt noch. Bin im Moment stark mit einen anderen Game beschäftigt.
Du weißt ja welches. ;)

Das ist bisher nicht in Planung und wahrscheinlich noch deutlich komplexer.

Und mit zu komplexen Sachen habe ich mitlerweile Probleme.:fresse:
Jaein. BG 3 kann komplex sein - aber muss es nicht. Meine Partnerin hat ungefähr soviel Ahnung von DND oder isometrischen Rollenspielen wie ich vom Lösen der Riemannschen Vermutung und dennoch konnte sie es nach (sehr kurzer) Eingewöhnungszeit spielen (in der EA). Und sie spielt/wird spielen einen Sorc oder Druid. Melee/Martial Charactere wie Barbar, Fighter etc. sind relativ straightforward.
 
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