Wie immer gehen diese Studien davon aus, dass alle, die unberechtigt per Account-Sharing Inhalte ansehen, ohne diese Hintertür ein Abo abschließen würden. Offensichtlich werden diese Milchmädchenrechnungen ausschließlich mit dem Ziel angestellt, möglichst große Zahlen zu produzieren:
"Seht her, welch schröcklich Verlust wir hier minütlich machen!".
Weil die Leute, die sich unberechtigt Zugang zu Streaming, Spielen, E-Books usw. verschaffen, aber eben NICHT zwangsläufig ohne illegale oder halb legale Quellen diese Inhalte kaufen würden, ist so eine Studie für´s Klo. Ich habe noch keine solche Studie (man sollte sie vielleicht besser Datenerhebung nennen) gelesen, in der geklärt worden ist, wie viele dieser Leute die Inhalte tatsächlich gekauft hätten. DAS wäre mal interessant! Das wird aber nicht gemacht, weil es dem eigentlichen Ziel solcher "Studien" widerspricht.
Aber was ich nicht verstehen kann ist, dass Leuten ca. 10 Euro für Netflix, DAZN oder amazon Prime im Monat immer noch zu teuer sind.
Bei Leuten mit einigermaßen auskömmlichem Einkommen finde ich das auch nicht nachvollziehbar. Solche tun das vermutlich aus Spaß an der Sache, wegen des Kitzels des Verbotenen oder einfach weil sie´s können. Aber wenn man Student ist und im Studiwohnheim 500 Euro für diese Schuhschachteln, die sie dort Zimmer nennen, zahlen muss, oder von Hartz 4 leben muss, kommt es eben doch auf 10 Euro mehr oder weniger an. Lass uns froh sein, dass du und ich (in deinem Fall habe ich zumindest die begründete Vermutung) zu denjenigen gehören, denen 10 Euro im Monat weniger nicht weh tun.
Vor allem nicht in Zeiten wo Leute es als normal empfinden 500 Euro für Smartphones und Grafikkarten auszugeben.
Dafür kriegt man normalerweise nichtmal eine Kinokarte.
Och, doch. Für 500 Euro bekommt man definitiv eine Kinokarte.
Was sind das denn für Kinos, die du besuchst? Haben die Sessel dort Sitzbezüge aus Blauwahlpenishaut?
Kein Witz, das gibt´s wirklich.
Scherz beiseite. Nach meiner Beobachtung bezahlt nur eine kleine Minderheit ihre Smartphones Cash. Die große Mehrheit lässt sich immer noch von diesen Lockangeboten
"Top-Smartphone, nur 1 Euro!" einwickeln. Ich kenne eine ganze Reihe Leute, die nicht kapieren, was ihre "supergünstigen" Smartphones sie tatsächlich kosten. Vor ein paar Jahren hatte ich mal ein Gespräch mit einem Twen, der mit freudestahlend wissen ließ, dass er einen supergeilen Vertrag abgeschlossen hätte. Nur 99 Euro im Monat für das neueste iPhone mit Flat für alles. Als ich ihm vorrechnete, dass sein ihh-Phone ihn in den zwei Jahren Vertragslaufzeit 1. monatlich 1/4 seines gesamten Einkommens und 2. nach zwei Jahren fast 2400 Euro kosten würde, hat er ein langes Gesicht gemacht. Das hatte er allen Ernstes nicht bedacht.
Munter bleiben!