AW: Nächster Diesel-Skandal: Kartellvorwürfe gegen deutsche Autobauer bei Adblue
Um noch einen Hauch Substanz in die Debatte zu bekommen, will ich mitgeben, dass die Tricksereien eine logische Konsequenz aus der Diskrepanz an Auflagen und Kundenwunsch sind. Der Kunde will heute keinen 60-PS-Kleinwagen, sondern das 250-PS-SUV, das wegen der Spritpreise nur als Diesel halbwegs wirtschaftlich ist (oder Geld spielt keine Rolle). Das 2 Tonnen schwere Urviech hat dann einen technologisch ziemlich ausgereizten Antrieb in Form eines Verbrennungsmotors, mit dem es ziemlich schwer wird, die strengen Abgasauflagen einzuhalten. Die 2 Tonnen kommen von viel Luxus, aber auch von wieder anderen Auflagen wie Sicherheit. Selbst ein Kleinwagen kommt heute locker auf 1,2 Tonnen.
Da könnte man jetzt sagen, nur noch Benziner auf die Straße. Aber die Direkteinspritzer rußen leider auch. Da müsste man dann wieder zurück zu herkömmlicher Gemischaufbereitung, die nicht rußt, aber mehr Hubraum braucht und mehr verbraucht und damit mehr grundlegend Abgase ausstößt. Soll am Ende heißen: Tricksereien sind bei dem Thema quasi vorprogrammiert.
Man kann halt auch nicht über Feinstaub diskutieren, ohne den Bremsenabrieb zu erwähnen. Wird aber gerne so gemacht. Was die konsequente Aufarbeitung von Vergehen angeht, das steht auf einem anderen Blatt.
Das verwerflichste ist eigentlich, das man von Seiten der Autoindustrie großspurige Innovationen versprochen hat und die Politik natürlich auch sofort drauf eingestiegen ist.
Da wurden Ziele zur Umweltentlastung aufgestellt und gleichzeitig keine unabhängige Behörde mit der Überprüfung der Ist-Werte beauftragt.
Jetzt kann die Politik fast nichts mehr ändern, da die Automobilkonzerne ja ein prima Argument ins Feld führen.
Tja, wenn wir keine Rückendeckung von euch erhalten, müßen halt zig tausende ihren Job verlieren.
Die weitestgehend geschönte Arbeitslosenstatistik, wäre von jetzt auf gleich nur noch mehr Fassade, aber ein plötzlich aufkeimendes Wahlkampfthema.
Nach den Wahlen wird der Steuerzahler schon das Thema richten, sprich den Irrsinn bezahlen.
Verantwortung lassen sich die höheren Posten sehr gut bezahlen, aber wenn man diese in die Verantwortung ihrer Strategien und Weisungen nimmt, werden immer Schuldige viele Etagen darunter gefunden.
Wie hier schon erwähnt, sollte eine private Haftung nicht ausgeschlossen sein.
Die Schwere der Problematik ist nicht die Manipulation allein, sondern das Maß in dem gerade deswegen die Umwelt über Jahre geschädigt wurde.
Die Steuerzugeständnisse für schadstoffärmste Fahrzeuge, müßten eigentlich zurück gezahlt werden nur von wem?
Die Nutzer dieser Fahrzeuge konnte es nicht wissen, das sie doch nicht technisch schadstoffarm Unterwegs waren.
Die Billigung dieses Umstandes rechtfertigt allein, schon ein Exempel an allen dafür Hauptverantwortlichen, auch in den Politikerreihen.
Was als Konsequenz daraus entstehen kann, ist der notwendig werdende Weg zur Elektromobilität, bzw. der Verwendung von Alternativkraftstoffen.
Angeblich ist ja bisher kein wirklicher Bedarf vorhanden, um weitreichende Großserienprodukte auf den Markt zu bringen.
Das Techniken dafür vorhanden sind, propagieren viele Automobilhersteller seit sehr vielen Jahren und diese werden in geringen Fahrzeugmengen genauso lange genutzt.
Wieso geht sowas nicht früher, ohne erst einen selbstverschuldeten Skandal vom Zaun zu brechen.
Die Formel1 könnte dann, in der schon bestehenden Formel E aufgehen!
Ich nehme mal an, als Konsequenz daraus, was in den nächsten Jahren mit wirklich fortschrittlichen Technologien in die Fahrzeuge kommt, wird wohl jeden bisherigen vernünftigen Preisrahmen sprengen, weil faktisch kaum noch von Otto-Normalbürger zu bezahlen, ohne Finanzierung über Kreditinstitute.
Die ehemaligen DDR-Bürger kennen das, wenn man sich ein nagelneues Auto über viele Jahre nicht kaufen konnte und da mußte man nur bis 15 Jahre auf das Anrecht zum Erwerb eines Trabbis warten!
Man bedenke, das ist jetzt nur die Automobilindustrie die am Pranger steht, wer weìß was man noch so alles in anderen Industriebereichen so vorfindet, wenn man nur gründlich suchen würde.