Muss der E-Sports-Begriff "ausradiert" werden? - das sagen die PCGH-Redakteure

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"Kind, du musst mehr Sport machen!" lässt nun einmal Interpretationsspielraum - das Kind könnte nun in den Schachclub gehen, verbringt ein paar Stunden auf der Go-Kart-Bahn oder trainiert in einem E-Sport-Team.

Nun kommt es darauf an, was das Ziel der Aufforderung war: Wenn es darum, dass ein Stubenhocker die Bude verlässt und wieder unter Leute kommt, ist das Ziel erreicht. Wenn es darum ging, das Selbstwertgefühl des Kindes durch Wettbewerb zu steigern, wurde das Ziel auch erreicht. Wenn es jedoch darum ging, dass das Kind sich zielgerichtet körperlich ertüchtigt, wäre das Ziel verfehlt oder doch zumindest nicht optimal erreicht.

Wenn man jetzt also schon sprachlich an das Problem herangehen möchte, dann doch bitte nicht so, dass man missliebige Begriffe "ausradiert", sondern dafür sorgt, dass sich Leute klar ausdrücken. Dann sagt man dem Kind eben explizit, es soll doch mal in Fußball, Tennis, Gewichtheben, Bogenschießen, Tanzen oder was auch immer reinschnuppern, ob ihm etwas davon zusagt, und muss nicht befürchten, dass es *versehentlich* zum E-Sport-Profi wird. Es könnte allerdings neben dem "Fitnesssport" trotzdem noch mit Absicht E-Sportler werden, damit müsste man dann leben können.

Hör doch auf mit dem blöden Wettkampf gerede, als wäre Sport nur Wettkampf! Ich kann Snowboarden gehen oder Ski fahren sind beides Sportarten und das ganz ohne irgend ein Wettkampf oder Training. Vor dem Bildschirm hocken und in die Tasten hauen ist nunmal kein Sport. So gehe jetzt Sofa-Sport machen vor dem TV und nachher lass ich mich vielleicht noch auf einen Marathon-Sport ein, wenn ich zum Kühlschrank laufe.
 
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Hör doch auf mit dem blöden Wettkampf gerede, als wäre Sport nur Wettkampf! Ich kann Snowboarden gehen oder Ski fahren sind beides Sportarten und das ganz ohne irgend ein Wettkampf oder Training. Vor dem Bildschirm hocken und in die Tasten hauen ist nunmal kein Sport. So gehe jetzt Sofa-Sport machen vor dem TV und nachher lass ich mich vielleicht noch auf einen Marathon-Sport ein, wenn ich zum Kühlschrank laufe.

Ich frag mich warum hier einige den Begriff "Sport" so positiv und schützenswert finden das es keinen "E-Sport" geben darf?
Sport ist im Grunde genommen sinnloses Energieverbrennen welches nicht notwendig wäre wenn unsere Jobs noch halbwegs körperlich anstrengend wären.
Noch genauer nimmt Sport einen nicht unerheblichen Teil unserer Freizeit ein den wir investieren um fit zu sein - fit fürs Wohlfühlen aber eben auch fit für den Job.
Also verlängern wir somit den Arbeitstag um fit für den Arbeitstag zu sein.
Der Kapitalist freut sich und das Volk verteidigt vehement den Begriff Sport .

Konzentriert euch auf Wichtigeres. Sport ist bestenfalls Unterhaltung oder Zeitvertreib.
 
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Ich frag mich warum hier einige den Begriff "Sport" so positiv und schützenswert finden das es keinen "E-Sport" geben darf?.
Darum sucht man etwas, was Freude schenkt. Ich fahre morgens 30min mit dem Fahrrad ins Büro und abends zurück. Ist in Summe schneller als mit dem Auto. Kanu fahren gilt als Sport, mache ich aber des reinen Vergnügens wegen. Dieses Wochenende waren wir wieder im Wald zum Holz machen. Ich hab einen Baum gefällt und klein gesägt. Und ja, wir sägen mit der Hand und nicht der Kettensäge, weil es Bewegung ist. Und das reicht dann in Summe, dann kann man auch wohl verdient 2h vorm Rechner spielen und durch den Weltenraum düsen.
 
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Hör doch auf mit dem blöden Wettkampf gerede, als wäre Sport nur Wettkampf! Ich kann Snowboarden gehen oder Ski fahren sind beides Sportarten und das ganz ohne irgend ein Wettkampf oder Training. Vor dem Bildschirm hocken und in die Tasten hauen ist nunmal kein Sport. So gehe jetzt Sofa-Sport machen vor dem TV und nachher lass ich mich vielleicht noch auf einen Marathon-Sport ein, wenn ich zum Kühlschrank laufe.

Du wiederholst zwar gebetsmühlenartig deinen Standpunkt, hast bisher jedoch noch kein Argument gebracht, was denn nun deiner Meinung nach "richtigen Sport" ausmacht und warum. Wenn du dich dazu durchringen könntest, statt lediglich eine diffuse Befindlichkeit zu äußern, kämen wir in dieser Debatte sicherlich weiter ...

Dabei hast du im Grunde schon eingeräumt, was du abstreitest: Du kannst schnell zum Kühlschrank gehen, du kannst aber auch Schnellgehen als Sport betreiben, und das entweder für deine ganz persönliche Fitness oder als Wettkampf oder aus Spaß an der Freud' oder sogar alles davon gleichzeitig.
Da jedoch der Wettkampfgedanke für dich nicht zählt, bleibt ja eigentlich nur noch Spaß-Gedanke (Der deiner Lesart auch zuwider läuft ...) und der Fitness-Gedanke, also der Erhalt von bzw. Zugewinn an Leitungsfähigkeit, ggf. nur für einzelne physiologische Charakteristika je nach sportlicher Disziplin.

Also, E-Sport ist Wettbewerb, macht Spaß und steigert die physische Leistungsfähigkeit. Ich sehe daher kein sachliches Gegenargument, E-Sport nicht als Sport anzusehen, bin aber aufrichtig neugierig, ob du etwas vorbringen kannst, was dies sachlich in Frage stellt.
 
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Also, E-Sport ist Wettbewerb, macht Spaß und steigert die physische Leistungsfähigkeit.
Ähm...
Wo steigert E-Sport die physische Leistungsfähigkeit?
Musklen? Wenn ja, welche? Die paar, mikrigen Muskeln zwischen den Mittelhandknochen?
Ausdauer? 30 Min. um den Block laufen ist physisch fördernder.;)
Motorik? Dass ich nicht lache.
Räumliches Sehen/Denken? Sorry, aber wie soll das gehen, wenn ich nur auf 28 Zoll starre?
Visuelle Aufmerksamkeit? Ja, OK, lasse ich durchgehen.
Reflexe? Ja, aber nur nach recht häufiger Spieldauer.

Fakt ist jedenfalls: Vebringst du den Großteil deiner Zeit (egal ob beruflich oder im Hobby) nur davor, vor einem Bildschirm zu hocken, verkümmert ein Teil deiner Muskulatur, deine körperliche Motorik stagniert und dein Hirn richtet sich auf nur genau eine Sache aus: Nämlich auf das, was zwischen 60cm abspielt.

Unser Gehirn teilt sich nunmal in verschiedene Zentren auf. Jedes wird durch andere Reize "trainiert". Natürlich "trainieren" auch Videospiele das Gehrin auf ihre Weise, vornehmlich die rechte Hälfte. Die Linke und das motorische Zentrum werden dabei aber unterfordert, dem Hirn wird suggeriert, dass diese weniger notwendig sind. Deswegen ist es immer wichtig, einen Ausgleich zu haben. Wer den ganzen Tag nur auf seinen vier Buchstaben sitzt, dem ist angeraten, auch mal ein bisschen körperliche Ertüchtigung zu betreiben - wie gesagt, 30 Min. Laufen am Tag bewirken schon Wunder. ;)
 
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Warum sollte er Argumente wiederholen, die hier nun schon zigmal vorgebracht und von BxBender, dir und noch ein, zwei anderen Patienten ohnehin geflissentlich ignoriert werden?
Da geht er vielleicht lieber Joggen oder arbeitet an seiner E-Sport-Karriere. :D

Unzureichende Argumente sollte man nicht wiederholen, sondern mit besseren ergänzen.
Und "Es ist Wettkampf => es ist Sport" ist tatsächlich etwas kurz gedacht. Es gibt eine breite Palette von Dingen, in denen Wettkämpfe stattfinden und bei weitem nicht alle davon gelten dann als Sport, während wiederum andere immer als Sport bezeichnet werden, selbst wenn sie von Einzelpersonen unkompetitiv betrieben werden. Beispiele:

- Schwimmen
- Volleyball
- Hanteln heben
- Golf
- Autofahren
- Gewehrschießen
- Computer-Spiele
- Skat
- Biertrinken
- Anstarren
(besoffen mit der Waffe in der Hand in einem fahrenden Golf den Online-Skat-Gegner anstarren zählt nie als Sport. Auch nicht wenn man über das Beachvolleyball-Feld ins Wasser fährt und eine Hantel dabei hatte.)

Ich wäre überrascht, wenn hier jemand seine instinktive Einordnung in "Sport"/"nicht Sport" anhand eines einzelnen Kriteriums definieren könnte. Die allgemeine Sprachgebrauch ist jedenfalls weitaus komplexer und "E-Sport" steht definitiv im diskutablen Grenzbereich. Aber die Bedeutung, die dieser Diskussion im Vergleich zu anderen Dingen beigemessen wird, die irritiert mich weiterhin.


Wieso gibt es keine Frau in der Redaktion? Muss bei Euch auch jemand ausrrrradiert werden?

Begriffe sind durchaus prägend, Das sind aber Prozesse über drei Generationen, das dauert, Ansonsten ist es Sport, weil niemand ohne körperliche Fitness im E-Sport etwas erreichen würde. Und E-Sportvereine, wären durchaus eine Alternative für Kellerkinder. Mit viel Bewegung, gemeinschatlichen Events, Hard- und Softwareeinführungen und -optimierungen ist das alles besser, als alleine vor dem Rechner zu sitzen. Die alten großen Volksparrrrteien rrrradieren sich gerade aus der Geschichte.

Wirrr haben niemanden ausrrrradiert – aber tatsächlich seit Jahren einen minimalen Bewerberinnenanteil.
 
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Wo steigert E-Sport die physische Leistungsfähigkeit?
Musklen? Wenn ja, welche? Die paar, mikrigen Muskeln zwischen den Mittelhandknochen?
Ausdauer? 30 Min. um den Block laufen ist physisch fördernder.;)
Motorik? Dass ich nicht lache.
Räumliches Sehen/Denken? Sorry, aber wie soll das gehen, wenn ich nur auf 28 Zoll starre?
Visuelle Aufmerksamkeit? Ja, OK, lasse ich durchgehen.
Reflexe? Ja, aber nur nach recht häufiger Spieldauer.

Bitte sehr, du hast selbst physische Aspekte gefunden, die beim E-Sportler einen höheren Trainingsgrad aufweisen.
Nun kann man zwar immer noch sagen, dass einem diese nicht ausreichen, aber damit begibt man sich in ein Minenfeld, da viele nicht in Frage gestellten Sportarten ebenfalls nur sehr spezifische Aspekte trainieren. Das habe ich aber schon früher im Thread detailliert aufgedröselt.

Man kann aber auch rein deduktiv herangehen: Da nicht jeder ein E-Sport-Profi ist, muss es etwas geben, dass die Profis abhebt. Und wenn man nicht annehmen will, dass sie vom Heiligen Geist gesegnet wurden, wird es wohl messbarer physischer Vorteil sein, also trainierte Muskeln und effizient geschaltete Synapsen. Also genau das, was auch in anderen Sportarten geschieht.

Ich denke, wir sind uns darin einig, dass isolierte Disziplinen zwar Sport, aber trotzdem unzureichend sind. Mir fällt eigentlich keine Sportart ein, die allein für sich betrieben ausreicht, um das komplette Spektrum an Leistungsfähigkeit steigern oder auch nur vollumfänglich der Gesunderhaltung zu dienen. Viele komplexe Sportarten und insbesondere Teamsportarten decken aber schon recht viel ab - auch dadurch, dass man zur Ausübung der eigentlichen Sportart quasi gezwungen ist, ergänzend ein ganzheitliches Fitnessprogramm zu absolvieren.
Was E-Sportler übrigens auch machen, denn die gegenüber dem Zocker zu Hause höhere Beanspruchung/Belastung von Profi-Matches steckt man nicht dadurch weg, dass man einfach nur häufiger zockt.

Unzureichende Argumente sollte man nicht wiederholen, sondern mit besseren ergänzen.
Und "Es ist Wettkampf => es ist Sport" ist tatsächlich etwas kurz gedacht. Es gibt eine breite Palette von Dingen, in denen Wettkämpfe stattfinden und bei weitem nicht alle davon gelten dann als Sport, während wiederum andere immer als Sport bezeichnet werden, selbst wenn sie von Einzelpersonen unkompetitiv betrieben werden.

Ich bin erschreckend oft mit dir einer Meinung, aber hier hast du offenbar nicht den ganzen Thread gelesen (Was allerdings auch eine Zumutung ist ...).
Wettbewerb ist nur ein Aspekt, der hier bereits hinlänglich beleuchtet wurde. Physiologische Aspekte wurden ebenfalls bereits abgehandelt, ebenso die Frage von Sport zur Gesunderhaltung sowie als Spiel und Spaß.

Ganz egal, was der Eine oder die Andere nun als Sport anzuerkennen bereit ist: Wenn sich signifikante Merkmale davon auch beim E-Sport wiederfinden, kann man nicht mehr daran rütteln, dass es Sport ist. Vielleicht zu wenig, vielleicht nach individuellen Kriterien zu ineffizient, aber dennoch Sport.
Wenn die Spieler des SV Kuddelmuddelsdorf mit der halben Geschwindigkeit eines Leichenzuges dem Ball hinterher torkeln, sämtliche Pässe versemmeln, den Ball jedes zweite Mal verfehlen, weder Spielregeln noch Taktik verstanden haben und sich nach dem Spiel (und ggf. einer Schlägerei mit der gegnerischen Mannschaft) trotzdem mit Burgern und Pommes und einer Flasche Braunen für die Anstrengung belohnen, haben sie trotzdem Fußball gespielt, also auch Sport getrieben. Nur eben in der denkbar unschönsten und unsinnigsten Art und Weise.

Ich habe an sich vollstes Verständnis, wenn jemand Vorbehalte gegen E-Sport hat, denn mir geht das Ganze im Grunde auch komplett ab. Ich halte übrigens auch überzüchtete Schoßhunde nicht für richtige Hunde. Das ändert aber nichts daran, dass Sport Sport und Hund Hund bleibt und man etwaige Diskrepanzen nicht durch Sprachregulierung aus dem Weg räumen kann. Dann doch lieber überlegen, was Sport ausmacht und schauen, ob und wie man das in den E-Sport bringt, der nun einmal bereits existiert und seinen Namen nicht einfach ablegen wird.

Apropos Namen: Der kommt aus dem englischen Sprachraum, und dort ist der Sportbegriff noch einmal ein anderer als bei uns, wo er doch sehr durch "Vorturner" wie Friedrich Ludwig etc. geprägt ist, also eher als Mittel zur Gesunderhaltung und Leistungssteigerung verstanden wird, welches allerdings zu ausgesuchten Anlässen sogar Freude machen darf - aber auch nur, weil Freunde wiederum der Gesunderhaltung und Leistungsfähigkeit des Bürgers dient. Im angelsächsischen Raum ist der Begriff viel näher am Spiel und an Zeitvertreib. Da gibt es "physical education" statt Sportunterricht, aber dafür beispielsweise "hunting for sport" - was wiederum in unseren Breiten eher nicht als sportliche Bestätigung aufgefasst wird.
 
AW: Muss der E-Sports-Begriff "ausradiert" werden? - das sagen die PCGH-Redakteure

Bitte sehr, du hast selbst physische Aspekte gefunden, die beim E-Sportler einen höheren Trainingsgrad aufweisen.
Nun kann man zwar immer noch sagen, dass einem diese nicht ausreichen, aber damit begibt man sich in ein Minenfeld, da viele nicht in Frage gestellten Sportarten ebenfalls nur sehr spezifische Aspekte trainieren. Das habe ich aber schon früher im Thread detailliert aufgedröselt.

Man kann aber auch rein deduktiv herangehen: Da nicht jeder ein E-Sport-Profi ist, muss es etwas geben, dass die Profis abhebt. Und wenn man nicht annehmen will, dass sie vom Heiligen Geist gesegnet wurden, wird es wohl messbarer physischer Vorteil sein, also trainierte Muskeln und effizient geschaltete Synapsen. Also genau das, was auch in anderen Sportarten geschieht.

Ich denke, wir sind uns darin einig, dass isolierte Disziplinen zwar Sport, aber trotzdem unzureichend sind. Mir fällt eigentlich keine Sportart ein, die allein für sich betrieben ausreicht, um das komplette Spektrum an Leistungsfähigkeit steigern oder auch nur vollumfänglich der Gesunderhaltung zu dienen. Viele komplexe Sportarten und insbesondere Teamsportarten decken aber schon recht viel ab - auch dadurch, dass man zur Ausübung der eigentlichen Sportart quasi gezwungen ist, ergänzend ein ganzheitliches Fitnessprogramm zu absolvieren.
Was E-Sportler übrigens auch machen, denn die gegenüber dem Zocker zu Hause höhere Beanspruchung/Belastung von Profi-Matches steckt man nicht dadurch weg, dass man einfach nur häufiger zockt.
Jeder "Sport", egal ob elektronisch oder nicht, ist ab einem gewissen Level ungesund.
Frag' mal die ganzen Profi-Fußballer und Marathonläufer a.D., welche künstliche Kniegelenke brauchen.
Um ein Profilevel zu erreichen, ist langes und intensives Training erforderlich.

Und genau das trifft eben auch auf den E-Sport zu. Nur dass das lange Training hier ausschließlich vor dem Schirm abläuft. Rücken- und Haltungsbeschwerden, Augenschäden und leichtere Anfälligkeit für Osteoporose, Demenz und Depressionen sowie verringerte Schilddrüsenfähigkeit, Diabetes und neurologische Störungen infolge des Vitamin A und D-Mangels wegen des quasi ausbleibenden Kontakts mit dem wichtigen Sonnenlicht ist nur ein Teil der auf lange sich unter Umständen recht hässlichen Folgen. Alleine mit Ernährung kannst du dem kaum gegensteuern. Der Mensch ist eine chemisch aufgebaute Maschine, die regelmäßig geölt und in Gang gehalten werden muss, damit sie irgendwann nicht total einrostet.

Betreibt man hobbymäßig "analogen" Sport, vorzugsweise im Freien, sei es nun hin und wieder mal Fußball, Tennis, Hockey, Volleyball oder einfach nur eine Runde Laufen so deckst du schon mal ein Großteil dieses Vorganges ab.

Beim "E-Sport" sehe ich das nicht gegeben und ohne körperlichen Ausgleich auch ziemlich problematisch.^^
 
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Bitte sehr, du hast selbst physische Aspekte gefunden, die beim E-Sportler einen höheren Trainingsgrad aufweisen.
Nun kann man zwar immer noch sagen, dass einem diese nicht ausreichen, aber damit begibt man sich in ein Minenfeld, da viele nicht in Frage gestellten Sportarten ebenfalls nur sehr spezifische Aspekte trainieren. Das habe ich aber schon früher im Thread detailliert aufgedröselt.

Man kann aber auch rein deduktiv herangehen: Da nicht jeder ein E-Sport-Profi ist, muss es etwas geben, dass die Profis abhebt. Und wenn man nicht annehmen will, dass sie vom Heiligen Geist gesegnet wurden, wird es wohl messbarer physischer Vorteil sein, also trainierte Muskeln und effizient geschaltete Synapsen. Also genau das, was auch in anderen Sportarten geschieht.

Ich denke, wir sind uns darin einig, dass isolierte Disziplinen zwar Sport, aber trotzdem unzureichend sind. Mir fällt eigentlich keine Sportart ein, die allein für sich betrieben ausreicht, um das komplette Spektrum an Leistungsfähigkeit steigern oder auch nur vollumfänglich der Gesunderhaltung zu dienen. Viele komplexe Sportarten und insbesondere Teamsportarten decken aber schon recht viel ab - auch dadurch, dass man zur Ausübung der eigentlichen Sportart quasi gezwungen ist, ergänzend ein ganzheitliches Fitnessprogramm zu absolvieren.
Was E-Sportler übrigens auch machen, denn die gegenüber dem Zocker zu Hause höhere Beanspruchung/Belastung von Profi-Matches steckt man nicht dadurch weg, dass man einfach nur häufiger zockt.



Ich bin erschreckend oft mit dir einer Meinung, aber hier hast du offenbar nicht den ganzen Thread gelesen (Was allerdings auch eine Zumutung ist ...).
Wettbewerb ist nur ein Aspekt, der hier bereits hinlänglich beleuchtet wurde. Physiologische Aspekte wurden ebenfalls bereits abgehandelt, ebenso die Frage von Sport zur Gesunderhaltung sowie als Spiel und Spaß.

Ganz egal, was der Eine oder die Andere nun als Sport anzuerkennen bereit ist: Wenn sich signifikante Merkmale davon auch beim E-Sport wiederfinden, kann man nicht mehr daran rütteln, dass es Sport ist. Vielleicht zu wenig, vielleicht nach individuellen Kriterien zu ineffizient, aber dennoch Sport.
Wenn die Spieler des SV Kuddelmuddelsdorf mit der halben Geschwindigkeit eines Leichenzuges dem Ball hinterher torkeln, sämtliche Pässe versemmeln, den Ball jedes zweite Mal verfehlen, weder Spielregeln noch Taktik verstanden haben und sich nach dem Spiel (und ggf. einer Schlägerei mit der gegnerischen Mannschaft) trotzdem mit Burgern und Pommes und einer Flasche Braunen für die Anstrengung belohnen, haben sie trotzdem Fußball gespielt, also auch Sport getrieben. Nur eben in der denkbar unschönsten und unsinnigsten Art und Weise.

Ich habe an sich vollstes Verständnis, wenn jemand Vorbehalte gegen E-Sport hat, denn mir geht das Ganze im Grunde auch komplett ab. Ich halte übrigens auch überzüchtete Schoßhunde nicht für richtige Hunde. Das ändert aber nichts daran, dass Sport Sport und Hund Hund bleibt und man etwaige Diskrepanzen nicht durch Sprachregulierung aus dem Weg räumen kann. Dann doch lieber überlegen, was Sport ausmacht und schauen, ob und wie man das in den E-Sport bringt, der nun einmal bereits existiert und seinen Namen nicht einfach ablegen wird.

Apropos Namen: Der kommt aus dem englischen Sprachraum, und dort ist der Sportbegriff noch einmal ein anderer als bei uns, wo er doch sehr durch "Vorturner" wie Friedrich Ludwig etc. geprägt ist, also eher als Mittel zur Gesunderhaltung und Leistungssteigerung verstanden wird, welches allerdings zu ausgesuchten Anlässen sogar Freude machen darf - aber auch nur, weil Freunde wiederum der Gesunderhaltung und Leistungsfähigkeit des Bürgers dient. Im angelsächsischen Raum ist der Begriff viel näher am Spiel und an Zeitvertreib. Da gibt es "physical education" statt Sportunterricht, aber dafür beispielsweise "hunting for sport" - was wiederum in unseren Breiten eher nicht als sportliche Bestätigung aufgefasst wird.

Auch bei uns gibt es den Ausdruck "Jagdsport". Und ja, ich habe den ganzen Thread gelesen und bin etwas verwundert darüber, dass trotz aller Ambivalenz die Meinung "es ist kein Sport" als definitiv falsch dargestellt wird, obwohl es ganz offensichtlich keine klare Grenze gibt und jeder andere Maßstäbe anlegt. Wenn die Verwendung eines Fußballs automatisch ausreicht, damit es "Sport" ist, warum sind dann am Computer nur kompetitive Liga-Spiele "E-Sport", aber die Runde Spider Solitär in der Mittagspause nicht? Das scheint mir eine wesentlich subjektivere Einstufung zu sein als "wenn es nicht anstrengt ist es kein Sport".
 
AW: Muss der E-Sports-Begriff "ausradiert" werden? - das sagen die PCGH-Redakteure

Jeder "Sport", egal ob elektronisch oder nicht, ist ab einem gewissen Level ungesund.
Frag' mal die ganzen Profi-Fußballer und Marathonläufer a.D., welche künstliche Kniegelenke brauchen.

Da muss ich nur mich selbst fragen - oder nicht einmal das, ich spüre die mehrfach ausgekugelte Schulter und die ausgeheilten Brüche ungefragt bei jedem Wetterwechsel. Ich bin ein Hochleistungskrüppel. :ugly:

Und genau das trifft eben auch auf den E-Sport zu. Nur dass das lange Training hier ausschließlich vor dem Schirm abläuft. Rücken- und Haltungsbeschwerden, Augenschäden und leichtere Anfälligkeit für Osteoporose, Demenz und Depressionen sowie verringerte Schilddrüsenfähigkeit, Diabetes und neurologische Störungen infolge des Vitamin A und D-Mangels wegen des quasi ausbleibenden Kontakts mit dem wichtigen Sonnenlicht ist nur ein Teil der auf lange sich unter Umständen recht hässlichen Folgen.

Das ist richtig, ich weiß nur nicht, ob uns das in der Sache weiterbringt. Es bestätigt, dass die Ausübung von E-Sport ungesund sein kann, und wenn man den Gesunderhaltungsaspekt als ein Schlüsselkriterium wählt, würde das E-Sport ausschließen. Aber - wie du einleitend dargelegt hast - kann die die professionelle (oder ohne Professionalisierung einfach nur zu intensive) Ausübung jedes Sports ungesund sein, womit E-Sport unter diesem Gesichtspunkt wieder eingeschlossen wäre.

Beim "E-Sport" sehe ich das nicht gegeben und ohne körperlichen Ausgleich auch ziemlich problematisch.^^

Rückenschäden und zu wenig Sonnenlicht beim - sagen wir mal - Kegeln erfordert auch einen körperlichen Ausgleich, das Problem ist also nicht auf E-Sport begrenzt. Auch Hallensportarten belasten die Gelenke überdurchschnittlich und allzu viel Sonne bekommt man dabei auch nicht ab.

Wir müssten vielleicht erst einmal abklären, worum es jetzt primär gehen soll: Darum, ob E-Sport grundsätzlich kein Sport ist oder ob E-Sport kein guter Sport ist - und natürlich berücksichtigt, was dabei jeweils als "gut" angesehen wird.

Auch bei uns gibt es den Ausdruck "Jagdsport".

Und der ist auch schwer umstritten und - das dürfte der Knackpunkt sein - sogar innerhalb der Jägerschaft. Seit ich damals quasi in eine Jägerfamilie eingeheiratet habe, hat sich das schon zigmal als Reizthema herausgestellt, da die meisten Jäger eher als Heger und Pfleger ihrer Reviere verstanden werden wollen und nicht als Leute, die Viecher zum Vernügen (und übrigens nicht als Wettkampf oder zum Training oder zum Verbessern der eigenen Gesundheit) schießen.

Dessen ungeachtet ist es aber ein gutes Beispiel: Dagegen, einen Stück Wild auflauern (am besten noch sitzend vom womöglich gemütlichen Anstand aus), genau zu zielen und den Zeigefinger zu krümmen ist E-Sport schon fast ein Bewegungsexzess. Andererseits findet die Jagd (die Argumentation von Two-Face aufgreifend) an der frischen Luft statt und rund um die eigentliche Jagd ist ein Jäger körperlich recht aktiv in seinem Revier.

Und ja, ich habe den ganzen Thread gelesen und bin etwas verwundert darüber, dass trotz aller Ambivalenz die Meinung "es ist kein Sport" als definitiv falsch dargestellt wird, obwohl es ganz offensichtlich keine klare Grenze gibt und jeder andere Maßstäbe anlegt.

Oh, mich stört es - wie schon geschrieben - keineswegs, wenn jemand E-Sport nicht für Sport hält. Mich stört - wie ebenfalls bereits geschrieben - nur, wenn dies nicht oder in sich widersprüchlich begründet wird. Übrigens auch bei mir selbst, wenn ich mich ob der ausufernden Debatte in Widersprüche verwickle. :D

Wenn die Verwendung eines Fußballs automatisch ausreicht, damit es "Sport" ist, warum sind dann am Computer nur kompetitive Liga-Spiele "E-Sport", aber die Runde Spider Solitär in der Mittagspause nicht?

Wo reicht denn die Verwendung eines Fußballs aus? Falls du dich dabei auf mein früheres Beispiel beziehst, dort ging es darum, dass auch schlecht (obwohl vereinsmäßig und semiprofessionell) Fußball gespielt werden kann und auch das Drumherum nicht gerade gesund sein muss, aber trotzdem niemand auf den Gedanken käme, deswegen Fußball grundsätzlich als Sport in Frage zu stellen, während dies sehr wohl gegen E-Sport ins Feld geführt wird.

Was Solitär in der Mittagspause angeht, kann man auch daran den ganzen Kanon der Kriterien durchexerzieren, die hier von verschiedenen Diskussionsteilnehmern als wichtig angeführt wurden: Trainiert es, hält es gesund, ist es ein Wettbewerb, bewegt man sich dabei in angemessenem Umfang, kommt man ins Schwitzen, bekommt man dabei genug frische Luft und Sonne ab, tritt man in Kontakt mit Anderen, macht es Spaß, gehört es zu den traditionellen bzw. für Olympia anerkannten Sportarten, mit welcher Absicht spielt man es überhaupt etc. p.p. ...?
Und wie viel davon muss in welcher Intensität vorhanden sein, damit Solitär in der Mittagspause (bei wem) als Sport gilt?
 
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