Auch wenn ich denke, dass die "Erzeuger" der Filmindustrie durchaus für ihre Leistung bezahlt werden müssen, so denke ich, dass die Piraterie mehr ein Symptom als alles andere ist. Und daran sollte man eher denken, weil es entsprechende Maßnahmen aufzeigt, die man nehmen könnte. Kostenfreie Medien sollten immer zur Verfügung stehen und auch wenn es nicht gleich unbedingt die Hollywood-Blockbuster sein müssen, so sollte man doch überlegen, was beispielsweise der dadurch entstehende finanzielle Elitarismus bedeutet, wenn so Einkommensschwächere Gruppierungen ausgeschlossen werden, denn das ist meiner Ansicht nach soziologisch noch schwerwiegender als jedweder Gewinn. Warum nicht leichte Verfügbarkeit zu bezahlbaren Preisen bieten? Es würde doch viel einfacher sein, neue Kunden zu gewinnen, die nicht so viel Geld bezahlen zu können, statt den Brunnen nur mit vollen Eimern abzuschöpfen.
Natürlich würde man niemals alle dazu bewegen können, zu bezahlen, aber das ist eine natürliche Konsequenz aus der Sache und daran kann man meiner Ansicht nach nicht rütteln. Und hier muss ich auch aus eigener Erfahrung sprechen: Wenn es zu meiner Jugendzeit keine gebrannten Spiele, Musik, etc. pp. gäbe, hätte das dafür gesorgt, dass diese Zeit für mich deutlich trister gewesen wäre und nicht ansatzweise geholfen hätte, aus mir den Menschen zu machen, der ich heute bin. Diese Exklusivität, die man beständig unter den Schirm des Obolus stellt, kann nämlich dann auch für eine Verkümmerung derjenigen sorgen, die ebenfalls am Gesellschaftlichen Leben teilnehmen möchten oder die vielleicht eines Tages sonst ganz anders selber schaffen könnten.