Bereits in den 30er Jahren existierte Kurzwellenrundfunk. Weltweit kann man da Radiosender hören.
Auf Mittelwelle wurde ebenfalls russisches Programm gesendet - bis vor 10 Jahre auch von deutschen Sendeanlagen - mit bis zu 1 Megawatt.
War schon früher alles da, musste man nur nutzen, wenn man es wollte.
"Wenn man es wollte" ist der Knackpunkt: Diese Lösungen machen, genau wie Tageszeitung-kaufen-und-lesen einen gewissen Aufwand und werden deswegen nicht rein für Unterhaltungszwecke unternommen. Einfach mal davor flätzen und sich berieseln lassen klappt nur mit Fernsehen und Internet und es ist bei sehr vielen Menschen die bevorzugte Form von Medienkonsum. Insbesondere von Menschen, die sich eher wenig Gedanken machen wollen und deswegen besonders leicht medial manipulierbar sind. Früher waren die beschränkt auf die Segnungen des ÖR-deutschen Unterhaltungsfernsehens (Wetten Dass kann eigentlich nur profitieren, wenn man die Sprache nicht beherrscht, oder?) oder mussten unter Menschen zu gehen. In den politisch und gesellschaftlich gewollten Migrantenghettos hatte letzteres zwar vermutlich genauso wenig Integrationswirkung wie ersteres, aber es hatte zumindest keine Anti-Integrationswirkung.
Das ist heute anders. (Wobei ich den wichtigeren Faktor auch beim Internet sehe. Sat gab es afaik schon in den 90ern und umgekehrt habe ich zumindest subjektiv bei z.B. bei den Jugoslawienflüchtlingen Ende der 90er keinen Integrationsunterschied zu den drei Jahrzehnte älteren, türkischen Gastarbeitern gesehen. Erst seit den 0er Jahren scheint die Abkapselung unter Migranten genauso um sich zu greifen, wie unter innländischen Subkulturen, und nicht-deutscher Nationalismus in Deutschland hat sich definitiv erst in diesem Zeitraum herausgeprägt. Naheliegend, dass die gern genutzte Möglichkeit zur digitalen Bubble-Bildung da eine entscheidende Rolle spielt.)
Was ein Schwachsinn!
Normale Medien können nicht jeden Fachbereich abdecken, konnten sie noch nie, dafür gab es Fachzeitschriften, die heute nicht mehr überleben können und somit verschwunden sind, weil es sich in Foren im Internet abspielt. Daher sind normale Medien gezwungen das rudimentär abzubilden, wofür sie keine Expertise haben.
Früher hatten auch stink normale Tageszeitungen ihre Fachredakteure für diverse Bereiche und selbst die allgemeinen Korrespondenten hatten sowas wie Allgemeinbildung. Heute wäre man, genau wie in vielen anderen Bereichen der Gesellschaft, schon froh, wenn naturwissenschaftlich-technisches Denken auf dem Niveau der neunten Klasse gewährleistet wäre. Und das nicht nur bei den allgemeinen, sondern mittlerweile auch schon bei einem Teil der (möchtegern-)Fachfirmate.
(Erst gestern habe ich wieder ein Beispiel im Fernsehen gesehen. Eigenständige Doku, Thema chemische Belastung durch Kampfstoffe in Nord- und Ostsee. Unter anderem wurde minutiöse gezeigt, wie eine Sedimentgreifer vorbereitet, eingesetzt und sein Inhalt beprüft, wie die Probe aufbewahrt wird, wie das Sediment resuspendiert wird und wie das Suspnediat filtriert wird. Garantiert 60 bis 90 Sekunden Sendezeit für nichts anderes als "wir haben eine Probe genommen" einschließlich weiterer Sätze zu den simplen, mechanischen Hilfsmitteln.
Die anschließende Analyse der Probe, also zum eigentlichen Erkentnisgewinn in Bezug auf das Thema der Doku, erhielt vielleicht 5 Sekunden und das Stichwort "Gaschromatograph", sonst nichts. Nicht einmal was dessen Plots eigentlich angeben, wurde erklärt. War jetzt nicht tödlich für das Verständniss des Beitrages insgesamt, aber ein sehr klares Zeichen dafür, dass der Berichtende trotz vermutlich tage- bis wochenlanger Beschäftigung mit dem Thema und direktem Kontakt zu Wissenschaftlern keinerlei Verständnis für die ablaufenden Arbeiten hatte, sondern das einfach gefilmt und gesendet wurde, was optisch für Bewegung auf dem Bildschirm sorgt und keine Hintergrunderklärungen erfordert. Zum Glück war es ein Thema, zu dem man nur Fachwissenschaftler vor die Kamera zerren konnte und deren Interview-Abschnitte enthielten somit die wichtigen Infos. Aber wäre es etwas mit mehr Interesse in der Gesellschaft, wo Lobbyverbände gerne etwas Desinformation beisteuern möchten, hätte das auch böse nach hinten losgehen können, denn dem Verantwortlichen traue ich nicht zu, dass er zwischen Fakten und Lügen differenzieren könnte.
Und das ist wohlgemerkt das heutige Niveau von Arte-Eigenproduktionen. Davon ausgehend fällt das Niveau in jede Richtung noch einmal deutlich weiter ab.)
Anm.: Wird vermutlich auch nicht-natur-/ingenieurswissenschaftliches Wissen betreffen. Nur wenn mir da was fishy vorkommt kann ich in der Regel nicht abschließend beurteilen, ob die Doku ein Loch hat oder die Wissenschaft dahinter. Vermutlich wird es meist ebenfalls die Doku sein, aber man pflegt ja seine Vorurteile gegenüber Geschichts- und Sozialwissenschaftlern
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Ich will jetzt nicht abschweifen aber um eine Stimme zu generieren, brauchst du mehr als ein Hallo.
Vor allem bräuchte es wenn dann ein "Hallo" von der Person, die immitiert werden soll. Nicht von der Person, die man zu täuschen versucht. Da wohl kaum ein Enkeltrick-Betrüger weiß, wer der tatsächliche Enkel der angerufenen Person ist (oder ob es überhaupt einen gibt), hat er null Chancen, diesen spezifisch nachzuahmen.
Das überhaupt jemand in Betracht zieht, man könne mit einer KI eine unbekannte Person täuschend echt nachahmen, ist aber ein schönes Beispiel für den allgemeinen Mangel selbst grundlegenden technischen Verständnisses bzw. logischer Arbeit mit demselben. Und machen wir uns nichts vor: 99% der Bundesbevölkerung und >50% der nicht-technischen Redakteure dürften noch viel weniger Ahnung von KI haben als der durchschnittliche PCGH-Konsument. Diese Mehrheit wählt dann Politiker, im Falle der AFD-Fans und noch ettlicher mehr nach dem primären Kriterium "hört er mir zu und plappert er meine Sorgen nach?", welche kompetente KI-Rahmenrichtlinien beschließen sollen...