Intel mit "unentschuldbaren" Ergebnissen: Heftige Kritik durch Analysten

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Als Reaktion auf Intels Quartalsbericht melden sich nun zahlreiche Analysten zu Wort und kritisieren das Unternehmen stark für seine schlechte Kommunikation. So hätte Intel das selbst rechtzeitig prognostizieren sollen und die Investoren entsprechend darauf hinweisen können. Lesen Sie dazu im Folgenden mehr.

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Ist es nicht der Job eines guten Analysten Kurse voher zusehen bzw. einzuschätzen?
Klingt als ob die am lautesten mal wieder nicht ihren Job beherrschen (:
Du meinst, Analysten wären bezahlte Wahrsager?

Nein, offiziell sollen Analysten alle Informationen zusammentragen und, wer hätts gedacht, analysieren. Dazu gehören Dinge wie die Marktentwicklung und das Unternehmensumfeld, auf die das Unternehmen keinen Einfluss hat. Die hat der Analyst zu deuten.
Dazu gehören aber eben auch die Informationen, die das Unternehmen selbst rausgibt. Hier sind vor allem die Meldungen zu nennen, zu denen börsennotierte Firmen verpflichtet sind.
Alle weiteren Infos kommen dann, je nachdem wie das Unternehmen sich entscheidet, früher, später oder gar nicht, so dass die Bombe erst platzt wenn es soweit ist.

Was hier nun kritisiert wird, ist der Umgang Intels mit letzteren Informationen. Prinzipiell wird davon ausgegangen, dass Unternehmen ein Interesse daran haben den Analysten korrekte Prognosen über ihr Unternehmen zu ermöglichen. Zu schlechte Prognosen gefährden den Aktienkurs, zu gute Prognosen können aber falsche Hoffnungen wecken und "das Vertrauen der Anleger" zerstören. Soll heißen, kommt sowas öfter vor, investiert man lieber bei ehrlicheren Firmen.

Soweit die Theorie. In der Praxis verfolgen viele Analysten und/oder Ratingagenturen aber Eigeninteressen.
Davon ab ist soviel Kapital rund um die Welt auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten, dass überall gern den blumigsten Versprechen geglaubt wird.


Einfachstes Beispiel: Wenn ein Brandsicherheitsinspektor die Gefahr eines Feuers in einem Gebäude analysieren soll, muss er auf Informationen zurückgreifen die er bekommt. Sagt man ihm nun, die Wände seien mit feuerfestem Material gedämmt, fällt die Analyse wohl gut aus. Dann brennt die Hütte ab und siehe da, es war Stroh in den Wänden.
Kann der Inspektor seinen Job jetzt nicht? Nein, er hat fehlerhafte Informationen erhalten. Natürlich geht's in dem Beispiel um Menschenleben und all das wäre strafrechtlich relevant aber soweit sollte die Metapher auch nicht gehen, es geht nur darum, daß Prinzip zu verdeutlichen.
 
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Ist es nicht der Job eines guten Analysten Kurse voher zusehen bzw. einzuschätzen?
Klingt als ob die am lautesten mal wieder nicht ihren Job beherrschen (:
Glaub so ein Einbruch war schwer vorherzusehen. Ist aber die Summe aus vielen verschiedenen Dingen:
-Prozesse, die sich ständig verschieben
-Produkte die sich ständig verschieben
-Intel konnte als eine der wenigen Firmen nicht im selben ausmaß profitieren wie andere, als die Chipknappheit sich bei manchen direkt in höhere Produktpreise niederschlug

im Moment ist kaum ein Produkt innerhalb des vorgesehenen Zeitfensters: Weder die GPUs, noch die Treiber dafür, die Serverchips (Sapphire Rapids), man munkelt Meteor könnte sich verspäten weil erneut (!) der Prozess Probleme macht. Wenn der Prozess Probleme macht, wird es wieder zu Verzögerungen kommen: Nachfolger von Sapphire Rapids, Nachfolger der eh-schon-zu-späten Arc GPUs..,
Hinzu kommt der zukünftig potentiell größte Geldbringer: das Foundry-Business, Bislang hat man EINEN Großkunden (Mediathek) der aber produziert in Intel 16, also nichts modernes.

Und natürlich das offensichtliche: der Markt ist stark eingebrochen, Optane ist leider kein Heilsbringer, das einzige was geht ist der Automitve Sektor
 
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Tolle Welt, nicht der Mörder ist schuldig, sondern der Analyst!
Na ja, immerhin sind Analysten überdurchschnittlich gut bezahlte Kräfte in einer Branche, in der sowieso schon nicht schlecht verdient wird ...
Mir fällt dazu nur ein eher abfälliges Zitat von Warren Buffet ein:
Analysten? Das sind doch die Experten, die Dir morgen erklären können, warum das, was sie gestern prognostiziert haben, heute nicht eingetreten ist ... :-)
 
Ist es nicht der Job eines guten Analysten Kurse voher zusehen bzw. einzuschätzen?
Klingt als ob die am lautesten mal wieder nicht ihren Job beherrschen (:
Die allermeisten Analysten sind immer hinter der Kurve. Die loben ständig hohe Kursziele aus (nicht nur bei Intel), selbst wenn jeder Blinde sieht dass Inflation/Rezession/Stagflation/... schon begonnen haben. Dann kommen erstmals miese Quartalszahlen und ZACK senken die tollen Analysten reihenweise ihre Kursziele - das konnte ja vorher keiner ahnen.

So richtig verstanden hab ich auch noch nie, was diese Leute eigentlich sollen. Die können genauso wenig wahrsagen wie alle anderen auch und liegen auch genauso oft daneben wie die anderen auch. Nur kriegt ein Analyst dafür noch ein Schweinegeld bezahlt. Für mich ist ein Analyst das Paradebeispiel für einen Bullshitjob. Pispers hatte schon vermutet das Wort Analyst kommt von "AnaI" und "Lyse" - wenn die sich spontan alle in nichts auflösen würden würde sich an der Welt genau gar nichts verändern. :ka:
 
-Intel konnte als eine der wenigen Firmen nicht im selben ausmaß profitieren wie andere, als die Chipknappheit sich bei manchen direkt in höhere Produktpreise niederschlug
Ich bin mit deiner restlichen Analyse sehr einverstanden, nur diesen Satz hier Teile ich nicht.
Intel hat mächtig von der Chipknappheit profitiert und konnte bis zum Einbruch praktisch alles verkaufen (obwohl die Defizite im Vergleich zur Konkurrenz schon da waren), weil durch die äuißeren Umstände "praktisch die Konkurrenz" ausgehebelt war, weil wer etwas haben wollte und z.B. AMD hatte schon alles verkauft musste entweder überproportional lange warten oder nahm Intel.
Insoweit erklärt sich auch der plötzliche Abfall, in einem normalen Markt hätte sich das schon vorher sanfter angekündigt, das die Konkuurenz wesentlich stärker aufgeholt hat, durch entsprechende Marktanteile, das starke Wachstum/starke Nachfrage hat das verhindert, weil die ganze Produktion sowieso gekauft wurde und hier lag oderliegt Intels Vorteil, dass sie eben wesentlich mehr produzieren als z.B. AMD mit TSMC.

Über Jahre hat Intel seine Vorteile alleine durch Versprechen und Powerpointpräsentationen ausgespielt, erst war man unangefochtener Platzhirsch und z.B. AMD musste sich erst wieder Vertrauen erarbeiten und dann kam die große Nachfrage und Chipengpässe, beides ist jetzt wohl vorbei, ersteres auf alle Fälle und auch Chips scheint es genug zu geben, insoweit kommen jetzt die harten Fakten auf Intel zu, denn man glaubt nach 5 Jahren Versprechen eben nicht mehr alles, sondern will mal Taten sehen und die Konkurrenz hat jetzt ebenfalls sehr brauchbare und schöne "Töchter", die über große Strecken besser Performen und eben auch Vetrauen gewonnen haben.

Meine Analyse ist stark auf den professionellen Bereich zugeschnitten.
 
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Die allermeisten Analysten sind immer hinter der Kurve. Die loben ständig hohe Kursziele aus(...) - das konnte ja vorher keiner ahnen.
Genau, das ist leider die Praxis. Da spielen eben Eigeninteresse hinein.
So richtig verstanden hab ich auch noch nie, was diese Leute eigentlich sollen. Die können genauso wenig wahrsagen wie alle anderen auch und liegen auch genauso oft daneben wie die anderen auch.
Ursprünglich ist die Idee ja ganz einfach. Klar, können die nicht Wahrsagen, sollten sie auch nie. Es ging schlicht um Arbeitsteilung. Man dachte, jemand der sich Vollzeit und professionell mit der Auswertung der Daten beschäftigt käme zu besseren Ergebnissen.
Klingt ja auch plausibel, die Spezialisierung von Arbeitsstellen funktioniert ja sonst auch oft.
Nur in diesem Fall, das zeigte sich eigentlich schnell, eher nicht. Ganz davon abgesehen, dass Computerprogramme dank ihrer Objektivität schon lange besser in Vorhersagen sind als Menschen.
Nur kriegt ein Analyst dafür noch ein Schweinegeld bezahlt. Für mich ist ein Analyst das Paradebeispiel für einen Bullshitjob.
Aber warum gibt es den Job dann noch? Na, weil nich alles ist wie es scheint. Man hat schnell erkannt, dass Analysten perfekt sind um den Markt in gewünschte Richtungen zu schieben. So schafft man sich ausserdem hunderte zitierfähige Quellen ("Experten") um alles, aber auch alles behaupten und plausibel darlegen zu können. Das ist dann auch der eigentliche Zweck der Branche.
Pispers hatte schon vermutet das Wort Analyst kommt von "AnaI" und "Lyse" - wenn die sich spontan alle in nichts auflösen würden würde sich an der Welt genau gar nichts verändern. :ka:
Ach Pispers... Schön dass noch jemand an ihn denkt.

"Investmentbanker, die Eunuchen der Finanzindustrie. Die wissen wie mans macht. Anderer Leute Geld Gassi führen."
Ich denke immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge an ihn.
 
Aber warum gibt es den Job dann noch?
Weil es noch immer ausreichend Arbeitgeber gibt die fest daran glauben dass Analysten einen monetären Mehrwert für sie erzeugen können. Das wird nur schätze ich eher nicht "korrekte Kursziele vorhersagen" sein... wenn jemand das wirklich könnte würde er an der Börse ja weitaus schneller und einfacher reich werden als als Analyst.^^
 
Ist es nicht der Job eines guten Analysten Kurse voher zusehen bzw. einzuschätzen?
Klingt als ob die am lautesten mal wieder nicht ihren Job beherrschen (:
Also wenn Intel sein Speicherprojekt Optane aufgibt und die Grafikkarten erneut voll verbockt, das können Analysten nicht vorhersagen - aber Intel früh genug mit den Anlegern etc. kommunizieren, denn die haben das Insiderwissen monatelang schon im vorraus und müssten eigentlich dementsprechend vorwarnen und die Prognosen absenken.
Es ist also eindeutig ein Riesenschnitzer von Intel, wenn man alles zu lange Geheim hält und somit falsche Prognosen und Erwartungen schürt.
Statt Dolarzeichen gibt es also nur lauter heißer Luft - da wäre jeder Anleger aber richtig sauer.
Jeder der anderer Meinung ist soll bitte schnell sehr viele Aktien von Intel kaufen und dann bitte nicht meckern, wenn anstatt einer Wertsteigerung plötzlich eine Wertminderung zu verbuchen ist udn man dadurch vielleicht viel Geld verliert. ;-P
 
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Intels letztes Quartalsergebnis war unerwartet schlecht und hat sowohl dem Aktienkurs als auch anscheinend dem Ruf des Unternehmens geschadet. Seitdem die Ergebnisse veröffentlicht wurden, scheint Intel zur Zielscheibe für Analysten zahlreicher Wall Street Unternehmen geworden zu sein.
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Die Analysten von Rosenblatt senkten ihr erwartetes Kursziel von 40 US-Dollar auf 30 US-Dollar und bezeichneten den Earnings Call als "totales Desaster".
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Eigentlich bringen mich solche Aussagen immer auf die Palme ... ein Quartal in wie vielen Dekaden?
Aber ... man wird ja ruhiger. Also dann eben ein "Rufschädigung, Zielscheibe und Desaster passen doch ganz wunderbar in die heutige Zeit der Toxiker und Shitstormer" von mir.
 
Weil es noch immer ausreichend Arbeitgeber gibt die fest daran glauben dass Analysten einen monetären Mehrwert für sie erzeugen können. Das wird nur schätze ich eher nicht "korrekte Kursziele vorhersagen" sein... wenn jemand das wirklich könnte würde er an der Börse ja weitaus schneller und einfacher reich werden als als Analyst.^^
Auch das. Selbstverständlich ist das Ganze nicht monokausal zu beantworten.
 
Tja wer Lotto (Aktien) spielt muß nun mal damit rechnen das es nicht immer Rosig ist.

Analysten das sind eher Versager würde ich mal behaupten, man brauch doch nur Hardwareaffine

Seiten zu lesen ob was läuft oder nicht da kann man schon viel Prognostizieren aber die haben

keine Ahnung von der Materie hat man das Gefühl :-)
 
Ich bin mit deiner restlichen Analyse sehr einverstanden, nur diesen Satz hier Teile ich nicht.
Intel hat mächtig von der Chipknappheit profitiert und konnte bis zum Einbruch praktisch alles verkaufen (obwohl die Defizite im Vergleich zur Konkurrenz schon da waren), weil durch die äuißeren Umstände "praktisch die Konkurrenz" ausgehebelt war, weil wer etwas haben wollte und z.B. AMD hatte schon alles verkauft musste entweder überproportional lange warten oder nahm Intel.
Ich schrieb "nicht im selben Maß". Wenn du dir ansiehst, wie Firmen wie Nvidia, AMD und andere davon profitiert haben (Umsatz, durchschnittliche Verkaufspreise, Margen) usw usf.
Das war bei Intel nicht der Fall. Ja, man hat Rekordumsätze geschrieben, aber eben bei weitem nicht in dem Ausmaß zugelegt wie andere.
Eine ausführlichere Analyse dazu hat vor einigen Monaten mal 3dcenter gebracht
 
Die allermeisten Analysten sind immer hinter der Kurve. Die loben ständig hohe Kursziele aus (nicht nur bei Intel), selbst wenn jeder Blinde sieht dass Inflation/Rezession/Stagflation/... schon begonnen haben. Dann kommen erstmals miese Quartalszahlen und ZACK senken die tollen Analysten reihenweise ihre Kursziele - das konnte ja vorher keiner ahnen.

So richtig verstanden hab ich auch noch nie, was diese Leute eigentlich sollen. Die können genauso wenig wahrsagen wie alle anderen auch und liegen auch genauso oft daneben wie die anderen auch. Nur kriegt ein Analyst dafür noch ein Schweinegeld bezahlt. Für mich ist ein Analyst das Paradebeispiel für einen Bullshitjob. Pispers hatte schon vermutet das Wort Analyst kommt von "AnaI" und "Lyse" - wenn die sich spontan alle in nichts auflösen würden würde sich an der Welt genau gar nichts verändern. :ka:
Erinnert mich an den Ausschnitt zu Jim Kramer (der sicher nicht schlecht bezahlt ist) und der Inflation:
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Eine Gewinnwarnung wäre obligatorisch für Intel gewesen, denn am 28. April, als die Zahlen vom 1. Quartal 2022 präsentiert wurden, hat sich bereits abgezeichnet was nun eintrat. Intel wird vermutlich mit Klagen überhäuft werden.
Eine Aktiengesellschaft legt quartalsweise die Umsatz- und Gewinnziele fest. Sollte wider Erwarten der Gewinn sich verringern, ist die AG nach § 15 Wertpapierhandelsgesetz verpflichtet eine Gewinnwarnung als Ad-hoc-Meldung zu veröffentlichen.

 
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