Das ganze wird ja noch viel schlimmer, wenn man sich anschaut, was die Aussage "xyTausend Haushalte ans Gigabit angeschlossen!!" wirklich bedeutet.
Das bedeutet oft ja leider lediglich, dass der Endkunden Gigabit buchen kann. Was am Ende tatsächlich dabei aus der Leitung tropft, wird in den Ausbauzielen völlig ignoriert.
Fast unsere gesamte Region gilt mittlerweile als mit Gigabit ausgebaut. Daher gibt es auch keine Fördermittel mehr!
Letztendlich hat Vodafone nur hier und da ein paar LWLs verlegt und dann großflächig Gigabit verkauft.
Die Segmente sind so dermaßen überbucht, dass man froh sein kann, wenn am Abend noch 1-5 Mbit ankommen.
Trotz massiver Beschwerden aus der ganzen Region heißt es lediglich seit über einem Jahr sinngemäß: "Man werde die Auslastung weiterhin beobachten und bei Bedarf, sofern wieder finanzielle Mittel bereit stehen, die Segmente verkleinern...". Es tut sich also NICHTS!
Ich habe das Glück, in einem der wenigen, kleinen Wohngebiete zu wohnen, wo normales DSL (100Mbit) verfügbar ist. Ist zwar keine "Rakete", aber dafür konstant!
Außerdem müssten auch die Preise reguliert werden.
Was nützt er mir, wenn ich für echtes Gigabit (also FTTH/FTTB) zum Teil über hundert Euro pro Monat bezahlen muss? Das gleiche gilt für die bescheuerte Idee, das über Satellit oder Mobilfunk machen zu wollen. Bei den Preisen ohne echte Flatrate?
Am Ende heißt es dann, dass der Kunde ja gar kein schnelleres Internet will!
Sowohl die "Netto-Leistung" als auch der Preise muss reguliert werden. Sonnst drehen wir uns im Kreis!
Das der Ausbau nicht umsonst ist, sollte jedem klar sein. Und ihn über Nutzungsgebühren zu finanzieren ist immer noch fairer als über Steuermittel – wenn eh jeder FFTH möchte, kommt das gleiche bei raus und wenn nicht, dann zahlen diejenigen, die es nicht brauchen oder sich nicht leisten könnten nicht auch noch anteilig die Leitungen anderer. Das größere Problem ist, wie du selbst schreibst, dass die politische Eingriffe rein auf plakative Maximalversprechen und nicht auf eine Grundversorgung gerichtet sind.
Es erinnert mich sehr an die chinesischen Astronomen, die die nächste Sonnenfinsternis berechnen konnten und sich dann vom ganzen Land feiern ließen, da der große Drache die Sonne, dank ihrer Genialität, wieder ausgespuckt hat.
Allerdings werden Politiker heute zum Glück nicht hingerichtet, wenn sie mit ihren Vorsagen daneben liegen. Der Bundestag wäre danach parteiübergreifend doch etwas kopflos.
Haben die chinesischen Astronomen für ihren Trick auch mehrere Milliarden [altchinesische Währung] in die Sonne investieren müssen oder ist das eine Spezialität der deutschen Regierungen?
Ach so, SED soll es heißen.
Das große Duell zwischen SED und OLED wurde leider schon vor Jahren abgesagt, auch FED-Monitore werden wir wohl nie bekommen.
Also bei uns fladern die Ausländer immer nur die Kupferkabel.
Was sollens auch mit Glasfaser. Weihnachtsschmuck basteln?
Auch für Glasfaser scheint es einen (Schwarz-)Markt zu geben, es wurden schon kilometerweise Seekabel geklaut. Das es nicht häufiger vorkommt liegt möglicherweise nur daran, dass außerhalb der USA meinem Wissen nach niemand lange Überlandstrecken mit oberirdischer Glasfaser ausbaut – unterirdische und innerstädtische Kabel nimmt man nicht mal eben so unbemerkt mit. Kupfer dagegen haben wir als Stromleitungen überall rumhängen, da kommt man leichter ran.
Ländlicher als mein alter Heimatort in Hessen geht es kaum noch. Die Gegend nennt sich nicht umsont "Das Hinterland" und selbst die nächste Kleinstadt ist knappe 20 km entfernt. Dort liegt seit letztem Jahr Glasfaser von der Telekom und wir können nun den Hausanschluss für 799.95 EUR bekommen. Ich habe ihn bestellt. Scheinbar geht also so langsam wirklich was in Deutschland.
Ich kenne den Umfang nicht, aber die Telekom baut seit mindestens 15 Jahren Glasfaser auch als FTTH im ländlichen Raum aus. Überall da, wo die Kupferkabel so schlecht oder lang sind, dass man über den einstelligen MBit/s-Bereich nicht hinauskommt und die Endabnehmer weit auseinander liegen. Es wäre ja auch dämlich, einen neuen Backbone-Zweig als FTTC zu einem Weiler zu legen und da einen DSLAM hinzustellen, an dem dann nur 1-2 Kunden dran hängen. Allerdings haben wir in Deutschland sehr viele solcher Hinterländer mit insgesamt trotzdem eher wenig Einwohnern und der Ausbau wird, siehe mein letztes Post, mittlerweile auf möglichst viele Gigabit-Anschlüsse fokussiert. Also dauert es sehr lange, bis alle Enden der Welt nebenbei auch einen Neuausbau bekommen haben.
Ich weis. (Bin ja AT.)
Soviel zur EU, zu freien Verkehr von Waren, Geld, Personen und DIENSTLEISTUNGEN.
Nur für #Neuland? Oder persönliche Daten? Impfstoffe?
(Sonstige Drogen?)
Erinnert mich an den Gerichtsprozess, den meine Schwester bezüglich einer (billigeren)
Augenoperation im "Ausland" führte.
In dem Fall dürfte die EU wenig dafür können, die hat sogar schon mehrfach über ein Zwangsregulierung in deinem Sinne nachgedacht. Aber die Content-Anbieter wollen das nicht und für viele EU-Staaten wäre so ein Zwang eine Katastrophe. Sendelizenzen für Filme oder Sportereignisse werden im Moment länderweise verkauft und die Preise richten sich nach der Einwohnerzahl und Kaufkraft des jeweiligen Gebietes. Für uns ist das natürlich von Nachteil, weil Deutschland-Lizenzen mit die teuersten in Europa sind. Aber stelle dir mal vor, ein slowenischer Fernsehsender müsste, um einen Hollywood-Film nur in Slowenien senden zu können, gleich die Senderechte für die gesamte EU kaufen. Das könnte er sich nie und nimmer leisten. Auch internationale Sportereignisse wären dann nur noch im deutschen, französischen oder vielleicht noch italienischem Fernsehen zu sehen – mit der Betonung auf "oder": Viel Spaß dabei, italienisch zu lernen, wenn Rai 1 für die EU-Übertragung des WM-Abschlussspiel mehr geboten hat als die ÖR sich leisten konnten.
Thorsten... Zeit=Geld. Es gibt viele Menschen die mittlerweile von Zuhause arbeiten und große Dateien rumschieben.
Ich habe schon vor Jahren meine 4K 60FPS 4:2:0 10-bit Videos mit maximaler Bitrate zum Editor gesendet. Ihr habt ne GH5 im Office, ihr kennt das.
Es soll JEDER die Möglichkeit haben das zu tun.
Wir reden hier von privaten Anschlüssen. Wer ein Online-Gewerbe betreibt, kann sich einen entsprechenden Standort dafür aussuchen und die muss es in ausreichender Zahl geben, aber das ist ein anderes Thema als die Grundversorgung der Gesamtbevölkerung. Natürlich ist es wünschenswert, wenn "jeder die Möglichkeit" für absolut alles hat. Aber genauso wie es vielen Leuten verwährt bleibt, mal eben mit dem Heli zum Ski-Fahren in die Schweiz zu fliegen oder am Wochenende Corona-konform in ihrem Privat-Pool zu schwimmen, kostet auch die Bereitstellung von Gigabit-Uploads Geld und muss gegen den Nutzen aufgewogen werden. Und dieser Nutzen geht bei den meisten Bundesbürgern gegen null.
Ich fahre übrigens schon in die Redaktion, um das Video zu drehen. Ein Filmstudio, geeignete Beleuchtung, Kamera und vor allem einen Kameramann habe ich zu Hause nämlich auch nicht. Ist unbequem und kostet mich Zeit, aber angemessener als wenn jeder Redakteur diese Infrastruktur für 0-2 Produktionen im Monat dauerhaft im Home Office vorhalten würde. Geschnitten wird bei uns dann vor Ort in der Redaktion, wäre aber auch Remote möglich. Da ich im Home Office nur den Inhalt des Schnitts abnehmen, aber nicht die Bildqualität im Detail prüfen muss, wird das Videomaterial vor der Veröffentlichung also nur ein einziges Mal in voller Qualität übertragen: Von der Cam auf den Schnittrechner. Man kann also sogar einen professionellen Youtube-Kanal betreiben und monatlich eine kommerzielle DVD (nebst beiliegendem Heft) mit Videos vertreiben und braucht selbst dann keine Internetverbindung, die binnen kurzer Zeit UHD-Filme uploaden kann. Ich müsste mal alle Kanäle abklappern, aber insgesamt werden im Monat vermutlich verlagsweit nicht mehr als 100 Stunden Material hochgeladen und das mehrheitlich in Youtube "Qualität". Also vielleicht 300 GB? Wenn man die gleichmäßig auf die Nachtstunden verteilt übertragen würde, wären 3 MBit/s Upload ausreichend, um den Videooutput eines Standortes mit schätzungsweise drei Dutzend Content-Produzenten zu verarbeiten.
Natürlich muss unsere Verbindung noch einiges mehr stemmen (allein die Remote-Verbindungen werden aktuell schon ein Vielfaches brauchen, ganz zu schweigen von einigen administrativen Online-Maßnahmen) und wir haben eine wesentlich dickere Leitung (genaue Zahl kenne ich ehrlich gesagt nicht – einzelne Clients sind meinem Wissen nach auf 200 MBit/s limitiert), was vieles leichter macht. Aber diese Zahl nur so zur Orientierung was wirklich "nötig" ist. Mehr dient dem Komfort und da muss dann abgewogen wären, was am dringendsten ist. Hätte man mich vor Corona gefragt, ob ich lieber FTTH oder einen Radweg zur Arbeit möchte, ich hätte den Radweg gewählt. Aktuell fände ich eine drastisch Aufstockung der Grillplätze in der Gegend nett, da ich ehrlich gesagt unter den herrschenden Bedingungen noch weniger Lust auf "gemütliche" Abende habe, die zwei Meter von Menschenmassen stattfinden, die das Konzept "Privatsphäre" und "Abstand" schon in nüchternem Zustand (also vor 12 Uhr mittags) nicht kapiert hatten. Aber Internet mit mehr als 50/5? Ganz weit unten auf meiner Prioritätenliste, wäre mir vermutlich auf Jahre hinaus keinen Cent wert. Zugegeben: Als bekennender DRM-Verweigerer und jemand, der seine Daten lieber für sich behält, nutze ich auch weit weniger Online-Dienste, als man von einem IT-Redakteur vermutlich erwarten würde. (Was übrigens keine Ausnahme ist. Vor fünf Jahren hatten 25 Prozent der PCGH-Redakteure nicht einmal ein Smartphone.)
Höhere Datenübertragungsmöglichkeiten sind dem Glasfaserkabel physikalisch inhärent, wäre also so oder so wesentlich schneller als jegliche Kupferleitung.
Das ist so leider nicht richtig. Insbesondere in den 80er Jahren, als von einem deutschlandweiten Glasfasernetz geträumt wurde, waren beispielsweise Multimode-Fasern noch weit verbreitet. Laut Wikipedia sind auf solchem Material selbst mit neuester Technik 100 MBit/s teilweise nur über Entfernungen möglich, die kürzer als die sprichwörtliche "letzte Meile" sind. Die Ende der 80er/Anfang der 90er aufgebauten OPAL-Netzwerke wurden meiner Erinnerung nach bis 0,5 MBit/s entwickelt und dann mit Kupfer für DSL überbaut. Den deutschen Sonderweg weiterzuentwickeln wäre teurer gewesen und hätte weniger Leistung gebracht.
Das die Entscheidung zugunsten des Coaxial-Kabelnetzes (aktuell 1.000 MBit/s, 10.000 MBit/s in der Testphase, 50-100.000 MBit/s denkbar) ein Fehler war, kann man so pauschal also nicht sagen. Auch jetzt als FTTH verlegte GPON-Technik ist
nicht mit der "Glasfaser"-Technik vergleichbar, die für Backbones, Unterseekabel oder die Anbindung einzelner Standorte mit hohem Datenaufkommen verwendet wird. Es kann durchaus sein, dass Qualitätsgrenze der optischen Verteiler in 5-10-20 Jahren erreicht ist und dann auch diese Leitungen eine technologische Sackgasse darstellen. Aktuell sind darüber sogar nur, wie der Name schon sagt, 1-GBit/s-Anschlüsse vorgesehen und zumindest vor einigen Jahren hieß es mal, dass 10-GBit/s-Segmente mit 32 bis 256 Endpunkten ausgebaut werden, die sich diese Gesamttransferrate teilen. (Ja: GPON ist genauso shared medium wie Kabel oder Funk.)