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Ehemalige AMD-Manager kopierten 100.000 vertrauliche Dateien, vor Wechsel zu Nvidia
Prozessoren-Hersteller AMD erhebt Anklage gegen vier ehemalige Mitarbeiter des Chip-Herstellers. Sie sollen wichtige interne Dokumente gestohlen haben, bevor sie zum Konkurrenten Nvidia gewechselt sind.
Angeklagt ist nicht nur ein Vize President AMDs, sondern darunter sind auch drei Top-Manager der AMD Niederlassung Boxborough. AMD glaubt, das die Mitarbeiter vor ihrem Abtritt rund 100.000 vertrauliche Dokumente und Geschäftsgeheimnisse entwendet haben.
Die Anklageschrift, welche im US District von Massachusetts eingereicht wurde, nennt Namentlich Vizepräsident Robert Feldstein, zusammen mit den Managern Manoo Desai, Nicolas Kociuk und Richard Hagen. Darin steht, das die Dateien kurz vor verlassen des Unternehmen entwendet wurden. In den Dateien sollen sich brisante Firmengeheimnisse, Informationen zu kommenden Technologien und Verträge für die Gewinnung großer Enterprise-Kunden befinden. Zusammen mit der Klage hat das Gericht auch eine einstweilige Verfügung gegen die vier ehemaligen Mitarbeiter erhoben, die das Verbreiten und kopieren von AMD-Dokumenten und Geheimnissen, die Verwendung von Computern oder Geräten zur Verbreitung dieser, oder das Weitergeben vertraulicher Informationen AMDs unterbinden soll.
Feldstein hatte AMD im Juli verlassen, nachdem er geholfen hatte Großaufträge für die nächsten Konsolen-Generation abzuschließen. Darunter gehört die Xbox, Playstation sowie Wii U. Danach wechselte er direkt zu Nvidia. AMD äußerte, man habe "Beweise entdeckt" die offen legen, das die vier ehemaligen Mitarbeiter kurz vor ihrem Wechsel zu Nvidia geheime Dokumente und Informationen auf externe Speichermedien übertragen haben. Das Volumen der Dateien soll sich auf 100.000 Dateien belaufen, die als proprietär, geheim und zur Entwicklung von Technologien, sowie als Dokumente streng vertraulicher Geschäftsstrategien eingestuft werden.
AMD äußerte wie folgt:
"The volume of materials that these three defendants collectively transferred to storage devices, each of which is unaccounted for, as they left to work for AMD's competitor exceeds 100,000 electronic files."
"include obviously confidential, proprietary, and/or trade secret materials relating to developing technology and/or highly confidential business strategy."
AMD behauptet außerdem, das die Internet-Recherchen eines Mitarbeiters darauf hindeuteten, das Anleitungen zum kopieren, löschen und übertragen von Dateien aus Firmennetzwerken gesucht wurden. Diese Informationen wurden dann anschließend verwendet, um letztendlich die AMD-Dateien zu entwenden. Sollte Nvidia Einsicht in die Dokumente erhalten, oder schon erhalten haben, wäre es ein unfairer Vorteil für die Konkurrenz. Bisher ist allerdings unklar inwiefern und ob überhaupt Nvidia darin verwickelt ist. Laut AMD verstoßen die vier Ex-Mitarbeiter gegen abgeschlossene Verträge, die auch Geschäftsgeheimnisse schützen sollen. Außerdem verstoßen sie gegen Gesetze des unlauteren Wettbewerbs und den "Computer Fraud and Abuse Act."
Man äußerte sich gegenüber ZDNet:
"will always take action to aggressively protect its confidential, proprietary and trade secret information."
Übersetzung: AMD wird aggressive Maßnahmen ergreifen zum Schutz ihrer vertraulichen, proprietären Geschäftsgeheimnisse.
Ein Sprecher AMDs:
We believe the facts are clearly outlined in our pleadings and are supported by forensic evidence. The pleadings are publicly available. Current and former AMD employees are contractually required to honor the ongoing confidentiality and non-solicitation obligations each agreed to while employed with us. As this case is now in litigation, we have no further comment at this time.”
Die Anklageschrift lässt sich öffentlich einsehen und kann unter angegebener Quelle herunter geladen werden. Noch ist völlig unklar, wie der weitere Prozess ablaufen wird und welche Informationen zur Erhärtung der Anklage noch zu Tage kommen werden. Dieser weitere Fall zeigt, das unlauterer Wettbewerb auch heutzutage nichts neues ist. Zuletzt musste Intel eine Schadensersatz-Zahlung in Milliardenhöhe an AMD leisten.
Quelle:
ZDNet
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