Scania hat erst kürzlich einen Elektro LKW der in Kooperation mit Siemens entstand gezeigt.
Und Busse gibt es schon lange mit Elektroantrieb - sogenannte O-Busse, die eine Stromleitung haben wie eine Strassenbahn. Die können dann halt nur dort fahren wo es auch eine entsprechende Leitung über der Strasse gibt. Dafür müssen sie, wie auch elektrische Schienenfahrzeuge, nie aufgeladen oder betankt werden.
Es gibt auch Busse mit Energiespeichern (nicht nur Batterien, sondern z.B. auch Schwungradspeicher - und das seit über einem halben Jahrhundert) und die stoßen auch auf reges Interesse. Mit der Entwicklung im Automarkt hat das ganze aber nichts zu tun. Aufgrund der klar vorgegebenen Infrastruktur haben Busse komplett andere Lademöglichkeiten, aufgrund ihrer Größe und Reichweite komplett andere Speicheroptionen und aufgrund ihrer Masse auch andere Antriebe. Ein moderner PKW teilt sich (trotz stetig steigendem Gewichts
) ja auch kaum ein Teil mit einem LKW.
So meinte ich das nicht. Natürlich macht es keinen Sinn für jedes Fahrzeug Austausch-Akkus an tausenden Wechselstationen vorzuhalten. Wozu auch, die meisten Fahrer wollen das auch gar nicht. Aber es ist problemlos möglich, kritische Situationen, in denen eine erwähnenswerte Ladezeit des Akkus (und damit Ausfallzeiten des Fahrzeuges) quasi inakzeptabel sind, mit dem Wechsel des Akkus auszuschalten. Als Beispiel sei hier der Taxi-Dienst genannt (Wechselstation in der Basis), oder das Rettungswesen usw. Oder eben irgendwelche Unternehmen, die aus welchen Gründen auch immer keine "Ladezeit" haben, könnten eine entsprechende Station in die Basis stellen.
In keinem deiner Beispiele ist das Laden inakzeptabel, im Gegenteil: Gerade der nicht private Transport lässt sich meist sehr gut umstellen, weil nur relativ kurze Strecken von festen Basen aus angefahren werden. So kommt man mit kleinen Akkus aus und kann leicht Ladeinfrastruktur installieren. Das große Problem ist die individuelle Langstrecke, das heißt Dienst- und vor allem Urlaubsreisen. Dafür brauchen die Leute ein Auto, dass sie einen halben Tag oder Länger ohne nenneswerte Regenerationszeit mit höherem Tempo bewegen können und dieses Auto darf auch keine besonderen Ansprüche an die Infrastruktur des Zielorts stellen. Und wenn zwischendurch der Energievorrat nachgefüllt werden muss, dann muss die dafür benötigte Infrastruktur einfach genug sein, um in naher Zukunft ausreichende Kapazitäten für den Ferienverkehr aufzubauen.
Benziner und Diesel erfüllen diese Anforderungen problemlos, Autogas weitestgehend - aber Batterieautos nicht einmal ansatzweise. Damit sie nicht nur das kleinere Übel zum mit-dem-Q7-die-Brötchen holen sind müssen sie aber genau das. Denn im lokalen Nahverkehr, wo Akkus konkurrenzfähig sind, ist der Massen-Autoverkehr so oder so keine Zukunftsoption.
Das stimmt, hängt aber zwangsweise zumindest in Teilen zusammen. Der Stecker beschränkt das Laden auf länger geparkte Fahrzeuge. Techniken (Bodenkontakte?, Induktion?) die in die Fortbewegung rein reichen (man muß das Auto zum "Kurzzeitladen" nicht verlassen), wie (nur als Beispiel) das kurzzeitige Laden bei Ampelstopps (die es in manchen Städten zahlreich geben soll), am McDrive (^^) usw, würden die "Zwangspausen" spürbar reduzieren. Wenn ich heute schon meinen Tesla an einem SuC in 25 Minuten von 0 auf 100% laden kann, dann könnte man mit ein paar "Ampelladungen" diese Zwangspausen tlw. komplett eliminieren. Der Akku wäre dann quasi nur zur Überbrückung zwischen den einzelnen Ladepunkten nötig.
Laden an Ampeln hat gleich vier Probleme ohne Lösung:
- Diese Infrastruktur müssten die Gemeinden errichten. No Chance.
- Es müsste ein zuverlässiges Bezahlsystem geben, dass Stromdiebstahl verhindert. Wird dauern.
- Es braucht ein einheitliches Ladesystem für alle Autos. Die bisher vorgestellten sind überhaupt nicht geeignet, weil der Abstand zu groß wäre
- Es gibt keine Ampeln auf Autobahnen. Man würde also mal wieder an einer Stelle ein Problem zu lösen versuchen, an der es gar kein großes gibt - sieht man von der Nutzung des Autos an sich ab.
Verstehe ich nicht. Ähnlich dem Uber-Dienst, bedeutet autonome Mobilität ja auch gleichzeitig ein Stück weit die Bedürfnisse zu bündeln. Selbst Uber arbeitet aktuell daran (oder ist es schon abgeschlossen?), durch eine Optimierung der Software, die Anfragen zu bündeln, damit nicht zb. - wie aktuell - zwei Kunden in relativer Nähe und benachbarten Zielen mit zwei verschiedenen Uber-Taxen fahren. Und selbst wenn die Anzahl an autonomen Fahrzeugen am Anfang nicht geringer sein sollte (weil jeder noch sein eigenes KFZ hat/haben will), wäre durch die Vernetzung untereinander (was btw. auch schon vor dem autonomen Zeitalter möglich wäre!) eine relative und damit zumindest spürbare Optimierung des Verkehrsflusses möglich. Wenn du zb. um 7.00Uhr am Arbeitsplatz sein müsstest, und deswegen immer um 6:15 losfahren würdest, dann würde dein Auto dir zb. an einem Tag empfehlen schon um 6:07Uhr loszufahren, und am nächsten Tag wäre die Empfehlung vielleicht 6:21Uhr. Dazu kommt, was auch schon vor den autonomen Fahrzeugen möglich wäre, aber mit ihnen unmerklich passieren würde, die zumindest tlw. mögliche Aufteilung des Verkehrsflusses.
Das hat rein gar nichts mit autonom/nicht autonom zu tun, das würde alles auch mit heutigen Autos gehen.
Würde.
Macht es aber nicht. Weil es zum einen kaum Ausweichmöglichkeiten gibt und man wenn dann Arbeitszeiten anpassen müsste (in Deutschland? lol) und weil zum anderen eben sehr wohl jeder sein eigenes Auto will. Autonome Fahrzeuge machen erst dann einen Unterschied, wenn du fahruntüchtigen das fahren ermöglichen willst (keine Besserung der Verkehrslage
) oder wenn du das Auto ganz ohne Fahrer z.B. wieder nach Hause fahren lässt, wenn kein Parkplatz da ist. Sonst ermöglichen autonome Autos einfach nur eine produktivere Nutzung der Fahrzeit, aber das hilft dem Verkehrssystem keinen Tick weiter.
Hm, ja, Fahrrad. Angeblich sollen ja, dank E-Bikes, immer mehr Menschen mal wieder den Sattel nutzen. Aber Fahrrad ist halt auch irgendwie... uncool.
Stimmt. Damit kann man gar nicht eine halbe Stunde auf 100 m Straße rumstehen und mit seinem coolen Vehikel angeben, weil man nach 20 Minunten schon wieder erledigter Dinge zurück an allen vorbeifährt
Es gibt ja Konzepte die nicht sooo weit weg sind vom Bike (zb. das gute alte City El, und alle entsprechenden Ableger, zb. das Twike wenn man mit radeln möchte), also bzgl. Energieverbrauch. Ich zb. nutze als Fahrrad-Ersatz verschiedene Elektroroller (große und kleine, mit Nummernschild). Auch das Elmoto ist hier interessant, da quasi Bike nur ohne Pedale. Aber so richtig oldschool nen normalen Drahtesel? Selbst wenn ich es gesundheitlich wieder kann, neeeee. Zumindest nicht ohne E-Motor.
Einstellungsfrage. Ich wage zu behaupten, dass es 90% der Deutschen gut tun würde.
Aber hey: Es gibt ja auch Leute, die zum Abnehmen ins Fitnessstudio - mit dem Auto fahren
Alles reine Gewohnheitssache. Klar, es brauch mehr Ladepunkte, und ja, das Laden muß deutlich beschleunigt und auch (mMn) komfortabler werden. Aber es ist ja auch noch viel Luft nach oben.
Das glaube ich nicht. Wenn ich die Akkukapazität eines Tesla S mit dessen Reichweite abgleiche, dann sind wir bei 20 kWh/100 km, also 100 kWh nach 500 km typischer Benzinernutzungsreichweite (die ja meist deutlich geringer als das Maximum ist, weil man vorher tankt). Wenn du die fünf Minuten laden willst sind das 600 kW, die muss man erstmal effizienz und sicher übertragen bekommen. Und in der Urlaubszeit kommt es häufiger vor, dass einer Tankstelle 4 oder mehr Leute gleichzeitig tanken, in Italien habe ich sogar schon 6-8 erlebt (tanken. nicht nur noch-an-der-Säule-stehen). Das heißt wir brauchen erst einmal an jeden Rastplatz, die z.T. am Arsch der Welt stehen, eine 5-MW-Leitung und wenn du die Zeit tatsächlich noch für andere Dinge nutzen und nicht neben dem Auto warten musst, dann brauchst du an jedem Parkplatz dieser Tanke ein Ladesystem. Und das wiederum muss mit jedem Autotyo zurecht kommen - eine Anforderung, die wir bislang nicht einmal bei Gas hinbekommen haben.
Man soll die Autolobby nicht unterschätzen, aber noch sehe ich niemanden, der das bezahlt. Und es gibt definitiv eine ganze Reihe von Zwecken, wo man mit diesem Geld mehr erreichen würde.
Ganz davon abgesehen wieviele bzw. wie oft man schon mal 1000KM am Tag fahren muß. Und 6 Stunden durchfahren ist jetzt auch nicht nur aus "Blasensicht" nicht wirklich ratsam.^^
Oft muss ich das nicht, aber wie gesagt: Die Strecken, die ich oft fahre, fahre ich nicht mit dem Auto. Und auch wenn ich diese Anforderungen nur einmal im Jahr habe, muss mein Auto sie erfüllen - oder ich brauche zwei Autos bzw. gebe ein Schweinegeld für einen Mietwagen aus. Das läuft aber immer wieder aufs gleiche hinaus:
Batterieautos sind keine konkurrenzfähige Alternative zum Verbrenner-Auto, sondern sie sind eine bequeme nicht-Alternative zu Fahrrad und ÖPNV.
Naja, du kannst dir auch einen gebrauchten E-Wagen kaufen. Zb. nen 15-20 Jahre alten Peugot 106, nen Kewet El-Jet, nen Golf City-Stromer usw.
Siehe zb:
Elektroauto Kleinanzeigen =====
E-Fahrzeuge bei mobile.de
Aber die "coolen" E-Autos sind halt noch relativ neu, daher sieht es am Gebrauchtwagenmarkt noch relativ düster aus. Das ist allerdings auch nur eine Frage der Zeit.
Abwarten, wie es mit der Lebensdauer der Elektrik in solchen Autos aussieht. LiIo ist nicht gerade für Langlebigkeit bekannt und wo alte Autos heute mit freien Werkstätten kostengünstig am Leben erhalten werden können, ist bei den neuen E-Autos nach 5-10 Jahren eben eine Investition von 6-10k nötig (zzgl. ggf. unbezahlbarer Monteursstunden, denn die Akkupakete werden zunehmend komplexer im Auto verteilt). Das ist also ein finanzieller Totalschaden. Und auch ein interessanter Aspekt bei der Umweltbilanz.
Das stimmt. Es gibt im Prinzip noch keine stichhaltigen Nachweise, dass diese unterm Strich umweltfreundlicher sind.
Aber: es wird auf jeden Fall die Abgasproblematik verlagert. Gerade für Länder wie China (Stichwort Smog) wär das doch DIE Lösung.
Chinas Smogprobleme resultieren zum Großteil aus der Stromerzeugung mit Kohlekraftwerken. Den Stromverbrauch zu steigern solange der Ausbau der erneuerbaren noch nicht abgeschlossen ist wäre ggf. sogar kontraproduktiv, denn im Vergleich zu chinesischen Kraftwerken dürften viele Autos wahre Luftfilter sein.
Aber dieser "Generatormodus" reicht nicht als "Bremsen-Ersatz" aus, auch Elektrofahrzeuge werden noch lange Zeit konventionelle Bremsen benötigen.
Werden sie ewig brauchen (man gucke sich Züge an, die haben seit >100 Jahren regeneratives Bremsen), schlicht weil kein Auto so starke Motoren hat, dass es damit die Traktion der Reifen immer maximal ausnutzen kann.
Bei den Akkus stolpert man je nach Kapazität oft auf Beträge zwischen 4000 - 6000 Merkeltaler, aber um so etwas würde ich mir erst Gedanken machen wenn wirklich ein Kauf ansteht.
Zumindest solange die Politik plant, der Autoindustrie Milliarden in den Rachen zu werfen, könnte man sich über den Sinn des Gesamtkonzeptes ruhig vorher Gedanken machen.