AW: DSL-Vectoring: EU-Kommission befürchtet Wettbewerbsverzerrungen
Daran ist aber definitiv nicht die Telekom alleine Schuld...
Ich frage mich echt woher dieser dämliche Hass einer einzelnen Firma gegenüber herkommt.
Diesen Hass, obwohl das Wort deutlich übertrieben ist, hat sich die Telekom über Jahrzehnte hart erarbeitet. Kleiner Ausflug in die Historie, ich gehe davon aus, dass Du zu jung bist, um das noch zu kennen, sonst würdest Du so etwas nicht schreiben: Die Telekom war mal eine Bundesbehörde. Ein Amt. Mit Kompetenzen. Schon früher, im letzten Jahrtausend, also online-Altertum, hat die Telekom alles getan, um Fortschritt zu verhindern. Man durfte z.B. nur Geräte an das Netz anschließen, die das Terrorhörnchen hatten (oder später einen Bundesadler). Die Telekom war nicht besonders schnell, die Amis waren schon alle mit 9.600 baud unterwegs, wir konnten legal nur 2.400 baud einsetzen. Diese Fortschrittsverhinderungs-Taktik hat sich dann auch in unser Jahrtausend fortgesetzt. z.B. siehe
@DJanecek Vectoring ist Glasfaser und ermöglicht Millionen Menschen schnelles Internet. Mehr zum Thema:
http://t.de/GfJBnNGM ^jw Oder eine Gemeinde, die Jahrelang von der Telekom in die Online-Diaspora verbannt wurde, plant jetzt selbst ein schnelleres Netz. Und wuuuuuuuuuuuuuuuusch, schon macht die Telekom Vectoring, um sich Konkurrenz vom Leib zu halten. Nein, diese Abneigung ist hart verdient und wohlbegründet.
Vectoring wird uns noch weiter die Zukunft verbauen. Deutschland ist - nach den grandiosen 90igern - abgerutscht zu einem online-Entwicklungsland. Vectoring ist keine Brückentechnologie, sondern dient einzig und alleine dazu, wieder eine Monopolstellung für die Telekom herzustellen. Schauen wir mal in ein Traumland, ich nenne es jetzt mal spontan "Schweden", also irgendein Phantasiename. In diesem Traumland sind Netz und Service getrennt. Es gibt keinen Monopolisten. Die Netze sind offen für alle Anbieter. Schon seit vielen Jahren werden dort nur noch Glasfasern verbuddelt. Und das Zeug hat Vorteile. Nicht nur einige wenige, die aus glücklicher Fügung nach an einem DSLAM wohnen, kriegen schnelles Internet. Glasfaser skaliert nämlich schön. 100mbit und 1Gbit sind für echt kleines Geld zu realisiern. Und zwar symmetrisch, nicht nur in eine Richtung mit verkrüppelten Upstream. Machbar sind heute ohne Klimmzüge 160 Gbit, die Technik dafür ist allerdings verdammt teuer. Aber alles nur eine Frage der Zeit. In diesem Traumland liegen 100mbit up und down bei ca. 40€, 1Gbit bei 70€. Auch auf dem platten Land nahe am Polarkreis. Und ohne Monopolisten.
Wenn sich bei uns irgendetwas zum positiven Entwickeln soll, muss auch bei uns knallhart Netz und Service getrennt werden. Alle ISPs können dann diskriminierungsfrei allen Usern Ihre Angebote machen (in dem vorgenannten Traumland, Codename "Schweden", gibt es dafür eine zentrale Plattform, wo sich jeder User mit wenigen Clicks seinen Provider buchen kann). Niemand darf anderen Wettbewerbern Bedingungen diktieren. Das hat nichts mit freiem Wettbewerb zu tun. Ist zwar politisch nicht durchsetzbar, aber ich wäre dafür, die Telekom zu zertrümmern. In eine Netztelekom, eine ISPTelekom, eine BusinessTelekom usw. Aber solange der Bund Großaktionär bei der Telekom ist, wird sich da nichts tun.
PS: Inwzsichen haben eigentlich alle Parteien in ihrem Programm stehen, dass schnelles Internet heute zur Daseinsvorsorge gehört, genau wie Wasser, Strom. Folgen auf die Politik hat das aber nicht.