Doch, ist es. Es gab Zeiten, in denen wir fertige Spiele bekommen haben ohne irgendwelche Monetarisierung, in denen man Cosmetics durch das Spiel spielen freigeschaltet hat. Dann kam Horse Armor in Oblivion und es ging recht schnell bergab. Früher haben wir uns über DLC jeder Art - insbesondere Day One on Disk DLC - aufgeregt und fanden es gerade so ok, wenn wir eine Erweiterung bekommen haben, die ihr Geld wert war. Heute reicht's, wenn's "just cosmetic" oder "nicht P2W" ist. Unsere Standards sind erheblich gesunken. Das ist ein unbestreitbarer Fakt.
Das sehe ich als jemand, der seit mehr als 15 Jahren MMORPGs spielt, deutlich anders. Ein Spiel muss aufgrund von Monetarisierung angepasst werden - sei es, dass es übermäßig grindy wird, um Zeitersparnisse wie XP-Boost o.ä. zu rechtfertigen; sei es, dass die kosmetischen Belohnungen im Spiel selbst entfernt werden oder einfach nur noch nach "nichts" aussehen, um Shop-Kosmetika zu rechtfertigen; sei es, dass Inventarplatz rar ist, um die Monetarisierung von Inventar-Slots zu rechtfertigen. Aus diesem Grund ist ein Shop eben nicht "immer ok", "so lange er kein P2W beinhaltet". Je mehr ein Spiel monetarisiert wird, desto mehr leidet die Qualität des Spiels darunter.
Noch einmal: Ingame-Shops schaden grundsätzlich der Spielequalität. Eine Fall-zu-Fall-Betrachtung dient allenfalls zur Einordnung, wie stark das Spiel selbst durch Monetarisierung beschädigt wird. Ja, es gibt hierbei Fälle, in denen die Spiele unter Monetarisierung kaum leiden. Es gibt allerdings auch das Gegenteil. Die von dir erwähnten Rockstar-Spiele haben's hierbei recht gut, weil Rockstar verstanden hat, dass man ein gutes Grundgerüst schaffen muss, damit Spieler gern Geld im Spiel ausgeben. Bei Borderlands gab's doch bislang nur Story-Erweiterungen (Teil 3 war m.E. so unfassbar schlecht, dass die Reihe damit seinen Reiz für mich verloren hat). Aber Assassins Creed ist ein recht schlechtes Beispiel. Black Flag ist jetzt schon ganze 10 Jahre alt. Ubisoft hat sich seitdem gewandelt und gerade die Monetarisierung in den AC-"RPGs" wird immer dreister. Valhalla ist einfach nur ein Witz.
Sorry, aber da ist so vieles falsch.
Zum Thema MMOs: Ich würde dann einfach mal keine Pay2Win - Asia-Grinder MMOs spielen, wenn dir die Shopgebahren dahingehend negativ auffallen. Ich habe seit Beginn Classic WoW gespielt - die Monetarisierung dort ist völlig in Ordnung, da wird nix "schlechter" gemacht oder mehr grindy, damit mehr Leute den Shop besuchen. Und auch wenn Blizzard mit den beiden Expansions vor Dragonflight zu Recht kritisiert wurde - lag es da an allem anderen, und nicht dem Shop.
Erweiterungen waren schon damals weit mehr als nur "gerade so ok" - siehe Baldurs Gate, Neverwinter Nights etc.
Und bei Monetarisierungen hat es halt gedauert - sei es, weil Spiele teurer geworden sind oder was auch immer. Nur weil wir das damals doof fanden (von welchen wir sprichst du da eigentlich? Die "Horse Armor" ging mir so am Sack vorbei - weil es halt absurd und irrelevant war. Und so ging es wahrscheinlich 99,99%.
Deine Aussage "je mehr ein Spiel monetarisiert wurde, desto mehr leidet die Qualität" ist halt immer noch nicht durch Fakten belegt. Du widersprichst dir ja sogar selbst, in dem du Rockstar quasi Absolution erteilst - und die haben eine Monetarisierung implementiert, in der du sogar tatsächliche Vorteile und nicht nur Cosmetics kaufen kannst.
Alleine der Fakt, dass es gute/sehr gute/extrem gute Spiele gibt, die einen Shop besitzen, GTA, RDR2, AC Black Flag etc) zeigt doch schon, dass die pure Anwesenheit eines Shops das Spiel nicht verschlechtert.
Assassins Creed ist ein wunderbares Beispiel, aus den Gründen, die du selbst genannt hast - oder war vor 10 Jahren der Shop weniger böse? Und auch AC Valhalla ist nicht durch den Shop für manche schlechter - sondern aufgrund von Spielmechaniken, die absolut nix mit dem Shop zu tun haben.
Unsere Standards sind erheblich gesunken. Das ist ein unbestreitbarer Fakt.
Das ist es nur für dich. Oder für dich und eine kleine Gruppe. Aber zumindest ist es alles, nur kein Fakt - da es subjektiv ist.