AW: Deutsche Telekom: Super-Vectoring bis 250 MBit/s kommt später
wir sollten einfach mal 50 Mrd. in die Hand nehmen und ausbauen was nur geht, damit man selbst am letzten Ende Deutschlands noch die Möglichkeit auf gutes Internet hat... Bedeutet für mich mind. 50.000.
Das würde viel teurer:
Telekom: Ein Kilometer Glasfaser kostet bis zu 70.000 Euro - Golem.de
Warum wird erwartet, dass es staatlich finanziert kostenlos vor die Haustür gelegt wird, wie wir es von Strom, Wasser, Abwasser gewohnt sind? Ich erinnere mich an unser Wochendhaus mitten in der Pampa, für das die Nachbarn in den siebzigern die Verlegung von Strom und Wasser einklagten. Das kostete für 4km zum nächsten Dorf mehrere hundertausend D-Mark um sechs lächerliche Häuser anzuschließen, während die Schule nicht renoviert werden konnte. Der Verkehrswert der sechs Häuser verdoppelte sich, die Gemeinde musste die Kosten tragen. Absurdistan, denn den Gewinn hatte die sechs Hausbesitzer, die Kosten die Allgemeinheit. Wir konnten unser Haus danach zum doppelten Preis verkaufen.
Zu erwarten, dass in jedem kleinen Kaff unter 5.000 Bewohnern das jeweils neueste und schnellste Internet gelegt wird, halte ich für vermessen, weil zu teuer. Wenn dann sollten kleine Eigentümergemeinschaften die Erlaubnis bekommen, oberirdische Leitungen, wir früher Telefon und Strom, für ein paar Kilometer verlegen zu dürfen. Das sollte die Kosten im Rahmen halten.
Wer braucht denn heute hohe Datenmengen? Firmen natürlich und Gewerbegebiete sollten besste Infrastruktur bieten, sonst kommen die Firmen nicht. Da sollte sich eine Gemeinde drum kümmern. Notfalls muss man umziehen, so hart das klingt. Denke ich an Zeiten vor der Autobahn, sind nach dem Bau auch unzählige Firmen in verkehrstechnisch günstigere Gebiete umgesiedelt. Das war natürlich für bestimmte Gebiete ohne nahen Autbahnanschluss dramatisch, wie das Sauerland. Für die Industrie in Winterberg was das ein harter Einschnitt, was blieb ist Tourismus, Höxter sieht auch nicht besser aus. Heute ist es das schnelle Internet. Das kann und wird auch nicht überall hingelegt werden.
Wer braucht privat und wofür schnelles Internet? Für den Informationsauftrag, also das schnelle finden jeder Information reicht ein einfacher DSL 2000 Anschluss, solange es Textdateien sind. Mit der Geschwindigkeit kann man jedes Buch aus jeder Bibliothek "rasend schnell" herunterladen. Was erzeugt die riesigen Datenmengen? Fernsehen, Videos, Werbung. Für Fernsehen gibt es mit den digitalen kostenlos zu empfangenden Sendern alle Möglichkeiten. Es fehlt der Komfort, alle Sender jederzeit nach belieben zu schauen. Früher waren wir in der Lage, einen Videorecorder zu programmieren und schauten dann, wann immer wir wollten, unsere Lieblingssendungen. Ich weiss, das ist Planung, mitdenken, also sowas von achziger. Spiele kaufte man sich auf Disketten oder DVD. Ist nicht so praktisch, dafür hatte man etwas in der Hand und nicht nur eine Lizenz, die nach Abschalten von Servern unnütz wird. Aber warum sollte die Allgemeinheit 10.000,-€ für einen Hausanschluss in die Hand nahmen, für eine Technik, die in wenigen Jahren wieder obsolet ist und durch eine neue, z.B. die Supraleitenden Kabel ersetzt werden muss, nur damit der Hausbesitzer eine wertigere Immobilie bekommt?
Ansonsten geht es vor allem um Werbung. Warum sollte die Telekom viel Geld in die Hand nehmen, um für dritte Trittbrettfahrer eine kostenlose Option zu schaffen, sich dumm und dusselig zu verdienen, denke ich an youtube, Facebook etc. Warum beteiligen sich die Werbefirmen nicht an den Aufbaukosten. Ich weiß, schlimmes Thema Netzparität? Warum sollte man nicht eine Grundversorung, z.B. DSL 2000 mit völlig freiem Netz gesetzlich festlegen, alles darüber hinaus kann nach Zahlung der Firmen organisiert werden. Nur als Lösungsansatz, damit die Verursacher enormer Datenmengen auch an den Kosten beteiligt werden. Denn sehe ich Monatsbeiträge für PayTV, dann ist da Luft, um sich an den Leitungskosten zu beteiligen.
Es gäbe soviele Alternativlösungen, um langsames Internet zu kompensieren. Wo sind z.B. die "Zehnkanal TV-Karten mit 10TB Festplattenspeicher", die einmal 24h des terrestrischen Fernsehens aufzeichen und es jedem Nutzer für ca. 300,-€ die Option gibt, alle Sendungen wann immer zu sehen? Dann sollten Netflix und die ganzen Fussballsender sich halt um eine Lizenz kümmern. Die Infrastruktur ist vorhanden. Nur wollen Firmen den für sie billigsten Wer gehen.
Der Versorzungsauftrag mit Information ist mit jeder Telefonleitung und DSL 2000 erfüllt. Eine Forderung nach immer neuester und schnellster Technik ist verständlich, aber genauso absurd wie die Forderung, dass von jedem Wohnort innerhalb von 10km eine Autobahn erreichbar sein muss. Wer irgendwo einzieht, prüft nach vielen Kriterien, wie der Bausubstanz, der Nachbarschaft, der Versorgungslage mit Ärzten, Schulen, Geschäften, öffentlichen Verkehrsmitteln und der Internetversorgung. Das prüft man vorher. Wir z.B. mussten gerade 30.000,-€ für die meiner Meinung nach unnötige Sanierung unserer Straße bezahlen. Warum also nimmt man den Hausbesitzern, denen Glasfaserkabel vor die Tür gelegt werden, nicht als Anschlussgebühr die entstehenden Kosten dafür ab? Dann wäre das Geschrei riesig, der Ausbau aber ganz schnell fertig.
Meine Meinung, und ja, ich habe VDS 50 mit der Option, auf 100 aufzurüsten, habe dafür aber viele andere Kompromisse mit dem dreckigen, lauten und teurem Leben in der Grossstadt. So muss jeder für sich den richtigen Kompromiss finden. Umziehen ist sehr oft die billigste Alternative.