Der Militärthread

Ne hab sie nur aus Lego nachgebaut, aber mit ein bisschen Reserven von Silvester fliegt sie :D


Aber in Ernst, ich hab vor mal so ein kleines AAA System zu bauen einfach mal aus Spaß um zu sehen ob ich nen Luftballon vom Himmel bekomme^^

Oha, da bin ja mal gespannt :D
So ein Luftballon hat ja einen bescheidenen Radarquerschnitt und besonders warm ist er auch nicht - optisches Zielsystem?

Tipp: baue den Antrieb mit Wasserdampf oder Druckluft und nicht höher als 100 m oder so - dann hält sich der evtl. Behördenärger bedingt durch komische Nachbarn sehr in Grenzen...
Wasserrakete – Wikipedia

PET-Flasche, druck drauf und so ne Kamerad oben drauf:
TODAYI Mini Kamera Klein Akku UEberwachungskamera: Amazon.de: Elektronik
und aus dem Teil die app Steuerung ausbauen...
TobyRich SmartPlane Pro: Smartphone App gesteuertes Stuntflugzeug - ferngesteuerte Drohne fuer iOS und Android: Amazon.de: Spielzeug
 
Nein AAA nicht SAM ;)
Es soll ja nicht sowas in Richtung Drohnenabwehr sein sondern einfach ein kleines Demo Objekt mit <5m Reichweite von Sensor und Effektor.
Es gibt ja billige (und entsprechende ungenaue) Radartechnik für Bastler.
 
Ach herrje, bin verwirrt....

Genua, zurück zur Ursuppe.

Ich habe z. B. wenig Ahnung von Panzern.
Aber das Thema interessiert mich schon.
Vor allem zwei Bereiche:
Wäre eine "Panzerarmee" heutzutage überhaupt noch sinnvoll (also große Anzahl usw.)
und
wie schaut technologisch "the next Generation" aus.

Mir ist selber natürlich Leo2 und M1 Abrams ein Begriff und auch der T-14 Armata kenne ich vom Namen her.

Aber das ist -so sehe ich das- alles Techno aus vergangenen Tagen, oder?
 
Wäre eine "Panzerarmee" heutzutage überhaupt noch sinnvoll (also große Anzahl usw.)

Ganz ohne Panzer wird es in verschiedenen Szenarien nicht gehen, aber die großen Panzerangriffe wie man sie vom Zweiten Weltkrieg kannte und bis in etwa die 1980er Jahre im Ostblock vorsah dürften aus heutiger Sicht wohl Geschichte sein.
Heute ist ehr die möglichst effektive Verbundwirkung aus verschiedenen Waffensystemen entscheidend, wobei der Trend in der symetrischen Kriegsführung wohl zunehmend dahin gehen wird das Drohnen in der Luft die Aufgabe von Erdkampfflugzeugen übernehmen und in Teilen auch die von Hubschraubern, sowie im Stadtkampf die Aufklärung und Nahunterstützung gegen / für die Infanterie.

Am Boden wird es ehr wohl auch zunehmend in diversen Szenarien auf mobile und autonome Waffenstationen ("Roboter") hinauslaufen (in Syrien haben die Russen erste feldfähige Versuche davon ja schon teilweise genutzt), auch wenn diese auf absehbare Zeit, wegen ihrer Beschaffenheit) noch nicht alle Aufgaben eines Infanteristen abdecken können werden.

und
wie schaut technologisch "the next Generation" aus.

Mir ist selber natürlich Leo2 und M1 Abrams ein Begriff und auch der T-14 Armata kenne ich vom Namen her.

Aber das ist -so sehe ich das- alles Techno aus vergangenen Tagen, oder?

Schwierig zu sagen, grundsätzlich wird auch bei Kampfpanzern wohl der langfristige Trend hin zu möglichst keine Besatzung mehr im Panzer gehen und einer Verkleinerung und somit Verringerung des Gewichts der MBTs.

Mittelfristig wird sich aber wohl bei Panzern auch erstmal ehr wenig ändern, da die Technologie noch nicht ausgereift genug für einen wirklichen großen und vor allen in großen Mengen bezahlbaren Sprung zur nächstens Stufe ist und eine nächste Generation wird sich daher wohl auf den ersten Blick nicht so groß von heutigen MBTs unterscheiden.

Daher wird es wohl wie beim russischen T-14 vor allen auf bessere Panzerung bei möglichst gleichene Gewicht (mit Runde 70t sind wir da einfach an einer Grenze wo die Nachteile sonst zu groß werden) mehr Feuerkraft und möglichst maximierte Überlebensfähigkeiten für die Besatzungen hinasulaufen, gepart mit Netzwerkgestützten Rechnern in den Panzern, die sich untereinander austauschen und koordinieren können, um so möglichst viel mehr an Effektivität innerhalb eines Zuges und einer Kompanie, ect. zu erreichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Masse von so einem Teil, dass ist ein guter Ansatz.
Irgendwann genügen ja wohl auch die breitesten Ketten nicht mehr, um sinnig voranzukommen.
Irgendein 100-150 to Teil würde ja mutmaßlich einfach mal im Gelände stehen bleiben, oder?

Die Sicht aus so einem Panzer war ja wohl schon immer eher dürftig, da könnte ein (halb-)autonomes Teil/Roboter ja von Vorteil sein.

Bei "Kampfroboter" habe ich nur eher ein moralisch-ethisches Thema, wie soll die Maschine den Instinkt eines Soldaten haben? Freund/Feind?
 
Masse von so einem Teil, dass ist ein guter Ansatz.
Irgendwann genügen ja wohl auch die breitesten Ketten nicht mehr, um sinnig voranzukommen.
Irgendein 100-150 to Teil würde ja mutmaßlich einfach mal im Gelände stehen bleiben, oder?

Ja und nein, es ist vor allen eine Frage wie gut der Bodendruck verteilt wird, wo nicht zuletzt die Breite der Ketten eine Rolle spielt. Aber natürlich gibt es da irgendwann Grenzen, die aber in erster Linie schon lange vorher daraus resultieren das die logistische Beweglichkeit an Grenzen stößt, da Brücken das Gewicht nicht tragen können und Tunnel nicht breit genug sind. ;)
Außerdem neigt ein 150t schwerer Panzer auf sehr weichen Untergrund (Morast, Schlamm) natürlich schneller dazu stecken zu bleiben, als ein deutlich leichterer Panzer. Das ist schon bei westlichen Panzern der aktuellen Generation (Challenger 2, Leopard 2a5+ und M1A2 Abrams) mit ihren gut 70t ein zunehmendes Problem, von dem russische Panzer (t-90) mit rund 52t Gefechtsgewicht noch deutlich weniger betroffen sind.

Die Sicht aus so einem Panzer war ja wohl schon immer eher dürftig, da könnte ein (halb-)autonomes Teil/Roboter ja von Vorteil sein.

Es geht, wobei auch da aktuell und künftig zusätzlich mehr über Monitore gearbeitet werden wird, die Bilder von Außenkameras wiedergeben.

Bei "Kampfroboter" habe ich nur eher ein moralisch-ethisches Thema, wie soll die Maschine den Instinkt eines Soldaten haben? Freund/Feind?

Soweit sind wir noch lange nicht. Es wird vor allen auf mobile Waffenstationen hinauslaufen die von irgendwo hinter der Front von einem Soldaten gesteuert werden, so wie aktuell in der Luft auch schon bei Drohnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Drohnen sind schon seit schätzungsweise 10 Jahren soweit, dass sie vollautonom agieren können. Die Kontrollzentren kontrollieren tatsächlich nur noch, bislang mit positiv-Freigabe (die Drohne muss einen expliziten Feuerbefehl für ihr anivisiertes Ziel erhalten)
Aber bei unseren (US eingeschlossen) Militärs fresse ich einen Besen, wenn die Dinger nicht für vollautonomen Betrieb für den "Ernstfall" ausgerüstet sind. Sollte es jemals zu einem Kampf kommen, in dem derartig hochgerüsteten Armeen aufeinandertreffen, dann wird der letzte Knopfdruck vor Räumung einer bedrohten Basis- oder Relaisstation nicht "Drohne: Such dir sofort einen Rückweg" sein, sondern "Drohne: Mach alleine weiter, Ziel kennst du ja".
Aber gegen Sandlochgräber kann man sich natürlich den Luxus einer Einzelüberwachung leisten, die PR-Pleite eines fehlerhaft handelnden autonomen Systems eher nicht.


Sehr witzig. Ich meinte natürlich mit selben Kaliber.

Dann hättest du das vielleicht mal irgendwann dazu schreiben sollen und nicht mehrfach von der panzerbrechenden Wirkung dieser 30-mm-Spritze sprechen sollen. Ich glaube seit den 30er Jahren wurde nichts derart kleines mehr als explizite Anti-Panzerwaffe konstruiert. (Die Su-25 hat zwar auch eine 30 mm Kanone, aber meines Wissens nach nicht für die Panzerbekämpfung. Mit nur 250 Schuss käme sie da auch nicht weit)

Wieso? Ich hatte doch was dazu geschrieben.


Das hat doch miteinander zu tun.

Also ich sehe in den zwei Sätzen weder einen Diskussionsansatz zu noch eine Aussage über Militärtechnik. Mag an mir liegen, aber ich denke es wäre noch nicht ausverschämt, für Threadteilnehmer wie mich dann mal 4-6 Sätze zu formulieren, damit der Bezug klarer wird.


Jain, dass die AC-130 nur bei Luftüberlegenheit funktioniert, hatte ich ja geschrieben und dürfte klar sein.
Ein so großes und langsames Ziel bedarf keine Bedrohung aus der Luft oder durch AA.

Die 105 mm Haubitze hat allerdings bei 10.000 m Kampfentfernung einen Trefferradius von unter 5 m aus dem Flugzeug heraus.
Selbst ein Beinahetreffer hat so viel kinetische Energie, dass es einen nahestehenden Panzer schlichtweg umwerfen würde und ein direkter Treffer wäre absolut tödlich.
Zugegebener Maßen wird primär Sprengbrand damit verschossen, dass unter Infanterie und leichten Fahrzeugen eine verheerende Wirkung zeigt.
Zudem ist die Kadenz dann doch zu langsam, um primär Panzer auszuschalten, aber dafür kann ja die Gunship gelenkte Bomben abwerfen :)
Auf Janes hatte ich mal vor Jahren einen Bericht gelesen, da hatte eine Gunship mit nur zwei abgefeuerte Granaten einen gut 20 Fahrzeuge umfassenden Konvoi der Iraker komplett in die Luft gejagt.

Okay, das ist etwas mehr als ich erwartet hätte. Verschießen die nicht immer noch die gleichen 2,1 kg TNT, schon beim 105-mm-Sherman nicht mehr wirklich gegen die Panzer der letzten Kriegsjahre geholfen haben?


Soweit ich es mal in mehreren Zusammenfassungen gelesen habe, verlor der Warschauer Pakt ab den 80er Jahren mehr oder weniger "den Anchluss"in der Jet Entwicklung. Ihre Flanker und Fulcrum Serien (SU 27 und Mig 29) waren eher Kleinserien in den 80er Jahren (eher Ende) und letzten Endes machte die F16 technisch und dann von der Masse als Brot und Butter Natoflieger den Deckel zu. Mit einer Mig 21 und 23, die die absolute Masse des Fluginventars des Warschauer Pakts darstellten, war Mitte der 80er Jahre eben nicht mehr viel zu gewinnen, da sie selbst den älteren Nato Typen nur gleichwertig oder unterlegen waren und gegen die modernen Typen wie F-15 und F-16 eben gravierend unterlegen, neben den Punkten die schon aufgezählt wurden.

Ich habe keinen Überblick über die Anzahl, aber die MiG-29 wurde ab 82 eingesetzt. Beim Versuch, flächendeckende Überlegenheit im gegnerischen Luftraum sicherzustellen, wäre man außerdem von MiG-31 (ab 81) aus größerer Distanz beharkt worden (keine Ahnung, ob die MiG-25 gegen moderne Ziele unterhalb der Größe einer B-1 effektiv gewesen wäre) und hätten sich natürlich mit SAMs rumärgern müssen. Die bessere Luftabwehr zu haben nützt (hoffentlich) nichts, wenn man gegnerische Panzer zerstören möchte, denn die sollten möglichst nicht in die Nähe der eigenen Luftabwehr gerate. ;)

Da bis Mitte der 80er laut Wiki auch keine 500 F-16 produziert, also vermutlich weniger als 400 im Einsatz und F-15 gab es auch nicht mehr. Auf der anderen Seite hätten über 700 A-10 gegen tausende alte MiGs beschützt werden müssen. Ich glaube nicht, dass die nötigen Ressourcen für ständige Eskorten dieses einen Waffensystems vorhanden waren. Zumal die A-10 keine langen Anflugwege mag, sondern von vorgelagerten Behelfspisten operieren soll, die dann 24/7 Luftsicherung der genannten Jets gebraucht hätten.


Das waren die MiG im Grunde schon seit dem Vietnamkrieg, schon da waren MiG-17 und MiG-21 im Dogfight der Phantom und fast allen anderen damaligen US-Typen von Flugzeugen überlegen oder zumindest ebenbürdig.
Allerdings hat der Dogfight im Luftkampf halt auch im Verlauf des Vietnamkriegs und danach zusehends, durch den Einsatz von zielsuchenden Rakten über lange Distanzen, an Bedeutung verloren.

Im Luftkampf sicherlich, aber gegen eine A-10? Die Dinger fliegen gerne sehr tief, ich glaube nicht dass die Sowjets Anfang der 80er schon MRAAM hatten, die Geländefolgeflug beherrschten, von Radarsystemen für deren Einsatz ganz zu schweigen. Da wäre BVR schwierig geworden und um auf kurze Entfernung ein deutlich langsameres Ziel anzugreifen, ist eine gewisse Beweglichkeit schon nützlich. Von daher waren die MiG-21 sicherlich optimale A-10-Killer. Diskutabel ist nur, ob man sie hätte daran hindern können, in die Nähe angreifender A-10 zu gelangen.



Ach herrje, bin verwirrt....

Genua, zurück zur Ursuppe.

Ich habe z. B. wenig Ahnung von Panzern.
Aber das Thema interessiert mich schon.
Vor allem zwei Bereiche:
Wäre eine "Panzerarmee" heutzutage überhaupt noch sinnvoll (also große Anzahl usw.)
und
wie schaut technologisch "the next Generation" aus.

Mir ist selber natürlich Leo2 und M1 Abrams ein Begriff und auch der T-14 Armata kenne ich vom Namen her.

Aber das ist -so sehe ich das- alles Techno aus vergangenen Tagen, oder?

Leo2 und M1 sind last Generation, potentielle Nachfolger kommen seit Jahren kaum über Reißbrettideen hinaus. Ich glaube in Frankreich sieht es nicht viel besser aus und Isreal entwickelt auch nur für die sehr speziellen heimischen Anforderungen weitert. Und der Armata macht zwar eine ganze Menge neu, vom T-14 gibt es afaik weiterhin nur eine handvoll Parade-Prototypen, damit Putin was hat wovor er sich ablichten lassen kann, aber von einsatzbereiten Verbänden ist man weit entfernt.

Das spiegelt, denke ich, auch sehr gut die vorherschende Meinung wieder: Es gibt zwar viele Ideen, wie man Kampfpanzer noch ein Stück besser machen könnte. Aber es interessiert niemanden mehr wirklich. Panzerung nützt extrem viel, solange sie niemand durchbrechen kann und sie wird beinahe wertlos, sobald es irgendwer kann. Und das kann in Zeiten des Luftkriegs jederzeit jedernorts jemand. Die Überlebensfähigkeit eines Leo2 gegenüber diversen Luft-Boden- und Boden-Boden-Raketen, die von jedem kleinen Kampflugzeug oder Schützenpanzer eingesetzt werden können, ist nicht so wahnsinnig viel besser verglichen mit der 0-Überlebensfähigkeit eines Centauro oder ähnlichem in gleicher Situation. Ein Großteil des Schutzes basiert eh auf geschickter Geländenutzung, idealerweise schießt man sowieso als erster, und von der profitieren alle gleich stark. Also setzen die meisten Armeen lieber auf eine Vielzahl, kleinerer Fahrzeuge, als auf wenige schwere. Lieber zwei Puma als einen Leo. Und noch besser vier Boxer mit gleichem Turm oben drauf (afaik bei der Bundeswehr nicht geplant, aber andere Armeen setzen vergleichbares ein)

Gerade für westliche Länder, die eher keinen Krieg vor der eigenen Haustür, sondern Sicherungseinsätze am anderen Ende der Welt durchführen, hat ein Schützenpanzer auch deutlich Vorteile beim Transport und er ist viel besser in teilzivilem Umfeld einsetzbar.


Ganz ohne Panzer wird es in verschiedenen Szenarien nicht gehen, aber die großen Panzerangriffe wie man sie vom Zweiten Weltkrieg kannte und bis in etwa die 1980er Jahre im Ostblock vorsah dürften aus heutiger Sicht wohl Geschichte sein.

Witzigerweise waren sie selbst im zweiten Weltkrieg alles andere als häufig. Gezogene Artillerie und Infanterie spielten eine weitaus größere Rolle. Ich weiß nicht einmal ob es überhaupt eine Schlacht gab, in dem zwei primär mit aktuellen Panzern ausgestattete Verbände aufeinandertrafen. (Auch wenn einzelne Verbände natürlich immer mal wieder gezielt gegeneinander eingesetzt wurden.)

Da haben Kampfpanzer letztlich viel mit ihren marinen Geschwistern gemeinsam: Auch Schlachtschiffe wurden lange Zeit gegeneinander immer weiter entwickelt, trafen aber so gut wie nie aufeinander und wurden irgendwann durch Flugzeuge zur Bedeutungslosigkeit degradiert. Panzer haben demgegenüber den Vorteil, dass sie heimische Gebiete schützen können, was sie nie ganz osbolet werden lässt, aber ich glaube die einzigen wirklich von Panzern dominierten Feldzüge waren die Angriffe von Nachbarstaaten auf Israel.

Schwierig zu sagen, grundsätzlich wird auch bei Kampfpanzern wohl der langfristige Trend hin zu möglichst keine Besatzung mehr im Panzer gehen und einer Verkleinerung und somit Verringerung des Gewichts der MBTs.

Keine Besatzung ist bei Panzern schwierig. Wir sind weit davon entfernt, Geländeinteraktion zu autonomisieren, Panzer können sich nicht schnell zurückziehen und sie können sich spätestens nach dem ersten Beschuss, mit etwas Pech aber schon aus rein geologischen Gründen auch nicht auf eine Funkverbindung verlassen. Aber vielleicht können wir auf zwei Besatzungsmitglieder runter, wenn die Fahrassistenzsysteme soweit sind, dass der Kommandant nur noch eine Richtung vorgeben muss - und wenn wir dann bereit sind, noch einmal in komplett neue Panzer zu investieren.

Ich denke aber, dass immer billigere AUVs gerade für ein Land wie Deutschland, dass Waffen eher bereithält denn verschleißt, die bessere Wahl für schwere Gegner sind. Ergänzt durch Schützenpanzer für alles, was eher selektive Manpower denn viel Masse erfordert. Denkbar wären auch verschiedene Formen von Aufklärungssystemen (Drohnen, Roboter, Infanterie) mit automatisierter Datenübertragung an Artillerie. Beim Stand der heutigen Technik ist es eigentlich nicht mehr erfoderlich, dass Geschütz in die Nähe dessen zu bringen, was man treffen möchte. Und wenn man das nicht macht, braucht man es auch kaum noch zu Panzern.


Masse von so einem Teil, dass ist ein guter Ansatz.
Irgendwann genügen ja wohl auch die breitesten Ketten nicht mehr, um sinnig voranzukommen.
Irgendein 100-150 to Teil würde ja mutmaßlich einfach mal im Gelände stehen bleiben, oder?

Die reine Gelände-Beweglichkeit wäre nur eine Frage der Größe. Wenn du dir Tagebaubagger anguckst &#8211; wir können VIEL größere Kettenfahrzeuge bauen. Aber schon mit 100 t kommst du über sehr viele Brücken nicht mehr rüber, passt bei Beibehaltung der Proportionen nicht mehr auf normalbreite Straßen und bis natürlich auch ein sehr einfach zu entdeckendes und zu treffendes Ziel. Von der Logistik um so ein Monster kampffähig zu halten und den Kosten, wenn man sie in gleicher Zahl einsetzen möchte, ganz zu schweigen. Außerdem steigt durch die benötigte Auflagefläche auch die Größe der zu panzernden Flächen, ein 100 Tonner ist also kaum besser geschützt als ein 50 Tonner. Er hätte nur etwas mehr Platz im Innenraum (viel würde der entsprechend größere Motor wieder fressen). Der Trend in der (theoretischen) Entwicklung geht daher eher in Gegenrichtung: Man versucht die Innereien immer weiter zu verkleinern, um nur noch ein kleines Volumen schützen zu müssen und entsprechend besser schützen zu können, ohne dass das Gewicht steigt.
 
Du redest hier zu 90 Prozent Bullshit.
Die Drohnen sind schon seit schätzungsweise 10 Jahren soweit, dass sie vollautonom agieren können.
Quelle? Ach nein gibt es ja nicht, weil Bullshit.
Dann hättest du das vielleicht mal irgendwann dazu schreiben sollen und nicht mehrfach von der panzerbrechenden Wirkung dieser 30-mm-Spritze sprechen sollen. Ich glaube seit den 30er Jahren wurde nichts derart kleines mehr als explizite Anti-Panzerwaffe konstruiert. (Die Su-25 hat zwar auch eine 30 mm Kanone, aber meines Wissens nach nicht für die Panzerbekämpfung. Mit nur 250 Schuss käme sie da auch nicht weit)
Wieder Schwachsinn, siehe Kanonenvogel (Ju 87 G) es funktioniert weil eben anderer Winkel und andere Stelle.
Okay, das ist etwas mehr als ich erwartet hätte. Verschießen die nicht immer noch die gleichen 2,1 kg TNT, schon beim 105-mm-Sherman nicht mehr wirklich gegen die Panzer der letzten Kriegsjahre geholfen haben?
Argh schon wieder mit nem Panzer schießt du woanders hin als mit einem Flugzeug.
Da haben Kampfpanzer letztlich viel mit ihren marinen Geschwistern gemeinsam: Auch Schlachtschiffe wurden lange Zeit gegeneinander immer weiter entwickelt, trafen aber so gut wie nie aufeinander und wurden irgendwann durch Flugzeuge zur Bedeutungslosigkeit degradiert.
Das ist schon wieder Unsinn, das kann man nicht ordentlich vergleichen.
Panzer können sich nicht schnell zurückziehen
Ähm doch das sg. Verzögerungsgefecht beruht mit Panzern genau da drauf.
Beim Stand der heutigen Technik ist es eigentlich nicht mehr erfoderlich, dass Geschütz in die Nähe dessen zu bringen, was man treffen möchte. Und wenn man das nicht macht, braucht man es auch kaum noch zu Panzern.
Ja doch, du hast eben nicht immer Luftüberlegenheit oder gar Luftherrschaft und Boden Boden LFK sind auch nicht mehr so witzig, wenn der Gegner quantitativ auftritt.
 
Du erzählst halt wirklich viel Schwachsinn wenn der Tag lang ist, entweder aus Unwissenheit und mangelnder Recherche oder bewußt um deiner Agenda Argumente zu liefern.

Die Recherche war, gemäß des bislang eher lockeren Threads, tatsächlich auf Wiki beschränkt. Da ist von 519 MiG-31 deutlich vor den 90ern die Rede ("The first production batch of 519 MiG-31s including 349 "baseline models" was produced at the Sokol plant between 1976 and 1988") und zu deren Einsatzspektrum hast du selbst den Link geliefert: Alles ab der Größe einer Tomahawk, was diesseits von 8 G bleibt. In geringer Flughöhe, wo sich die R-33 ggf. keinen langen Anflugsbogen erlauben könnte, wäre die Sache weiter eingeschränkt weil sie ggf. deutlich engere Kurven als ihr Ziel fliegen muss, aber wir reden ja von Luftüberlegenheitsjägern. Prinzipiell gehörten zum geplanten Zielspektrum - soviel zur Manövrierfähigkeit möglicher Ziele.

Das soll nicht heißen, dass es ein effektives Waffensystem für diesen Einsatzzweck gewesen wäre, inbesondere wäre sie kein lukratives gewesen. Aber hier wäre so getan, als hätte die NATO in den ersten 12 Stunden alle MiG-21/-23 bis Vladivostik vom Himmel gefegt und damit wäre der Luftkrieg beendet gewesen. Das haut garantiert nicht hin.

Zur MiG-29: Wie gesagt, mir liegen keine Quellen zur zeitlichen Einordnung vor, bei der Indienststellung nutze ich scheinbar ähnliche Quellen wie du - nur dass die englische Version ein Jahr früher dran ist. Da beide keine Quellen angeben, kann ich den jeweiligen Wahrheitsgehalt nicht einschätzen.

Aber wenn wir so zählen, wie du bei der F-16, dann wären es ganz schön viele...
Nicht dass ich da besser gezählt hätte - Ich habe die zahlreiche Block 15 Charge versehntlich als repräsentativ bis "Mitte der 80er", also bis 85, kampfbereiten F-16 genommen und dabei nicht nur frühere Baulose unterschlagen, sondern auch die parallele Endfertigung in Europa übersehen - sorry dafür. Deine Zählweise kommt aber ganz locker auf einen ähnlich großen Fehler in Gegenrichtung.
- Du zählst B und D mit. Also Trainer. Wieviele Zweikämpfe mit -23 hätten die über Moskau denn so gewonnen?
- Du zählst alle Auslieferungen bis einschließlich 86 mit, dabei reden wir von der Situation bis zur "Mitte der 80er", also über deren erste Hälfte. Die Air Force hat von der Auslieferung der ersten F-16A bis zum Status "operational" zwei Jahre gebraucht - und was dieser Status wert ist, sieht man an der F-35B, die seit 2015 "operational" und bis heute nicht im Einsatz ist.

Die neuere F-16C kannst du also im von dir gewählten Zeitfenster komplett vergessen und den letzten Jahrgang F-16A auch. Leider ist der nicht einzeln ausgewiesen, man kann sich also darüber streiten, wieviele von den 952 als "Staffel noch in Aufbau befindlich" abgezogen werden müssen. Da die letzten Jahrgänge die stückzahlreichsten waren sicherlich eine dreistellige Zahl.

Bei den 867 F-15 hast du aber recht. Obwohl die F-16 letztlich in größeren Stückzahlen produziert wurde, gab es damals wohl doch mehr F-15 im Einsatz. Kommen wir in der Summe auf circa 1700 Maschinen zur "Mitte der 80er", etwas weniger im Schnitt des halben Jahrzehnts davor, die parellel zur Luftraumsicherung die Luftüberlegenheit gegen die neueren sowjetischen Muster hätten erkämpfen müssen, ehe die A-10 zum Zuge gekommen wäre. (Den älteren NATO-Kram zähle ich mal nicht mit, denn wie hier schon gesagt wurde: Für die war auch eine MiG-23 ein echter Konkurrent und davon gab es sehr viele.)
 
Ich drücke es mal so aus, weil es seit Mitte der 1990ger keine Verschlusssache mehr ist:

Damals ging man im Ernstfall von 4-6 Einsätzen bei den JaBos aus, bis die Maschine nicht mehr kann, die doppelt vorgehaltene Besatzung ausgefallen ist oder abgeschossen ist.
Ähnliches bei den Abfangjägern.
Speziell aus den Erfahrungen der Israelis bei der Begegnung mit Flugzeugen sowjetischer Bauart wurde ein Abschussverhältnis von mind. 1:5 zu Gunsten der Nato angenommen, unbedarft, dass den Israelis meist ein ca. 1:50 Szenario gelang.
Den Piloten des WP wurde ein gleich hohes Ausbildungsniveau zugesprochen, die Maschinen galten als robuster und flugtechnisch ebenbürtig.
Einzig die Überlegenheit der Nato beim Fernkampf, den ich jetzt einfach mal mit ab > 10 km definiere und dazugehörige elektronische Überlegenheit gab hierzu den Ausschlag.
 
Was ich auch noch sehr interessant finde und wovon ich seit Kind an fasziniert bin sind Flugzeugträger. Besonders die amerikanischen.
Die Nimitz-Klasse sind 10 nuklear angetriebene Flugzeugträger das erste Schiff war die namensgebende "U.S.S. Nimitz".
Nimitz-Klasse &#8211; Wikipedia
Abgelöst wird die Nimitz-Klasse durch die Gerald-R.-Ford-Klasse &#8211; Wikipedia
Wovon bis jetzt ein Schiff in Dienst gestellt wurde.
Die Kosten sind auch nicht ohne
Anfangs hatte die US-Marine berechnet, dass CVN-78 für etwas mehr als sieben Milliarden US-Dollar gebaut werden könne. 2015 ging das Congressional Budget Office von 10,4 Milliarden Dollar pro Schiff aus. Am Ende wurde es mit 13 Milliarden US-Dollar Bau- und mehr als 36 Milliarden Dollar Forschungskosten das teuerste Schiff der Weltgeschichte.
Über 4500 Menschen arbeiten darauf und es können bis zu 90 Flugzeuge transportiert werden.
Ich finde es faszinierend wie die Piloten auf dem relativ kleinen Flugdeck starten und vor allem landen können.
Der Film "Top Gun" damals, war ja quasi ein Werbefilm für die US Navy. Der hatte mich auch ganz schön beeindruckt.:daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch können sie sich zurückziehende Nato Jets nicht wirklich verfolgen, ohne in den FlakRak Gürtel zu kommen.

Nur unterschlägst du bei dem sehr hölzernen Vergleich einfach mal das es ja im Falle einer Konfrontation quasi keine größere "luftfreie" Zone, ohne Flugabwehr-Gürtel, einer der beiden Seiten gegeben hätte, entwerder der Ostblock hätte den Angriff über Westdeutschland geflogen, oder der Westen wäre über dem Terretorium Ostdeutschlands gewesen, in dem Fall wäre zu den 1500 Mig 21/23 noch die Flugabwehr des Ostblocks am Boden dazu gekommen und umgekehrt.

Aber wie man am Ende auch darüber schwadroniert, es sind alles hypotetische Aussagen, die sich seit dem Vietnamkrieg nie wieder in einer größeren ansatzweise szenarionahen Praxis behaupten mussten, wo beim Ernstfall gegenüber künstlichen Testbedingungen / Testszenarien und Papierzahlen noch diverse schwer kalkulierbare Faktoren, unter anderen der größte, der Mensch und seine getroffenen Entscheidungen und daraus resultierenden oft unwiderruflichen Konsequenzen, hinzu kommen. ;)

D
Im Luftkampf sicherlich, aber gegen eine A-10? Die Dinger fliegen gerne sehr tief, ich glaube nicht dass die Sowjets Anfang der 80er schon MRAAM hatten, die Geländefolgeflug beherrschten, von Radarsystemen für deren Einsatz ganz zu schweigen. Da wäre BVR schwierig geworden und um auf kurze Entfernung ein deutlich langsameres Ziel anzugreifen, ist eine gewisse Beweglichkeit schon nützlich. Von daher waren die MiG-21 sicherlich optimale A-10-Killer. Diskutabel ist nur, ob man sie hätte daran hindern können, in die Nähe angreifender A-10 zu gelangen.

Es ging bei der Mig-29 auch um den Luftkampf zwischen Luftüberlegenheitsjägern und nicht um Abfangaufträge gegen ein Erdakampfflugzeuge wie die A-10.


Witzigerweise waren sie selbst im zweiten Weltkrieg alles andere als häufig. Gezogene Artillerie und Infanterie spielten eine weitaus größere Rolle. Ich weiß nicht einmal ob es überhaupt eine Schlacht gab, in dem zwei primär mit aktuellen Panzern ausgestattete Verbände aufeinandertrafen. (Auch wenn einzelne Verbände natürlich immer mal wieder gezielt gegeneinander eingesetzt wurden.)

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg stellte das Groß eines Heeres nie die Panzerwaffe dar, was aber nichts über ihre Bedeutung für den Verlauf einer Schlacht, oder Krieges, aussagt, genauso wie schwere Kavallerie ja auch im Mittelalter nicht den Großteil einer Armee bildete. Was soll da dieser unsinnige Verweis ohne inhaltliche Substanz auf den Umstand?
Ansonsten gab es natürlich im Zweiten Weltkrieg verschiedene Schlachten zwischen größeren Panzerverbänden (mehrere Hundert auf beiden Seiten), mit zu den bedeuteneren darunter dürften Hannut (1940), Raseiniai (1941), Brody (1941), El Allamein (1942), Prokhorovka (1943), Goodwood (1944) gehören.

Da haben Kampfpanzer letztlich viel mit ihren marinen Geschwistern gemeinsam: Auch Schlachtschiffe wurden lange Zeit gegeneinander immer weiter entwickelt, trafen aber so gut wie nie aufeinander und wurden irgendwann durch Flugzeuge zur Bedeutungslosigkeit degradiert.

:klatsch: Was für eine Aussage, die nur nochmal verdeutlicht was sich in den Absätzen zuvor schon anbahnte, es fehlt dir eindeutig an sämtlichen noch so grundsätzlichen Wissen über die Kriegsführung mit Panzern, aber warum du das dann auch noch durch so grundsätzlich verkehrte Aussagen in dieser Form darbieten musst erschließt sich mir wirklich nicht, das hast du doch eigentlich nicht nötig?

Schlachtschiffe hatten schon weitestehgend mit der Einführung von U-Booten im Ersten Weltkrieg ihren Wert verloren, da der Wert eines Schlachtschiffs ja im Grunde darin bestand Gegnerische Überwassereinheiten daran hindern zu können eigene Schiffe mit seinen Schiffen zu versenken und somit optimale Bedingungen zu schaffen den Handel zu unterbrechen und Häfen zu blockieren.
Nur nützt einem das dickste Schlachtschiff halt nichts wenn der Gegner sich einer solchen Konfrontation durch U-Boote und Verweigerung einer Schlacht entzieht, dann taugen sie maximal noch in Ausnahmefällen als überschwere Artillerie für Küstenbeschuss und nur dafür braucht man eigentlich nicht wirklich unbedingt extra ein enorm teures Schlachtschiff.

Panzer hingegen hatten alleine bis 1945 wesentlich mehr Einsätze mit Feindberührung, sowie Auswirkungen auf den Verlauf von Schlachten und Ausgang des gesamten Krieges als alle zwischen 1910 und 1945 gebauten Schlachtschiffe zusammen und haben es bis etwa auch 1970 noch in einigen Kriegen mehr gehabt, danach gab es halt keine wirklich bedeutende Panzerschlacht mehr, die zwischen Kontrahenten auf annähernd vergleichbarer Augenhöhe und der dafür notwendigen wirtschaftlichen Leistung stattgefunden hätte.
Außer vielleicht noch im Iran-Irak Krieg (u.a. Operation Nasr), aber da hatten beide Seiten allgemein nur sehr bedingt einen richtigen Plan davon was sie da mit ihren Panzern anstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ich auch noch sehr interessant finde und wovon ich seit Kind an fasziniert bin sind Flugzeugträger. Besonders die amerikanischen.

Ich hatte 1988 die Gelegenheit, von der BW aus als offizielle Führung auf der Naval Base San Diego die Ranger und die Enterprise zu besichtigen.
Waren damals beide dort vor Anker.
Die Carl Vinson lag dort auch, aber die wurde gerade für einen Einsatz ausgerüstet und konnte nicht besichtigt werden.
Waren jeweils auf dem Flugdeck + Hangar und bei der Ranger durften wir sogar in den Turm/Leitstand.
Das sind schon beeindruckend große Schiffe. Diese Lifte, mit denen die Flugzeuge aus dem Hangar aufs Deck gehoben werden sind riesig.
Leider war kein einziges Flugzeug auf den Schiffen, ist scheinbar so üblich, wenn die im Hafen liegen.
 
Es ging bei der Mig-29 auch um den Luftkampf zwischen Luftüberlegenheitsjägern und nicht um Abfangaufträge gegen ein Erdakampfflugzeuge wie die A-10.

Äh - Jein. Es geht um diese meine Aussage, die Don-71 gerne zu Schwachsinn/keine Ahnung/etc. erklären möchte:
Und auch innerhalb des Aufgabenbereichs der NATO ist [die A-10] nicht sonderlich viel wert, da man sie nur bei Luftüberlegenheit wirkungsvoll einsetzen kann. Gegen einen Gegner, der zu effektiven Luftschlägen in der Lage ist, wäre sie vermutlich komplett wirkungslos, da sie leicht zu orten und leicht einzuholen ist und nicht einmal von Basen in großer Entfernung zur Front operieren kann.

Die ganzen Szenarien von wegen "was passiert, wenn so und so viel MiG-21 in NATO-Luftraum eindringen" sind also einfach nicht zutreffend. Wenn man meine, auf die heutige Zeit bezogene Aussage, schon unbedingt auf auf den Kalten Krieg projezieren möchte, insbesondere auf die von Don-71 bevorzugt genannte erste Hälfte der 80er, dann ist die Frage, wie man 1983 hunderte A-10 bis weit in polnischen Luftraum hinein eskortiert hätte, damit sie die aus Russland vorrückenden Panzer-Hauptstreitkräfte des Warschauerpacks durch direkten Kanonen-Beschuss ausschalten können, also ihre exklusive Gau-8/A zum -Zitat Don- "wichtigsten Anti-Panzerwaffensysteme der Nato" gemacht hätten.

In meinen Augen wäre das für die Nato auch Anfang der 80er, als sich die Entwicklung der sowjetischen Rüstung bereits verlangsamte, eine sehr kräftezehrende Aufgabe gewesen. Nach Don-71s Auffassung dagegen war die Luftüberlegenheit der NATO derart extrem, dass die A-10 schon zu Beginn des Bodenkampfes unter vollkommener Luftüberlegenheit ähnlich wie in Afghanistan oder dem Irak nach Lust und Laune hätten agieren und sich nur um bodengestützte Gegner sorgen machen müssen. Ob diese Einschätzung, dass die NATO sämtliche Luftstreitkräfte des Warschauers Paktes binnen weniger Tage über derem Heimatgebiet hätte auslöschen können, nun eine realistische Einschätzung oder grenzenlose Arroganz ist, mögen andere entscheiden.

Ich bin hier, um neues über Technik zu lernen und ich weiß aus früheren Diskussionen, dass man sich Antworten an Don-71 sparen kann, sobald er anfängt, Fragen zu den geistigen Fähigkeiten seiner Gesprächspartner zu stellen.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg stellte das Groß eines Heeres nie die Panzerwaffe dar, was aber nichts über ihre Bedeutung für den Verlauf einer Schlacht, oder Krieges, aussagt, genauso wie schwere Kavallerie ja auch im Mittelalter nicht den Großteil einer Armee bildete. Was soll da dieser unsinnige Verweis ohne inhaltliche Substanz auf den Umstand?

Ich habe nicht gesagt, dass es das Groß eines Heeres ausmachen muss, sondern ich habe gesagt, dass im zweiten Weltkrieg vergleichsweise selten Panzer gegen Panzer gekämpft haben, also wesentlich mehr Kämpfe zwischen Panzern und anderen Truppengattungen oder ganz ohne Panzer ausgeführt wurden. Selbst unter den von dir genannten Schlachten sind drei - vier (Allameins, Kursk, bei Goodwood bin ich mir nicht sicher), bei denen Artillerie in größerer Zahl und afaik auch mit größerer durchschnittlicher Feuerkraft als wichtigster Feind von Panzern beteiligt war. Und zwei weitere (Hannut, Raseniai) wurden mit Kettenvehikeln geführt, deren Selbstschutz auf der nicht-deutschen Seite so lächerlich war, dass ihr Einsatzspektrum eher dem heutiger APCs entspricht (nur dass Ps damals nebenherlaufen oder aufsetzen mussten), aber von denen selbst unter Berücksichtigung des allgemeinen technischen Niveaus nur schwer eine Aussage über die Bedeutung von Kampfpanzern abgeleitet werden kann.

Was ich übrigens auch nicht gesagt habe: Das Panzer im zweiten Weltkrieg unwichtig gewesen wären. Aber viele Leute haben, nicht zuletzt dank der Nazi-Propaganda-Aufnahmen, die sich wunderbar zur Illustration von Fernsehdokus, den Eindruck, dass ganz Europa von Panthern und Tigern dominiert wurde. Dabei hätte deren Maximalzahl vermutlich nicht einmal gereicht, um die verbleibende Frontlinie zum Zeitpunkt der Kapitulation zu sichern. Insgesamt wäre es für die Wehrmacht vermutlich problematischer gewesen, auf ihre 2,8 Millionen Pferde zu verzichten, als auf ihre 24000 Panzer (1600 PzI mal nicht mitgezählt, die waren nun wirklich nur fahrende MG-Stände)

Schlachtschiffe hatten schon weitestehgend mit der Einführung von U-Booten im Ersten Weltkrieg ihren Wert verloren, da der Wert eines Schlachtschiffs ja im Grunde darin bestand Gegnerische Überwassereinheiten daran hindern zu können eigene Schiffe mit seinen Schiffen zu versenken und somit optimale Bedingungen zu schaffen den Handel zu unterbrechen und Häfen zu blockieren.

*klatsch klatsch klatsch*
Das Memo haben die Japaner dann wohl nicht bekommen, als sie im zweiten Weltkrieg mit Schlachtschiffen gegen Flugzeugträgerverbände auszulaufen. Und auch die Deutschen, Amerikaner und Briten bauten weiterhin dicke Pötte, während die Ausgaben für U-Boote afaik bei allen Nationen hinter denen für "funktionslose" Überwassereinheiten zurückblieben, außer ggf. bei Deutschland. (Und nein, das ist jetzt nicht fundiert recherchiert, weil ich spontan nirgendwo eine Übersicht des Z-Plans mit Stückkosten finden kann.)

Im übrigen möchte ich noch anmerken, dass meine Aussage, von Schlachtschiffen allgemein sprach. Und die hatten zum Ausbruch des zweiten Weltkriegs schon 90% ihrer Geschichte hinter sich.


Nur nützt einem das dickste Schlachtschiff halt nichts wenn der Gegner sich einer solchen Konfrontation durch U-Boote und Verweigerung einer Schlacht entzieht, dann taugen sie maximal noch in Ausnahmefällen als überschwere Artillerie für Küstenbeschuss und nur dafür braucht man eigentlich nicht wirklich unbedingt extra ein enorm teures Schlachtschiff.

U-Boote hatten zum Zeitpunkt, als Schlachtschiffe noch gebaut wurden, das kleine technische Problem dass sie weder sonderlich effektiv Aufklärung betreiben noch in vertretbarer Zeit lange Strecken zurücklegen konnten und die günstig in großer Menge hergestellten Modelle, mit denen die deutschen relativ erfolgreich eine flächige Abdeckung des mittleren Nordatlantiks hinbekommen haben, hatten auch nicht die Reichweite, um ohne ständige Unterstützung durch Überwassereinheiten (die wer verteidigt?) die "Welt"meere zu beherrschen. Das mag nicht von Bedeutung sein, wenn der eigene Horizont nur von Deutschland bis England reicht, aber die großen Kriegsflotten wurden nicht zur Beherrschung der Nordsee gebaut und sie verloren auch nicht ihre Bedeutung, als U-Boote den Handelskrieg bei der europäischen Versorgung dominierten.

Panzer hingegen hatten alleine bis 1945 wesentlich mehr Einsätze mit Feindberührung, sowie Auswirkungen auf den Verlauf von Schlachten und Ausgang des gesamten Krieges als alle zwischen 1910 und 1945 gebauten Schlachtschiffe zusammen und haben es bis etwa auch 1970 noch in einigen Kriegen mehr gehabt, danach gab es halt keine wirklich bedeutende Panzerschlacht mehr, die zwischen Kontrahenten auf annähernd vergleichbarer Augenhöhe und der dafür notwendigen wirtschaftlichen Leistung stattgefunden hätte.
Außer vielleicht noch im Iran-Irak Krieg (u.a. Operation Nasr), aber da hatten beide Seiten allgemein nur sehr bedingt einen richtigen Plan davon was sie da mit ihren Panzern anstellen.

Gab es dynamische Panzertaktiken im Vietnam- oder Koreakrieg? Insbesondere in letzterem wurden zwar viele Panzer eingesetzt, aber irgendwie sieht man sie in sämtlichen Einsatzaufnahmen eingegraben als selbstfahrende Artillerie.
 
Die A-10 war natürlich nicht für Deep Penetration Strikes gemacht und gedacht, sondern für CAS. In niedriger Flughöhe rein, an und um die Frontlinie herum alles plattmachen, was den eigenen Truppen Sorgen macht und zurück zur Basis oder dem Forward Airfield, auftanken, aufmunitionieren und nächster Einsatz. Natürlich funktioniert das auch deutlich besser, wenn die Luftüberlegenheit bei der NATO liegt, aber das ist ja nunmehr auch eine Binsenweisheit...
 
Meiner Meinung nach funktioniert das dann nicht nur "deutlich besser", sondern nur dann funktioniert es überhaupt ohne Verluste. "schnell" rein und "Forward Airfield" sind relative Begriffe, wenn die Heimatbasis vor gegenerischen Luftschlägen sicher sein soll. Umgekehrt bezweifle ist, dass irgend jemand seine Panzer in ein Gebiet schickt, in dem der Feind die Luftüberlegenheit hat - für die Panzer macht es keinen Unterschied, ob sie von einer A-10, einer F-16, einem Tornado, ... zerstört werden. Wenn der Feind in der Luft frei agieren kann, kann er mit fast allem Panzer knacken. Das schafft selbst ein Alpha Jet, von diversen speziell für diesen Zweck gebauten Hubschraubern ganz zu schweigen.

Und während die Gau-8/A bei gegebener Luftüberlegenheit unzweifelhaft mehr Panzer pro Flug treffen würde und das auch deutlich billiger als die Raketenträger, haben letztere klare Vorteile beim Selbstschutz, weil sie aus größerer Entfernung in kürzerer Zeit anfliegen, auf größere Entfernung in kürzerer Zeit zielgenau feuern können und sich in kürzerer Zeit über eine größere Entfernung wieder aus dem Zielgebiet zurückziehen können. Deswegen sehe ich keine große Bedeutung der A-10 in symmetrischen Konflikten, die sich nun einmal per Definition dadurch auszeichnen, dass die Luftwaffenstärke beider Kontrahenten symmetrisch ist.

Weiß eigentlich jemand, ob A-10 im mitteleren Osten oder Balkan nenneswert Kontakt mit _fähigen_ ZSU-23-4-Besatzungen hatte und ob sie sich einander auf Rohrwaffen-Reichweite angenähert haben? Die irakischen Panzerverbände, die massenhaft zersägt wurden, hatten meines Wissens nach keine angeschlossene Luftverteidigung, aber die wäre bei einem modernen Feind auch noch ein zu berücksichtigender Faktor, wenn die A-10 mehr als ein Maverick-Träger mit 1,8 Tonnen Ballast sein soll. (Wieso wurde sie eigentlich nie für HARM fit gemacht?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück