Der Libyenkonflikt

Auch Gaddafi hat in letzter Zeit viel vom Westen profitiert - und es ist weiterhin unklar, wie schmal seine Basis wirklich war. Der Rückhalt scheint definitiv größer gewesen zu sein, als z.B. bei Hussein oder Mubarak. Je nachdem, wie stark sich der Westen jetzt einmischt, wird sich Libyen vielleicht nicht nach dem Vorbild des Irak entwickeln - aber vielleicht nachdem von Afghanistan in den 90ern, als klar wurde, dass die Mudjahedin nur den Hass gegen die Zentralregierung gemeinsam hatten - und das fehlende Interesse an demokratischen Verhältnissen.

Ja, klar, weil sie alle sein Öl wollten.
Aber er ist nicht als Marionette in sein Amt gehievt worden, wie viele andere, das ist eben der Unterschied und er gehörte keine Minderheit an wie Saddam oder hatte direkte Gegner wie die Taliban mit den Mudschaheddin.
Gaddafi lebte mehr oder weniger wie die Made im Speck, als er mit dem Westen kooperierte und sich weniger um Terrorgeschäfte kümmerte und mehr um Ölgeschäfte.
Wäre Gaddafi nicht so habgierig (wie alle Diktatoren), hätte er mit den Öl-Milliarden sein Land aufbauen können.. Schulen, Krankenhäuser, Infrastruktur, etc. aus dem Land hätte eine Wirtschaftsmacht werden können und alle hätten ihn gefeiert.
Komisch, dass die nicht auf die Idee kommen das so zu machen. :ka:
 
Libyen war vor dem Krieg in der Tat eines der nordafrikanischen Länder mit der besten Sozialversorgung - er hat also durchaus einen Teil des Geldes darin gesteckt. Nicht vergessen: Er war sozialistischer Diktator.

Direkte Gegner wird er aber trotzdem gehabt haben. Wie man ja gesehen hat.
 
Libyen war vor dem Krieg in der Tat eines der nordafrikanischen Länder mit der besten Sozialversorgung - er hat also durchaus einen Teil des Geldes darin gesteckt. Nicht vergessen: Er war sozialistischer Diktator.

Direkte Gegner wird er aber trotzdem gehabt haben. Wie man ja gesehen hat.

Klar hatte er die, wie immer, das Land ist in Clans aufgeteilt und je nach Clanzugehörigkeit ist er der Freund oder Feind eines Clans und seine Freunde hat er ja eben auch gut ausgestattet, seine Feinde hat er nichts gegeben, daher gab es auch ein Ungleichgewicht im Land, die einen hatten Krankenversorgung und Schulbildung, die anderen hatten nichts davon und mit so einer Politik kannst du ein Land auf Dauer nicht stabil halten.
 
Komisch, dass die nicht auf die Idee kommen das so zu machen. :ka:

Wundert mich auch immer wieder. Zumal sie ja trotzdem noch ein fürstliches Leben führen könnten. Wenn der Herrscher erkennbar gut für das Land, fair und beliebt ist, kann er immer noch viel für sich beanspruchen, ohne um sein Leben oder seine Position fürchten zu müssen. Und ich wäre lieber beliebt und ziemlich reich als verhaßt und unermeßlich reich. Aber in der Realität scheint sowas fast nie zu funktionieren...
 
Die Gier schein mit der Macht zu wachsen, die man so als Diktator hat und man merkt ja auch, wie einfach es ist, als Diktator die Kohle zu horten, ich denke da nur an die Philippinen, Ferdinand Marcos, der hat einige Milliarden in Sicherheit gebracht und musste dann flüchten als das Volk keine Lust mehr auf ihn hatte, konnte aber eben noch die Milliarden in Sicherheit bringen (komisch übrigens, dass er in den USA ins Exil gegangen ist, möglicherweise weil er zuviel wusste, denn die USA hatte eine Menge auf den Philippinen am Laufen, als er da Diktator war :schief:).
 
Mal wieder was neues:
Bei Luftangriffen des westlichen Militärbündnisses in Gaddafis Geburtsstadt Sirte seien Wohnhäuser getroffen und 354 Menschen getötet worden, sagte Mussa Ibrahim am Samstag in einem Telefongespräch der Nachrichtenagentur Reuters. Insgesamt seien durch das Nato-Bombardement Sirtes binnen 17 Tagen mehr als 2000 Menschen ums Leben gekommen.

Gaddafi-Sprecher: Hunderte Tote bei Nato-Luftangriffen | Ausland | Reuters
 
Hmm.. Moussa Ibrahim war/ist Informationsminister unter Gaddafi, also ein Gaddafi Treuer... wer also glaubt, was der so sagt, glaubt auch an das, was der irakische Informationsminister (Comical Ali) so während des Krieges erzählt hat. ;)
 
Als es in Lybien losging wurde auch alles geglaubt. Da haben Ärzte die es im Nachhinein gar nicht gibt von Toten behauptet, die es ebenfalls nicht gab, und uns wurde das als Kriegsgrund propagandiert.


Miss also nicht mit zweierlei Maß.
 
Krieg besteht immer aus Propaganda, das sollte selbst dir klar sein, beide Seite schlachten Ereignisse für sich aus, ist doch nichts Neues.
Ich weiß gar nicht, wieso du dich darüber so aufregst und grundsätzlich erst mal der Nato die Schuld gibst.
Immerhin hat die Libysche Armee unter Gaddafis Kontrolle die eigenen Leute getötet, dabei ist es doch egal, ob es nun 50.000 oder 30,000 Tote waren, selbst nur ein Toter ist schon einer zu viel.

Wie ist es denn in Syrien?
Dort gibts keine Nato, die Bombenangriffe fliegt, trotzdem sind da schon tausende Menschen getötet worden, oder hältst du das alles für gefälscht?
 
Liegt wohl daran, das selbst seine sonst so gern genommenen "Informationsquellen" nichts aussagekräftiges bringen. :D
 
Nein habe es bewusst hier rein geschrieben , da ja Erdogan angeblich eine Vorbildsrolle spielt für die ganzen arabischen Länder in sachen Staatsführung Demokratie etc.
 
Sieht man doch immer mehr vermehrt in den Medien das sich Erdogan zu wort meldet wenn irgendwie in den Arabischen Ländern was schief läuft er wird von den arabern gefeiert so stellen es jedenfalls die Medien da !

Er steht für "Demokratie"

....welche Demokratie denn bitte?

In der Türkei läuft es nicht anderster als in den meisten arabischen Ländern wahlen kaufen kann jeder :)
 
Erdogan mag ein gefährlicher, im Herzen demokratiefeindlicher Mann sein. Mich widert sein Islamismus, Nationalismus und Größenwahn einfach nur an. Aber ich glaube nicht, dass er Wahlen manipuliert. Die Kemalisten haben weite Teile der Bevölkerung über viele Jahre einfach als Gesindel abgetan und den kleinen Mann ignoriert. So kam Erdolf an die Macht. Solange ihm die Demokratie so gute Dienste leistet, wird er vermutlich bis zur Vollendung des Großtürkischen Reiches noch einige Haltestellen mitnehmen. Nicht umsonst ließ Erdogan verlautbaren, die Demokratie sei der Zug, auf den er aufspringt, bis er am Ziel ist. Die Moscheen seien seine Kasernen, die Gläubigen seine Soldaten usw und sofort.
 
Die Demokratie hat eben den Vorteil, dass jeder nur eine Stimme hat und das macht eben den Unterschied, sieht man ja auch in Südamerika, wo es viele linksgerichtete Regierungen gibt, weil eben die ehemaligen Regierungen zu viel für die Reichen und zu wenig für die Armen gemacht hat, das rächt sich eben jetzt.
 
Krieg besteht immer aus Propaganda, das sollte selbst dir klar sein, beide Seite schlachten Ereignisse für sich aus, ist doch nichts Neues.
Ich weiß gar nicht, wieso du dich darüber so aufregst und grundsätzlich erst mal der Nato die Schuld gibst.
Immerhin hat die Libysche Armee unter Gaddafis Kontrolle die eigenen Leute getötet, dabei ist es doch egal, ob es nun 50.000 oder 30,000 Tote waren, selbst nur ein Toter ist schon einer zu viel.

Nur hat Gaddafi (zumindest dem eigenen Verständnis nach - aber soweit ich den Überblick habe auch den NATO-Berichten über tatsächlich erfolgte Kampfhandlungen) überwiegend als von ihm "böse" klassifizierte Rebellen getötet. Das der Feind im Krieg nicht überlebt, ist nicht sonderlich überraschend. Die NATO muss sich dagegen Angriffe gegen Leute vorwerfen lassen, die sie höchstselbst als "schützenswert" bezeichnet. "Beide Seiten zeigen das gleiche Fehlverhalten" ist eben nicht genug in einem Konflikt, in dem eine Seite sich als moralisch überlegen darstellt und vorgibt, auf einer humanitären Mission zu sein, die sowas von gut ist, dass internationales Recht dafür gebeugt bis gebrochen werden muss.
 
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