Der Energiewende Thread

... Würde man dagegen allen Sauerstoff, auch den chemisch im Substrat gebundenen, mit zugefügtem Wasserstoff zu Wasser umsetzen und aus dem System entfernen, die Biomasse also nicht überwiegend als Energielieferant für den Betrieb der Biogasanlage selbst verbrauchen, dann könnte man den gesamten enthaltenen Kohlenstoff in doppelt bis dreimal soviel Methan umwandeln: C6H12O6 + 6 H2 => 6 H2O + 6 CH4. ...
Ich würde die ganze Biomasse über Pyrolyse umsetzen. Und aus den entstehenden Gasen kann man so ziemlich jeden Kohlenwasserstoff synthetisieren
 
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Bestehende Biogasanlagen für Fernwärme zu nutzen wäre in etwa so als hätte man Windparks ohne Netzanschluss aufgestellt, um AA-Akkus zu laden und dann zu verkaufen.
Ich hatte mir das schon so vorgestellt, dass man das Gas oder auch die Biomasse an eine zentrale Stelle bewegt und da verwertet. Fernwärme wäre ja vor allem in Städten sinnvoll.
 
Ich würde die ganze Biomasse über Pyrolyse umsetzen. Und aus den entstehenden Gasen kann man so ziemlich jeden Kohlenwasserstoff synthetisieren

In welcher Form man es nun zerlegt, muss man gucken. Pyrolyse ist relativ ineffizient, da werden zahlreiche vielversprechendere Ansätze erforscht (nur, soweit ich weiß, leider nicht von kommerziellen Akteuren, sondern nur von Grundlagenforschern). Wichtig ist halt, dass man eben nicht mehr nur die Energie in der Biomasse zu verwerten versucht, sondern sie als Rohstoff für die Verarbeitung von grünem Wasserstoff begreift. Das in der verfügbaren Biomasse vorhende Energiepotential ist einfach zu klein, wir brauchen mehr gut lager- und transportfähige Energieträger.


Ich hatte mir das schon so vorgestellt, dass man das Gas oder auch die Biomasse an eine zentrale Stelle bewegt und da verwertet. Fernwärme wäre ja vor allem in Städten sinnvoll.

Die Biomasse zu bewegen wäre viel zu aufwendig. Selbst bei Holz ist das unpraktisch, tonnenweise Gülle wollen allenfalls niederländische Bauern an der Grenze zu NRW durch die Gegend karren.
Das Gas dahin zu bringen, wo man es gebrauchen kann, macht hingegen am besten in dem man es ins Netz einspeißt ;) .
 
In welcher Form man es nun zerlegt, muss man gucken. Pyrolyse ist relativ ineffizient, da werden zahlreiche vielversprechendere Ansätze erforscht
Das Lignin ist das Problem. Da gehen keine Bakterien dran und kaum Pilze. Und für bunte Mischungen an Biomasse ist Pyrolyse so wunderbar billig, ebenso für bunte Mischungen von Kunststoffen. Aber wenn es Effizienteres gibt, immer her damit. Wenn Du da Links hast, bin ich sehr interessiert.
 
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Nur wenn Söder zurücktritt :ugly:

Die sind so blöd....:schief:



Stromkosten in Frankreich steigen...oh oh...




Weil EDF den fehlenden eigenen Atomstrom 2022 auf dem europäischen Strommarkt zu historisch hohen Preisen einkaufen musste, die Preiserhöhungen aber wegen der Deckelung nicht weiterreichen durfte, kletterten die Schulden von EDF allein im Jahr 2022 um knapp 18 Mrd. auf den Rekordwert von 64,8 Mrd. Euro.

Nun die Kehrtwende: Im Februar 2023 wurden die Strompreise zunächst um 15 Prozent, zum 01. August um 10 Prozent und zum Februar 2024 noch einmal um 10 Prozent angehoben. Innerhalb von 12 Monaten ist das ein Anstieg um 39 Prozent. Doch das Ende ist noch nicht erreicht, denn die „Steuer auf den Endstromverbrauch (TIFCE)“, die jetzt auf 2,1 Cent/kWh erhöht wurde, steigt zum Februar 2025 auf 3,244 Cent/kWh.



Viele Grüße,
stolpi
 
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Genau das ist das Problem, wenn man viele Kraftwerke der gleichen Serie hat. Gibt es einen systematischen Fehler, stehen gleich alle baugleichen. Bei Windkraft- und Solaranlagen gibt es zig unterschiedliche. Wenn da mal eine Baureie z.B: mit Rissen im Mast stillgelegt werden muss, reden wir über absolut betrachtet minimale Ausfälle.

Alle Kernkraftwerke gleich zu bauern, macht es billiger, aber eben auch anfälliger für große Ausfälle. Soviel auch zu der Idee der Kleinstkernkraftwerke. Auch das wäre nur ein Typ geworden, von dem dann zig Kraftwerke gebaut würde. Das kann voll in die Hose gehen. Im Automotivbereich haben wir ähnliche Probleme, weil bestimmte Bauteile über alle Serien eingesetzt werden. Machen die dann Probleme, ist Holland in Not.

Und im Süden unserer Republik leben wirkliche Profis! Dann ist Tourismus scheinbar wichtigter als Industrie. Da wollen die Landesfürsten wohl eine Deindustrialisierung bewirken. Ob sich das wirtschaftlich rechnet?

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Genau das ist das Problem, wenn man viele Kraftwerke der gleichen Serie hat. Gibt es einen systematischen Fehler, stehen gleich alle baugleichen. Bei
Das nächste Problem der Franzosen ist, dass die Laufzeit der Reaktoren irgendwann endet (ich kenne aber die Zahlen leider nicht). Du bist also gezwungen für viel Geld neue Atommeiler zu bauen, nur um die alten zu ersetzen, ohne ein weiteres Kraftwerk einsetzen zu können, angesichts des höheren Bedarfs.
 
Dass nächste Problem der Franzosen ist, dass die Laufzeit der Reaktoren irgendwann endet (ich kenne aber die Zahlen leider nicht). Du bist also gezwungen für viel Geld neue Atommeiler zu bauen, nur um die alten zu ersetzen, ohn ein weiteres Kraftwerk einsetzen zu können, angesichts des höheren Bedarfs.
Frankreich hat auch keine Rücklagen für den Rückbau zurückgelegt. Da kommt eine gewaltige Kostenlawine auf die zu. Und sie machen die Augen zu und verlängern stetig die Laufzeiten der bestehenden Kraftwerke. Da gibt es ein paar mit verdammt vielen Rissen im Primärkreis.
 
Irgendwann wird ihnen eins um die Ohren fliegen. :(
Das war nicht passieren. Die stehen alle in relativ dicht besiedelten Gebieten.

Wir haben im Rahmen unserer Vorlesung zu Zerlegetechniken mal ausgerechnet, dass ein ordentlicher Super GAU in Biblis alleine für wirtschaftliche Schäden verursacht hatte. Das sind unfassbare Kosten, alleine, weil die Infrastruktrur ausfällt, Autobahnen und Flüghäfen über viele Jahre blockiert wären. Da wäre vieles zusammengebrochen.

Mach einfach einen Radius von 50km um Biblis und stelle die vor, alle Straßen sind gesperrt und alle Betrieb können den Betrieb einstellen. Natürlich ist es sehr von der windrichtugn abhängig und von der Art des Unfalls. Wir gingen von einem Frachtflugzeug aus, was einschlägt und den Primärkreis öffnet. Frankfurt ist nicht weit, das war kein unwahrscheinliches Szenario für einen Anschlag.
 
Wir gingen von einem Frachtflugzeug aus, was einschlägt und den Primärkreis öffnet. Frankfurt ist nicht weit, das war kein unwahrscheinliches Szenario für einen Anschlag.
Ich meine kein Anschlag. Die dinger altern. Ganz normalen Gesetze der Thermodynamik. Irgendwann geht etwas so kaputt, dass es nicht mehr aufzuhalten ist und dann muss man sich nichts ausmalen, Die Folgeschäden sind gigantisch.
 
Ich meine kein Anschlag. Die dinger altern. Ganz normalen Gesetze der Thermodynamik. Irgendwann geht etwas so kaputt, dass es nicht mehr aufzuhalten ist und dann muss man sich nichts ausmalen, Die Folgeschäden sind gigantisch.
Ja, aber das sind dann nur kalkulierte GAUs, das ist eine andere Nummer als ein Anschlag. Da bleibt auch bei einen dezenten Bruch im Primärkreis das Containment heile. Das ist eine Riesensauerei, kostet in der Entsorgung hunderte von Milliarden, ist aber räumlich sehr begrenzt.
 
Das Lignin ist das Problem. Da gehen keine Bakterien dran und kaum Pilze. Und für bunte Mischungen an Biomasse ist Pyrolyse so wunderbar billig, ebenso für bunte Mischungen von Kunststoffen. Aber wenn es Effizienteres gibt, immer her damit. Wenn Du da Links hast, bin ich sehr interessiert.

"Haben" nicht wirklich und da heute leider jeder großflächig Keywords spammt, um die Bedeutung seiner Arbeit aufzublähen, erhält man auch fast nur Falsch-Treffer - Vorbereitung von Biomasse für Verwertung, chemische Verwertung von Reinchemikalien, die auch aus Biomasse kommen könnten, etc.. Den Schritt von Biomasse zum verwertbaren organischen Stoff erforschen vergleichsweise wenige und da landet man dann auch noch schnell bei Wasserstoffproduktion durch Pyrolyse, was an Bescheuertheit kaum zu überbieten wäre. Aber hier mal die besten Treffer aus einer Stunde Recherche:


Hier könnte auch was drinstehen, zumindest wird explizit die Ausbeutesteigerung durch H2-Zugabe versprochen. (Und zwar auf das 2,6-fache. Ich fühle mich in meinen Fähigkeiten als Überschlagsrechner geadelt :) .)


Genau das ist das Problem, wenn man viele Kraftwerke der gleichen Serie hat. Gibt es einen systematischen Fehler, stehen gleich alle baugleichen. Bei Windkraft- und Solaranlagen gibt es zig unterschiedliche. Wenn da mal eine Baureie z.B: mit Rissen im Mast stillgelegt werden muss, reden wir über absolut betrachtet minimale Ausfälle.

Alle kernkraftwerke gleich macht es billiger, aber eben auch anfälliger für große Ausfälle. Soviel auch zu der Idee der Kleinstkernkraftwerke. Auch das wäre nur ein Typ geworden, von dem dann zig Kraftwerke gebaut würde. Das kann voll in die Hose gehen. Im Automotivbereich haben wir ähnliche Probleme, weil bestimmte Bauteile über alle Serien eingesetzt werden. Machen die dann Probleme, ist Holland in Not.

Während die Grundüberlegung allgemein richtig ist, würde ich ihr im Sonderfall Atomkraftwerke explizit widersprechen: Die Dinger müssen derart sorgfältig konstruiert werden, dass Totalausfälle durch Konstruktionsfehler kaum noch eine Rolle für die Verfügbarkeit spielen dürfen. Auch in Frankreich sind Alterung, Verschleiß und Fertigungsfehler das Problem. Dass die so konzentriert zuschlagen liegt nicht daran, dass viele Reaktoren ähnlich aufgebaut sind, sondern dass ein sehr großer Teil der Flotte ein ähnliches Alter hat. Also ähnlich stark belastet wurde und unter sehr vergleichbaren Bedingungen von den gleichen Leuten aus den gleichen Materialien gefertigt wurde. Bei einem kontinuierlichen Bau über längere Zeiträume hätte man dieses Problem nicht.

Trotzdem lösen SMRs absolut rein gar kein Problem außer "die Nuklearindustrie steht für Atom-U-Boote, -flugzeugträger und -bomben sowieso herum und sie will mehr Gewinne machen". Denn eben wegen der extrem hohen Sicherheitsanforderungen, die gestellt werden müss(t)en hat die Konstruktion einen vergleichsweise kleinen Anteil an den Kosten eines Atomkraftwerks und wenn man die Leistung auf viel, viel mehr Einheiten verteilt, die alle nicht nur in gleichem Maße, sondern sogar noch viel sorgfältiger kontrolliert werden müssen, um das GAU-Risiko klein zu halten, dann explodiert der Sorgfalts-Aufwand.

Ganz abgesehen davon, dass die Dinger kerntechnisch ineffizienter sind, das gigantische Müllproblem also noch potenzieren, und einen absoluten Proliferationsalbtraum darstellen.


Das war nicht passieren. Die stehen alle in relativ dicht besiedelten Gebieten.

Wir haben im Rahmen unserer Vorlesung zu Zerlegetechniken mal ausgerechnet, dass ein ordentlicher Super GAU in Biblis alleine für wirtschaftliche Schäden verursacht hatte. Das sind unfassbare Kosten

Ach quatsch. Diese Kosten liegen bei Null. (Sagt jedenfalls die BWL-Kalkulation des Kraftwerksbetreibers und auf wen wenn nicht Atomkraftwerksbetreiber höhren Befürworter von Atomkraftwerken?)
 
.... Den Schritt von Biomasse zum verwertbaren organischen Stoff erforschen vergleichsweise wenige und da landet man dann auch noch schnell bei Wasserstoffproduktion durch Pyrolyse, was an Bescheuertheit kaum zu überbieten wäre. Aber hier mal die besten Treffer aus einer Stunde Recherche:
...
Ich ärgere mich bis heute noch. Aber wenn man jung ist, kann man vieles nicht verstehen und aus heutiger Sicht sinnvoll entscheiden. Ich war von 13-17 jedes Jahr für zwei Wochen in den Sommerferien bei einem Chemieprofessor "einkaserniert". Und der arbeitete damals in den Siebzigern und Achtigern genau an dem Problem. Es gab damals einen Preis von einer Million DM, für eine möglichst sinnvolle Verwendung von Stroh und im weiteren auch von Lignin. Darum kenne ich das Thema überhaupt, weil ich schon als Kind reihenweise Veresuche mit machen musste, Auswerungen erstellte, in die Biblithek geschickt wurde, etc. . Heute ist man soweit, dass man daraus Kunststoffe spritzen kann.

Ich habe die Tragweite und die Möglichkeiten der Forschung meines Onkels, der schon vor dem Krtieg tief in der Holzchemie steckte, damals nicht im Ansatz verstanden. Mich zog es zur Physik, dabei verstand ich die Chemie recht gut. Biomasse wie im Falle von Holz einfach zu verbrennen, ist für mich eine "Erbsünde". Das sind hochwertige Kohlenwasserstoffe, aus denen man wunderbare Dinge machen kann. Wenn man denn wollte. Aber Öl und Kunststoffe sind einfach zu billig.

Auch Mais in den Biogasreaktor zu werfen, ist für mich keine effektive Lösung. Aber das Forschungsministerium schreibt in der Hinsicht wenig Forschungsgelder aus, denn man hat ja eine Lösung, mit der Bauern ordentlich Profit machen können, auch wenn das recht gefährliche Jobs sind, denkt man die vielen erstickten Bauern in den Anlagen.
Ach quatsch. Diese Kosten liegen bei Null. (Sagt jedenfalls die BWL-Kalkulation des Kraftwerksbetreibers und auf wen wenn nicht Atomkraftwerksbetreiber höhren Befürworter von Atomkraftwerken?)
Schon Otto wussten, dass eine Atombombe nur 65,-DM Sachschaden anrichtet .... :) :)

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Und jetzt wieder ernst und sachlich weiter
 
Update von der persönlichen Energiewende, Monat Februar 2024.

Ausgangslage:
Bungalow, ~140m², kein KFW Standard (nur Enev), 5kW LW-WP, 16kWp PV (SE/S/SW) ohne Speicher, 2 x E Auto (via go-E Wallbox & Steckdose), 1 x 2R-Zähler

Seit Mitte Sommer 2023 PV Einspeiseanlage (voll) in Betrieb und Wechsel nach Tibber.

Am Zähler:
1009 kWh (Bezug)
83 kWh (Einspeisung)
317 kWh (Mobilität).
380 kWh (Produktion PV)

Stromverbrauch ingesamt:
1306 kWh (Bezug zzgl. PV Eigenverbrauch)


Kosten:
230 € / 1009 = 0,23 Cent/kWh (inkl. aller Gebühren, Abgaben und Steuern!).

Screenshot_2024-03-01-12-10-53-127_com.tibber.android.jpg




Der Februar war wiedereinmal von Trübsal geprägt.
Die Sonne will einfach nicht so richtig rauskommen, dementsprechend nur ein magere Fusionsenergie Ausbeute.
Das Wetter wurde aber insgesamt wärmer was Einsparungen beim heizen möglich macht. Es bleibt aber eine hohe Grundlast aus anderen Gründen (Nebengewerbe) welche evtl. die nächsten Monate noch steigen wird.
Die Kosten mit 23 Cent/kWh inkl. ALLER Nebenkosten/Gebühren können sich weiterhin sehen lassen.



Viele Grüße,
stolpi
 
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Ganz interessante Zusammenfassung, visuell aufbereitet von einen Mitstreiter der Energiewende. :daumen:
Bestandsbau mit DiY WP, PV und dynamischen Strompreisanbieter.

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Ohne viel Aufwand kann viel erreicht werden.



Viele Grüße,
stolpi
 
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