News Breitbandausbau: Deutscher Glasfasermarkt könnte vor Kollaps stehen

Der Glasfaserausbau spiegelt doch nur den gegenwärtigen Zustand dieses Landes wieder. Nicht mehr, nicht weniger. Hoffen wir in 2025 auf einen Kurswechsel.
Und die neue alte Regierung soll's besser machen? Die Union hat's doch über eine Dekade verbockt. Man schimpft viel über die Ampel, teilweise zu Recht, aber den Mist der Ex Regierungen aufzuarbeiten dauert halt. Politik ist träge.
 
Wieder so eine Meldung bei der - und vor allem bei den Beiträgen darunter - ich mich fragen muss, in was für einem Forum ich hier unterwegs bin. Jeder haut erst mal einen raus. Vor allem gegen die Regierung. Wenn man auch nur ein bisschen nachsucht, dann stellt man fest, dass (neben anderen) eines der zentralen Probleme ist, dass nicht genügend Kund:innen überhaupt bock auf einen Glasfaseranschluss haben:

Während ein rentabler Betrieb in der Regel einen Anteil von 60 Prozent der Haushalte in einem bestimmten Gebiet erfordere, müssten sich selbst große Anbieter mit 30 Prozent oder weniger begnügen. Selbst wenn man nur 15 Prozent der Haushalte zu einem Vertrag bewegen könne, sei dies mancherorts Grund zur Freude, so Recherchen des Handelsblatts. (Frankfurter Rundschau)
Branchenexperten sehen jedoch auch Probleme bei den Anbietern selbst. „In der jetzigen Phase ist operative Exzellenz gefragt, um die Anschlüsse auch wirklich zu den Kunden zu bringen“, sagt Markus Keller, Telekommunikationsexperte der Personalberatung Egon Zehnder dem Handelsblatt. Dem Management mancher Anbieter mangele es jedoch an entsprechender Erfahrung. Im Optimalfall wird der Prozess von Beginn an optimiert, rät Branchenexperte Fornefeld. „So können beispielsweise Baukosten deutlich reduziert und die Ausbaugeschwindigkeit erhöht werden, wenn Planung und Konzeption der Netze in Richtlinien vereinheitlicht und standardisiert werden.“ (Frankfurter Rundschau)
Also sind ganz unter Umständen die Bürger:innen und auch die anbietenden Frimen selbst mitverantworlich?!
Aber hey! Hauptsache mal die eigene Meinung rausgehauen. :klatsch:

Grüße

phila

P.S.: Wäre auch fein gewesen, Herr Wittkopf hätte sich die komplette News des Handelsplatts durchgelesen und entsprechend zusammengefaßt...
 
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@PCGH_Torsten

Die Bandbreite ist aber unabhängig der Tiefbaukosten die bleiben gleich.
Welche Einnahmen man braucht sieht man an den kosten des "kleinsten" Tarifes.
Das sind auch bei uns meist 40€.
Ob der ISP dir dafür 100Mbit, 1000Mbit oder 10000Mbit zur verfügung stellt macht an den Tiefbaukosten kein unterschied.
Hohe Bandbreiten werden eh nur im Peak benutzt, also z.b. bei Stream mal Schnell das 100GB Spiel laden.

Diese Künstliche Limitierung in Deutschland auf 100mbit bei 40€ is nur Kundengängelei um ihnen womöglich noch mehr Geld aus dem Ärmel zu leiern.

Spanien 10G 25€
Italien 10G 35€
Schweiz 10G 40€
 
Da kannste dich bei der Gelderzeugung mittels "Buch / Giralgeld" bedanken, dabei entstehen immer Zinsforderungen, und die wandern nunmal ins "obere Promille", wie du es so schön genannt hast.
Du musst beide Seiten sehen. Für Investitionen ist es sinnvoll, diese Art der Geldschöpfung zu betreiben. Welcher Handwerker könnte sich Maschinen kaufen, wenn er das Geld dafür erst als Angestellter verdienen müsste? Das Prinzip an sich ist völlig ok, es fehlt nur die Vermögenssteuer, um am obersten Ende Auswüchse zu vermeiden und Geld zurück in den Kreislauf zu holen. Die Martwirtschaft ist auch völlig ok, zumindest in Produkten jenseits der Infrastruktur.

Und genau damit beginnen die Probleme des Netzausbaues, egal ob mobil oder Glasfaser. Man überlasst es Firmen. Die sorgen sich natürlich zuerst um lukrative Standorte, also Großstädte. In dörflichen Strukturen ist es völlig unrentabel. Und da muss die Gesellschaft lenkend eingreifen. Wollen wir dorfliche Strukturen erhalten und fördernd, oder wäre es besser, wenn Menschen in Städten leben, in denen Infrastruktur wie Glasfaser und vieles andere viel effizienter umzusetzen sind?

Da sind Fragen, die wir als Demokratie gesellschaftlich diskutieren müssen und nicht glauben sollten, dass eine handvoll Entscheidungssträger das machen, was man selber will.

Ich z.B. meine nicht, dass in jedem Naturschutzgebiet Kabel liegen muss. Und in jedem Dorf auch nicht. Und wenn große Bauern das brauchen, sollen sie sich eigene große Sendemasten hinstellen.
 
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Habe in meiner letzten Wohnung nur DSL mit 100 mbit/s bekommen und in meiner aktuellen wären sogar nur 25 möglich, weshalb ich mittlerweile auf 5G gewechselt bin. Ich wohne auch nicht auf dem Land, sondern in einer größeren Kleinstadt. Der Glaserfaserausbau in Deutschland ist einfach nur ein Witz.
 
Wieder so einem Meldung bei der - und vor allem bei den Beiträgen darunter - ich mich fragen muss, in was für einem Forum ich hier unterwegs bin. Jeder haut mal einen raus. Vor allem auf die Regierung. Wenn man auch nur ein bisschen nachsucht, dann stellt man fest, dass (neben anderen) eines der zentralen Probleme ist, dass nicht genügend Kund:innen überhaupt bock auf einen Glasfaseranschluss haben:



Also sind ganz unter Umständen die Bürger:innen und auch die anbietenden Frimen selbst mitverantworlich?!
Aber hey! Hauptsache mal die eigene Meinung rausgehauen. :klatsch:

Grüße

phila

P.S.: Wäre auch fein gewesen, Herr Wittkopf hätte sich die komplette News des Handelsplatts durchgelesen und entsprechend zusammengefaßt...
Verstehe nicht wie hier der Bürger/Kunde schuld daran haben soll. Wenn das Produkt/Angebot nicht attraktiv ist, dann ist sicher nicht der Bürger/Kunde schuld an der Situation. Ich sitze selber hier mit Kabel 1G Leitung und der Wechsel auf Glasfaser würde für meine Situation keine brauchbaren Vorteile liefern UND mich auch noch um einiges mehr kosten. Nun erklär mir bitte warum ich nun schuld bin einem Unternehmen nicht das Geld in den Allerwertesten zu buttern. Davon abgesehen war die Situation zu Beginn des Ausbaus in unserer Stadt zumindest mehr als lächerlich. Die Telekom hatte nur maximal 250mbit per Glasfaser im Angebot zu der Zeit und wollte das doppelte was die Konkurrenz verlangt obwohl diese zu der Zeit bereits 1G im Angebot hatte. Ich weiß ja nicht wie das Angebot bei jedem einzelnen hier aussieht aber in unserer Umgebung hätte man ganz schön bescheuert sein müssen um auf Glasfaser umzusteigen.

Das Problem mit den Landleitungen ist auch meist ein anderes. Hier wird sehr häufig ohne Blick in die Zukunft gebaut und so kommt es das Straßen für die ein und selbe Thematik mehrfach aufgerissen werden müssen. Allein in unserer Stadt gab es mehrere Straßen die wegen Glasfaserausbau mehrfach aufgerissen wurden. Zuletzt gab es bei einem Kollegen aus einem anderen Ort Probleme wo man es nicht eingesehen hat ein bereits offensichtliche lädiertes Kabel auszutauschen und siehe da die gesamte Manschaft durfte wenig später wieder antanzen, nochmals aufreissen und besagtes Kabel austauschen.

Es wird ganz klar an vielen Stellen schlecht geplant, gearbeitet und sogar gepfuscht. Warum man nun den Bürgern irgeneine Schuld zuweisen muss verstehe ich 0. Hier trifft eine Teilschuld die Unternehmen und durchaus eine Teilschuld die Regierung da es hier zu lande zu viel unsinnige Bürokratie gibt, zu wenig Kontrollen und entsprechende Strafe bei schlechter Umsetzung aber auch 0 Belohnung bei guter Arbeit. Das wir hier nicht Konzepte anderer Länder erfolgreich für uns übernehmen können zeigt ganz klar wie starr und festgefahren (und veraltet) unsere Regierung ist.
 
Diese Künstliche Limitierung in Deutschland auf 100mbit bei 40€ is nur Kundengängelei um ihnen womöglich noch mehr Geld aus dem Ärmel zu leiern.

Schweiz 10G 40€

So ein Unsinn.
In der Schweiz kostet der 10G Anschluss monatlich 89,90 Schweizer Franken, was ~ 94 Euro sind. Aber Hauptsache erst einmal mit irgendwelchen Dumpingpreisen werben!
 
In der Schweiz kostet der 10G Anschluss monatlich 89,90 Schweizer Franken, was ~ 94 Euro sind.
Beim größten Anbieter ist das so, aber es gibt auch andere Anbieter, bei denen man für weniger Geld 10Gbit/s up und down bekommt, z.B. hier für knapp 60 Franken: https://www.iway.ch/internet/schweizweit/10g/

Und die neue alte Regierung soll's besser machen? Die Union hat's doch über eine Dekade verbockt. Man schimpft viel über die Ampel, teilweise zu Recht, aber den Mist der Ex Regierungen aufzuarbeiten dauert halt. Politik ist träge.
Tatsächlich hat die Ampel es nicht verbockt, und man kann sie für das schlechte Bild jetzt nicht verantwortlich machen, aber Deutschland müsste sich viel schneller reparieren, als es das tut. Und wenn wir das nicht hinbekommen, werden wir nicht nur überholt sondern überrundet.
Das geht vermutlich nur, wenn die Länder im Rahmen der Digitalisierung und zur Beschleunigung von Verfahren Kompetenzen an den Bund übertragen, da in einem digitalen Zeitalter deutlich mehr Dinge zentral und mit gebündelten Anstrengungen koordiniert werden müssen, um zu gelingen.

Aber beim Glasfaserausbau würde eines sehr schnelle Hilfe bringen: Nämlich die Anerkennung einer Datenanbindung mit mindestens 1Gbit/s Up-/Downstream als lebensnotwendige Grundversorgung wie Wasser, Abwasser und Strom für jeden Neubau und schrittweise für jede bestehende Wohnung. Das wäre konsequent, der Zeit angemessen und würde viele bürokratische Blockademöglichkeiten wegbügeln, weil der Anspruch auf den Anschluss über nahezu allem stehen würde.

Hier kann man sehen, wie gut wir dastehen. Man braucht sogar einen Abstandshalter zu den führenden Nationen (und ein Fernglas), damit man uns aufführen kann, und in Chile ist die durchschnittliche Geschwindigkeit 3 mal so schnell wie hier:
Screenshot from 2023-11-01 20-33-24.png


Quelle: https://de.statista.com/statistik/d...digkeit-in-ausgewaehlten-weltweiten-laendern/
 
Preislich für viele Kunden einfach nicht attraktiv, dem in DE allgegenwärtigen Wasserkopf sei Dank. Von den Trupps die dir deinen Gehweg und die halbe Straße mit ihrem Gestümpe versauen, sprechen wir lieber gar nicht erst. Alles in Allem, eine echte Erfolgsgeschichte :-).
 
... Hier kann man sehen, wie gut wir dastehen. ...
Die Frage ist doch, wieviel man "braucht". ich habe z.B. nur 50 Mbit/s und bin damit weit unter dem Durchschnittswert. "Brauche" ich mehr? Wenn man seinen Datenbedarf massiv reduziert, und keine Werbung sieht, kommt man damit verdammt weit. Am Haus liegt eine 1Gbit Leitung. Die Infrastruktur ist da, aber was sollte ich mit der Geschwindigkeit? Beruflich wäre das etwas anderes.
 
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Ein Vergleich mit der hiesigen Diskussion um den Ausbau in der Fläche ist also unpassend. Da können die Kosten pro Anschluss schon mal das Tausendfache oder mehr betragen, weil sie auf weniger Anlieger umgelegt werden können. Und die Kosten sind absolut natürlich auch viel höher, denn den Deutschen darf man bekanntermaßen nicht einmal eine oberirdische Stromleitung in 5 km vor das Dorf setzen. Die verschieben lieber die Energiewende um 20 Jahre und zahlen dann 10 mal so viel für Erdkabel, ehe eine Beeinträchtigung der ländlichen agraindustriellen Idylle hingenommen wird.

Weil oberirdische Leitung auch Schwachsinn sind solange sie nicht innerhalb einer Stadt von Haus zu Haus gespannt werden.

Die Masten müssen regelmäßig kontrolliert(Prüfung der Standsicherheit) und Instandgehalten/ausgetauscht werden. Holzmaste schaffen bei uns in der Kommune 10 Jahre. Die von Hunden auserwählt werden deutlich weniger.

Das was inzwischen für Prüfungen, Instandsetzung und Austausch bezahlt wurde übersteigt die Tiefbauvarinate inzwischen deutlich. Da die Summe aber laufend sind und nicht wie beim Tiefbau auf einmal anfallen wird eben weiter gemacht.
 
Die Frage ist doch, wieviel man "braucht". ich habe z.B. nur 50 Mbit/s und bin damit weit unter dem Durchschnittswert. "Brauche" ich mehr? Wenn man seinen Datenbedarf massiv reduziert, und keine Werbung sieht, kommt man damit verdammt weit. Am Haus liegt eine 1Gbit Leitung. Die Infrastruktur ist da, aber was sollte ich mit der Geschwindigkeit? Beruflich wäre das etwas anderes.
Ich glaube Dir, dass Du nur 50 Mbit/s brauchst. Die Denkweise dahinter ist auch typisch deutsch.
Man isst bei McDonald's, sucht im Netz mit Google, schenkt Facebook seine Daten, betreibt mit Microsoft oder Apple seinen PC und fährt in einem Tesla.
Wo ist da eigentlich der Stolz, wo ist die Kreatitität, selbst etwas zu erschaffen? Für mich hört es sich so an, als ob der Deutsche, weil er mit seiner Internetleitung nie etwas anderes tun konnte, als Youtube schauen und MP3s filesharen, schon völlig resigniert hat. Und unterdessen saugt in China irgendein Chinese mit seiner 10 Gbit/s-Leitung in seiner 10m²-Wohnung mit mehreren gleichzeitigen Verbindungen Tonnen an Daten aus dem Netz und füttert seine KI damit.
Das ist das wirklich traurige, wir sind dem Anschein nach zu einer Gesellschaft an Gammlern geworden, die nur noch das Interesse haben, bestehendes Geld ausgeben zu können. (Sorry, ist nicht persönlich gemeint ;) )
Edit: Wenn ich für 100€/M eine 10 Gbit/s-Leitung haben könnte, würde ich das sofort zahlen. Edit2: Und wenn ich mir die 10 Gbit/s-Leitung über einen Server im Rechenzentrum anmiete, weiß ich, dass 2 Monate später irgendein US-Amerikaner zufälligerweise "die gleiche Geschäftsidee" hatte.
 
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Mir egal.
Bei mir liegt Glasfaser per AON im Haus direkt an und ich habe einen 1000Mbit down / 500Mbit Up Vertrag am laufen.
Und das in einem Dorf mit weniger als 100 Einwohnern ?
 
... Wo ist da eigentlich der Stolz, wo ist die Kreatitität, selbst etwas zu erschaffen? ...
Welcher private Datenverkehr ändert etwas? Muss ist, um stolz auch mich sein zu können, 50 Livekameras in der Wohnung haben?

Die nächste "Datensau" wird die KI. Gerade gestern las ich einen spannenden Artikel über die Entschlüsselung von tierischer Sprache mittels KI. Ja, dafür z.B. lohnt es, Daten zu sammen. Eine handvoll Mikrofone im Garten erzeugen welche Datenmenge? Erkläre mir bitte, wozu ich eine Gigabyte Leitung brauche. Und nein, nicht für Dir von Dir angenommenden Dinge,
.... Und unterdessen saugt in China irgendein Chinese mit seiner 10 Gbit/s-Leitung in seiner 10m²-Wohnung mit mehreren gleichzeitigen Verbindungen Tonnen an Daten aus dem Netz und füttert seine KI damit ...
Macht er daas "privat" oder "beruflich"? Beruflich ist eine solche Datenleitung oft sinnvoll, je nach Art des Jobs,
 
Macht er daas "privat" oder "beruflich"? Beruflich ist eine solche Datenleitung oft sinnvoll, je nach Art des Jobs,
So wie Bill Gates in seiner Garage MS DOS geschrieben hat, erschafft er eine Lösung, die er an den Markt bringen kann. :) Also mit einer Idee und den Mitteln eines normalen Bürgers.
Und wenn wir hier solche Leute haben könnten, bräuchten wir eventuell einige der genannten, amerikanischen Unternehmen nicht. Das Problem ist nur, dass man in Deutschland in den Garagen auf dem Trockenen sitzt, weil man Wohnlandschaften für geriatrische Fälle geschaffen hat, statt Innovationswerkstätten. Dann wundert man sich, wenn die jungen Leute für höhere Löhne abhauen und man sich Altenpfleger importieren muss... (Edit: Ich kann an fünf Fingern abzählen, was am Ende teurer ist)
 
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