AW: AMD Pinnacle Ridge: Ryzen 7 2700X in öffentlichen Benchmarks aufgetaucht
Die Leistungsvergleiche mit Intels Coffeelake-CPUs hinken doch sehr, weil diese auf einer komplett anderen Architektur aufbauen, daher sind sie unfair.
Man muß folgendes bedenken:
1.) Intel ist der Marktführer und war in den letzten Jahren (vor Ryzen) erschreckend überlegen von der Leistung her, daher haben sie sich mit geringen Leistungssteigerungen alle paar Jahre auf ihren Lorbeeren ausruhen können, zu ungunsten der Endkunden, die saftige Preise für kaum schnellere Hardware bezahlen durften. Dazu die dauernden Plattformwechsel, damit Intel noch mehr verdienen konnte, wieder auf Kosten der Endkunden.
2.) Dadurch ist die meiste Software auf Intel-CPUs hin optimiert worden, somit kann beim Vergleich zwischen Coffeelake und Ryzen mit der meisten aktuellen Software gar nicht das wirkliche Leistungspotential von Ryzen heraus gefunden werden, das würden wir erst sehen, von Kompiler verwendet werden, die auf Ryzen optimiert worden sind, oder sowohl auf Coffeelake wie auch auf Ryzen gleichermaßen.
3.) Die meisten Kunden kaufen eine CPU um mit dem Rechner gut arbeiten zu können, also Videos zu bearbeiten und zu konvertieren, Fotos zu bearbeiten, Datenbankanwendungen zu nutzen usw.. Sicher gibts auch viele, die die CPU vornehmlich zum Spielen kaufen, für die ist Intel aktuell die bessere Wahl, aber diese Kunden sind insgesamt sicherlich deutlich in der Unterzahl.
Gerade bei Anwendungen ist selbst der etwa ein Jahr alte Ryzen7-1800X manchmal schneller als der viel neuere i7-8700K.
4.) Wissen wir nicht, wohin die Entwicklung bei der Software, auch bei den Spielen in den nächsten Jahren gehen wird, also kann man davon ausgehen mit einem Ryzen-Hexacore oder Octacore mit SMT sehr gut ausgestattet zu sein, wohingegen die nur 6 Threads der neuen Intel i5 Coffeelake doch etwas wenig erscheinen, aktuell mag das noch unwichtig sein, aber in den nächsten Jahren könnte sich das Blatt deutlich zu gunsten von AMD wenden.
5.) Hat Intel bei der Anwendungsleistung auch geringfügig Leistung durch die Patches für Spectre und Meltdown eingebüßt.
6.) Intel verlötet die CPUs nicht, wodurch diese heißer laufen und OC-Spielraum eingebüßt wird. Wenn man die CPU köpft verliert man die Garantie und mit Pech geht einem die CPU dabei oder danach kaputt, was den Hersteller freut, weil er dann eine neue CPU verkaufen kann. Im Worstcase für den Endkunden ist die Plattform dann schon wieder veraltet und zwingt den Kunden auch noch zu einem Boardwechsel.
7.) Bietet AMD bis etwa 2020 neue CPUs für die aktuelle AM4-Plattform, was wesentlich kundenfreundlicher ist und einem einiges an Kosten ersparen kann beim späteren Aufrüsten.
8.) Erinnere ich trotzdem nochmal hieran:
Sky-/Kaby/Coffee Lake: Sockel-1151-CPU von "Skylake-sicherem" Kuhler beschadigt [Update]
Mit AMD und AM4 hat man einfach die physisch stabilere Lösung, erstrecht bei Verwendung schwerer Kühler oder beim Transport des Rechners.
Dennoch ist dieser Umstand nicht die Schuld von Intel selbst, jedoch ist LGA und die ab Skylake dünneren CPU-Platine eine weitere Achillesferse.