So langsam sollte sich doch herumgesprochen haben, dass nicht die Hersteller die Preise machen, sondern der Handel. Die Hersteller kommunizieren immer noch die selbe MSRP / UVP und verlangen - was das eigentlich Entscheidende ist - immer noch die selben Kontingentpreise.
Und warum verkauft der Handel Intel-CPUs günstig? - Weil sie genug davon haben und bekommen.
Die ganzen letzten Monate, in denen AMD zugelegt hat und die Bestände abgekauft wurden, konnte Intel seine ursprünglich gekippte Produktion wieder einigermaßen auf Vordermann bringen und Reserven anlegen. Die Lager sind voll und sowohl Intel als auch der Handel wollen sie leer haben, bevor die nächste Generation auf der Matte steht. Also werden die CPUs so günstig verkauft, wie es nur irgendwie geht.
Und da geht einiges, weil Intel die Entwicklungskosten schon vor Jahren wieder hereingeholt hat. Das ist das selbe, was AMD nach der letzten GPU-Krise mit Polaris gemacht hat: Eine alte Achitektur noch mal aufhübschen, das letzte aus selbiger rausholen und preiswerte Produkte auf den Markt bringen. Klar, dass man sich da als Verbraucher nicht beschwert.
Mit Zen 3 geht das aber nicht. Die Entwicklung war teuer, das Geld muss wieder reinkommen, also ist die UVP grundsätzlich höher. Gleichzeitig ist die Nachfrage groß genug, dass die Produktion kaum hinterher kommt und auch der Handel keinen Anlass zu Preissenkungen sieht. Die gibt es erst, wenn die Preisoffensive für Comet Lake bewirkt, dass Zen 3 nicht mehr so gut läuft und sich Bestände ansammeln. Dann gibt es dort volle Lager und Anlass für Preisenkungen.
Und so weiter und so fort. Und an sich überhaupt nicht ungewöhnlich, sondern allenfalls untypisch verschärft durch die pandemiebedingt schleppende Warenbewegung, stark erhöhte Nachfrage und massiv ausgereizte Produktion.