Aus für die geplante Obsoleszenz - Mindestnutzungsdauer für Elektronik per Gesetz?

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Mit einem Gesetzvorschlag will die Fraktion Die Linke eine Mindestnutzungsdauer für technische Geräte durchsetzen. In dem Vorschlag sind für Telekommunikations- und Unterhaltungselektronikgeräte 3 Jahre vorgesehen. Mit dem Entwurf will die Fraktion Ressourcen schonen und die Nachhaltigkeit bei der Herstellung technischer Produkte erhöhen.

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AW: Aus für die geplante Obsoleszenz - Mindestnutzungsdauer für Elektronik per Gesetz?

Wünschens- und lobenswert wäre so ein Gesetz ja - allerdings gibt es da zwei Probleme:
1. bringt es nichts oder nur sehr wenig, wenn so ein Gesetz nur in Deutschland/Europa verabschiedet wird, dann sind nämlich nur die Waren für den Markt hier ohne vorherbestimmte Lebensdauer, aberswo (Amerika, Asien etc) aber immer noch
2. wie will man das kontrollieren? Und wie sollen bei Verstoß die Strafen ausfallen? Wie bei Verstößen gegen das Lebensmittelgesetz, wo sich die Hersteller üner 50.000€ schlapplachen, weil das für sie nur Peanuts sind?

Letztendlich werden einfach nur die Preise steigen, die Produkte halten etwas länger (statt einen Monat nach Garantieablauf gehen sie nun 1 bis 2 Jahre nach Garantieablauf kaputt) und der Kunde ist der (immer noch) Dumme. Siehe Phoebuskartell, nach dessen Auffliegen und Bestrafen aller Beteiligten die Glühbirnen trotzdem keine so lange Lebensdauer hatten, wie vor der Gründung dieses Kartells. Ja, die Lebensdauer blieb sogar genauso lang wie während der Kartellzeiten, und das obwohl sie voher mindestens doppelt so lange hielten.

Also meiner Meinung nach:
Gesetz ja, gerne. Aber wenn dann weltweit und Kontrollen, Strafen und die ganzen anderen Rahmenbedingungen müssen stimmen. Sonst kann man es auch lassen.
 
AW: Aus für die geplante Obsoleszenz - Mindestnutzungsdauer für Elektronik per Gesetz?

3 Jahre sind bei den meisten Geräten nur 1 Jahr mehr als die normal übliche Garantiefrist... ob man da so viel mehr davon hat...
Die Industrie ist nunmal auf ständiges Wachstum ausgelegt, aber wohin soll man wachsen, wenn alle Leute schon nen PC/Monitor/Drucker/Fernseher haben und mit den alten Geräten zufrieden sind... Man kann dann entweder so konstruieren, dass die Geräte kurz nach Ablauf der Garantiezeit kaputtgehen, oder mit neuen Features ködern.
Wenn jetzt die Mindestdauer von 3 Jahren kommt, dann wird der Kondensator halt minimal weiter weg vom wärmeentwickelnden Bauteil positioniert, so dass der statt nach 2 Jahren und 1 Monat eben nach 3,5 Jahren den Geist aufgibt... Solange Kunden bereit sind, ständig neue Geräte zu kaufen, wird sich da leider wenig ändern...
Die Doku über die Geplante Obsoleszenz dürften die meisten zwar kennen, hier nochmal für die die es noch nicht geschaut haben (http://www.youtube.com/watch?v=zVFZ4Ocz4VA)

Solange außerdem defekte Geräte ohne groß zu schauen, was da denn kaputt sein könnte, in den Müll wandern, obwohl vielleicht nur ein Schalter/Netzteil oder sowas defekt ist, wird sich an der Praxis leider wenig ändern... Und selbst beim Reparieren werden dann ganze Platinen getauscht, anstatt mal zu schauen, was denn hinüber ist (Kosten...)
 
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AW: Aus für die geplante Obsoleszenz - Mindestnutzungsdauer für Elektronik per Gesetz?

3 Jahre sind bei den meisten Geräten nur 1 Jahr mehr als die normal übliche Garantiefrist... ob man da so viel mehr davon hat...
Die Industrie ist nunmal auf ständiges Wachstum ausgelegt, aber wohin soll man wachsen, wenn alle Leute schon nen PC/Monitor/Drucker/Fernseher haben und mit den alten Geräten zufrieden sind... Man kann dann entweder so konstruieren, dass die Geräte kurz nach Ablauf der Garantiezeit kaputtgehen

Deshalb wird so ein Gesetz auch nie verabschiedet.
Merkel hat ganz klar gesagt, Wachstum vor allem anderen...

http://www.youtube.com/watch?v=P9qAYoXYzYw
 
AW: Aus für die geplante Obsoleszenz - Mindestnutzungsdauer für Elektronik per Gesetz?

Was die LINKE damit meint, bleibt wohl ihr kleines eigenes Geheimnis:

Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf,einen Gesetzentwurf vorzulegen, der
6.
sicherstellt, dass in jedem Fall die jetzige Gewährleistungsfrist von 2 Jahren erhalten bleibt;
Es wäre schon einmal ein Verdienst die Beweislastumkehr (6 Monate nach Kaufdatum) abzuschaffen. Im Übrigen haben wir bereits Gesetze, die eine verbraucherfreundliche Konstruktion (zumindest bei Akkus) von Geräten vorsieht.

Elektro- und Elektronikgeräte, die vollständig oder teilweise mit Batterien oder Akkumulatoren betrieben werden können, sind so zu gestalten, dass eine problemlose Entnehmbarkeit der Batterien und Akkumulatoren sichergestellt ist. Die Hersteller sollen die Wiederverwendung nicht durch besondere Konstruktionsmerkmale oder Herstellungsprozesse verhindern, es sei denn, dass die Konstruktionsmerkmale rechtlich vorgeschrieben sind oder die Vorteile dieser besonderen Konstruktionsmerkmale oder Herstellungsprozesse überwiegen, beispielsweise im Hinblick auf den Gesundheitsschutz, den Umweltschutz oder auf Sicherheitsvorschriften.
Blöd ist halt, dass dieses Gesetz so gestaltet ist, dass es bei einem Verstoß keinerlei Rechtsfolgen gibt (dieser Paragraph wird nicht in den Bußgeldvorschriften erwähnt, im Übrigen eine "soll"-Vorschrift) und durch die Ausnahme ("es sei denn") ohnehin eine Menge an Ausredemöglichkeiten gegeben sind. :schief: Und wenn es die billigste Ausrede der Welt ist: Kinder könnten den Akku ja verschlucken oder darauf herumkauen (Gesundheitsschutz).
 
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AW: Aus für die geplante Obsoleszenz - Mindestnutzungsdauer für Elektronik per Gesetz?

Wenn ich sehe, dass wir zu hause früher Geräte wie Fernseher, Plattenspieler, Kühlschränke und andere Elektrogeräte, sei es Großelektro-, als auch Kleinelektrogeräte zu hause hatten, die Problemlos 20 Jahre ohne eine Störung oder Fehler ihren Dienst verrichtet haben, empfinde ich drei Jahre als zu wenig.
Ich würde eher 5, 7 oder gar 10 Jahre angemessener empfinden.
 
AW: Aus für die geplante Obsoleszenz - Mindestnutzungsdauer für Elektronik per Gesetz?

Wäre zwar einerseits schön wen man dagegen vorgeht, nur wer soll es kontrollieren? Die werden da doch trotzdem so bauen das es nur so lange wie nötig hält. Wie will man denn eigendlich den Billigmüll aus Fernost überwachen? Wenn müßten die Strafen für solche Regelbrüche aber wirklich drakonisch sein und nicht aus der Portokasse zu entrichten sein. Kontrollinstanzen und Co würden das Produkt aber sicherlich auch verteuern wie auch vielleicht geringfügig bessere Bauteile, da könnte die Industrie auch gleich die Geräte verteuern und besser bauen.
 
AW: Aus für die geplante Obsoleszenz - Mindestnutzungsdauer für Elektronik per Gesetz?

Ich würde mir eine EU-Verordnung wünschen welche bestimmt das Akkus von jederman ausgewechselt werden können.

Ich find es eine Frechheit wenn man Akkus nicht oder nur durch einen Fachmann ersetzen lassen kann. Das zahlt sich nämlich nie aus. Das sollte ebenfalls Thema sein.
 
AW: Aus für die geplante Obsoleszenz - Mindestnutzungsdauer für Elektronik per Gesetz?

Beim 1. mal durchlesen hört sich so ein Gesetz zwar nett an, aber wenn man genauer darüber nachdenkt ist die Hoffnung, damit wirklich auch nur irgendetwas zu verändern, winzig.
Meiner Meinung nach wird es entweder so ausgehen:
1. Es geht sowieso nicht durch und plötzlich herrscht wieder stillschweigen darüber
2. Es geht durch, aber mit so veränderten Gesetzestext, geändert durch die netten Lobbyisten, dass es entweder gar nichts bringt, oder den Unternehmen sogar noch zuspielt.
3. Es geht durch, die Unternehmen lachen kurz und umgehen das Gesetz einfach

Das Traurige ist, es ist seit Jahrzehnten (wenn nicht schon länger) Gang und Gebe Zeug zu produzieren, das ein "Ablaufdatum" hat. Es schadet der Umwelt massiv und verschwendet Ressourcen im Gigantischen Ausmaß.
Leider kann die Wirtschaft, wie wir sie haben, niemals wieder zurück, weil dann alles zu Brüche gehen würde. =(
 
AW: Aus für die geplante Obsoleszenz - Mindestnutzungsdauer für Elektronik per Gesetz?

Ich bin da geteilter Meinung.

Auf der einen Seite bin ich aus vielen Gründen ( nicht nur mein Geldbörsl, sondern auch die völlig sinnlose Verschwendung von Resourcen) dafür, daß diesem fast schon verbrecherischem Trieben Einhalt geboten wird.

Auf der anderen Seite gibt es aber schon so viele Gesetze ( deren wenn auch noch so kleine Schlupflöcher von wissenden Juristen genutzt werden können), daß ich mich ernsthaft frage, ob das der einzige richtige Weg sein kann.

Ich persönlich hatte mit absolut keinem Geräte noch diese Probleme( Glück gehabt :)).

Aber wenn ich mir jetzt z.B. eine neue Waschmaschine von egal welchem Hersteller kaufen würde ( meine billige AEG werkelt nun schon seit 10 Jahren ohne Probleme) und diese nach z.B. 3 Jahren kaputt werden würde, dann wäre für es für mich klar, daß ich von diesem Hersteller nie wieder auch nur irgendwas kaufen würde.

D.h. ich sehe da ganz große Chancen für Markenhersteller, für garantiert fehlerfrei Produkte zu werben. Aus Konkurrenzgrgünden müßten dann zwangsläufig andere Herstelle auf den Zug aufspringen, um nich wesentliche Marktanteile zu verlieren.

Es müßte nur EIN hersteller damit anfangen und z.B. die Garantie auf 3 oder gar 5 Jahre erhöhen.

Es wundert mich, daß ausgefuchste Marketingstrategen diese Chance offenbar noch nicht erkannt haben und einsehen, daß nur zufriedene Kunden auch zukünftig der Marke treu bleiben.
 
AW: Aus für die geplante Obsoleszenz - Mindestnutzungsdauer für Elektronik per Gesetz?

Ich denke, dass das gesetzt nciht wirklcih den "interessen" der kundschaft dient.

Denn dies kauft nunmal mehrheitlich nach den prinziep "geiz ist geil". und dies hat nunmal zur folge dass die Hersteller pro verkaufte einheit weniger gewinnspanne haben, denn die Kunden achten dennoch auf features und verarbeitungsqualität. Dies bedeutet, dass sie die Gewinne über viele geräte machen. Dies ist allerdings nicht möglich wenn die geräte 20jahre oder länger halten und der kunde in dieser zeit somit nichts kauft.

Also müssten die PReise der produkte steigen wenn das gesetzt durchkommt, wobei sich dann die Bürger über die "steuererhöhung"/inflation/etc pp aufregen.

Auch wäre es interessant zu wissen, wie überprüft werden soll. denn es gibt in jeder, qualiätativ noch so gut verarbeiteten PRoduktserie nunmal abweichungen in der lebensdauer. So kann ein hersteller nciht garantieren, dass ein gerät so und so lang hält. er kann lediglich über garantie zeigen, dass er dafür gerade steht wenn in dieser zeit etwas nicht geht.
 
AW: Aus für die geplante Obsoleszenz - Mindestnutzungsdauer für Elektronik per Gesetz?

Bin persönlich sehr dafür. Für mich ist geplante Obsolenz mit einem Verbrechen gleichzusetzen.

Schade allerdings, dass der Vorschlag von der Linken kommt. Das mindert die Chancen für das Gesetz leider sehr.
 
AW: Aus für die geplante Obsoleszenz - Mindestnutzungsdauer für Elektronik per Gesetz?

Das wird nie durchkommen, die Union und die FDP glauben immer noch an das unendliche Wachstum:ugly:
 
AW: Aus für die geplante Obsoleszenz - Mindestnutzungsdauer für Elektronik per Gesetz?

Die Idee ist gut, ein Ausführung jedoch nahezu unmöglich, weil kaum Überwachbar und die Betriebe finden ja immer irgendwelche Mittel, Wege und Schlupflöcher, um sich wieder rauszureden.

Allerdings, leicht austauschbare Akkus und wieder echte Inhaltsanzeigen statt Blattzähler bei Drucker würde ich begrüßen
 
AW: Aus für die geplante Obsoleszenz - Mindestnutzungsdauer für Elektronik per Gesetz?

Die Idee ist gut, ein Ausführung jedoch nahezu unmöglich, weil kaum Überwachbar und die Betriebe finden ja immer irgendwelche Mittel, Wege und Schlupflöcher, um sich wieder rauszureden.

Allerdings, leicht austauschbare Akkus und wieder echte Inhaltsanzeigen statt Blattzähler bei Drucker würde ich begrüßen

Warum rausreden? Sollte das Gerät in dem festgelegten Zeitraum einen Defekt vorweisen muss es Kostenfrei repariert/ausgetauscht werden und fertig. Da gibt es nichts zu diskutieren oder sonst was.
 
AW: Aus für die geplante Obsoleszenz - Mindestnutzungsdauer für Elektronik per Gesetz?

Drei Jahre?

Wohl ein schlechter Witz. Für viele Geräte währen 5 oder 10 Jahre angemessen. Für manche eventuell auch 20.
Mein HP Laserjet 5P tut es immer noch und der ist schon uralt. Neue Laserdrucker halten nicht mal halb solange durch.

Es müßte nur EIN hersteller damit anfangen und z.B. die Garantie auf 3 oder gar 5 Jahre erhöhen.

Es wundert mich, daß ausgefuchste Marketingstrategen diese Chance offenbar noch nicht erkannt haben und einsehen, daß nur zufriedene Kunden auch zukünftig der Marke treu bleiben.
Es gibt einige die eine längere Garantie anbieten. Aber meist sind die Geräte dann auch ein Stück teurer und damit nicht Konkurrenzfähig. Die meisten Nutzer schauen heute nur noch auf den Preis.
Auf Haltbarkeit wird selten geachtet - was auch daran liegt das es hier nur seltenst Informationen gibt.

Beispielsweise, in welchem SSD Test wir effektiv auf deren Haltbarkeit eingegangen? Oder gar getestet?
Hier entscheidet nur der Längste Balken und der Preis.
 
Dem kann ich nicht zustimmen, wenn ich höre das ne durchschnittliche Festplatte etc. im Schnitt weniger als 5 Jahre hält wird die nicht gekauft. Bzw. wenn man bei einer durchschnittlichen Beanspruchen von einer Theoretischen Lebensdauer kleiner als 5J ausgeht.
 
AW: Aus für die geplante Obsoleszenz - Mindestnutzungsdauer für Elektronik per Gesetz?

Wurde aber auch Zeit, schön das der Staat ausnahmsweise mal auf Seiten der Bürger ist, und nicht auf Firmenseite.
Bin aber skeptisch, weil der Staat dann viel an Steuern verlieren wird, weil dann weniger neues kaufen.
:nene:
 
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