AW: SSD für die Windows Auslagerungsdatei nutzen!?
Bei WinXP 32bit o.ä. hat es oder macht es noch Sinn, der Auslagerungsdatei ein eigenes Laufwerk zu verpassen, da man ja auf maximal 3,5GB RAM seitens M$ festgenagelt ist.
Das ist keine Einschränkung die spezifisch für Microsoft ist sondern für alle 32 Bit Betriebssysteme gilt. Von 32 Bit Betriebssysteme spricht man i.A. wenn diese auf eine 32-Bit Architektur ausgelegt sind, d.h. auf einen Prozessor bei denen die Standard-Register 32 Bit breit sind. Damit ergibt sich auch für die Speicherverwaltung, dass eine Speicheradresse maximal 32 Bit breit sein kann, was 4 GB entspricht (2^32 Bit). Bei der virtuellen Speicherverwaltung steht jedem Prozess dieser Adressraum zur Verfügung, wenn der Gesamtverbrauch jedoch den physisch vorhandenen Arbeitsspeicher überschreitet, dann lagert das Betriebssystem Daten in die Auslagerungsdatei aus. Da das OS bestimmte Speicherbereiche für andere Zwecke reserviert, steht i.A. nicht der komplette 32-Bit Adressraum für Programme zur Verfügung.
Es gab einmal Krücken wie PAE die den Adressraum auch bei 32 Bit Prozessoren vergrößert haben, glücklicherweise wurden die mit den 64 Bit Architekturen überflüssig.
Die generelle Empfehlung der Auslagerungsdatei bei WinXP (32 Bit) ein eigenes Laufwerk zu verpassen macht also so in dieser Form keinen Sinn. Ist das OS gezwungen Daten auszulagern, dann wird man das immer merken egal auf welchem Laufwerk die Auslagerungsdatei liegt. Eine sinnvollere Empfehlung wäre hier die Auslagerungsdatei auf dem schnellsten Laufwerk abzulegen. Hat man bspw. eine SSD mit installiertem OS und eine zusätzliche HDD, so sollte man die Auslagerungsdatei trotzdem auf der SSD belassen.
Aber heute im 64bit-Zeitalter kann man die Auslagerungsdatei abschalten oder zumindest auf <1GB begrenzen, da sie mit der Unmenge an adressierbaren RAM bedeutungslos wird.
Das ist schlichtweg falsch. Auch bei einer 64 Bit Architektur gilt (wie oben beschrieben), dass Windows Daten auslagert, wenn der Speicherbedarf den physischen Speicher übersteigt. Deaktivierst du die Auslagerungsdatei und dieser Fall tritt ein, dann stürzt schlimmstenfalls dein Betriebssystem mit einem Bluescreen hart ab, zumindest wird das aktive Programm hart terminiert.
Für Windows gilt deshalb im Normalfall: Finger weg von manuellen Anpassungen der Auslagerungsdatei, die Standard-Einstellungen sind sinnvoll und haben keine negative Auswirkungen auf die Gesamtperformance des OS.
Hätte es einen Vorteil, wenn ich z.b. eine M2.5 SSD mit 16 oder 32GB installieren und die Auslagerungsdatei auf dieser gespeichert werden würde?
Diese wäre ja von den Zugriffszeiten wesentlich schneller als die normale HDD.
Hätte dies einen Vorteil bei spielen?
Mit 16 GB Arbeitsspeicher bist du was RAM angeht aktuell ziemlich auf der sicheren Seite. Es sei denn du hättest im Hintergrund noch Programme aktiv, die massiv Speicher "schlucken", was eher nicht der Fall sein wird wenn du nicht irgendwelche ungewöhnlichen oder fehlerhaften Programme installiert hast.
Sollte Windows in einem Spiel gezwungen sein Daten auszulagern, würdest du das sowohl bei einer SSD als auch bei einer HDD mit starken Rucklern merken.
Aber es empfiehlt sich generell eine SSD zu verwenden. In Spielen wirst du hier deutlich kleinere Ladezeiten merken, auf die FPS hat das aber keinerlei Auswirkung.
Außerhalb von Spielen wirst du einen extremen Unterschied feststellen zwischen einer OS Installation auf einer HDD und einer SSD.