Kann XP PCIe 4.0? NVMe? Thunderbolt? USB 3.2?
Mal ganz abgesehen vom aktuellen scheduler, der die Ryzen CPUs und auch die kommenden Alder-Lake CPUs erst richtig betreiben kann...
PCI-E 4.0: Ja (von einigen erweiterten Verwaltungs- und Stromsparfunktionen abgesehen, müsste man aber Patchen können)
NVME: Ja (Mittlerweile gibt es einen Treiber)
Thunderbolt: Nein, niemand Treiber entwickelt hat. Kann Windows 10 ohne Treiber aber auch nicht.
USB 3.2: Nein, niemand Treiber entwickelt hat. Kann Windows 10 ohne Treiber aber auch nicht.
Die Fähigkeiten des XP-Schedulers dürften ebenfalls denen des ursprünglichen Windows-10-Schedulers ähneln. Was du ansprichst sind alles keine zentralen Betriebssystembestandteile, sondern Anpassungen für neue Hardware, die so oder so ergänzt werden müssen und können. XP hat gegenüber 10 nur den Nachteil, dass es eben seit langem nicht mehr gepflegt wird – aber genau das will eine "bringt XP zurück"-Forderung umdrehen. Ähnliches gilt für eine ganze Menge Standards, die die Einrichtung von Verbindungen zwischen Geräten erleichtern sowie diverse mitgelieferte Applikationen. Die sind im wesentlichen genau das: Mitgliefert, aber kein elementarer Bestandteil.
Inhärente Unterschiede von XP wären die minimalistische Audio-Implementation, die für nahezu jede fortschrittlichere Aufgabe (und sei es nur eine MP3-Wiedergabe) 3rd-Party-Software brauchte (mit der dann aber mehr konnte, Stichwort DirectSound3D-Extensions), fehlender nativer IPv6-Support, schlechteres Multitasking, GPT-Unterstützung, die Verlagerung einer ganzen Menge Prozesse in den User-Mode (=> weniger Chancen für Sicherheitslücken oder durch Plug-Ins verursachte Abstürze des gesamten Systems), diverse Erweiterungen im Dateisystem, die neben kaum benutzten Formaten auch die Datensicherheit bei Abstürzen verbessern und natürlich eine ganze Reihe von neuen Cryptografie- und DRM-Diensten, die tief im System verankert sein müssen, damit man sie nicht aushebeln kann. Als oberflächlichen Aspekt könnte man noch 3D-GUI-Support nennen. Ebenfalls fehlend in XP sind eine vernünftige Touch-Unterstützung (die sich für Touch-only-Geräte auch nicht oberflächlich nachrüsten lässt) sowie natürlich der Support für Windows-Store und die low-level-Verbandelung mit Microsoft-Accounts ab der Installation.
Fun Fact: Mit Ausnahme des letzten Satzes sind alle soeben genannten Core-Features aber schon seit Vista an Board. (Security und Netzwerk wurden seitdem stetig erweitert, aber nicht in einem Maße, dass nicht auch mit einem Service Pack möglich sein müsste.)
Unabhängig von dem gesamten technischen Unterbau geht es XP-Fans beziehungsweise Windows-10-Hassern aber fast ausschließlich um die Benutzeroberfläche, das Update-Management und die (Nicht-)Anbindung an Microsoft-Online-Services. Das sind einfach nur Fragen des Designs beziehungsweise der Produktpolitik. Man müsste am Unterbau von Windows 10 rein gar nichts ändern, um die Forderungen zu erfüllen. Das gilt übrigens auch für nahezu alle Kritikpunkte an vorangehenden Windows-Änderungen. Mit Ausnahme des großen Wechsels von DOS- auf NT-Basis zwischen ME und 2000, die viel Abwärtskompatiblität vernichtet hat (und die man heute aber leicht durch integrierte Virtualisierung beheben könnte) gab es nie zwingend unumkehrbare Neuerungen. Alte Zöpfe wurden meist aus Design- oder Profit-, in seltenen Fällen aus Sicherheitsgründen abgeschnitten.