Geht bewusst mit Euren Daten um, überlegt genau, welche Daten in die Cloud dürfen und welche nicht, und stellt die Produkte entsprechend ein. Und dann aber alle Produkte, also auch Euer Handy...
Aber, was viel wichtiger ist, nehmt am politischen Diskurs teil. Die Sammlung von Daten lässt sich am Ende des Tages weder einschränken noch kontrollieren, da es im Geheimen hinter unserem Rücken geschieht. Ein komplettes Bewegungsprofil wird einfach dadurch erstellst, dass man ein Handy mitführt - durch den Mobilfunkbetreiber sowieso, aber wenn man es nicht verhindert, auch durch alle möglichen App-Anbieter auf dem Handy, da muss man gar nicht mal Google als den offensichtlichsten herauspicken.
Personenprofile werden durch Datenkorrellationen über das Verhalten im Netz ("Big Data"), Deine Geschäftsbeziehungen, Deine Bankdaten, Deine Käufe, Deine Lebenssituation, Deinen Wohnort usw. erstellt und erlauben es viel zu leicht auch, dank unzureichender Anonymisierung auf die tatsächliche Person zu schließen (obwohl das im Prinzip eigentlich verboten ist), und sind sowieso auch erschreckend genug, wenn man sie nicht auf eine Person rückführen könnte. Das kannst Du gar nicht verhindern, es sei denn, Du schließt Dich nahezu komplett aus dem Geschäftsleben aus (egal ob on- oder offline).
Die Gefahr hinter dieser Datensammlerei ist doch, dass darüber diskriminiert wird. Klingt erst mal toll, dass der gesunde, sportliche Mensch günstige Krankenversicherungen bekommt, der vorsichtige, unfallfreie Fahrer eine günstige KfZ Versicherung usw. Wenn dann aber eines Tages ein normaler Mensch ohne Begründung keine Versicherung, keinen Kredit oder keinen Job mehr bekommt, dann ist diese schöne Welt pervertiert. Man wird durch seine Daten, egal ob sie richtig oder falsch sind, diskriminiert.
Wenn man verhindern möchte, dass mit diesen technischen Möglichkeiten Menschen ungleich behandelt werden, dann muss die Gesellschaft Regeln einführen. Und diese Regeln müssen konsequent durchgesetzt werden. Es darf einfach keine Bevorzurgung oder Benachteiligung von Personen im täglichen Leben geben, nur weil ein Profil so oder so aussieht. Und dass muss man durchsetzen, auch gegen heftige Widerstände.
Es hilft nicht, zu versuchen, sich aus diesem Datengeschäft ausnehmen zu wollen, denn das geht einfach nicht und letztlich macht man sich damit ja selbst zum Paria, denn nichts ist verdächtiger als wenn es keine oder nur sehr wenige Daten zu einer Person gibt. Ein Boykott hilft Dir also nicht, im Gegenteil, es ist für mich eine Art Vogel-Strauß-Politik. Du willst es nicht wahrhaben, es geht gegen Dein Weltbild und deswegen klammerst Du Dich aus. Aber, sorry, die Realität wird Dich überrollen, und dann bist Du der Dumme.
Windows 10 zu boykottieren ist in diesem Gesamtzusammenhang einfach naiv und direkt belustigend hilflos. Wie als würdest Du in einem voll videoüberwachten Raum hinter einem Radiergummi verstecken wollen...
Hoffentlich hören das unsere Politiker nicht, dann brauchen die ja keine Angst mehr vor Kritik haben, die gegen ihre Gesetzesentwürfe zielen. 
