Öhm, es ist fakt, dass z.B. 45 FPS auf einem 60 Hz Display ohne Adaptive Sync niemals flüssig sein können. Das liegt in der Natur der Sache.
Ein Monitor ohne Adaptive Sync aktualisiert sich alle 16,66 ms. Wenn die GPU aber nur alle 22,2 ms einen Frame fertig rendert, dann kann der Monitor nicht plötzlich alle 22,22 ms nen Frame anzeigen, sondern wird das weiterhin alle 16,66 ms tun, komme was wolle. Wenn kein neues Frame da ist, dann wird eben das alte nochmal angezeigt.
Das führt zwangsläufig dazu, dass (wenn Vsync aktiv ist) jeder zweite Frame einfach zwei Refreshes lang angezeigt wird.
Frame 1 wird dann 16,66 ms lang angezeigt (=ein Refresh) und Frame 2 wird 33,33 ms lang angezeigt (=2 Refreshes) und das geht dann immer so weiter. 16,66 ms, 33,33 ms, 16,66 ms, 33,33 ms.
Bei 45 FPS (liegt genau zwischen 60 und 30 FPS) ist der Anteil der Frames pro sekunde, die mit 16,66 ms bzw. 33,33 ms angezeigt werden ekat 50:50 %. Das entspricht dann der Abfolge wie oben genannt.
Gehen die FPS richtung 60 FPS, reduziert sich der Anteil der 33,33 ms Frames pro Sekunde. Gehen die Frames richtung 30 FPS, erhöht sich der Anteil der 33,33 ms Frames. So hat man dann bei ca. 50 FPS eine Abfolge, die in etwa so aussieht: 16,66 ms, 16,66 ms. 33,33 ms. 16,66 ms, 16,66 ms, 33,33 ms. usw
Im Endeffekt kann also alles zwischen 30 und 60 FPS auf einem 60 Hz Monitor nur durch das schnelle hin und her zwischen einfach und doppelt angezeigten Frames erreicht werden, so dass man eben pro Sekunde im Durchschnitt auf die FPS kommt, die die Grafikkarte ausgibt.
Das KANN niemals flüssig sein, da die Frametime sich ständig bei jedem n-ten Frame verdoppelt, was man als Ruckler wahrnimmt.
Man kann jetzt zwar Vsync deaktivieren, das reduziert die Ruckler aber nur zum Teil. Frames die vorher 2 refreshes lang angezeigt werden, sind auch bei deaktiviertem Vsync zwei Refreshes lang zu sehen. Z.B. der untere Teil des Frames im ersten Monitorrefresh und der obere Teil des frames im zweiten Refresh.
Da aber beim zweiten Refresh schon ein Teil des nächsten Frames mit eingescannt und dargestellt werden kann, dauert es nicht mehr ganz solange, bis die Bildinformationen auf den Schirm wandern. Ohne Vsync ist das Ruckeln deswegen subjektiv ein wenig abgemindert, technisch bedingt ist es aber immernoch vorhanden.
Zusätzlich hat man nun Tearing, was den Bildfluss auch wieder stört und dafür sorgt, dass die obere bzw. untere Bildhälfte ständig hinterherhängt. Das Ruckeln bezieht sich somit nicht mehr auf das gesamte Bild, sondern auf die Tearing "Bruchstücke".
Wenn man adaptive Sync verwendet fällt beides Weg. Tearing gibt es nicht mehr und das Ruckeln, welches durch die ungleichmäßige Verteilung der Frames auf das fixe 60 Hz Raster entstehen werden eliminiert, da es eben kein fixes Bildwiederholraster mehr gibt. Der Monitor kann nun, wenn z.B. 50 FPS ausgegeben werden auf 50 Hz schalten. Bzw. anders herum. Das Bildsignal bestimmt von nun an, wann der Monitor ein neues Bild darstellt bzw. einen Displayrefresh durchführt.
Kurz gesagt: Es ist technisch bedingt eine essenzielle Eigenschaft von Adaptive Sync, dass Viele Bildraten deutlich flüssiger dargestellt werden können. Oder sagen wir "ruckelfrei". Denn wie schon gesagt wurde. Mit Adaptive Sync fühlen sich 40 FPS nicht plötzlich wie 60 FPS an. Aber sie sind eben ruckelfrei und das ist wichtig.
Auf einem 60 Hz Monitor merkt jemand, der empfindlich ist sofort, wenn die Framerate von 60 FPS auf 59 FPS fällt, weil man dann 1x pro Sekunde diesen einen Frame hat, der 33,33 ms lang statt 16,66 ms lang angezeigt wird. Diesen einen Ruckler, merkt man eben.
Man muss folglich aber auch sagen, dass 60 FPS auf einem 60 Hz Display bei aktivem Vsync exakt genauso flüssig sind, wie 60 FPS auf einem Adaptive Sync Display. Folglich würde ich auch nicht unbedingt sagen, dass ein Adaptive Sync Display mir den kauf neuer Grafikkarten erspart. Mit z.B. 40 FPS werden Games auch auf nem Adaptive Sync Display "zäh". Man merkt zwar keine störenden Ruckler mehr, man merkt aber trotzdem, dass das Spiel "langsamer" läuft.