Wie schützt man am besten seine Hardware und Daten vor Stromausfällen?

RyzA

PCGH-Community-Veteran(in)
Moin!


Da schon vor einen möglichen Blackout im nächsten Winter gewarnt wird ,wollte ich mal nachfragen, wie man eurer Ansicht nach seiner Hardware und Daten am besten schützen kann?
Wenn der Strom ausfällt verschwinden doch eigentlich nur die Daten welche im Arbeitsspeicher sind oder?
Welche Schutzmechanismen gibt es im Netzteil? Kann ein Netzteil erkennen ob es gewöhnlich abgeschaltet wird oder spontan der Strom wegbleibt? So das vielleicht noch ein bißchen Reststrom vorhanden ist, damit alles an flüchtingen Speicher bzw Daten langfristig gespeichert werden kann?
Langfristig helfen wohl USVs. Aber ich bräuchte eigentlich nur einen kurzfristigen Schutz, damit wichtige Daten von geöffneten Programmen auf der SSD gespeichert werden können. Und die Hardware geschützt wird.
Dazu noch eine Frage: wie gut können SSDs eigentlich Stromausfälle ab?
 
Zuletzt bearbeitet:
Datenschutz gegen Stromausfall ist vergleichsweise einfach: Gut gemachtes Backup. Da sind immer Kopien der Daten da die unabhängig vom Strom sind (wie/was/wo siehe https://extreme.pcgameshardware.de/threads/alkis-blog-48-der-backup-blog.606700/).
Was dadurch normalerweise nicht abgedeckt ist sind natürlich ganz kurzfristige Dinge. Man kann wenn man sehr vorsichtig ist über ein automatisch alle 10 Minuten oder sowas ausgeführtes Skript (oder per Tool) ziemlich feinkörnig sein Backup auf Stand halten so dass wenn der Strom weg ist nur die letzten paar Minuten Arbeit verloren gehen - wenns aber auf Sekunden ankommt (warum auch immer das im privaten Bereich so sein sollte) geht das nur über USVs und/oder spezielle Hardware die gegen Powerloss gesichert ist (beispielsweise Enterprise-SSDs die Kondensatoren drauf haben die noch Energie liefern um alle Caches wegzuschreiben wenn der Strom ausfällt).

Die Hardware selbst muss (gegen Defekte) nicht groß geschützt werden, ein Stromausfall beschädigt in 99,9% der Fällen nichts. Bedeutet wenn deine Daten gesichert sind brauchste im Blackout nichts weiter tun als hoffen dass der Strom zurückkehrt und den PC wieder anschalten. Die Hardware wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit genau funktionieren wie vorher.

Aber zu konkreten Fragen...
Wenn der Strom ausfällt verschwinden doch eigentlich nur die Daten welche im Arbeitsspeicher sind oder?
Alle Daten in flüchtigen Speichern. Dazu zählt neben RAM auch beispielsweise Cache in SSDs und Festplatten (was auch RAM ist). Letzteres ist ein weit größeres Problem da dadurch Daten korrupt werden können - deswegen gibts da aber auch Sicherungsfunktionen bei Profi-SSDs wie die genannten (Tantal-)Kondensatoren.
Welche Schutzmechanismen gibt es im Netzteil?
Gegen spontanen Stromausfall - keine. Dagegen kann ein Netzteil auch nichts machen.
Kann ein Netzteil erkennen ob es gewöhnlich abgeschaltet wird oder spontan der Strom wegbleibt?
"Erkennen" nicht wirklich, da Netzteile (abseits von manchen Highest-End-Teilen vielleicht) ja keine "wissende" Elektronik haben. Ich vermute, dass ein reguläres Abschalten über ein Schaltrelais im Netzteil geringfügig andere Abläufe hat als abschalten durch Stecker ziehen sozusagen aber spätestens der Sekundärteil des Netzteiles dürfte nicht "wissen" warum jetzt kein Saft mehr kommt.
So das vielleicht noch ein bißchen Reststrom vorhanden ist, damit alles an flüchtingen Speicher bzw Daten langfristig gespeichert werden kann?
Das bisschen Reststrom ist vorhanden und sogar vorgeschrieben ("Holdup-Time"), unter anderem deswegen haben Netzteile große Primärkondensatoren. Hier reden wir aber von Zeiträumen im Millisekundenbereich, da gehts drum kurze Netzschwankungen auszugleichen (wenn mal 10ms kein Strom da ist und das Licht kurz flackert...) oder Peaks von abartigen Grafikkarten die mal ne Millisekunde lang 900W statt 350 haben wollen, nicht um Datensicherung - dafür ist die Holdup-Time VIEL zu kurz, dafür brauchste ne USV die zumindest einige Minuten hält.
wie gut können SSDs eigentlich Stromausfälle ab?
Der Hardware ist das pupsegal. Die SSD erleidet streng genommen jedes Mal nen "Stromausfall" wenn du den PC abschaltest. Nur kommt da vorher der Befehl alles wegzuspeichern und die Aufforderung des Betriebssystems Bescheid zu sagen wenns erledigt ist (erst dann wird abgeschaltet, vorher steht da "herunterfahren"... ;-)).
Problematisch wirds nur, wenn der Ausfall wie oben gesagt unerwartet kommt und die SSD noch Daten im Cache hatte und/oder grade am schreiben war weil dann die Daten eben korrupt werden können. Der harware selbst schadet das nicht (die einzige Chance die zu beschädigen wäre ein extrem billiges netzteil zu verwenden das bei nem Stromausfall noch ne nette Spannungsspitze in die SSD ballert).
 
Datenschutz gegen Stromausfall ist vergleichsweise einfach: Gut gemachtes Backup. Da sind immer Kopien der Daten da die unabhängig vom Strom sind (wie/was/wo siehe https://extreme.pcgameshardware.de/threads/alkis-blog-48-der-backup-blog.606700/).
Backups sind klar. ;)
Die Hardware selbst muss (gegen Defekte) nicht groß geschützt werden, ein Stromausfall beschädigt in 99,9% der Fällen nichts. Bedeutet wenn deine Daten gesichert sind brauchste im Blackout nichts weiter tun als hoffen dass der Strom zurückkehrt und den PC wieder anschalten. Die Hardware wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit genau funktionieren wie vorher.
Ok dann bin ich beruhigt.:D
Das bisschen Reststrom ist vorhanden und sogar vorgeschrieben ("Holdup-Time"), unter anderem deswegen haben Netzteile große Primärkondensatoren. Hier reden wir aber von Zeiträumen im Millisekundenbereich, da gehts drum kurze Netzschwankungen auszugleichen (wenn mal 10ms kein Strom da ist und das Licht kurz flackert...) oder Peaks von abartigen Grafikkarten die mal ne Millisekunde lang 900W statt 350 haben wollen, nicht um Datensicherung - dafür ist die Holdup-Time VIEL zu kurz, dafür brauchste ne USV die zumindest einige Minuten hält.
Achso ok. Vielleicht sollte ich dann doch mal darüber nachdenken mir eine USV zu holen.
Eigentlich sind Stromausfälle aber sehr selten. Wir hatten einmal in 15 Jahren wo wir hier wohnen einen. Ich glaube da hatte ich nicht mal den PC an.
Doch man weiß nicht was nächsten Winter auf uns zukommt.
Der Hardware ist das pupsegal. Die SSD erleidet streng genommen jedes Mal nen "Stromausfall" wenn du den PC abschaltest. Nur kommt da vorher der Befehl alles wegzuspeichern und die Aufforderung des Betriebssystems Bescheid zu sagen wenns erledigt ist (erst dann wird abgeschaltet, vorher steht da "herunterfahren"... ;-)).
:daumen:
Problematisch wirds nur, wenn der Ausfall wie oben gesagt unerwartet kommt und die SSD noch Daten im Cache hatte und/oder grade am schreiben war weil dann die Daten eben korrupt werden können. Der harware selbst schadet das nicht (die einzige Chance die zu beschädigen wäre ein extrem billiges netzteil zu verwenden das bei nem Stromausfall noch ne nette Spannungsspitze in die SSD ballert).
Kann die SSDs oder das OS erkennen ob Daten korrumpiert wurden? Ausser jetzt durch chkdsk oder so?
 
Kann die SSDs oder das OS erkennen ob Daten korrumpiert wurden? Ausser jetzt durch chkdsk oder so?
Da gibts mehrere "Ebenen".
Die SSD hat intern Fehlerkorrekturen die sowieso immer laufen, da Massenspeicher sowieso nie fehlerlos sind und das berühmte gekippte Bit oder eine verschlissene Zelle ja auch erkannt und korrigiert werden muss. Das funktioniert aber prinzipbedingt nur bei sehr kleinen Fehlern.
Wenn da einie KB oder gar MB "kaputt" sind/fehlen/sonstwas gibts mehrere Möglichkeiten:

1.) Es ist eine Systemdatei und diese wird zwingend gebraucht.
Das bemerkst du einfach dadurch, dass Windows nicht mehr booten kann und ne Reparatur/Neuinstallation verlangt.
2.) Es ist eine Systemdatei und diese wird nicht zwingend gebraucht.
Solche Fehler kann man über sfc/scannow automatisch von Windows beheben lassen.
3.) Es ist KEINE Systemdatei.
Das ist eigentlich der worst case - denn das bemerkst du als Normalnutzer erst dann, wenn du deine Datei abrufen willst und sie ist unlesbar/beschädigt. Das sind dann die Urlaubsfotos die weg sind oder nur noch die obersten 2 cm da beispielsweise.

Punkt 2 und 3 wird aber nicht automatisch erkannt...
 
@Incredible Alk: Wenn mein PC maximal nicht mehr als 400-450W verbraucht und ich nur den PC hinter die USV anschließe würde doch so eine hier reichen oder? APC BR900G-GR Back-UPS Pro USV

Die hat 540W. Laufzeit über Batterie hat die 5 Minuten. Aber das würde ja reichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die reicht. Ich hatte genau die in meiner alten Mietwohnung (wo öfter mal random Sicherungen gefallen sind, Gründe dafür konnte ich nie finden außer alles uralt eben...) einige Jahre im Betrieb^^

Das Ding hatte im Idle bzw. nur Datenschieben im Windows ne Standzeit von 15-20 Minuten. Das reicht locker um alles was offen ist noch zu speichern und zu schließen (oder in meinem Fall an den Sicherungskasten zu wackeln und den Automat wieder reinzudrücken...).

Hinweise:
- Die USV braucht selbst dauerhaft ca. 5-10W, wird obendrauf handwarm deswegen und gibt dauerhaft ein sehr leises Brummgeräusch von sich (wenn man da sehr empfindlich ist könnte das nerven).
- Das Gerät testet in unregelmäßigen Abständen alle paar Wochen die Batterie und schaltet völlig random kurz in den Versorgungsmodus und zurück. Das ist zwar schön zum Selbsttest aber wenns mal nicht klappen sollte haste deinen Stromausfall am PC WEGEN der USV. Halte ich persönlich fürn Konstruktionsfehler dass man den Test nicht manuell auslösen kann bzw. die Automatik abschalten kann.
- Das Ding ist bockschwer wegen Bleiakkus (das Volumen des Gerätes ist zu 90% mit Akkus voll, die Elektronik ist winzig). Akkus soll man laut APC alle iirc 3 Jahre tauschen, das halte ich aber für Geldmacherei. Ich hatte die doppelt so lange im Betrieb und die Akkus waren topfit - Bleiakkus haben so lange sie voll gehalten werden auch kaum Verschleiß (siehe Autobatterie).
 
Das Ding hatte im Idle bzw. nur Datenschieben im Windows ne Standzeit von 15-20 Minuten. Das reicht locker um alles was offen ist noch zu speichern und zu schließen (oder in meinem Fall an den Sicherungskasten zu wackeln und den Automat wieder reinzudrücken...).
Achso klar. Ich hatte unter "Laufzeit bei Volllast" geguckt. :ugly:
Hinweise:
- Die USV braucht selbst dauerhaft ca. 5-10W, wird obendrauf handwarm deswegen und gibt dauerhaft ein sehr leises Brummgeräusch von sich (wenn man da sehr empfindlich ist könnte das nerven).
- Das Gerät testet in unregelmäßigen Abständen alle paar Wochen die Batterie und schaltet völlig random kurz in den Versorgungsmodus und zurück. Das ist zwar schön zum Selbsttest aber wenns mal nicht klappen sollte haste deinen Stromausfall am PC WEGEN der USV. Halte ich persönlich fürn Konstruktionsfehler dass man den Test nicht manuell auslösen kann bzw. die Automatik abschalten kann.
- Das Ding ist bockschwer wegen Bleiakkus (das Volumen des Gerätes ist zu 90% mit Akkus voll, die Elektronik ist winzig). Akkus soll man laut APC alle iirc 3 Jahre tauschen, das halte ich aber für Geldmacherei. Ich hatte die doppelt so lange im Betrieb und die Akkus waren topfit - Bleiakkus haben so lange sie voll gehalten werden auch kaum Verschleiß (siehe Autobatterie).
Danke für die Infos!:daumen:
 
Das Ding ist bockschwer wegen Bleiakkus (das Volumen des Gerätes ist zu 90% mit Akkus voll, die Elektronik ist winzig). Akkus soll man laut APC alle iirc 3 Jahre tauschen, das halte ich aber für Geldmacherei. Ich hatte die doppelt so lange im Betrieb und die Akkus waren topfit - Bleiakkus haben so lange sie voll gehalten werden auch kaum Verschleiß (siehe Autobatterie).
Erfahrungsgemäß kommt es sehr auf die Umgebungsbedingungen an, wie lange die Akkus halten. In einer unbelüfteten Abstellkammer, in der sich schön die Hitze staut, kann man eher von 3 Jahren ausgehen als in einem klimatisierten Raum, wo der Akku quasi unter Idealbedingungen "arbeitet" - Herstellungsfehler außen vor gelassen, was aber auch eine Ausnahme ist.

@RyzA Wenn es dir "nur" um private Daten geht, bist du mit einem Backup am besten beraten. Damit deckst du sehr viele Problemszenarien ab. Wenn du wirklich auf hohe Verfügbarkeit setzen willst, musst du an verschiedenen Stellen ansetzen und dann wird es schnell teuer.
 
Erfahrungsgemäß kommt es sehr auf die Umgebungsbedingungen an, wie lange die Akkus halten. In einer unbelüfteten Abstellkammer, in der sich schön die Hitze staut, kann man eher von 3 Jahren ausgehen als in einem klimatisierten Raum, wo der Akku quasi unter Idealbedingungen "arbeitet"
Stimmt schon - aber um auf 3 Jahre runterzukommen müssen die Bedingungens chon hart schlecht sein. Bei mir wars ne unisolierte Dachwohnung mit Ölofen. Bedeutet nachts im Winter 10 Grad, Mittags im Sommer 35 Grad (und das Ding stand in ner unbelüfteten Ecke zwischen zwei Schränken). War alles kein Problem, das Ding zeigte nach über 5 Jahren noch praktisch neuwertige Akkuleistung.
 
Stimmt schon - aber um auf 3 Jahre runterzukommen müssen die Bedingungens chon hart schlecht sein. Bei mir wars ne unisolierte Dachwohnung mit Ölofen. Bedeutet nachts im Winter 10 Grad, Mittags im Sommer 35 Grad (und das Ding stand in ner unbelüfteten Ecke zwischen zwei Schränken). War alles kein Problem, das Ding zeigte nach über 5 Jahren noch praktisch neuwertige Akkuleistung.
Vermutlich spielt die Qualität der Akkus auch mit rein. Hab auch schon 5 Jahre alte APC USVs gesehen, bei denen sind Akkus und Gehäuse quasi Eins geworden, weil die Akkus dermaßen aufgebläht haben.
 
Welche Hersteller Alternativen ausser APC gibt es eigentlich? Vor allem für Privatleute?
Für Privatleute halbwegs brauch- und bezahlbare kenne ich eigentlich auch nur APC. Die sind technisch jetzt nicht besonders geil (aus den genannten Gründen), machen aber ihren Job und kosten im Vergleich zu Profilösungen halt kein Vermögen.

Das kleinste/günstigste an USVs was technisch ein "Level" besser ist als die APC wäre eine OL1000HV:

...da zahlste schon mal direkt mindestens das doppelte, das ist dann halt Industriestandard bzw. ein Teil fürn Server-Rack.
 
Ein Standardbackup unter die Systempartition,
eine Kopie davon auf ein sekundäres internes Laufwerk.

Und wenn man auf Nummer sicher gehen will,
nochmals auslagern auf ein externes Laufwerk.

Fertig ist der Lack ... :D
 
Wie man seine Daten schützt bzw sichert weiß ich selber.
Es ging mir um den speziellen Fall falls mal der Strom ausfällt. ;)
 
Welche Hersteller Alternativen ausser APC gibt es eigentlich?
APC ist kein Hersteller, sondern eine Marke von Schneider Electric. (Vergleichbar mit BeQuiet, was auch kein Hersteller sondern eine Marke von Listan ist.)

Wie schon genannt wurde Riello UPS GmbH (Riello Power Solutions)
Roton PowerSystems GmbH
AEG
Delta Electronics (Delta-EMEA)
Sanyo Denki
...


Wie man seine Daten schützt bzw sichert weiß ich selber.
Es ging mir um den speziellen Fall falls mal der Strom ausfällt.
Im Grunde ist es in beiden Situationen identisch..... Duplizieren!
Beim einen sind es eben Daten, beim anderen Stromquellen.
 
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