US-Killerspiel-Diskussion: Als Reaktionen auf Attentate kein E-Sport im TV, bei Walmart keine Spielwerbung

Es ist Teil des amerikanischen "Demokratieverständnisses". Solange 300 Millionen Schwerbewaffnete das Land unsicher machen, kommt keine Diktator an die Macht, der nicht von der Bevölkerung getragen wird. Gut, Quasidiktator Trump wird von den Massen geduldet, Sicherheit für die Demokratie an sich bringt die Bewaffnung weniger.

Wen interessieren 17500 Morde im Jahr, wenn man sie ins Verhältnis von ca. 4 Millionen Toten im Jahr in den USA setzt? Diese Morde gehören zum System dazu. Kapitalismus bedingt den Kampf vom jedem gegen jeden. Und ab und zu dreht einer durch. Übrigens spannend, dass fast nur Männer Amok laufen. So what, die Wahrscheinlichkeit, durch einen Amoklauf zu sterben, geht gegen null.

Trotz der vielen Waffen töten Amokläufer Unzählige und werden nicht durch bewaffnete Passanten gestoppt, wie das die Waffenlobby und ihre Anhänger gern darstellen. Selbst Sicherheitspersonal, welches ausgebildet wurde und Waffen trägt, flüchtet bei dem Chaos, um sich in Sicherheit zu bringen. Dass man Waffen zur Selbstverteidigung trägt wird mit jedem Amoklauf widerlegt. Stattdessen werden oft Unschuldige erschossen, da die Polizei in den USA u.a. wegen der vielen Waffen im Umlauf "trigger happy" ist. Schlimm, dass solches Verhalten schon lang deutsche Polizisten angesteckt hat, z.B. als ein Unschuldiger von Zivilpolizisten durch die Hoteltür erschossen wurde und diese aber keinerlei Konsequenzen erfuhren, sondern die Justiz wahnwitze Geschichten zusammenstrickte, um sie davon kommen zu lassen (Zurwehme "Flucht"). Oder der Student, welcher zwar kein Unschuldiger war, aber mit 12 Schüssen niedergestreckt wurde, von denen 7 in den Rücken erfolgten (Fall Tennesse Eisenberg). Die Polizei und Justiz steht in den USA, wie auch hierzulande über dem Gesetz und das ist ein Fakt. In anderen Ländern, wie z.B. Japan ist es nicht viel besser, wo z.B. Unschuldige durch die Polizei in den Selbstmord getrieben werden, aber den Angehörigen gesagt wird, sie sollen sich damit abfinden, da eine Klage keine Chance auf Erfolg hat.
 
Dass man Waffen zur Selbstverteidigung trägt, wird mit jedem Amoklauf widerlegt.
Das behaupte ich auch nicht. Man muss akzeptieren, dann man gegen Einzeltäter nichts machen kann, wenn man von totaler Kontrolle absieht. Man verhindert solche Taten mir Moral, Kultur und Sozialverhalten. An allen dieser Punkte fehlt es in den USA. Womit sich die Menschen gegenseitig umbringen, ist egal. Wenn sie keine Schusswaffen haben, nehmen sie LKWs, Schwerter, Messer und Gabeln. Es ist egal. Es ändert nichts daran. Fünf Morde pro 100.000 Bürger und Jahr sind im historischen Kontext verdammt niedrig. Die Amis sind da noch etwas zurück und liegen mit 5,6 zehnfach über Europa und Asien.

"Früher" sah das ganz anders aus.
Mord.JPG
Quelle: Homicides - Our World in Data

Und klar, in den USA ist die Quote immer noch zehnmal höher als in Spanien. Da ist noch Luft zur Optimierung. Es ist aber meiner Meinung nach ein Irrweg zu glauben, dass es ohne Schusswaffen "Friede Freude Eierkuchen" gäbe. Auch in der Schweiz ist der Waffenbesitz relativ verbreitet, die Tötungsrate liegt unter der von Deutschland. Was wir sehen ist eine Abhängigkeit vom wirtschaftlichen Gefälle. Je stärker das ausgeprägt ist und je mehr massive existenzbedrohende Armut es gibt, umso höher ist die Tötungsrate.

Es ist genauso zu einfach, alles auf die Schusswaffen zu schieben anstatt auf Killerspiele. Die Realität ist merklich komplexer.
 
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Man verhindert solche Taten mir Moral, Kultur und Sozialverhalten.

Das ist zwar richtig, aber wenn man den Zugang auf Schusswaffen einschränkt, reduziert man damit auch die Anzahl potenzieller Opfer. Der Attentäter von Dayton Ohio war mit einem 100-Schuss-Magazin (und einigen weiteren) ausgerüstet und ist nach weniger als 30 Sekunden von Polizisten erschossen worden. Trotzdem hat er 9 Personen ermordet und 27 weitere verletzt. Das schafft man beispielsweise mit einem Messer nicht... Die Schusswaffen sind also offenkundig ein gewichtiger Faktor.

Gruß,
Phil
 
... Die Schusswaffen sind also offenkundig ein gewichtiger Faktor.

Gruß,
Phil
Da widerspreche ich Dir gar nicht. Natürlich wäre es, wenn es strikte Waffengesetze gäbe und alle um Umlauf befindlichen Waffen eingesammelt würden, sicherer. Das wird in den USA aber nie passieren. Ich suche Lösungen immer im realisierbaren Bereich. Mit einem Tanklaster kann ich übrigens in Sekunden .... ach, ich lasse das lieber ...

Und wie Du an der Schweiz siehst, ist es weniger die Waffe an sich, sondern der Mensch, der andere umbringen will. An dem Punkt würde ich ansetzen. Mit mehr Lebensqualität für alle ist viel geholfen und zwar weit über das kaum existente Problem der Amokläufe hinaus.
 
Ich denke, man muss an allen Punkten gleichzeitig ansetzen, da sich die Effekte nicht addieren, sondern multiplizieren.

Gerade der direkte Vergleich der USA und der Schweiz zeigt, dass das Vorhandensein von Schusswaffen die Zahl der Tötungdelikte (im Verhältnis zur Einwohnerzahl) erhöht, besondere soziale Probleme jedoch noch stärker. Trifft gleich beides zu, ist das Ergebnis katastrophal.
Die USA haben im Durchschnitt 89 Schusswaffen pro 100 Einwohner, die Schweiz 46 Schusswaffen pro 100 Einwohner, also knapp die Hälfte. Dennoch haben die USA nicht nur doppelt so viele Tote durch Schusswaffen pro 1 Million Einwohner wie die Schweiz (7,7 im Jahr 2012), sondern rund viermal so viele (29,7 im Jahre 2012).

Darüber, ob in den USA pro Kopf mehr sogenannte "Killerspiele" gespielt werden als anderswo, liegen mir keine Zahlen vor, aber ich möchte behaupten, dass das 1.) nicht der Fall und es grundsätzlich 2.) kein relevanter Faktor ist. Und wenn es einer sein sollte, dann müsste man sich in den USA immer noch fragen, warum sogenannte "Killerspiele" dort mehr schädlichen Einfluss haben als anderswo.

Wenn man dann noch bedenkt, dass viele Todesschützen eher nicht zur Zielgruppe von Videospielen gehör(t)en und demenstprechend auch keinerlei Bezug zu solchen hergstellt werden kann, wird es noch absurder.
Nein, es ist recht eindeutig: Wie bei jeder Tat sind die relevanten Elemente Motiv und Gelegenheit. Und das gesellschaftliche Klima in den USA liefert nun einmal unzählige Motive für verwirrte Gestalten und die einfache Verfügbarkeit von Schußwaffen (insbesondere expliziten Angriffswaffen wie Sturmgewehre, die zur Selbstverteidigung denkbar ungeeignet sind) liefert die perfekte Gelegenheit.

Es genügt nicht, stabile gesellschaftliche Verhältnisse zu haben und Schußwaffen verfügbar zu halten (siehe Schweiz) oder nur Schußwaffen einzusammeln, aber nichts an den sozialen Verhältnissen zu ändern, denn wenn man schlechter an Schußwaffen kommt, werden Sprengstoffe, Feuer, Fahrzeuge, Gifte etc. eingesetzt.
 
Also einigen wir uns darauf, dass Kapitalismus immer zu einer ungleichen Verteilung führt und wir hoffen nie zu den Verlierern zu zählen?

Ohne jegliche Waffen bleibt uns immerhin die Möglichkeit die eigene Arbeitskraft zu vernichten. Zumindest hat sich das bei den Foxxcon Mitarbeitern über Jahre etabliert...

Man muss keine Waffen tragen, um über das Leben Anderer zu entscheiden, möchte ich nur mal anmerken.
 
Da widerspreche ich Dir gar nicht. Natürlich wäre es, wenn es strikte Waffengesetze gäbe und alle um Umlauf befindlichen Waffen eingesammelt würden, sicherer. Das wird in den USA aber nie passieren. Ich suche Lösungen immer im realisierbaren Bereich. Mit einem Tanklaster kann ich übrigens in Sekunden .... ach, ich lasse das lieber ...

Und wie Du an der Schweiz siehst, ist es weniger die Waffe an sich, sondern der Mensch, der andere umbringen will. An dem Punkt würde ich ansetzen. Mit mehr Lebensqualität für alle ist viel geholfen und zwar weit über das kaum existente Problem der Amokläufe hinaus.

Das ist ja doppelt naiv.
Zum einen sind Waffen Werkzeuge des Todes und nichts anderes.
Und wenn Du glaubst in den USA seien strengere Waffenkontrollen nicht möglich,
dann ist „mehr Lebensqualität“ noch abstruser.
Die gesamte amerikanische Lebensart ist darauf ausgelegt, soziale Versager auszusondern.
Es herrscht ein permanentes Klima von Angst und Unsicherheit.
Man will ja nicht mal für sozial Schwache eine geregelte ärztliche Versorgung, stattdessen läßt man sie lieber sterben.
Das ist da halt so.
 
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Ich versteh die ganze Aufregung nicht.
Ist doch logisch das da Menschen sterben , ich kauf mir doch keine Waffe wenn ich damit niemand erschießen kann, heißt ja nicht umsonst Waffe xD
Oder würdet ihr Euch eine Waffe kaufen wenn ihr damit niemand erschießen dürft und die nur in den Schrank zum anschauen stellen könnt ? ^^
Das ist ja dann rausgeschmissenes Geld :)

Nee im Ernst , bester Thread seit langem ;)
Dann kann selbst Seehofer nicht mithalten xD

PS: Die Frage ist ja jetzt soll ich meine Nvidia Aktien verkaufen und das Geld lieber in Smith & Wesson oder Sig Sauer stecken xD ..hhmmmm
 
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In Amerika wäre die beste Lösung wohl, dass jeder Schüler statt ein Jausenbrot einen Revolver mit in die Schule nimmt, natürlich bereits geladen und entsichert, damit im Ernstfall sofort zurückgeschossen werden kann. Aber besser wäre jeder Schüler und jeder Lehrer hätte gleich zwei Waffen, schließlich hat man auch zwei Hände. Weil Waffen scheinen nicht gurndsätzlich das Problem zu sein. Natürlich sind die Spiele, welche? Natürlich alle. Schon spielende Kinder im Kindergarten sind gefährlicher als Waffen im Supermarkt- dass müsste doch jeder Armeikaner doch längst wissen.

Aber ich denke es liegt an ihrer Sprache, das armerikanische Englisch klingt doch total agressiv. Sie sollten ihre Sprache ändern. Irgendwas anderes, wie wärs mit Chinesisch oder besser Russisch. Russisch würde den Herrn "Trammpel" sicher gut gefallen.
 
Da wohl nichts teurer gehandelt wird als Waffen werden wir wohl alle noch einige DLC kaufen müssen um die Gaminglobby zu stärken.
 
Ich hab die Nvidia Aktien nicht verkauft ! ich glaub an das Gute xD

Die Hoffnung stirbt zuletzt:/

PS: Donnerstag kommt ne Reportage auf ZDFinfo über Blackrock ^^ , bin selber gespannt
 
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