AW: Assange beantragt Asyl in Ecuador-Update 2
Das ist eben eines von vielen Problemen der komischen Plattform Wikileaks. Bei Wikileaks fehlt der Kontext bei der Informationsvergabe. Der Mensch glaubt das, was er sieht und in dem Video sind die US-Soldaten die bösen Schlächer. Und genauso reagieren die Leute dadrauf. "USA = Böse", "Terroristenschweine", "Mörder". Dann werden die Soldaten als zynische Killer hingestellt. Wem nützt das?
Der mündige, gebildete Bürger wird sich das Bild machen können, was wirklich in Afghanistan vorgeht, und daraus seine Schlüsse ziehen.
Der Bild-Leser wird "Skandal" schreien - das tut er aber auch, wenn man ihm sagt, dass Regen giftig ist. Von daher ist dieser "Nachteil" irrelevant, da omnipräsent, egal um welches Thema es geht.
Ein weiteres Problem von Wikileaks ist, dass so ein Video überflüssig ist (es befriedigt nur den Voyeurismus). Es reichen die Information und die kriegen wir täglich über die ganz normalen Nachrichten. Wobei sowas nur noch selten erwähnt wird, weil es im Krieg viel zu oft vorkommt. Dann gibts das Problem, dass viele Informationen illegal sind, und Leaker wie Manning dadurch zu Schaden kommen. Noch ein Problem: z.B. Geleakte Dossiers über Politiker anderer Länder. Nach Beurteilung des US-Aussenministeriums ist z.B. der deutsche Aussenminister Guido Westerwelle inkompetent und eitel. Erstens gehen die internen Beurteilungen anderer Länder niemanden was an, zweitens können sich soche Informationen negativ auf die Beziehungen der USA mit einem anderen Land auswirken. Bei Russland wäre das gar nicht schön (negatives Dossier über Putin). Das Collateral Murder Video hatte die irakische Bevölkerung übrigens noch mehr gegen die Amerikaner aufgewiegelt. Die angespannte Situation wurde damit noch verschlimmert. Auch hier: Wem nützt das?
Das Video an sich ist weder überflüssig noch befriedigt es den Voyeurismus. Die Veröffentlichung ist absolut legitim, und dient wie gesagt dem Bürger zur Information, den wie du richtig sagtest, die Informationen holen sich viele aus den Nachrichten - die müssen das Video jedoch erstmal sehen, um daraus Fakten zu entnehmen. Was du anprangerst ist die zunehmende Boulevardisierung der Medienlandschaft, worin ich dich vollkommen unterstütze - das führt dann nämlich dazu, dass das Video nicht schlicht als "zur Kenntnis zu nehmen"
präsentiert, sondern als "boa, geil, Amis ballern durch die Gegend, gibt Tote, scheiß Amerikaner!!!"
vermarktet wird.
2ter Teil: Das Westerwelle inkompetent ist, ist ja nun keine Überraschung..
![Fettes Grinsen :D :D](/styles/ctec/images/smilies/biggrin1.gif)
.. und ansonsten ist es halt so, dass wenn man Dossiers über Interna führt, diese es eines Tages an die Öffentlichkeit schaffen werden. Überhaupt gibt es meiner Meinung nach keine illegalen Informationen (Was zur Hölle soll das sein?), sondern bloß gut gehütete Geheimnisse, oder eben öffentlich zugängliche Informationen. Das ist ja der Sinn von Informationen, jemanden zu informieren.. wie sollte es illegal sein, sich zu informieren? .. Schöne Welt muss das sein.
Wikileaks ist einfach von anarchistischen Idealen geleiteter Blödsinn und es ist ganz natürlich, dass die grössten aktiven Unterstützer von Wikileaks verfolgt werden.
Na ja, das Thema ist für mich erledigt. Wikileaks ist - wie gesagt - gegessen. So eine Plattform ist (zum Glück) dem Untergang geweiht.
In meiner Welt dient der Staat dem Bürger, und dieser sollte daher auf (fast) alle Informationen und Daten zugreifen können, ohne deswegen jurisitsche/sonstige Konsequenzen befürchten zu müssen. EIne Plattform wie WikiLeaks unterstützt diese Idee, indem sie den Staat, der sich vom Bürger entfernt hat, wieder transparenter macht.
Ein Glück gibt es nicht mehr von deiner Sorte..