1) Das Thema Open-World ist eigentlich zu umfangreich, um es mal kurz in einem schnellen Post abzudecken. Das System von Gothic ist im Prinzip nicht schlecht, hat aber auch so seine eigenen Probleme. Sagen wir es mal so: ich hätte einen Modulansatz wie in Witcher 2 oder den alten Infinity Engine Spielen für deutlich vorteilhafter gehalten für den Story-Fokus der Witcherreihe. Der seamless open world Ansatz wie jetzt für Witcher 3 bringt imo keinerlei Vorteile für die Stärken der Reihe mit sich, wohl aber Probleme, vor allem für so Sachen wie Spannungsbogen, Pacing, Balancing usw. Ein derartigen Open World Spiel setzt auf Erforschung der Welt (und damit auf Ablenkung), was eigentlich einem dichten und atmosphärischen Storyereignis wie in der Witcherreihe spätestens seit Teil 2 diametral entgegen steht. Gothic war ein klasse Spiel, das als open world Spiel eben auch von der Erforschung der Spielewelt gelebt hat (dazu hat auch der "namenlose Held" beigetragen, da es in open world Spielen klassisch eher um das "ich mache mir eine Story" als um das "ich erlebe eine Story" geht). Noch viel stärker ausgeprägt ist das natürlich in den TES Spielen, die hoffentlich nur sehr wenig Eingang finden in Witcher 3. Wenn das Spiel wirklich der Gothic Formel folgt, dann ist die Open World Umgebung eh nur mehr oder weniger window dressing, weil dann der Schwierigkeitsgrad der Gegner für eine mehr oder weniger lineare Spielerfahrung sorgt nach dem Motto "Wald X - wo die nächste Mainquest wartet - kann ich jetzt noch nicht betreten, weil die Gegner da noch einen zu hohen Level für mich haben. Ich muss noch Y Nebenquests in anderen Gebieten abreißen, um stark genug zu sein." Das Problem mit dem Ansatz ist, dass er nur eine Illusion einer offenen Welt erzeugt. Effektiv kann ich dann nämlich nicht überall hin gehen, ganz im Gegenteil. Das dürfte Skyrim-Zockern, die diesen Ansatz nicht gewohnt sind, sauer aufstoßen, da bin ich mir recht sicher. Ich persönlich frage mich da eher, warum man eine riesige offene und zusammenhängende Welt baut, wenn man sie dann eh wieder künstlich beschränkt durch den Schwierigkeitsgrad. In dem Fall hätte man auch einfach gleich eine linearere Erfahrung (z.B. mit Modulen/Akten wie in Witcher 2) erschaffen können ohne lange Laufwege und viel Leerlauf und ohne den ganzen Aufwand der Erschaffung der Spielwelt. Die gesparte Arbeit hätten sie dann hingegen in sorgfältig platzierte Gefechte und mehr Quests und Story stecken können (relativ gesehen)...
2) Dir schon, mir nicht. Schon das UI in Witcher 2 war kaum für M/K angepasst bzw. ist nicht gängigen PC-Konventionen gefolgt. Positiv ist einizig, dass das Inventar gridbasiert ist (zumindest bisher). Der Rest des UI ist klar auf Controller ausgelegt.
3) Ich weiß nicht mal, was Vertical Mapping ist, sorry. Ich nehme einfach mal an es ist eine grafische Spielerei, stimmts? Nun ja, ich spreche hier eigentlich überhaupt nicht von Grafik, sondern von Game Design. Optisch sehen auch einige Next-Gen Konsolen Titel sehr gut aus, das ist also nicht unbedingt etwas, was nur auf dem PC geht. Zumal ich persönlich eh kein Grafikfetischist bin.
4) Das mit dem Bauchgefühl ist eben so eine Sache. Das kann sich bei mir schnell ändern. Und ich bin nun mal jemand, der sehr emotional auf Spiele reagiert bzw. generell jemand, der sich schnell für was begeistern kann, aber ebenso schnell enttäuscht sein kann.
Na klar. Ich bin ein normaler Kunde. Ich kaufe Produkte, weil ich damit Spaß haben will und nicht weil ich damit einen guten Zweck unterstützen will. Dafür hab ich schon genug auf Kickstarter gebackt. Und wenn CDPR einen extra Zuschuss von mir hätte haben wollen, hätten sie Witcher 3 PC-only lassen sollen, ganz einfach. Da bin ich einfach knallhart und ehrlich...
Und ob GOG Galaxy wirklich das komplette Featureset von Steam haben wird, wage ich noch zu bezweifeln, ehrlich gesagt. Falls ja, dann wird sich die Wahrscheinlichkeit, dass ich mal wieder was auf GOG kaufe, sich erhöhen. Allerdings geht mir dann immer noch deren Anti-DRM Kreuzzug auf die Nerven...