AW: Streamerin "Sweet Anita" soll von Twitch gebannt werden, weil sie Tourette hat
Was du jetzt ausführlicher erklärst.
Danke für die Bestätigung.
Ich danke. Du hast soeben bestätigt, dass du entweder des verstehenden Lesens nur unzulänglich mächtig bist oder vorsätzlich selektiv liest.
Nichts von dem, was du behauptest hast, wird durch mich oder die von dir angeführten Artikel bestätigt.
Homosexualität unter Männern lässt sich NICHT zu ca. 25% (Woher kommt überhaupt diese Zahl?) durch Hirnschäden erklären, sondern eine isolierte Veränderung *kann* dazu führen, dass ein gewisser Teil von Männern mit älteren Brüdern mit *Anlagen* für Homosexualität geboren wird.
Und ob diese *Veränderung* überhaupt eine *Schädigung* ist, ist stark zu bezweifeln - schließlich ist es seit Menschengedenken normal, dass Menschen mehrere (auch männliche) Nachkommen haben.
Wenn man dann schon wild spekulieren will, dann doch wohl eher darüber, ob dass eine von zahlreichen ineinandergreifenden Notschaltungen sein könnte: Bekanntlich bringt Männerüberschuss gewisse Probleme innerhalb einer Population mit sich und viele Brüder bedeuten viele Männer. Da könnte es sich evolutionär als zweckmäßig herausgestellt haben, wenn einige nachgeborene Männer nicht im gleichen Umfang um Fortpflanzungsoptionen konkurrieren.
Der weibliche Körper entwickelt während der Schwangerschaft KEINE Abwehrkörper gegen männliche Föten, sondern das Immunsystem der Schwangeren löst eine Veränderung in einem Eiweißbaustein aus, der nur im Hirn männlicher Föten vorkommt. Das ist keine immunologische Abwehrreaktion, sondern eine vom Immunsystem der Mutter auslöste Aktion, über deren Zweck sich trefflich spekulieren lässt.
Deiner verqueren Lesart nach wäre auch die Ausbildung deines Immunsystem im Mutterleib die Folge von Abstoßung - ist es aber nicht. Wenn deine werte Frau Mama dich als Fötus loswerden wollte, hätte sie schon bewusst drastischere Maßnahmen ergreifen müssen, denn ihr Immunsystem arbeitet in Sachen embryonaler Entwicklung rein aktivierend.
Weil wir von Veränderungen reden wofür die Betroffenen nichts können.
Laut neuen Befunden:
Preying on Children: The Emerging Psychology of Pedophiles - The New York Times
Wenn ich mal aus dem Artikel zitieren darf:
“People don’t choose what arouses them — they discover it,” said Dr. Fred Berlin, director of the Johns Hopkins Sex and Gender Clinic. “No one grows up wanting to be a pedophile.”
Du schriebst jedoch:
Pädophilie ist zu ca. 40-60% angeboren, der Rest wurde in der Kindheit selber missbraucht und "vererbt" so das Trauma weiter. Man müsste also eher von Ansteckung sprechen.
Bemerkst du du die Diskrepanz selbst oder muss ich sie dir aufmalen?
Sicherlich kann erlebter Missbrauch ein Auslöser sein (ebenso wie zigtausend grundlegend harmlose Ereignisse des täglichen Lebens), durch den ein Mensch mit angeborener Anlage zu Pädophilie diese als sexuelle Ausrichtung entdeckt. Aber es wird kein Mensch ohne entsprechende angeborene Anlagen zum Pädophilen. Als Kind missbraucht werden viele, aber nur wenige pädophil - und zwar deshalb, weil jegliche Anlage dazu fehlt. Ebenso gibt es Pädophile, die nie selbst missbraucht wurden.
Und dann gibt es noch etliche, die Verhaltensmuster straffällig gewordener Pädophiler zeigen, aber gar nicht pädophil sind - ihre sexuelle Ausrichtung basiert eher auf Dominanz und die ist gegenüber Kindern als grundsätzlich Schwächere einfacher zu erzielen. Das wird auch gerne verwechselt.
Unnötig zu erwähnen, dass das immer noch keinen systematischen Bezug zum Tourette-Syndrom hat, denn die Anlage dazu ist nichts, was Betroffene an sich entdecken würden. Das ist eine komplett andere Ausprägungsmechanik.
Es gibt auch homosexuelle Männer welche vorher hetereo gelebt haben und erst später homosexuell leben.
Die haben sogar Kinder mit den Frauen.
Wenn sie nur angeboren wäre, dann würden sie ja von vornerein Männer auswählen.
Es sei denn sie haben aus einen (gesellschaftlichen) Zwang heraus zuerst anders gehandelt.
Du gibst dir die Antwort praktisch selbst.
"Zwang" ist dabei aber zu hart, obwohl es natürlich auch solchen gibt. In der Breite würde ich aber eher von Konvention reden: Menschen erfüllen widerwillig eine konstruierte Norm, um nicht anzuecken. Seit Homosexualität dekriminalisiert ist, hat die Zahl von Personen, die ein heterosexuelles Familienleben vortäuschen, drastisch abgenommen.
Das gilt übrigens auch für Frauen und es haben ja auch nicht wenige homosexuelle Männer und Frauen gemeinsam ein heterosexuelles Leben vorgespielt, weil es dadurch einfacher war, einvernehmlich ein gänzlich anders geartetes Sexualleben nebenher zu führen. Man verstand ja die Bedürfnisse des Ehepartners und konnte auch die Empfängnis etwaiger Kinder viel besser organisieren, ohne sich zum Geschlechtsakt überwinden zu müssen.
Und diese Kinder haben sogar die gleiche Chance auf ein stabiles Familienleben wie bei tatsächlich heterosexuellen Paaren, weil die sexuelle Ausrichtung vom Kinderwunsch komplett entkoppelt ist.
Einmal ganz davon abgesehen, dass es auch Bisexualität gibt. Für bisexuelle Männer und Frauen ist die heterosexuelle Musterfamilie die Option auf gesellschaftliche Akzeptanz, die andere Option bleibt offen.
Aber gut, meinetwegen können wir nach diesem leider erforderlichen Ausflug gerne wieder zum eigentlichen Thema zurückkommen. Ich lasse nur tendenziöses Geschwurbel ungern unkommentiert - am Ende nimmt das noch irgend ein zufällig vorbeikommender Grundschüler für bare Münze.