wenn das so einfach wäre weil die bergeteams da eh alle keien Ahnung haben oder ?
Welche "Berge-Teams"? Die typischen Berge-Teams für "Uber-Panamax-Schiffe"? Also 2 Klassen über Panamax, die mit über 366 Meter Länge noch länger als Neo-Panamax sind, und damit zu groß (zu lang und auch zu breit) für den Panamakanal? Die Berge-Teams die einfach mal so einen Riesen der Malaccamax-Klasse bergen bzw. auch nur auf See entladen können?
Da kommen nur Spezialfirmen in Frage die sowas vorher noch nie gemacht haben, und (wenn sie nicht "unkonventionell vorgehen") schon Wochen für die Planung und Vorbereitung brauchen. Die kannst du in der Regel auch nicht einfach anrufen, weil du gar nicht weißt ob sie sowas können - die melden sich wenn von sich aus bei dir.
Als Eigner bzw. Rederei musst du da schon selbst tätig werden, und entsprechende Ideen liefern. Da gibts kein Unternehmen was darauf spezialisiert ist mit einem Hubschrauber 40-Fuß-Container abzuladen, oder Teile eines solchen Malaccamax im Wasser abzutrennen, oder freizubaggern.
Eine andere Idee wäre noch mit Hochdruckpumpen die Erde und das Gestein um den Bug herum wegzuspülen, und gleichzeitig aufzusaugen (um es woanders wieder abladen zu können). Sowas könnte man gleichzeitig von Land und vom Wasser aus machen. Aber ob es eine Firma gibt die sowas wie im vorliegenden Fall schon mal gemacht hat? Die du einfach so in den "gelben Seiten" findest? Ich denke nicht.
Und dann arbeiten solche Unternehmen auch nicht primär nach Schnelligkeit. Siehe Costa-Concordia, wo es fast 2 Jahre gedauert hat das Schiff "nur" anzuheben und zu drehen. Und da entstand kein wirtschaftlicher Schaden von
>1 Milliarde Dollar pro Tag (mittlerweile vermutlich deutlich mehr, da schon 300 Schiffe warten). Schon alleine der Papierkram um sowas anzufangen dürfte nicht unerheblich sein.
Deswegen müssen alle "Bergeteams" bei so einem Fall wie der Ever Given improvisieren. UNd auch mal tätig werden ohne alle Eventualitäten vorher vielleicht noch am Computer zu simulieren.
Als Eigner bzw. Rederei musst du da aber auch bereit sein entsprechende Risiken einzugehen. Nicht erstmal tagelang hoffen dass der Koffer von alleine wieder frei kommt, oder mit nem Baggerchen erstmal bissl in der Erde spielen.
Lassen wir uns doch mal überraschen wie lange es dauert bis der Kahn wieder frei ist - und welche Methode (oder Kombination von Methoden) es am Ende geschafft hat. Dann kann man immer noch darüber sinnieren womit es schneller (und damit besser) geklappt hätte.
Die erste Woche ist quasi schon verstrichen. Und soweit mir bekannt wurde noch kein einziger Container abgeladen. Bisher wurde nur (afaik mit tlw. 20 Schleppern) gezogen und gebaggert. Und der wirtschaftliche Schaden hat afaik schon den Wert des Schiffes samt seiner Ladung überstiegen.