Gibts eigentlich nen bestimmten Grund das die Speicherchips so unglaublich geringe Kapazitäten haben? Wenn man sich die Kosten von USB-Sticks und Micro-SD Karten anguckt müsste man doch als Hersteller für einige Cent bereits Gigabyte an Speicher kriegen, da könnten noch ein paar Generation draufpassen...
Für UEFI-Speicher gelten ganz andere Anforderungen hinsichtlich der Datenhaltbarkeit, auch Schreib- und Lesevorgänge sind bislang anders (ob das technisch wirklich sein muss, kann ich nicht abschätzen), sodass entsprechende Chips bei gleicher Kapazität deutlich teurer sind. Hinzu kommt noch, dass die Preise nicht beliebig nach unten skalieren. Eine 256-GB-SSD mag halb so teuer wie ein 512 GB-Modell, aber das heißt nicht, dass es eine 256-MB-SSD auf gleicher technischer Basis für 1/1024tel des Preises gibt. Der Controller für Flash in SSD-Bauart wäre nämlich genauso teuer, Fertigung und Packaging auch. So werden aus Cent-Beträgen für die eigentlichen Speicherzellen ganz schnell zweistellige Euro-Beträge beim Endkunden, wenn man auf eine andere Technik wechseln muss.
Aber das nicht der Grund für 16 vs. 32 vs. 64 MB. Das sind jeweils noch finanzierbare Größenordnungen, auch wenn mögliche Preissteigerungen im Bereich von 1-2 Euro natürlich möglichst vermieden werden, wenn das möglich erscheint. Und genau das war der Fall: Noch 2015, in der Skylake-Generation, waren 8 MB-UEFIs üblich. Und diese nehmen in den meisten Fällen auch erfolgreich Microcodes für drei, oft sogar vier Generationen auf, wenn man die Platine für Coffee Lake modden möchte. Als sich die Mainboard-Hersteller 2017 also für 16 MB entschieden, wähnten sie sich also wahrscheinlich schon weit auf der sicheren Seite. Und dann kam AMD und hat pro CPU-Generation 2-2,5 MB rausgehauen und oben drauf noch einmal so viel für APUs.
Das funktioniert sogar. Mit dieser Methode bekommt man Epyc Rome CPUs auf Boards zum laufen, deren ROM zu klein für ein Rome-Bios ist. Von den Board-Herstellern gibts das natürlich nicht, man muss es selber machen. Kann man vielleicht mal im Hinterkopf behalten, wenn es mit Ryzen 4000 soweit ist. Das erfordert natürlich die Möglichkeit, ein Bios ohne unterstützte CPU zu flashen
Ich habe auch schon erfolgreich nach dem Reboot eines Flash-Vorgangs von einer nur mit dem alten auf eine nur mit dem neuen UEFI kompatible CPU gewechselt.
Aber ich werde das Thema im Auge behalten –
was bei Intel geht, sollte auch bei AMD klappen, wenn es nur am Microcode leigt. Sollte AMD aber auch die Unterstützung aus dem AGESA rauskicken oder schlicht verbuggen, so wie das eine Zeit lang mit X570 und Ryzen 1000 war, dann kommt man als Modder nicht mehr wirklich weit. Dann muss jemand neuen Code schreiben, der B550 und Ryzen 2000 beziehungsweise Promontory und Ryzen 4000 zusammenführt.
Die Frage ist möchte ein Hersteller, dass jemand über 4 Jahre das gleiche Board benutzt, ohne sich zwischendurch von ihm ein neues zu kaufen?^^
In aller Regel möchten die Hersteller das lieber, als jemand das jemand zwischendurch bei der Konkurrenz kauft.
Auch ist es lukrativer, einmal ein 300-Euro-High-End-Board zu verkaufen als zwei kurzlebige 150-Euro-Budget-Modelle, da diverse Fixkosten wie z.B. der Einkauf des I/O-Hubs nicht dem Mainboard-Hersteller, sondern seinen Zulieferern (in dem Fall AMD) Gewinn bringen. Bei den Zusatz-Features der Flaggschiffe ist die Gewinnspanne des Mainboard-Herstellers viel größer und wenn er diese Platinen mit dem Argument "langlebig" besser verkaufen kann, ist das ein klarer Vorteil für ihn.
Hmm, also ich habe zuletzt eher den Vorteil rausgepickt, dass Zen2-CPUs in defacto jedem Preissegment ihren Intel-Pendants gehörig den Arsch versohlen - zumindest wenn man mit seinem PC mehr macht als nur zocken.
Du denkst an Flash-Speicher. Das aktive BIOS ist aber nicht auf Flashchips, sondern auf CMOS-RAM gespeichert. Sonst bräuchte man ja auch keine Pufferbatterie um das am Leben zu halten.
Und CMOS-RAM (was im wesentlichen SRAM ist) ist halt einfach mal mehrere Größenordnungen teurer als der Billigflash einer SD-Karte.
UEFI-EEPROMs nutzen Flash-ähnliche Technik. Aber halt nicht billigen NAND wie SSDs, sondern teurere NOR-Konfigurationen. Sonst wäre es ja tödlich für eine Platine, wenn die Batterie mal leer ist oder herausgenommen wird. Diese dient aber nur dazu, die Systemuhr in abgeschalteten Strom weiterlaufen zu lassen und ein paar Flaggs zu speichern, während das eigentliche UEFI in nichtflüchtigem Speicher liegt. Diese Aufteilung ist auch kein Muss, sondern ein Sicherheitsfeature: Der zusätzliche flüchtige Speicher soll sich durch entfernen der Batterie löschen lassen, damit man einen fail-safe-Weg für Resets hat.
Ich würde auch meinen, dass Käufer*innen der Systemkombination von X470 und Zen1+ hier vergleichsweise schlechtergestellt sind. Für jene macht ein Aufrüsten auf Zen2 weniger Sinn, als für Käufer*innen von X370 und Zen1.
EDIT: Danke jedenfalls für den UEFI-Speicherhinweis!
Der Leistungsunterschied zwischen Zen und Zen+ ist sehr klein verglichen mit dem, was man für einen Sprung zum Zen4-Topmodell erwartet. Also entweder ist aufrüsten für beide Gruppen sinnvoll oder für keine von beiden – je nachdem, wieviel Zuwachs man selbst als Minimum verlangt.
Woher die Info mit USB? So wie ich das in den Folien von AMD gesehen habe und auch selber ein Board habe, was USB3.1 Gen1/2 unterstützt kann ich dem nicht ganz folgen.
In der Theorie (und auch Praxis, man kann es meine ich immer noch aktivieren mit einem älteren BIOS) sollte ja PCIe 4.0 ja auch auf den X470ern, den B470ern und auf manchen X370ern ja laufen, nur hat es ja AMD unterbunden
CPUs bis einschließlich Zen+ haben einen Controller mit USB-3.0-Geschwindigkeit, Zen2 und vermutlich auch Zen3 mit USB 3.1. Dementsprechend ergeben sich je nach CPU andere Anschlusseigenschaften an den Mainboards. Deswegen die Kompatiblität einzuschränken ist aber ein fadenscheiniges Argument von einem Hersteller, der zum einen diese Verlagerung von Fähigkeiten aus dem I/O-Hub in die CPU selbst zu verantworten hat und der zum anderen Prozessoren mit 8 statt 16 Lanes für Grafikkarten verkauft. Das bislang ganze Slots funktionslos werden, hat AMD nie gestört und ist wohl das größere Übel verglichen mit langsameren USB-Ports, wovon schlecht informierte Anwender ohne Benchmarks nicht einmal etwas merken werden. Ganz abgesehen davon, dass die meisten Budget-Mainboards, um die es hier geht, entsprechende Ports ohnehin wegen fehlender Redriver von vorneherein nur mit 3.0 spezifizieren, während AMD Mischspezifikationen bereitwillig akzeptiert, wenn dadurch X570-Platinen mit genau dem gleichen "Problem" verkauft werden.
mmm
Ich habe das so in Erinnerung das man auf den letzten S775 alles stecken konnte aber man in derAnfangszeit des Sockels auch immer
wieder ein neues MoBo kaufen musste.
War glaube ich primär eine Frage des FSB....
Wenn ich mich richtig erinnere, hat Intel tatsächlich in der zweiten Core2-Generation (P35) den offiziellen Support für die 90-nm-Pentium-4 gestrichen und in der dritten Core-2-Generation (P45) Netburst ganz raus geworfen. In beien Fällen stand den Mainboard-Herstellern aber eine Freigabe auf eigene Faust frei, viele last-Gen-Sockel-775-Mainboards kommen also mit allen 775-CPUs klar. (Und mit leichten Modifikationen auch noch mit allen 771er Xeons.
)
In Gegenrichtung, neue CPU auf altes Board, gab es dagegen mehrere FSB-Schwellen (die sich mit OC überschreiten ließen), die Änderung der Spannungswandleransteuerung zwischen Netburst und Core sowie die künstliche Sperre gegen Dualcore-CPUs bei i915 und i925 (nicht aber bei i865-Billig-Boards
). Wer also jede Sockel-775-CPU-Generation mitgenommen hat, konnte reichlich neue Mainboards kaufen. Aber jemandem, der von einem Pentium 4 3,2EE auf einen 3,46EE und dann weiter auf einen 840XE, einen 965XE und in Folge noch auf drei Core-2-Variationen aufgerüstet hat, dem ist sowieso nicht zu helfen.
Ich stelle mal eine gewagte These auf: AMD bekommt hier Druck von den Mainboard-Herstellern.
Anders als man vielleicht vermuten würde wenn man nur den Querschnitt hier im Forum betrachtet, kämpft AMD immer noch darum, aus dem Marktanteil-Keller heraus zu kommen. Für Mainboard-Hersteller bedeutet das: sie haben den gleichen Entwicklungsaufwand wie für ein Intel-Board, aber wissen schon von Anfang an, dass sie weniger Einheiten absetzen als bei einem Intel-Board. Wenn jetzt noch dazu kommt, dass viele potentielle Kunden einfach eine neue CPU auf ihr vor 2 Jahren gekauftes Board stecken, statt ein neues zu kaufen, drückt das weiter auf den Absatz der Mainboards.
Es würde mich deshalb nicht wundern, wenn hier hinter den Kulissen Absprachen getroffen wurden. Im Stil von: Na gut, wir bringen ein paar Mainboards für euren Sockel auf den Markt. Aber dieses Ganze "gleichen Sockel bis 2020 nutzen" gefällt uns gar nicht. Wenn eure neuen CPUs einschlagen wie eine Bombe, würden wir gerne etwas von diesem Kuchen abhaben. Deshalb drehen wir diese Langzeit-Kompatibilität etwas runter.
Zumindest bei den Epyc-Boads, die allesamt 350€ und mehr kosten, kann ich mir den kleinen Bios-Chip als reine Sparmaßnahme oder Mangel an Voraussicht nicht so richtig vorstellen.
Ich hab's einmal gesagt, ich hab's
zweimal gesagt und ich bleibe dabei: Das ist komplett an den Haaren herbeigezogen, alle Beobachtungen sprechen für das Gegenteil. Für die wäre es optimal, wenn sie die bereits entwickelten Boards weiter verkaufen könnten, anstatt eine neue Generation auflegen zu müssen.