Risiko für 5800X3D mit Curve Optimizer -30 und Frage zum Clock Stretching

Zaxarias

Komplett-PC-Aufrüster(in)
Hej!
Ich wollte mich nur kurz absichern, bevor ich meine CPU kaputt mache.
Ich habe jüngst meinen 3800x durch einen 5800x3d ersetzt. Der hatte zu beginn starke Lüfterschwankungen und wurde total warm. Ich habe dann ein Weile das Forum hier und sonstige durchforstet und weiß, dass die CPU punktuell sehr heiß wird und ich mir keine Sorgen machen muss. Dem Lärm bin ich über die Lüfterkurve und geringere Limits (PPT, TDC, EDC: 100,70,100) auch halbwegs Herr geworden.
Da ich bei meiner nvidia RTX3000 Grafikkarte aber sehr glücklich mit dem Undervolting bin, habe ich gedacht, auch danach mal zu googlen. Ich habe verschiedene Guides gelesen bzw. angesehen und versucht das umzusetzen. Habe dazu den Curve Optimizer mit All Core -30 verwendet. Ihr seht die Einstellungen auf dem Bild unten.
240412173018.jpg

Die Cinebench Punkte sind dadurch von 13691 auf 14379 gestiegen. Der Anstieg bringt also Punkte im unteren Prozentbereich und ist total zu vernachlässigen. Singlecore ist der unterschied noch geringer.
Meine Frage ist nun: Ist das
1. gut für die CPU, da sie mit weniger Spannung betrieben wird?
2. egal für die CPU?
3. schlecht für die CPU (Weil dieser Curve Optimizer für mich halt eine Blackbox ist bzw. ich einfach zu ungebildet bin.)?

Ich könnte also gut auf diese Curve Optimizer Einstellungen verzichten, wenn sie schädlich sind. Falls sie egal bis gut sind, würde ich sie drin lassen, mit dem Gefühl die Temperaturen etwas gedrückt zu haben. (Klar machen die PPT, TDC, EDC Einstellungen einen größeren Impact auf die Temperaturen.)
Vielen Dank vorab!

P.S.: Sorry, dass ich diese Frage hier erneut stelle. Ich habe gesehen, dass ähnliche Fragen bereits gestellt wurden. Aber meist sind die Beiträge "uralt" oder beziehen sich auf den Ryzen 5000xer Serie bevor es den x3d gab. Und ich habe mal gelesen gehabt, dass die CPU noch deutlich empfindlicher ist.
 
Der Curve Optimizer kann den Verbrauch und die Temperaturen etwas senken, aber dies wird bei X3D eher angewendet um mehr Leistung zu gewinnen, es ist also ein leichter Ersatz für Übertakter.

Schaden wird das nicht, denn es setzt ja weniger Volt an, Volt ist ja das was der Hardware am meisten schadet, Stichwort Elektromigration, neben hohen Temperaturen auf längere Zeit.

Ich würde aber auf Clock Stretching achten, wenn ab einem gewissen Curve Optimizer-Punkt gar weniger Punkte herauskommen bei Cinebench, obwohl ein scheinbar hoher Takt anliegt, hat man den Punkt erreicht wo dies zutrifft:
Wird eine zu geringe Spannung detektiert, wird der Takt des Prozessors schlagartig reduziert. Genau wie das kurzzeitige Anheben der Spannung wird auch diese eigentliche Reduzierung des Taktes von den Programmen nicht erfasst und stattdessen werden die kurzzeitigen Takt-Spitzen als Boost-Takt interpretiert. Das Clock Stretching ist eigentlich eine Sicherheitsmaßnahme, die einen Absturz des Systems aufgrund zu geringer Spannung verhindern soll. Im Falle eines gewünschten Undervoltings arbeitet die Maßnahme aber natürlich entgegen des eigentlichen Wunsches des Nutzers. Ausgelesen werden aber eine reduzierte Spannung (die aufgrund des Clock Stretching zu Stande kommt) und eine meist höhere Taktrate der CPU-Kerne. Die Benchmark-Ergebnisse sind aufgrund des Clock Stretching aber geringer.
 
Frage zum Clock Stretching: Wie kann ich das am besten erkennen. Ich habe jetzt einfach die Ergebnisse aus dem Cinebench als Anhaltspunkt hergenommen und solange die Punkte bei niedrigeren Werten steigen, das für gut befunden. Mit -30 bekomme ich (minimal) mehr Punkte als mit -25. Nun könnte es ja aber sein, dass ich mit bspw. -28 noch mehr bekäme, weil bspw. ab -29 Clock Stretching einsetzt.
Bei meiner Methode sehe ich nun das Problem, dass es sehr, sehr zeitaufwendig ist, das für alle Werte zu testen, da es ja immer gewisse Schwankungen gibt (irgendwelche Hintergrundprozesse etc.), und ich daher also sau viele Durchläufe bräuchte, um belastbare Zahlen zu bekommen.
Daher würde ich gerne schneller erkennen, ob Clock Stretching vorliegt. Und es mir dabei egal ist, ob die Last von Cinebench oder von einem Hintergrunddienst oder so stammt.
Ich habe entdeckt, dass es bei HWInfo Clock (perf ...) und Effective Clock (jeweils für jeden Kern bzw. Thred) gibt. Müssten die Werte ohne Clock Stretching exakt übereinstimmen? Das tun sie bei mir nämlich nicht. Im Idle auf dem Desktop so gar nicht und auch unter Last nicht ganz. Ist letzteres ein Hinweis auf Clock Stretching?
 
Hi,
Wenn es mit -30 läuft dann lass es ruhig so. Die mehr Punkte kommen daher dass der Turbotakt eben ein bisschen höher/ länger läuft ohne an die anderen Grenzen spich Powerlimit zu stoßen...
Gruß
Clock Stretching ...da würde die Leistung dramatisch einbrechen, z.b in cinebench
 
Okidoki. Dank euch.
Ich habe mal einen Custom Sensor in HWInfo angelegt, der die Differenz "Core Clocks" - "Average Effective Clock" ausgibt. Unter Last des Cinebench ist diese Differenz bei CO -28 (All Core) deutlich kleiner geworden. Sie schwankt jetzt zwischen -10 Hz und +8 Hz. Vorher - mit CO -30 (All Core) - waren es ca. +20 Hz bis +25 Hz. Das werte ich als Indiz, dass das Clock Stretching vorher größer war. Evtl. fantasiere ich mir aber auch was zusammen und diese Sensoren sagen was ganz anderes, als ich denke ;-)

Da ich ja aber eh keinen (persönlichen) Rekorden hinterherjage, sondern einfach nur Leistung, die eh da ist und simpel mitzunehmen ist, nicht liegen lassen will, werde ich es einfach auf -20 stellen. Damit habe ich ein paar Pünktchen weniger als mit -30 aber umgehe, aufwendig das tatsächliche Optimum irgendwo zwischen -20 und -30 zu suchen.
 
Sei froh, dass du "nur" bis -30 gehen kannst. Ich hatte das mal bei meinem 7800X3D notiert:

Ohne Curve4.651 MHz
-10 All Core4.754 MHz (+2,21 Prozent)
-20 All Core4.823 MHz (+1,45 Prozent, 3,70 Prozent gesamt)
-30 All Core4.861 MHz (+0,79 Prozent, 4,52 Prozent gesamt)
-40 All Core4.902 MHz (+0,84 Prozent, 5,40 Prozent gesamt)
-50 All Core4.974 MHz (+1,47 Prozent, 6,94 Prozent gesamt)

All-Core-Last erzeugt mit CPU-Z-Stresstest, Taktraten mit Ryzen Master ausgelesen. Ich kann also nur durch eine simple Einstellung im BIOS den Takt um ~323 MHz (oder um rund sieben Prozent) erhöhen. Es ist natürlich nicht garantiert, dass -50 überall stabil sind. Es können auch -10 beim falschen Kern schon Anomalien auftreten. Das beste Tuning ist es, das für jeden Kern einzeln zu machen. Dann kann man sich aber locker zwei bis drei Tage Urlaub nehmen, das dauert nämlich.
 
Zurück