Obwohl der Thread nun schon älter ist (und auf die vielversprechenden Ankündigungen der vorherigen Posts nichts mehr folgte) dennoch eine kurze Ergänzung, vielleicht hat ja weiterhin der ein oder andere Interesse daran, ein Mini Gaming System zu bauen in einem kompakten und edel anmutenden Gehäuse.
Nachdem ich mich nun über ein Jahr hinweg mit dem Metis auseinandergesetzt habe, lässt sich mehr sagen über Stärken und Schwächen.
Habe es ebenfalls geschafft eine vollwertige WaKü in das Gehäuse einzubauen. Im Kühlkreislauf werkeln ein i5 (4790k) und eine Geforce GTX 660.
Dabei habe ich den Radiator ebenfalls außerhalb positioniert, 240 (2x120)mm. Der Rechner lief im Idle bei 29°C, unter Last CPU Temperaturen von rund 45°C.
Da das ganze günstig sein sollte habe ich mich für ein Komplettkit von Phobya entschieden, das dann um die Watercool GraKa Lösung erweitert.
Dabei war die Phobya DDC 12 220, reicht vollkommen aus und lief bisher auch recht leise (gerade bei 7 o. 5V Betrieb).
Für den Phobyaausgleichsbehälter (150ml) musste dann noch eine Befestigung her, diese habe ich kurzerhand an der CNC selbst gefertigt; auf den Boden des Case habe ich also eine mit Bohrungen versehene gesandstrahlte Alu Platte montiert, darauf dann die Halterung für den AGB und die Pumpe (somit alles doppelt entkoppelt - keine wirklichen Vibrationen am Gehäuse festzustellen).
Alternativ kann man auch gut die Phobya Pumpe mit dem EK Ausgleichsbehälter betreiben und montieren (ebenfalls auf eigener Aluplatte, Shoggy erschien mir zu hoch), das nutze ich zur Zeit.
Die SSD befindet sich hinter dem Motherboard Tray auf der anderen Seite und wird von der Gehäuseaußenwand geschützt.
Warum das ganze? Nun, die Temps sind super, ich kann overclocken, das Teil ist trotz Wasser leicht und supermobil - das war auch die Vorgabe, denn ich wollte den Rechner gut transportieren können.
Dazu habe ich Koolance Schnellkupplungen installiert, sodass der Radi samt Schläuchen abgenommen werden kann.
Für die WaKü habe ich mich ursprünglich aber entschieden, weil das Gehäuse einen großen Nachteil hat: die Position des 3,5 Zoll Einbauschachtes.
Das ist eine Illusion, dass ein Laufwerk dieser Größe untem im Gehäuse Platz findet (gerade bei Luftkühlung, kollidiert ja mit dem CPU Kühler).
Man muss es also in den Deckel installieren, direkt vor den Lüfter der GraKa!!!
Die GraKa wird nun zum Teil von der Festplatte abgedeckt, wird also selbst schlechter gekühlt, gleichzeitig wird die Festplatte heiß - absoluter Konstruktionsfehler.
Mit der Wakü habe ich das Problem gelöst, dafür dann noch ein Alu-Teil designt, was in den Deckel geschraubt wird und die Festplatte aufnimmt, gleichzeitig aber auch den Verlauf der Schläuche nicht stört.
(Bei Interesse, Fragen, oder falls jemand nachbauen will, kann ich die gebauten Komponenten auch liefern, einfach eine PN an mich.)
Und das Gehäuse hat weitere Nachteile weswegen ich es nicht mehr verwenden werde:
- Fertigungsqualität. Auf den ersten Eindruck gut (Spaltmaße, Material), langfristig offenbart sich aber, wo gespart wurde. Das Hauptproblem sind die Schrauben, es wurden absolut minderwertige Schneidschrauben verwendet. Leider sind die Gewinde entsprechend ungenau, nach kurzer Zeit die Gewinde hinüber und die Schraube dreht leer!!!
An dieser Stelle hält dann nichts mehr, das habe ich nach gut einem Jahr Nutzung bei mehreren Schrauben.
Sicher ist das kein Problem für jemand, der nur einmal das Gehäuse auf und wieder zu schraubt, für Bastler aber ungeeignet.
- Inkompatibilitäten, konkret Netzteilinkompatibiltät. Wie ich erschreckenderweise feststellen musste, sind nur bestimmte Netzteile verbaubar, nämlich solche, die den Kaltgeräteanschluss auf der "richtigen" Seite haben. Aufgrund der undurchdachten Konstruktion, mit Leitung des Stroms an die Gehäuserückseite über ein abgewinkeltes Kabel, kommt es bei anderen Netzteilen zur Kollision mit dem Gehäuse - diese können nicht verbaut werden.
Der Käufer ist angeschmiert, ihm bleibt die Entscheidung, was nun wegzuwerfen ist, das Netzteil oder das Gehäuse.
Der Hersteller gibt darauf keinen Hinweis, das kann also wie in meinem Fall zu bösen Überraschungen führen.
Leider ist Raijintek wenig kulant oder kooperativ im Umgang mit betroffenen und reklamierenden Kunden; es ist nicht möglich ein Kabel zu bekommen, was gegenteilig gewinkelt wäre - leider auch nicht auf dem freien Markt, die typischen abgewinkelten Kaltgerätekabel haben alle ein zu großes Tiefenmaß des Steckers, dementsprechend steht das Gehäuse dann auf diesem und nicht den Gehäusefüßen.
Mein (Langzeit-)Fazit: Eine gute Ausgangsbasis auch für ausgefallenere Builds für den geneigten Bastler, der die Konstruktionsmängel (leider in meinem Fall nur zum Teil) ausgleichen kann. Solides und optisch ansprechendes Gehäuse, aber an der falschen Stelle gespart und minderwertiges Material verbaut.
Passt irgendwann alles und der Rechner läuft, am besten nichts mehr verändern.