Vaykir
PCGHX-HWbot-Member (m/w)
Einleitung
Als Gamer steht man irgendwann vor einer wichtigen Entscheidung in seinem Leben: der Wahl des richtigen Headsets. Doch gerade hier wird man durch die schiere Masse und der großen preislichen Bandbreite förmlich erschlagen. Als wäre das nicht genug muss man sich noch überlegen, ob es lieber die USB- oder die Klinkenversion sein soll. In den letzten Jahren hat sich allerdings immer mehr die Empfehlung breit gemacht, dass die Kombination aus qualitativ deutlich hochwertigeren Kopfhörern und einem extra Mikrofon vielleicht nicht die bessere Wahl ist.
In diesem Review gehe ich nicht auf die verwendeten beyerdynamic DT 770 Pro Kopfhörer und deren Klangqualität ein, sondern auf das eben erwähnte extra Mikrofon, namentlich: ModMic 4.0 vom Hersteller Antlion. Das Markenzeichen Antlion gehört zu GTDevice LLC und hat seinen Sitz in Portland, Oregon (USA), befindet sich also fast auf der anderen Seite dieses Planeten.
Version 4.0, was war davor?
Diese Frage wird sich wohl jeder Leser stellen, der zum ersten mal von diesem Mikrofon hört. Im Mai diesen Jahres ist bereits Version 4.0 erschienen, doch was hat sich im Laufe der Entwicklung (Version 1.0, 2.0, 3.0, 2.3) verändert?
Aus ihrem Blog kann man dies bezüglich folgenden Änderungen erfahren (aus dem englischen übersetzt):
- dickeres Kabel
- größeres Mikrofongehäuse
- keine Lötverbindungen am Kabel (durchgehend)
- größerer Rauschfilter (der Schaumstoffball am Mic)
- steiferer Mikrofonarm
- Mikrofonstummschalter
- Aufbewahrungstasche
Die Liste ist also relativ überschaubar, aber dennoch sinnvoll. Sie machen das Mikrofon vor allem deutlich robuster als seine Vorgänger.
Das ModMic 4.0
Bevor wir zum klanglichen Teil des Reviews kommen sollten wir einen Blick auf das Mikrofon selber und seine Verpackung werden. Diese ist, im Vergleich zu den Vorgängern, deutlich hochwertiger und ansehnlicher. Bis Version 3.0 wurde ausschließlich in einer Pappröhre versand. Das ModMic 4.0 kommt in einer edlen schwarzen Hartplastiktasche. Innen ist die Tasche leicht gepolstert; Gummis verhindern, dass das eingepackte Mikro beim öffnen der Tasche herumfliegt.
Im Lieferumfang selber enthalten sind:
- ModMic 4.0 mit über 3m Kabel
- Alkoholreinigungstuch zum säubern der Kopfhöhreroberfläche
- extra Baseclap
- extra Klebepad, falls das vorhandere seinen Dienst quittiert
- Montageanleitung
Da Bilder manchmal mehr als 1000 Worte sagen, hier ein Bild der Tasche und des noch nicht montierten Mics (Quelle: modmic.com):
Die Montage
... ist genau so innovativ wie sie simpel ist. Ein Magnet wird per Klebepad auf die Kopfhöhrer geklebt. Dabei sollte, wenn möglich, eine glatte Fläche benutzt werden und keine raue. Da meine Kopfhörer wenig Möglichkeiten für glatte Oberflächen bietet, habe ich den Magneten einfach auf die Maserung geklebt.
Am Mikrofonarm selber befindet das Gegenstück des Magneten, sodass das Mic einfach per Magnetismus hält. Der Magnet ist außerdem für seine Größe relativ stark.
Um das Mic richtig positionieren zu können, ist der Arm beweglich und biegbar. Er kann mit ein wenig Kraft in die gewünschte Form gebracht werden.
Hinweis: Am vorderen Ende des Mics, kurz vor dem Rauschfilter ist ein Mikrofonzeichen zu sehen. Dieses Zeichen muss nach innen zum Mund des Trägers zeigen. Falls dies nicht der Fall ist, einfach das hintere Ende des Mikroarmes umbiegen, sodass der Knickschutz für das Kabel gewährleistet ist.
Montiert sieht das ganze dann so aus:
Sprachqualität und Verständlichkeit
Der interessanteste Teil dieser Zeilen dürfte wohl die Sprachqualität und deren Verständlichkeit sein. Das ModMic sitzt dabei wie im obigen Bild seitlich neben meinem Mund. Das Zalman hingegen auf Grund seiner Bauweise per Clip am Kopfhöhrerkabel in Höhe des Mute-Schalters des ModMics. Folgende Audio-Hardware wurde verwendet:
- Antlion ModMic 4.0
- Zalman ZM-MIC1
- Creative Soundblaster X-Fi Titanium mit Pax-Treiber
- beyerdynamic DT 770 Pro
Die Aufnahmelautstärke betrug bei beiden Mikrofonen 100%
Während mein altes Steckmikrofon, das ZALMAN ZM-MIC1, schon sehr gute Werte aufweisen konnte und zudem noch verdammt preiswert war, konnte sich das fast 8-mal teurere ModMic (49.99$ + 12$ Versand + 9,17€ Einführungssteuer = ~50€) noch einmal einen Tick von seinem Konkurrenten absetzten. Gerade in Hinblick auf die Umgebungsgeräuschunterdrückung (Musik, Gespräche, Straßengeräusche etc; nicht zu verwechseln mit dem Eigenrauschen des Mikrofons) kann das ModMic 4.0 überzeugen und liefert eine verständlich klare Stimme. Am auffälligsten fand ich jedoch, dass der kleine Schaumstoffball am unteren Ende die immer sehr nervigen "Plopp"-Effekte beim sprechen von Wörtern mit "P" sehr sauber herausfiltert. Ein definitiver Pluspunkt in meinen Augen.
Mit wesentlich teureren und hochwertigeren Studiomokrofonen kann das ModMic bezüglich des eigenen Grundrauschens jedoch nicht mithalten. Frequenzanalysen per Audacity haben ein etwa gleiches Grundrauschen wie das Zalman ZM-MIK1 ergeben. Studiomikrofone besitzen ein deutlich geringeres Grundrauschen als diese Mics.
Apropos Audacity: wer viele "Let's play"-Videos macht wird mit dem ModMic 4.0 seine Freude haben, denn mit einigen wenigen Klicks kann man aus einer in Audacity aufgenommenen Mikrofonspur eine Spitzentonspur machen, die sich deutlich von der Originalspur abhebt (Videos dazu gibt es haufenweise bei Youtube)!
An dieser Stelle möchte ich auf ein von mir erstelltes Mini-Reviewvideo des ModMic 4.0 aufmerksam machen (ein Vergleich mit dem Zalman Mic ist ebenfalls vorhanden):
https://www.youtube.com/watch?v=5jNo4Q2hrKQ
Pro und Contra
+ robuste Bauweise
+ super Klang
+ Aufbewahrungstasche
+ großzügige Kabellänge
+ gute Umgebungsgeräuschfilterung
+ kein "Plopp"-Effekt bei P-Wörtern
- mit 49.95$ (+ Versand + Einführungssteuer) sehr teuer
- bisher nur als Import verfügbar
- bis zu 6 Wochen Versanddauer
° Grundrauschen stört nur bei Aufnahmen...
° ... kann jedoch per Software entfernt werden
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