PC geht nach "Tritt" beim booten aus.

getsomenuts

PC-Selbstbauer(in)
Hallo Hardware Freunde,

der Rechner des Sohnes einer Freundin bekam leider beim rumtoben einen Tritt ab, seitdem geht der Rechner beim booten immer aus. Manchmal schafft er es gerade so bis zum Anmeldebildschirm, meistens schmiert er aber recht flott ab.
Im Bios sieht erstmal nichts verdächtig aus. CPU Temp liegt so bei 63°C.

Ich habe erstmal sämtliche Verbindungen geprüft und die RAM Riegel einzeln probiert. Dann hab ich nach und nach die Anschlüsse und Bauteile entfernt bis nur noch das Motherboard, die CPU und das Netzteil übrig blieben, aber der Fehler tritt weiterhin auf.

Habt ihr noch Tips für mich?
 
63 grad im Bios finde ich ein wenig komisch.

Hat vielleicht der Kühlkörper etwas abbekommen und sitzt nicht mehr richtig? Das würde ich nach der HDD einmal prüfen.

Im dümmsten Fall hat auch die CPU und der der sockel einen Schaden... Aber wir wollen ja mal nicht gleich schwarz sehen ;-).
 
63 grad im Bios finde ich ein wenig komisch.

Hat vielleicht der Kühlkörper etwas abbekommen und sitzt nicht mehr richtig? Das würde ich nach der HDD einmal prüfen.

Im dümmsten Fall hat auch die CPU und der der sockel einen Schaden... Aber wir wollen ja mal nicht gleich schwarz sehen ;-).
63°C ohne gestartetes Betriebssystem, ist eigentlich viel zu hoch.
Die sollte sich bei aktuellen, bzw. bis rund 8 Jahre alten Mainboard's, bei maximal 35°C bis 45°C bewegen, sofern es eine CPU-Temperatur sein sollte.
Es werden eventuell auch Temperaturen anderer mainboardeigener Bauteile angezeigt, z.B. Spannungswandler-, oder allgemeine Systemtemperatur!

Welche Komponenten des Rechners, des Sohnes einer einer Freundin, sind den vorhanden, sprich Mainboard, CPU, RAM, Grafikkarte, HDD, SSD, CPU-Kühlermodell, Netzteil?


War der PC beim Anstoßen in Betrieb?

Dann kann ein I/O-Fehler wegen eines unkontrollierten Schreibabbruch der HDD/SSD vorliegen, welcher anschließend das Booten des Betriebssystem verhindert!
Läßt sich am besten mit einer bootfähigen CD/DVD, oder einem Bootfähigen USB-Stick prüfen.
Eventuell erst die Bootreihenfolge im BIOS/UEFI anpassen!

HDD/SSD-Datenkabel und Spannungsversorgung mehrfach Ab- und Anstecken. (gegebenenfalls vorher etwas sich verflüchtigendes Kontaktspray in die Kabelbuchsen eintragen)
Die Stecker der (Sata-) Datenkabel genau betrachten.
Sollten sich die Ränder der Stecker schon verformen, bzw. nicht mehr geradlinig sein, diese ersetzen.
und besser gleich etwas länger verwenden, da man offensichtlich diese vorher nicht verspannungsfrei verlegt hatte.
Zu letzterem sollte man bei gleicher Kabellänge einen verspannungsfreien Verlegeweg im Gehäuse wählen, auch wenn die Anschlüße der (Sata-)Datenkabel mit Arretierungsmechanik genutzt werden!
Gleiches ist auch auf die (Sata-) Spannungsversorgungkabel anzuwenden, jedoch gibt es an diesen bisher keine Arretierungsmechanik.

Weiter, wenn notwendig:

Das Mainboard bitte auf verschmorten Geruch prüfen.

Dazu sollte man es unbedingt ausbauen und gegebenenfalls im Originalkarton für mehrere Stunden hineinlegen und verschlossen halten.
Alle im Karton befindlichen Zubehöre und Verpackungsmaterialien zuvor entfernen.
Eine geruchsneutrale Plastik-, oder Papiertüte geht auch.
Danach öffnen und direkt hineinriechen.
Ist ein verschmorten Geruch feststellbar, wurde das Board überbelastet, entweder durch grenzwertiges OC, oder einen Kurzschluß!

Die CPU einmal komplett aus dem CPU-Sockel entnehmen.
Die Ränder der CPU-Platine (Substrat) auf Verformungen kontrollieren, auch die Rahmeneinfassung des CPU-Sockel. (betrifft aktuell ausschließlich Intel-CPU)
Bei anderen CPU's mit starren CPU-Pin (aktuell AMD-CPU, bzw. APU), kann eventuell die CPU aus dem Sockel schief herausgezogen worden sein, ohne Schaden, oder mit Schaden, wenn die Pin an der CPU dabei abgerissen wurden.
Tritt vorwiegend bei CPU mit schweren und hohen CPU-Kühlern auf, wenn, die beim Anstoßen in Bewegung geratene CPU-Kühlermasse spontan gestoppt, bzw. bewegt wird.

Die CPU-Kontaktflächen und die Federpin im Intel-Sockel genauer auf sichtbare Veränderungen prüfen, sprich das zumindest die Ausrichtung und die Federpinhöhe gleich sind und die Kontaktspuren der Intel-CPU-Kontaktflächen nicht darüber hinaus gehen.
Dazu wäre eine Lupe sehr hilfreich.

Sind diverse Schäden, oder Abweichungen gemäß der Norm erkennbar, kann die CPU die Ursache sein, oder hat an den spannungführenden Sockelkontakten einen Kurzschluß verursacht.
In einigen mir bekannten Fällen, sind Kurzschlüße an bestimmten Kontakten, oder deren fehlen, kein Problem, an anderen wurde die CPU, oder das Mainboard dabei nachhaltig beschädigt!
An schwarz eingefärbten Mainboard's, ist ein Schaden sehr schwer optisch zu erkennen, sofern sich schwarzbraune Verfärbungen an den sichtbaren Leiterbahnenstrukturen der Vorder- und Rückseite offenbaren.
Sind Schäden in den nicht einsehbaren Mainboard-Platinenschichten vorhanden, kann man diese folglich nicht sehen, eher dann direkt die Auswirkungen, um bestimmte Bauteile, oder weil diese am erforderlichen Platz fehlen (Selbstauslötung wegen Temperaturen am Bauteil über den Verflüssigungswert des Lötzinn, oder geborsten, bzw. undicht).

Weitere Prüfmethoden:

Alle Komponenten und Peripheriegeräte vom PC trennen (je nach Mainboard/CPU=IGP, oder APU mit einer möglichst unbeleuchteten Maus) und angefangen mit alleinig eingesetzter CPU den Rechner starten.

Die Bios-Piepsignalfolge auswerten. (BIOS-Kompendium, oder Hersteller)
Signalisiert dieses das fehlen von weiteren Komponenten, mit dem Einsetzen eines RAM-Riegel weitermachen, usw.!
Ab dem Einsetzen einer Grafikkarte im PCI-E x16-Slot, kann auch eine Maus angeschlossen sein.

Gibt die BIOS-Piepsignalfolge einen defekt an, ist man fündig geworden

Bei Mainboards mit zweifacher 7-Segment-LED-Anzeige, den Post-Code auswerten, was teils wesentlich schwerer ist, da auch Post-Code ohne Beschreibung ausgegeben werden, die nicht im Handbuch/Manual beschrieben sind!
Es gibt auch Mainboard's mit entsprechenden einfachen LED-Anzeigen, die entweder in Kombination (vier LED im quadratisch angeordnet), oder in Reihe extra speziell für eine einzige Mainboardkomponente mit der entsprechenden Lichtfarbe, ein Problem, oder ein Problem melden. (siehe Handbuch/Manual)

Bei vielen Mainbord's kann parallel auch ein Bios-Pieper verwendet werden, wobei man eventuell den Pieperanschluß, oder den schon auf dem Mainboard verlöteten Pieper erst im Bios/Uefi aktivieren muß! (siehe Handbuch/Manual)

Sollte kein Bios-Signalton hörbar sein, weil kein Pieper auf dem Mainboard verlötet wurde, bitte einen Piezopieper für den Mainboardanschluß (Ebay, oder Conrad-Filiale) besorgen und anschließen, wo die Kabel für Power-, HDD-LED, Power und Reset angeschlossen werden, siehe Handbuch/Manual. (Polung von + und - beachten!)
 
Zuletzt bearbeitet:
meine Vorredner haben ja schon einiges genannt

Was sich vermuten lässt wäre noch ein nun lockerer Kühler, denn 63 Grad sind echt viel fürs BIOS und wenn der Kühler locker ist kann ich mir vorstellen, dass es je nach CPU im Anmeldeschirm schonmal 100 Grad sein können
 
Wow das sind viele hilfreiche Tipps! Das werde ich jetzt mal nach und nach abarbeiten.

Die 63°C hatte er gerstern nach mehrmaligem probieren.

Die HDD hatte ich gestern bei der Erstdiagnose schon abgesteckt ohne Veränderung. Aber ich werde mir das noch mal alles in Ruhe anschauen.

Es ist ein Asus M5A97 R2.0 Mainboard verbaut und ein AMD FX-8320 mit 2 x 4 GB DDR3 1333Mhz. Die restlichen Komponenten gucke ich nach wenn ich den Rechner hier habe. Ich war gestern nur mal kurz gucken.

Heute morgen hat der Sohn den Rechner gleich noch mal angeschaltet und hoffte auf Selbsreparatur. Erst blieb er bis zum Windows Start an und ging dann aber doch aus. Beim zweiten Versuch lief er dann normal im Leerlauf für eine Stunde und ging dann beim starten eines Spiels aus.

Ich versuche jetzt erst mal und melde mich dann mit neuen Infos.

Edit: Den Kühler hatte ich gestern schon mal ab. Der erschien mir gut sitzend.
 
Es ist ein Asus M5A97 R2.0 Mainboard verbaut und ein AMD FX-8320
Der alte Heizofen.
Bei den FXern von AMD sollte man öfter mal die Wärmeleitpaste wechseln und die Belüftung etwas höher drehen.

Wie ist die Gehäusebelüftung geregelt?
Welche Lüfter sind wo verbaut?

Welches Gehäuse wird verwandt?
Welcher CPU-Kühler ist installiert?
 
So also der Rechner ist jetz hier und ich gucke gerade noch mal drüber.

Beim ersten starten lief er einige Minuten. Ich habe die Zeit genutzt und schnell Core Temp installiert und siehe da ich Temperatur ist wirklich das Problem! Der läuft im Leerlauf deutlich zu hoch und bei fast 80°C ( ?) ist er dann wieder ausgegangen. Das passt ja dann ganz gut zum Bild, dass er nach längeren aus Phasen etwas länger durch hält als bei erneuten versuchen.

Eine optische Begutachtung (mit Lupe und "Mikroskop")der CPU kam eigentlich nichts zum Vorschein. Das sieht alles soweit ok aus. Die Wärmeleitpaste war am Rand recht fest geworden. Sonst aber nichts auffälliges.

Der Lüfter (ein Arctic Freezer 13 CO) saß ordentlich drauf. Den hatte ich schon bei der ersten Diagnose einmal demontiert und auf guten sitz überprüft.

Das Gehäuse hat einen 120er Lüfter Zuluft und einen 120er Abluft.
Verbaut ist außerdem eine Powercolor R9 290 PCS+ und ein Be Quiet System Power 8 400W Netzteil.

Meint ihr die CPU hat es hinter sich? Also ist das Fehlerbild bekannt?
 
Läuft denn der Lüfter auf dem Kühler auch? Nicht, dass der Kühler selbst gut sitzt, aber das Kabel für den Lüfter rausgeflogen ist :wow::ugly:
 
Also 80° ist deutlich zu viel für Leerlauf. Irgendetwas stimmt da mit der Kühlung nicht.
Beim überfliegen konnte ich das jetzt nicht sehen: CMOS reset schon gemacht? :confused:
 
Also 80° ist deutlich zu viel für Leerlauf. Irgendetwas stimmt da mit der Kühlung nicht.
Beim überfliegen konnte ich das jetzt nicht sehen: CMOS reset schon gemacht? :confused:
Nein noch nicht, aber (erst gemeinte Frage, nicht hauen) was soll das bringen? Der Rechner lief 1 Jahr lang problemlos, im Bios hat keiner was geändert es ist alles stock.
 
Also CPU wurde auf sitz geprüft, Wärmeleitpaste erneuert und Kühler gereinigt?

Ich würde, wenn möglich mal die core voltage anschauen nicht das diese zu hoch ist und somit die CPU überhitzt
 
Also CPU wurde auf sitz geprüft, Wärmeleitpaste erneuert und Kühler gereinigt?

Ich würde, wenn möglich mal die core voltage anschauen nicht das diese zu hoch ist und somit die CPU überhitzt
1. Ja
2. Nein die Wärmeleitpaste habe ich zum probieren nicht erneuert. Da war aber noch genug drauf. Ich hab nur an den Rändern das feste vorsichtig entfernt.
3. Sauber war der Kühler 1A.

Zum probieren mache ich jetzt noch mal neue Wärmeleitpaste drauf aber ich erhoffe mir davon nicht viel.

Die core Voltage sehe ich nur im Bios, richtig? Bis dahin komme ich leider kaum. Vielleicht morgen früh beim ersten Versuch. Wo sollten die stehen?
 
Bei aktuellen system steht sie oft auf der ersten seit, bei diesem kann ich leider nicht direkt weiterhelfen...
 
Die core Voltage sehe ich nur im Bios, richtig? Bis dahin komme ich leider kaum. Vielleicht morgen früh beim ersten Versuch. Wo sollten die stehen?
Unter 4.6 im Handbuch:
 
Ich würde nochmal gegentreten. Aus Prinzip. Läuft häufig danach wieder normal. Ich hafte aber nicht :-)
Das hat funktioniert!

Naja fast. Aber tatsächlich bin ich noch mal zurück zu der Überlegung gegangen was bei einem Tritt eigentlich so passieren kann. Und eigentlich fiel mir da nur die HDD und der CPU Kühler sowie sämtliche Verbindungen ein. Also hab ich noch einmal alles überprüft bzw. aus und wieder eingebaut.
Und siehe da: Jetzt läuft das Teil wieder. Ich vermute wirklich, dass die Wärmeleitpaste das Problem war wie von @chill_eule ja schon vermutet. Mit frischer läuft er wunderbar. Bei 1,5h Vollast mit Prime 95 hatte der heisseste Kern maximal 64°C.
Ein Upgrade des Kühlers wäre vielleicht noch sinnvoll aber das müssen die Besitzer entscheiden.

Vielen Dank für die Hilfe!
 
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