PC bootet nicht mehr, defekte Grafikkarte?

wurm86

Schraubenverwechsler(in)
Grüß' euch,

zuerst zu mir: ich hole mir schon seit längerem Tipps aus diesem Forum. Angemeldet habe ich mich letztendlich, da ich zu folgendem konkreten Problem leider nichts finden konnte (Thema m.M.n. komplexer als der Titel vermuten lässt):

Vor einigen Tagen habe ich mir (trotz der derzeit horrenden Neu- und gebraucht-Preise) eine gebrauchte, jedoch "nie verbaute" MSI RX5700 XT Evoke OC gegönnt. Wohl aus Frust, weil aktuell keine neuere Karte zu einem vernünftigen preis zu haben ist....
Installation wie gehabt: Zuerst DDU, dann Umbau, dann Neustart und Treiberinstallation. Die Karte lief auch gleich ohne Probleme.
Nur laut war sie (und ich bin von meiner alten MSI Vega 56 air boost einiges gewöhnt). Der Blick auf die Temperaturen offenbarte dann den Grund für die Lautstärke: Im Furmark bei Standard-Last ~80°C GPU Tempertur und 100°C am Hotspot. Laut AMD zwar noch zulässig, für ein Custom-Design trotzdem ungewöhnlich hoch. Hab mir nicht viel dabei gedacht, da ich ohnehin mit Kopfhörern spiele, und es dabei belassen.
Gestern dann bootete mein PC nicht mehr. Ich habe einiges versucht (CMOS-Rest, Karte aus- und eingebaut), doch die Bildschirme blieben schwarz. Sie wurden von der Karte nichtmal angesteuert.
In letzter Verzweiflung dann meine alte Vega eingebaut und siehe da: läuft wie am ersten Tag, keine Probleme. Danach wieder die 5700 XT versucht: schwarz. Wieder die Vega: funktioniert.
Meine einzige Erklärung hierfür wäre ein Defekt an der Karte.

Nun meine Frage:
Gibt es noch andere Möglichkeiten bzw. Ursachen für dieses Verhalten als einen Totalschaden (sowohl materiell als auch wirtschaftlich , da keine Handhabe bei Privatkauf)?

Meine Hardware:
ASUS X570-P mit aktuellem Agesa
Ryzen 5 2600
Crucial Ballistix Sport 3000 CL16, 4x8GB
Thermaltake Berlin 630 Watt
PNY XLR8 CS3030 NVME SSD ~500GB

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!

LG Daniel
 
Klingt schon nach Defekt. Wo hast du die Karte gekauft und mit welcher Zahlart gezahlt?

Bei Privatkauf ist es halt schwierig, da der Verkäufer dir natürlich keine bereits defekte Karte als funktionsfähig verkaufen darf. Aber beweise mal, dass die Karte defekt bei dir ankam.
Würde mal Kontakt mit der VK aufnehmen, falls das nicht fruchtet ggf. Portal kontaktieren.

Am Ende ist die Wahrscheinlichkeit, dass du auf dem Schaden sitzen bleibst natürlich relativ gross. Deswegen kauft man auch keine teure Hardware bei Privatverkäufern wirst du extrem oft beschissen und erhälst defekten Schrott.
 
Danke für die raschen Antworten!
Gekauft habe ich die Karte privat über Shpock (weiß nicht, ob ihr die Plattform kennt), bezahlt mit Überweisung. War im Nachhinein betrachtet natürlich nicht die beste Idee, aber der Preis (300€) hat gelockt und der VK meinte, dass auch noch andere am Kauf interessiert sind. Also bin schnell auf seine Bedingungen eingegangen . Tja, viellecht habe ich wenigstens was gelernt dabei. Aber die Hoffnung gebe ich nicht auf, dass ich noch auf eine Lösung komme.

Mittlerweile habe ich den Kontakt mit dem Verkäufer hergestellt, welcher nach wie vor darauf beharrt, dass die Karte bei ihm nie gelaufen ist (aber keine OVP mehr hat). Er hat mir auch die Media Markt Rechnung (vom 29.09.19) geschickt, zu welchem ich heute (vorm 3. Lockdown in AT) auch gehen werde. Vielleich kann ich die Herstellergarantie geltend machen. Wobei hier, wie bereits von dir erwähnt, doedelmeister, es schwierig wird, zu beweisen, dass der Fehler beim Hersteller liegt.

Wenn das nicht klappen sollte, werde ich die Karte beim Rechner eines Freundes probieren. Da ich selbst keinen Zweitrechner habe, konnte ich einen Test in einem anderen System noch nicht durchführen.
 
Ungesehen gekauft und dann per Überweisung bezahlt :wow:
Sowas teures nur bei vertrauenswürdigen Quellen kaufen, oder mit Vorführung bei Abholung.

Der VK kann ja viel erzählen und ist leider meist fein raus :nene:

Ich hoffe mal, dass die Karte doch noch irgendwie läuft (bei deinem Kumpel, dann muss man schauen warum sie bei dir nicht geht) oder du die Garantie in Anspruch nehmen kannst.
Sonst musst du das leider als teures Lehrgeld verbuchen.
 
So wie du das schreibst, @chill_eule, hört sich das, was ich getan habe, tatsächlich naiv und blauäugig (um nicht zu sagen dumm) an. :)
In Wirklichkeit hatte ich in der Vergangenheit immer Glück mit diesem Vorgehen. Dies hat mich wohl dazu verleitet, immer unvorsichtiger zu werden...:(
Gestern war ich bei Media Markt. Nach einigem hin- und her haben sie die Karte tatasächlich angenommen, um sie einzuschicken. Wegen der aktuellen Situation und auch wegen der Feiertage wird das wohl einige Zeit dauern, bis ich da eine Rückmeldung erhalte.
Angesichts des äußerlich wirklich piekfeinen Zustandes (kein Staub (auch nicht dort, wo man zum Putzen nicht hinkommt), keine Kratzer, keine Spuren, dass sie mal zerlegt worden wäre,...) würde ich mir tatsächlich eine 50:50 Chance ausrechnen, dass die Gewährleistung durchgeht.
Je nach Ausgang werde ich dann weiter vorgehen. Wenn die Karte auch bei einem Freund nicht funktioniert werde ich das Stück E-Schrott eventuell sogar backen...

Danke mal für die Antworten - ihr hört von mir. :-)
 
Hallo,
wie versprochen hört ihr von mir. Spät aber doch. Das liegt aber daran, dass das Thema sehr lange bei Media Markt gelegen hat.
Die Gewährleistung ist bei MediaMarkt tatsächlich durchgegangen, aber die Karte wurde weder repariert noch ersetzt (wahrscheinlich wegen der aktuellen Liefersituation).
Ich hatte eigentlich wirklich Glück, da ich für die Karte gebraucht 300€ bezahlt habe (was rückblickend aus Sicht der jetzigen Preissituation am Gebrauchtmarkt wirklich ein Schnäppchen war!), aber den damaligen Kaufpreis von 453€ (in Form einer Gutschrift) erstattet bekommen habe. Um dieses Geld gibt es zwar aktuell keine Karte, aber das werde ich aussitzen.
Ich hoffe dann, wenn sich die Situation normalisiert hat, um diese Gutschrift eine 6700 (XT) oder entsprechendes NV-Äquivalent ergattern zu können.
Danke nochmal für eure Tipps!
 
Eventuell Mal ein besseres Netzteil nehmen.

Könnte sein das das schlechte Thermaltake die Power für die 5700xt nicht bringt.

Dann die Grafikkarte auseinander bauen und Wärmeleitpaste erneuern.
 
Er hat doch die Grafikkarte nicht mehr, hat ja das Geld aus der Herstellergarantie zurück bekommen.

Dann die Grafikkarte auseinander bauen und Wärmeleitpaste erneuern.
Hier dringend zuvor abklären ob die Herstellergarantie dadurch erlöscht, denn es gibt Grafikkarten die in der Garantiezeit nicht zerlegt oder dessen Kühler ausgetauscht werden darf.
 
Eventuell Mal ein besseres Netzteil nehmen.

Könnte sein das das schlechte Thermaltake die Power für die 5700xt nicht bringt.

Dann die Grafikkarte auseinander bauen und Wärmeleitpaste erneuern.

Ich habe schon öfter mal gehört, dass die Thermaltake mit Städtenamen nicht zu den Besten gehören, da hatte ich es aber schon. An sich bin ich damit recht zufrieden. Wenn sich die Gelegenheit mal ergibt, werde ich es aber austauschen
An diesem Netzteil war auch schonmal (testweise, nur kurz) eine Vega64 mit erhöhtem PL (~400W alleine von der Karte!), hier gab es keine Probleme - vermutlich auch deshalb weil der Rest des Systems recht genügsam ist.
Grundsätzlich betreibe ich meine Grafikkarten so gut wie möglich im Sweet Spot, d.h. meistens etwas unterhalb der angegeben Leistung. Meine Vega56 läuft z.B. mit 185W und gut 10% mehr fps als unter Standardeinstellungen. Das macht diesen Heißluftfön im Referenzdesign halbwegs erträglich.
Genau das hatte ich auch mit der 5700XT vor, leider hat die Karte da aber nicht mitgemacht. Einen Bedienfehler meinerseits schließe ich dabei aus - Sie hatte definitiv einen Defekt. Wenn sie bei eingestellten ~200W bei Volllast mit 100% Lüfterdrehzahl am Hotspot auf 100°C (und GPU ca. 80°C) kommt und zu drosseln anfängt kann das nicht normal sein. Darum hatte ich schon eine Wärmeleitpaste und Wärmeleitpads daheim und wäre das Problem alsbald mal angegangen. Wie gesagt hat sich das erledigt, weil die Karte nicht mehr bootete. Ist wohl besser so...
 
Zurück